Fanfic: Du bist mein 1 (Fts. v. Nur ein Lächeln)

Kapitel: Du bist mein 1 (Fts. v. Nur ein Lächeln)

Hier ist also die Fortsetzung von "Nur ein Lächeln" eine Geschichte um Bulma und Vegeta. Die Kapitel dazu werden in größeren Abständen (3-4 Wochen) gepostet werden, da sie anders als Nur ein Lächeln damals noch nicht fertig vorliegt, sondern erst jetzt entsteht.




Viel Spaß beim Lesen. Ich freue mich auf eure Kommentare!




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Du bist mein




Teil 1




Tief hingen die granitgrauen Winterwolken über der Stadt. Die ersten weißen Flocken ließen sich von den böigen Winden über die Häuser tragen, die sich vor dem kommenden Unwetter zu ducken schienen. Die Luft war kalt und feucht und die wenigen Gestalten die sich über die geräumten Gehsteige mühten hatten wollige Schals um ihre rot gefrorenen Nasen gewickelt.




Vegeta stand am Fenster von Bulmas früherem Zimmer und sah hinaus in das Treiben. Eine weiße Decke hatte den Garten überzogen und verbarg, dass das Rosenbeet vollkommen von Unkraut überwuchert war und dass seit langem keiner mehr den Kies geharkt hatte.




Ein halbes Jahr war es jetzt her, dass sich sein Leben gewandelt hatte. Sechs Monate. Wie viele Nächte davon war er wach gelegen und hatte dem dumpfen Schluchzen gelauscht, das aus Trunks Zimmer herüber drang? Er selber hatte sich nicht erlaubt zu weinen. Nicht bei der Beerdigung, wo sie den Gedenkstein an den Klippenrand setzten und ihre Eltern sich vor Weinkrämpfen kaum noch aufrecht halten konnten. Nicht in der Nacht davor, wo sie alle gemeinsam von Bulma Abschied genommen hatten und Krilin gebückt wie ein alter Mann von seiner immer noch schönen und viel jünger wirkenden Frau gestützt werden musste, während er sich vor Bulmas Foto verneigte. Keiner, nicht der Herr der Schildkröten, nicht Tenshinhan, Videl, Goten, Gohan, Piccolo, Dende oder Lunch, hatten es gewagt Vegeta anzusprechen. Sie hatten sich alle vor seinem Schmerz verneigt, versucht, seine Kinder zu trösten und Bulmas Eltern ein paar teilnehmende Worte zu sagen. Einzig Chichi und Goku waren nicht da gewesen. Niemand wusste, wo genau Oob zuhause war und daher hatte niemand ihn benachrichtigen können. Der Rinderteufel hatte sich entschuldigen lassen, weil es ihm gesundheitlich immer schlechter ging und so war auch Chichi nicht dazu zu bewegen gewesen, von seiner Seite zu weichen.




Nicht, dass sich Vegeta darüber geärgert hätte oder so.




Es hatte ihn nicht berührt.




Nichts mehr hatte ihn berührt.




Nicht, seit sie fort war.




„Vater?“, Trunks steckte seinen Kopf zur Türe herein. „Glaubst du, sie sind jetzt gar?“




Vegeta drehte sich um und sah auf den Wecker auf Bulmas Nachttisch. „Ja, aber vergiss nicht, dass im Kochbuch etwas von abschrecken stand. Sonst verlieren sie ihre Farbe.“




Wenn ihm jemand vor einem Jahr geweissagt hätte, dass er sich jemals ein Kochbuch näher ansehen würde, hätte er nur verächtlich gelacht.




Vor einem Jahr war so vieles anders gewesen.




Sie war da gewesen.




„Du solltest nicht soviel brüten, Vater.“ Trunks wischte sich die Hände an der weißen Schürze ab. „Bra hat vorhin wieder angerufen. Sie schien recht zufrieden zu sein. Offenbar bekommt es ihr gut, dass sie bei den Großeltern wohnt. Opas neues Haus am Meer ist auch ein toller Schuppen.“




„Vermisst du sie?“, fragte Vegeta.




„Die kleine Nervensäge?“ Trunks zog ein Gesicht. „Dazu habe ich zuviel zu tun.“




Der Blick seines Vaters ließ ihn nicht los.




„Okay, ein wenig vielleicht. Aber nur ein wenig.“ Trunks drehte sich zur Türe. „Ich schau mal, ob die Nudeln inzwischen nicht verkocht sind.“




„Mach das. Ich trainiere noch eine Runde.“




„Vergiss aber nicht die Zeit, sonst wird der Auflauf Holzkohle.“




Trunks blieb vor der Küchentür stehen und ließ seinen Vater vorbei, der wieder zu seinem Trainingsraum schritt. Sein Körper war noch immer so durchtrainiert wie vor einem Jahr. Dennoch, irgendwie hatte er an Kraft und Schwung verloren.




Trunks erinnerte sich daran, wie zornig er lange gewesen war.




Zornig auf seinen Vater, weil er es nicht verhindert hatte.




Und weil er nicht weinte.




Kein einziges Mal.




Zornig auf seine Mutter, weil sie ihn im Stich gelassen hatte.




Weil sie nur an sich selbst gedacht hatte.




Nicht an die, die sie zurückließ.




Zornig auf seine Schwester, weil es ihr so leicht fiel, sich trösten zu lassen.




Vor allem aber zornig auf sich selbst, weil er sich schuldig gefühlt hatte.




Weil er nichts geahnt hatte, die Zeichen nicht gesehen hatte.




Weil er seine Mutter immer noch vor der Tür stehen sah.




Enttäuscht und verletzt.




Verletzt durch ihn.




Er atmete tief durch. Mittlerweile war es besser geworden. Ein wenig zumindest. Seit ein paar Wochen zog er wieder mit Goten durch die Stadt und versuchte Mädchen anzubaggern. Es war schon komisch. Wenn er ihnen von seinem Verlust erzählte und dabei seine Gefühle zeigte, wurden sie alle ganz warm und freundlich. Selbst die, die ihn früher abgewimmelt hatten. Eine Weile lang war es ein gutes Gefühl. Doch dann hatte ihn Marron dabei erwischt und ihm eine geklebt, dass seine Wange knallrot geworden war.




„Deine Mutter würde sich im Grabe umdrehen, wenn sie wüsste, dass du ihren Tod dazu benutzt, mit einer Mitleidsmasche Mädchen aufzureißen. Du bist das letzte!“, hatte sie ihm ins verdutzte Gesicht geschrieen und war gegangen. Seit damals hatte sie ihn in der Schule kein einziges Mal mehr angesprochen. Dabei hätte er ihr gern erklärt, dass er verstanden hatte. Doch kaum kam er nahe an sie heran, sah sie ihn an, als wäre er ein ekelhaftes Insekt und drehte sich weg. Er hätte nie gedacht, dass ihm das nahe gehen könnte. Doch Marron war anders als die Mädchen hinter denen er sonst her war. Sie hatte sich nie durch seine Kraft beeindrucken lassen und nicht durch seine coolen Sprüche.




Ein Zischen aus der Küche riss ihn aus seinen Gedanken. Die Nudeln!




Trunks schoss zum Herd. Gerade noch rechtzeitig.




Währenddessen machte Vegeta mit seinen Übungen weiter. Schritt um Schritt, wie schon tausende Male zuvor. Diese Routine hatte ihn gerettet.




An sie hatte er sich geklammert all die leeren Tage.




An sie und an seinen Stolz.




Er hatte ohne Bulma überlebt, die vielen Jahre vor seiner Ankunft auf der Erde. Es gab keinen Grund, warum er es nicht weiterhin schaffen sollte.




Er hatte seine Ehre als Krieger,




seinen Stolz als Prinz,




seine Kraft als Saiyajin.




Und vor allem hatte er die Kinder.




So hatte er überlebt. Von Stunde zu Stunde. Von Tag zu Tag.




Er erinnerte sich daran, wie Trunks nach dem ersten Schock durch das Haus gestürmt war, auf der Suche nach dem Dragonballradar. Doch er hatte ihn nicht gefunden. Wie niedergeschlagen er gewesen war. Er hatte seinen Großvater geplagt, einen neuen zu bauen. Doch dieser hatte nur den Kopf geschüttelt und mit feuchten Augen und zitternder Stimme Trunks Hoffnung begraben. „Sie ist freiwillig gestorben, oder? Es war kein böser Einfluss von außen, kein Mord. Darum wird der Drache nichts tun können. Du kannst ja Dende fragen, wenn du mir nicht glaubst.“




Erst hatte Trunks getobt. Dann war er zum Palast Gottes geflogen. Vegeta hatte ihn ziehen lassen, obwohl er nicht an der Unverrückbarkeit der bitteren Worte zweifelte. Leider zurecht. Trunks war zurückgekehrt und ohne ein Wort in seinem Zimmer verschwunden. Er hatte sich eingeschlossen und geheult. Stunden lang. Bra war ganz entsetzt gewesen und Vegeta hatte Videl zu Hilfe gerufen, damit sie es Bra erklärte. Er hatte es nicht aussprechen wollen. Nicht laut, nicht vor der Kleinen. Er hätte seine Tränen nicht zurückhalten können, wenn er es gesagt hätte: „Sie ist tot. Endgültig. Wir werden nicht wiedersehen. Nie wieder.“




Als er seine Übungssequenz beendet hatte, sprang er rasch unter die Dusche, ehe er in die Küche trat, wo Trunks soeben den Auflauf aus dem Herd nahm. Er roch nicht übel und Vegeta nickte seinem Sohn zu.




Trunks war gereift in diesem halben Jahr. Er strengte sich mehr in der Schule an, er trainierte sogar ab und zu.




Sie waren nicht glücklich, aber sie kamen zurecht. So irgendwie.




……………………..




Das Schneegestöber war heftiger geworden. Ein Taxi hielt vor dem Gartentor und eine schlanke Gestalt, dick vermummt mit Mantel, Mütze und Schal stieg aus. Der Fahrer stieg ebenfalls aus und öffnete den Kofferraum.




„Sie haben wirklich viel Gepäck, Fräulein!“, Keuchte er und zerrte den Schrankkoffer ins Freie. Es folgte noch ein zweiter und eine prall gefüllte Reisetasche. Die drei Gepäcksstücke landeten auf dem schneebedeckten Gehsteig und der Fahrer nahm kurz die Schildkappe ab, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen.




Die Angesprochene drehte sich kurz zu ihm um und drücke ihm einen großen Schein in die Hand. „Danke für die Mühe“, sagte sie.




Der Fahrer piff durch die tabakgelben Zähne. „Das kann ich kaum heraus geben, Fräulein.“


„Ist nicht nötig. Der Rest ist für Sie.“




„Danke, vielen Dank auch“, er zog die Mütze und verbeugte sich, „soll ich vielleicht die Koffer hinein tragen?“




Sie schüttelte den Kopf. „Ich denke, dass man mir sicher helfen
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