Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (44)
Gespräches, dessen Botschaft wohl war, dass er seinen beinahe liebgewonnenen Dauergast so bald nicht wiedersehen würde...
Müde blickte der Prinz seiner Gefährtin hinterher, die ihr Äußeres gerade in den Normalzustand zurückversetzte, ihre Haare ausschüttelte und sich mit schnellen Schritten zum Gehen wandte. Ihre irrsinnige Entscheidung war wohl nur ein Produkt der nervlichen Überlastung gewesen... Der Regenerationstank schien die Zurechnungsfähigkeit Aikos wiederhergestellt zu haben. Jede Stunde, ja jede Minute, die sie noch von dem Kampf trennte, musste genutzt werden... es war ein Unding, jetzt abzubrechen, wo ihnen noch ein halber Tag, besser gesagt eine halbe Nacht zur Verfügung stand.
Doch etwas war falsch am Bild der entschwindenden <i>onna</i>... Geschuldet seiner Müdigkeit konnte Vegeta dies nicht sofort festmachen, doch nach wenigen Augenblicken angestrengten Starrens traf ihn die Erkenntnis wie ein Hammerschlag. Sie war nach <i>links</i> abgebogen... Zur Arena führte allerdings der <i>rechte</i> Abzweig. Konsterniert fuhr der Saiyajin no Ouji auf, und durchmaß mit schnellen Schritten den Raum. Kaum den Kopf um neunzig Grad gewendet, fiel Vegetas Blick auf seine Gefährtin, die mit verschränkten Armen an der Wand lehnte- eine Pose, die der Prinz bisher für sich beansprucht hatte.
„Können wir?“, forderte die Wartende ihn auf.
„Ja, Trainieren...“, gab Vegeta zurück, der sich inzwischen ihr gegenüber positioniert hatte, und sie mit einem Hauch von Ungeduld in den Augen musterte.
„Nein, schlafen.“, stellte Aiko klar.
„Das ist doch wohl nicht dein Ernst...“
„Sehe ich so aus, als ob ich scherzen würde?“ Aiko grinste amüsiert, wissend, dass sich eine vor wenigen Tagen zugetragene Szene wiederholte- diesmal allerdings mit vertauschten Rollen. Ihr Partner, dessen blutunterlaufene Augen, unter denen sich dunkle Schatten ein Stelldichein gaben, Bände sprachen, schien den implizierten Humor jedoch nicht als solchen zu begreifen... Erst schwieg er verstockt, dann setzte er zu einer patzigen Antwort an.
„<i>Onna</i>, was denkst du dir dabei? Du brauchst jedes Training, das du bekommen kannst, um zumindest den Hauch einer Chance zu haben! Der Kampf beginnt morgen nach dem Frühstück, das heißt, wir können noch zwei Einheiten dazwischen schieben... Du musst endlich den Unterschied zwischen dem Kampf mit voller Kraft und dem sinnlosen Verpulvern deiner Gesamtenergie lernen! Kräftezehrende Attacken kannst du erst dann verwenden, wenn der Gegner ihnen nicht mehr ausweichen kann-“
Bevor Vegeta seine Tirade fortführen konnte, hatte sich die beruhigende Hand der Saiyajinfürstin bereits auf seine Schulter gelegt. Insgeheim lächelnd, dass ihr Gefährte gemäß seiner Gewohnheit jegliche Uhrzeit mithilfe der über den Tag verteilten Imbisse angab, begann sie in einem sanften, katzengleichen Tonfall zu sprechen.
„Vegeta, ich brauche den Schlaf einfach... Der Meditank schafft es zwar, meine physische Gesundheit wiederherzustellen... Aber die wenigen Stunden genügen nicht, um meine Konzentrationsfähigkeit zu regenerieren. Wie soll ich denn kämpfen, wenn ich mich vor Abgespanntheit kaum das Ziel treffe? Mir fehlen mindestens zehn Stunden Schlaf in einem vernünftigen Bett, damit ich meine Energie wieder unter absolute Kontrolle bekomme. Außerdem sehe ich doch, dass du auch müde bist...“
„Pah, ein wahrer Krieger braucht keinen Schlaf...“, gab er starrsinnig zurück... Sein Aussehen strafte die Worte allerdings Lügen. Sogar seine sonst jeglicher Gravitation trotzende Haartracht <i>(A/P: Auf englisch hätte man hier einfach ‚gravity-defying‘ geschrieben... Der Beweis, das deutsch die schwerere Sprache ist ^^)</i> schien an Spannkraft verloren zu haben... Stumpfe Strähnen hingen aus der emporflammenden Hauptbedeckung heraus, der das Attribut ‚Kopfschmuck‘ schon längst nicht mehr gebührte. Ein tagelang aufrechterhaltener Tag-Nacht-Rhythmus, der die natürlichen Schlafbedürfnisse in Dreistundenintervalle zerhackte, drückte selbst dem stolzesten Saiyajinprinzen einen unübersehbaren Stempel auf.
Aiko zog es vor, ihren Mund vorerst geschlossen zu halten, denn aus der Miene Vegetas war unschwer abzulesen, dass er noch etwas hinzuzufügen hatte. Sie konnte beinahe die Rädchen hinter der hohen Prinzenstirn in ihrem verlangsamten Tempo rattern sehen... Schließlich schien er fertig gerechnet zu haben, denn ein erwartungsvolles Strahlen überzog sein mattes Profil. „Da bleiben ja immer noch zwei Stunden übrig...“
„Die können wir dann zum Trainieren nutzen...“, entgegnete seine Partnerin spitzbübisch, ihn mit einem reichlich zweideutigen Blick bedenkend. Ihr Ziel war erreicht, sämtlicher Widerstand Vegetas unter den subtilen Waffen einer Frau geschmolzen wie Eis in der Sonne... Langsam wandte sie sich zum Gehen, die prinzlichen Gemächer im Visier.
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Kaum hatte Aiko sich ihrer Kleidung entledigt, in dem großen Bett Vegetas zusammengerollt und ihre Lider geschlossen, da warf die unwiderstehliche Macht des Schlafes ihre dünnen, feinmaschigen Netze nach ihr aus... Fänge, denen kein Lebewesen entgehen konnte.
„Du weißt, dass du eigentlich gar nicht hier sein dürftest?“, gab der Saiyajin no Ouji, der sich inzwischen neben ihr ausgestreckt hatte, zu denken... Mehr oder weniger ernst gemeint. Jeder, der nur einen Versuch gewagt hätte, den Aufenthaltsort der <i>onna</i> für verboten zu erklären, hätte nach der Begegnung mit Vegeta seine Knochen einzeln sortieren können. Doch es gab ein uraltes Saiyajingesetz, das die Übernachtung bei dem Partner vorm Vollzug des <i>Mata’auri</i> untersagte... Ein Edikt, das schon gebrochen wurde, bevor es überhaupt erlassen war.
Aiko reagierte auf diese Offenbarung mit einem unverständlichen Gemurmel, dass sich in Vegetas Ohren entfernt nach <i>‚Morgen‘</i> anhörte. <i>Morgen</i> war gut, <i>morgen</i> würde die Entscheidung fallen...
Von dem halbherzigen Einwand ihres Gefährten noch einige Sekunden länger wachgehalten, schickte ihr Unterbewusstsein noch einen letzen elektromagnetischen Impuls über die verzweigten Nervenbahnen... Einen Gedanken, der die Saiyajin no Oujo auf ihrer langen Reise durch Morpheus‘ Gefilde begleiten sollte.
<i>Komisch, dass sie nicht aufgeregt war...</i>
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Langsam wich die funkelnde Schwärze der wolkenlosen Nacht einem Grau, das sich von Osten her über das ganze Firmament ausbreitete. Sterne verblassten, erste Morgennebel zogen über die fast menschenleeren Ebenen... Es war eine Stunde, in der selbst ein so hektischer Planet wie Vegeta-sei zur Ruhe kam. Doch der Dämmerung sollte kein langes Leben beschieden sein... Schon zogen sich goldene Streifen durch die diesige Luft, das Erscheinen der Sonne ankündigend. Nach weiteren Momenten, in denen sich der Atem der Welt verlangsamt zu haben schien, krochen schließlich die ersten Flecken puren Lichts über die Berge, etwas von der Größe des lebensspendenden Feuerballs ahnen lassend, der einen neuen Tag ankündigte. Mit seinem Aufstieg wuchsen die Schatten der Natur ins Unermessliche, der Himmel brannte ein frühes Feuerwerk der prachtvollsten Farben ab... Doch nur ein paar Vögel waren Zeugen dieses erhebenden Schauspiels, das einen würdigen, doch unbeachteten Auftakt für die schicksalsträchtigen folgenden Stunden darstellte.
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Nach vielen, von traumlosen Schlaf erfüllten Stunden, war erstmals wieder eine bewusste Bewegung von den verknäuelt daliegenden Saiyajins zu beobachten. Aiko, die es sich nachtsüber auf der nackten Brust ihres Gefährten gemütlich gemacht hatte, spürte das Kitzeln der Sonnenstrahlen auf ihrer Nase... und drehte sich instinktiv auf die Seite, um den unliebsamen Wecker aus ihren Gedanken zu verbannen. Dies misslang allerdings... Nach wenigen Augenblicken der Besinnung schlug die eben noch Schlafende ihre Augen auf, und blinzelte missmutig in die unschuldige <i>asahi</i>, die milde Lichtblitze durchs Fenster schickte. Ein Laut, wie er nur nach langem und erholsamen Schlummer ausgestoßen wurde, entwich ihrem halbgeöffneten Mund, begleitet von einer langsamen Bewegung, die wohl die überschüssige Tränenflüssigkeit, die sich in der Nacht angesammelt hatte, aus ihren Augen befördern sollte.
Zufrieden streckte sie sich, die Geschmeidigkeit ihrer Muskeln testend. Sehr gut, nicht das geringste Anzeichen von Muskelkater und Verhärtungen... Die Festigkeit ihrer Schlafstatt, die sie bereits von ihrem Sklavendasein gewohnt war, hatte auch ihrem Rücken wohlgetan. Ein angemessener Beginn für den Tag ihres Triumphes... Frühmorgens sah die Welt noch rosig aus.
Einen Atemzug lang spielte die Saiyajin mit dem Gedanken, den neben ihr noch friedlich schnarchenden Vegeta aufzuwecken, entschied sich jedoch dagegen. Aus gutem Grund... Sie hatte eine ganze Woche keine Möglichkeit gehabt, über das Geschehene nachzudenken. Ereignis war in rasendem Wechsel auf Ereignis gefolgt, eine Trainingslektion hatte die andere gejagt... Nun endlich war die Chance gekommen, ein paar Minuten zur Zusammenfassung der jüngeren Vergangenheit aufzubringen. Langsam ließ Aiko die Episoden, die sich seit ihrer Landung auf Vegeta-sei zugetragen hatten, Revue passieren... Vegetas Vorahnungen... Die Begegnung mit dem König... Das erste Zusammentreffen mit ihrer Doppelgängerin, die ebenfalls behauptete, Cucuma zu sein... Das Training... Der Seitensprung Vegetas, der gar keiner war... Seine Entschuldigung... Ihr Entschluss, noch härter zu