Fanfic: Aiko - The Lost Saiyajin (44)

trainieren... Vegetas mysteriöser Ausbruch, der den Planeten beinahe zerstört hatte.

An dieser Stelle ihres Resümees stockte Aiko erstmals. Als sie Vegeta danach gefragt hatte, waren ihr nur ausweichende Antworten gegeben worden... Doch den Verdacht, dass mit der Freisetzung seiner enormen Kraft etwas nicht stimmte, hatte sie schon instinktiv gefasst. Die merkwürdige Schweigsamkeit ihres Gefährten komplettierte das Bild... Doch worin lagen die Gründe für seine Aufregung? Wie die Saiyajin ihr Volk bisher kennengelernt hatte, kam nur ein möglicher Auslöser in Frage: <i>Wut</i>.

Wie oft hatte sie es gehört, das echter, purer Zorn bei dieser Rasse die unglaublichsten Kräfte freisetzte, sie dazu veranlasste, die Grenze jeder Vorstellung zu sprengen... Doch woher kam diese Wut? Auch die Antwort auf diese Frage war bereits vorbestimmt. Es gab nur eine Person auf ganz Vegeta-sei, die ihren Gefährten momentan so in Rage bringen konnte- <i>das Miststück.</i> Sie war verantwortlich für die gesamte Misere, daran bestand nicht der geringste Zweifel...

Indes warf die Feststellung dieser Tatsache wieder neue Rätsel auf. Mit einer Logik deren Präzision, Schärfe und Unbestechlichkeit die klügsten Köpfe Vegeta-seis in Erstaunen versetzt hätte, verfolgte die Fürstin ihren Gedankengang weiter, gleich einem Jäger, der die Spur seiner Beute gewittert hat. Sie wusste, das Vegeta jegliche Gefühle unterdrücken konnte... Mit eben der Ausnahme, die ihre wiedergefundene Heimat an den Rande einer Katastrophe gebracht hatte. Bei dem letzten Zusammentreffen mit ihm, bevor sie seinen geschundenen Körper zurück in den Palast transportiert hatte, war er abweisend wie eh und je gewesen... Im Nachhinein meinte Aiko sogar, einen Hauch von Zuversicht in seinem Gebaren zu entdecken. Ein unwesentliches Detail... Doch es verlieh ihr die Gewissheit, dass Vegeta <i>alles</i> gewesen sein konnte- jedoch nicht <i>wütend</i>. Dieses Gefühl hatte erst Besitz von ihm ergriffen, nachdem er sie im Krankenflügel abgeliefert hatte... Es musste sich ein schwerer Zwischenfall ereignet haben, der seinen Plan, wie auch immer dieser ausgesehen hatte, in perfekter Vollkommenheit umgestoßen hatte. Anders waren die freigewordenen Kräfte nicht zu erklären- und die Verursacherin des Chaos war ihre namenlose Doppelgängerin. Doch diese hatte sich dem Zugriff ihres Gefährten geschickt entzogen- warum in aller Welt sollte sie plötzlich zurückkehren, die Konfrontation und damit ihren eigenen Tod suchen? Selbst der einfältigste Geist würde nicht eine derartige Dummheit begehen.

Nein, sie musste sich verborgen gehalten und auf diese Weise die weitere Suche Vegetas herausgefordert haben. Offenbar war sie ihm für einen kurzen Moment in die Falle gegangen, um den Händen ihres Häschers ein erneutes Mal zu entwischen... daher auch die Wut des Überrumpelten, in deren Folge dieser die Plattentektonik Vegeta-seis neu definiert hatte. Soweit ergab alles ein logisch abgeschlossenes Bild- einfach perfekt.

So perfekt, dass Aiko erst bei eingehender Betrachtung ein störender Aspekt auffiel- ein winziger Farbtupfer, der ein gesamtes Gemälde verunstaltete, eine Note, die ein Musikstück aus seiner Harmonie riss. Wenn ihre Überlegungen auch nur annähernd der Wahrheit entsprachen – und daran hatte sie aufgrund der zwingenden Logik, die anderen Möglichkeiten schwerlich ausreichend Spielraum ließ, keinen Zweifel mehr – dann bedeutete dies, dass Vegeta sie hintergangen hatte. Die Erkenntnis traf sie gleich einer bleiernen Keule-

Er hatte die andere gesucht – wohl zu keinem anderen Zweck, als ihr endgültig das Lebenslicht auszupusten. Ein Privileg auf das Aiko eigenen Anspruch erhob... <i>Eine Ambition, die sie gegenüber Vegeta mehr als deutlich ausgedrückt hatte.</i> Diese Feststellung zerstörte alle imaginären Schilder, die in ihrem Bewusstsein noch immer dafür plädierten, den zukünftigen Gemahl schlafen zu lassen. Die Angelegenheit bedurfte Klärung... und die wurde bekanntermaßen am ehesten mithilfe eines Zahnputzbechers, gefüllt mit Wasser, dessen Klarheit und Temperatur –sehr zum Leidwesen des Betroffenen-, der eines Bergbaches entsprach. Dasselbe Gefäß wurde nun kurzerhand über dem zufrieden vor sich hindösenden Vegeta ausgeleert- eine Methode, die in neunundneunzig von hundert Fällen die erwünschte Wirkung erzielte.

Der Missetäter schlug die Augen auf, nieste kräftig und richtete sich abrupt in seinem Bett auf... Diese Handlungen vollzogen sich dank der geschulten Reflexen eines Kriegers innerhalb von Sekunden. Flinke schwarze Augen begaben sich daraufhin auf die Suche nach dem Delinquenten... Der Delinquentin, wie Vegeta, Aiko und kurz darauf den Becher ausmachend, korrigieren musste. Das <i>corpus delicti</i> wurde schnell in eine Ecke des Raumes befördert, und zurück blieb einzig die <i>onna</i>, die ihn mit einem halb amüsierten, halb ärgerlichen Blick musterte.

„Guten Morgen, Vegeta!“

„<i>Onna</i>, was hast du dir dabei gedacht, mich zu wecken?“, fuhr der Geweckte auf.

„Ich habe ein ernstes Wörtchen mit dir zu reden...“ Bevor der Saiyajin protestieren konnte, hatte ihn der unbarmherzige Zeigefinger Aikos bereits zurück aufs Bett gepinnt. „Warum hast du sie gesucht?“

Diese Frage löste nichts als Unverständnis, klar reflektiert in dem Gesichtsausdruck des Beschuldigten, aus. Ob die frühe Stunde die Schuld an Vegetas Begriffsstutzigkeit trug, oder ob Aiko dieselbe Reaktion auch in einer anderen Situation erhalten hätte, sollte ein Geheimnis bleiben...

„Wen gesucht?“, kam, nach einer Weile der Besinnung, irritiert zurück.

„Meine Doppelgängerin...“, half Aiko nach, mit ihrem Finger die Dringlichkeit der Antwort geradezu in Vegetas Brust nagelnd.

„Achso... Das weißt du doch! Sie hat mich bloßgestellt, und dafür wird sie bestraft werden!“, deklamierte er geradezu feierlich.

Die Saiyajin no Oujo konnte angesichts dieser himmelschreienden Ignoranz nur stumm den Kopf schütteln. So intelligent und vorausschauenden sich ihr Gefährte im Kampf zeigte, so einfältig gebärdete er sich im täglichen Leben. Doch was blieb ihr anderes übrig, als schicksalsergeben lächelnd darüber hinweg zu sehen? Einen Saiyajin konnte man nicht ändern, und dies an Vegeta zu versuchen, kam einem Himmelfahrtskommando, das von vornherein zum Scheitern verurteilt war, gleich. „Vegeta, kannst du dich noch daran erinnern, um was ich dich vor wenigen Tagen gebeten habe?“ Innerlich bereitete sich Aiko auf eine längere Wartezeit vor... Doch, auf wundersame Weise kam die Antwort ohne längeres Zögern.

„Du hast mich gebeten, dir die <i>sune-kudansu</i> beizubringen.“

Der Decke ragte nun ein sehr dekoratives Stiefelpaar Aikos entgegen. Doch schnell war die Schwäche überwunden und der gute Wille zurückgekehrt...

„Vegeta, du hast mir versprochen, dass du das Miststück mir überlässt... Einzig und allein <i>mir</i>! <i>Mich</i> hat sie betrogen, und deshalb werde <i>ich</i> sie ausradieren! Geht das in deinen Schädel hinein?“ Der Zeigefinger hatte sich inzwischen den Solarplexus des Thronfolgers als neue Zielscheibe auserkoren.

Der Prinz wollte gerade zum lautstarken Protest ansetzen, als ihm die schmerzliche Gegenwart von Aikos Finger bewusst wurde. Diese kurze Unterbrechung gab den Worten seiner Gefährtin Zeit, in tiefere Bewusstseinsschichten Vegetas vorzudringen... Er begann <i>(A/P: Ob man es nun glaubt oder nicht *g*)</i>, nachzudenken. Offenbar war es seiner <i>onna</i> mit ihren Worten ernst... Instinktiv begriff er, dass sie ihm <i>sehr</i> böse sein würde, wenn er das Miststück schon vor dem Kampf erledigte. Und dass mit außer Kontrolle geratenen Saiyajins, ob männlich oder weiblich, nicht zu spaßen war, erfuhr er seit seiner frühesten Kindheit beinahe tagtäglich...

Die Aussage, das Vegeta seine Entscheidungen nach moralischen Prinzipien traf, wäre allerdings eine glatte Lüge gewesen. Handlungsrichtlinien wie <i>‚was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu‘</i> waren ihm so fremd, wie sie es nur sein konnten... In der Gesellschaft Vegeta-seis war für derlei philosophische Gedanken einfach kein Platz vorhanden, an dem sie sich hätten entwickeln können. Doch unbewusst realisierte er, dass Aiko durch ein vorschnelles Eingreifen von seiner Seite eine unglaubliche Kränkung zufügt werden würde... Eine Herabsetzung, die sie zutiefst in ihrem Stolz, der ihr als geborene Gerkino fraglos innewohnte, beleidigte. Wenn er die andere durch sein Zutun von der Bildfläche dieser Welt verschwinden ließ <i>(A/P: Eine wunderbare Umschreibung *g*)</i>, dann traute er es seiner Gefährtin nicht zu, dasselbe zu tun... Einfachste Saiyajin-Logik, die von Geburt an fest in seinem Denken verankert war- und genug mit dem Kampf gemein hatte, dass sie Vegetas spezialisiertes Hirn erfassen konnte.

„Hmpf, meinetwegen...“ Er konnte die beiden ja erst einmal kämpfen lassen... Die <i>onna</i> würde es ohnehin nicht schaffen, das Miststück zu besiegen. Seine geschulten Augen hatten sofort ausgemacht, dass in ihrem athletischen Körper mehr als ein Jahrzehnt des intensiven Trainings steckte... Einen Vorsprung, den seine Gefährtin, selbst mit ihren Erbanlagen und dem damit verbundenen größeren Talent kaum aufholen konnte- nicht innerhalb von einer Woche. Obwohl sie in dieser enorme Fortschritte erzielt hatte... Unwillig schüttelte der Saiyajin no Ouji weitere Spekulationen, die sich ihm aufdrängten, ab. Er würde seine Rache bekommen, ob nun mit einer Stunde Verspätung oder nicht – es machte letzen
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