Fanfic: Son Gokous zweites Jenseitsabenteuer Teil 8
Maul der obersten Dämonenfratze glänzte es orange. Rasch richtete Bulma den Radar auf den Pfahl und an dem Ergebnis gab es nichts zu deuten. Sie hatten den nächsten Dragonball gefunden.
„Was machen wir nun?“, fragte Yamchu, den es gewaltig in den Fäusten juckte. „Ich könnte mir das Ding greifen, schneller als die schauen können, dann klemme ich mir euch beide unter die Arme und ...“
Weiter kam er nicht, denn wie auf ein geheimes Zeichen richteten sich die Spitzen der Speere auf Bulma, die erschrocken den Radar fallen ließ. Ehe sie wieder danach greifen konnte, hatte bereits ein Eingeborener das Gerät geschnappt und drückte mit sichtlichem Vergnügen alle Knöpfe, die er dort finden konnte.
Auf Yamchus Stirn bildeten sich Schweißtropfen, die nicht allein von der Hitze kamen. Den Dragonball zu schnappen war kein Problem, aber was dann? Okay, wenn Kuwabara Bulma beschützte, könnte er sich den Radar holen, aber er hatte den rothaarigen Kämpfer noch nie im Einsatz erlebt. Was wenn dessen Reaktionszeit zu langsam war? Was wenn die Krieger mit ihren Speeren zustießen, sobald Yamchur sich auf den Dragonball zu bewegte?
Während er noch das Für und Wider einer sofortigen Aktion abwog, trat ein wahrer Schrank von einem Mann aus der größten der Hütten. Er trug einen aufwändig gearbeiteten Federschmuck und so wie sich alle vor ihm verneigten, konnte er nur der Chef des Dorfes sein. Er wandte sich an jenen Krieger, der diese Korbkugel um den Hals trug. Ein kurzer Wortwechsel in unverständlichen Dschungelianisch stellte den Häuptling anscheinend zufrieden. Er winkte einem schmächtigen, alten Mann, der sich zwischen dem Häuptling und den drei Fremden aufbaute.
„Ihr in unserem Dorf willkommen sein“, erklärte dieser langsam und laut. „Was euch in diese Gegend geführt haben?“
„Wir suchen das da“, sagte Kuwabara frei heraus und zeigte auf den Dragonball. „Könnt ihr uns den geben?“
Bulma griff sich an die Stirn und unterdrückte ein Stöhnen. Hätte er das nicht irgendwie diplomatischer angehen können.
Doch zu ihrer Verwunderung gerieten die Eingeborenen nicht in Rage. Vielmehr grinste der Anführer wie ein Honigkuchenpferd, sobald ihm die Worte übersetzt worden waren. Er erwiderte etwas und lachte dabei laut.
„Wir sein friedliches Volk“, erklärte ihnen der Übersetzer, „unser Volk gern handelt. Wir geben große heilige Kugel an Fremde, wenn diese junges Mädchen mit rotgetupfter Haut da lassen.“
Unwillkürlich fuhr sich Bulma mit den Händen über die Unterarme, wo die stechlustigen Moskitos am ärgsten gewütet hatten.
„Was wollt ihr denn mit ihr?“, fragte Yamchu und sah sich vorsichtig um. Wenn sie das Angebot ablehnten, würde die Leute wütend werden und dann war rasches Handeln gefragt. „Ihr habt doch bestimmt viel schönere Frauen im Dorf.“
Diese Antwort schien Bulma nicht zu belustigen, der Dorfchef hingegen hielt sich den Bauch vor Lachen und auch jene Krieger, welche die Übersetzung verstanden hatten, amüsierten sich köstlich.
„Wir junges Mädchen auch in eine Schönheit verwandeln. Pflanzensaft machen ihre Haut braun, wir ihre Haare schneiden und mit Schlamm bestreichen, dann wir sie füttern bis sie weiches Polster ist. Dann wir sie dem Sohn des Häuptlings schenken.“ Der Übersetzter wies bei den letzten Worten auf einen hageren Bengel von vielleicht dreizehn Jahren mit einer großen Zahnlücke im Oberkiefer der an der Wand einer Hütte lehnte und dämlich in die Gegend grinste.
Schaudernd drängte sich Bulma näher an ihre Begleiter heran. Yamchu und Kuwabara verständigten sich durch Blicke, spannten die Muskeln und .... in diesem Augenblick ertönte au einer der Hütten laut der neueste Hit der Popcharts.
Der Häuptling, alle Krieger und der Übersetzer sahen sich an und begannen wild zu fluchen. Der Häuptlingssohn hatte auf einmal kein irres Grinsen mehr parat, sondern schoss sichtlich verärgert in die Hütte um gleich darauf mit einer kleinen, rundlichen, alten Frau wieder zu kommen, die ihren CD Player fest an sich drückte und schimpfe wie ein Rohrspatz.
Der Häuptling rieb sich seufzend die Stirn und sagte seufzend: „Großmutter, wie oft muss man es dir noch erklären. Wenn wir für die Touristen proben, bleiben die Geräte aus, auch dein Player.“
Bulma, Yamchu und Kuwabara sahen sich verdutzt an. „Mal schön langsam für Schneckendenker“, sagte Kuwabara. „Diese Speere, der ganze Zirkus mit Bulma gegen Dragonball, der war nur Show?“
„Wir waren sehr überzeugend, oder?“, fragte der falsche Häuptlingssohn und kratze sich den schwarzen Gummibelag von den Zähnen. „Runno, kann nicht einmal Seelwig oder jemand andrer die Rolle deines Sohnes übernehmen? Ich habe dieses ekelhafte Zeug so was von satt!“
„Es war erst unsere Generalprobe“, erklärte der Häuptling geduldig, „bis zur Eröffnung finden wir noch eine Lösung.“
„Welche Eröffnung?“, fragte Bulma und schüttelte den Kopf, als ihr der Radar sauber abgewischt wieder überreicht wurde. „Ich dachte, die Gegend hier sei staatliches Schutzgebiet und sollte so natürlich erhalten bleiben wie möglich.“
„Das ist kalter Kaffee von gestern“, winkte der alte Mann, welcher den Übersetzer gespielt hatte, ab. „Wir haben mit der Regierung ein Abkommen getroffen, sie erlauben uns sanften Tourismus und im Gegenzug erhalten wir die Bausubstanz dieses Dorfes in alter Form und pflegen unsere Traditionen und lehren unsere jungen Leute in ihren Schulferien die Tänze, die Handwerkskünste usw... Leider fehlt uns momentan noch das Geld für einige notwendige Anschaffungen, aber ...“ sein Blick wanderte hinauf zum Dragonball, „vielleicht können wir ja handelseinig werden.“
Ein paar harte Verhandlungsrunden später konnte Yamchu ohne große Probleme den Dragonball aus dem Totempfahl lösen. Gleichzeitig übergab Bulma dem Dorfchef einen Scheck mit einer erklecklichen Summe.
Sie wurden eingeladen dem abendlichen Tanz beizuwohnen und den traditionellen Eintopf zu kosten. Bulma schaffte es, sich dem zu entziehen und der Dorfchef gab ihnen einen Führer mit, der sie auf kürzestem Weg aus dem Dschungen hinaus führte. Etwas erschöpft, aber sehr erleichtert sie schließlich am Wandrand an.
„Immerhin haben wir den zweiten Ball“, seufzte Bulma glücklich.
„Nicht nur den, sondern auch drei Tonkrüge, vier geflochtene Körbe, drei Nasenringe aus geschnitztem Knochen, zwei Steinklingen und sechs Schlangenhautgürtel“, sagte Kuwabara und setzte seine Ladung vorsichtig ab.
„Weiters drei Tierfiguren aus Ton, zwei Kopfschucksets aus Federn und Glasperlen, zwei Lendenschurze aus Leder, vier Speerspitzen aus Kupfer und sechs kupferne Fußgelenksreifen“, ergänzte Yamchu und stellte die handgewebte Tasche mit dem Aufdruck „Willkommen im Dschungeldorf“ neben den Körben ins Gras.
„Weshalb beschwert ihr euch?“, fragte Bulma mit einem Schulterzucken. „Immerhin waren das alles Sonderangebotsschnäppchen. Ich fliege uns rasch mal heim, damit wir die Souvenirs verteilen können und dann“, sie kratzte sich an den Armen, „brauche ich ein heißes Bad und eine Salbe gegen Mückenstiche. Ihr zwei könnt in den Gästezimmern schlafen, morgen suchen wir dann die Nummer drei.“
In der anderen Realität spazierte unterdessen Koenma nervös auf seinem Schreibtisch auf und ab.
„Koenma-sama“, sagte sein engster Vertrauter Hände ringend, „seht ihr denn nicht, dass sich die Formulare schon bis an die Decke hin stapeln? Bitte stempelt doch wenigstens zehntausend davon ab...“
„Dummkopf“, fauchte Koenma und rückte seinen hohen Hut zurecht, „ich arbeite doch. Oder willst du dir an meiner Stelle die nächsten Schritte für den Feldzug gegen diesen Fürsten überlegen?“
„Aber Koenma-sama“, der blaue Dämon kratzte sich zwischen den Hörnern, „ihr habt doch schon vor einer Weile beschlossen, keine Armee einzuberufen, sondern Yusuke und seinen Freunden zu vertrauen...“
„Das schon, aber“, Koenma sah zu den Bildschirmen hoch. Einer zeigte die Festung der Dämonen und die gigantische Armee, welche sich dort sammelte. Auf einem weiteren war ein Stück der Grenze der Hölle zu sehen und ein dritter zeigte den Ausgang des Tunnels, durch welchen Genkai Yusukes Truppe geschickt hatte. Die anderen alle waren schwarz. Sie waren auf die am schlimmsten betroffenen Gebiete ausgerichtet gewesen, doch die Auslöschung hatte sie auch erfasst und vernichtet.
Die Tür wurde aufgerissen und ein roter Dämon stolperte herein, „Konema-sama, ein gigantischer Flüchtlingsstrom nähert sich dem Palast. Es sind bestimmt dreitausend. Was sollen wir machen?“
Koenma sprang vom Tisch, nahm seine Teenagergestalt an und straffte sich. „Keine Angst, wir werden weder jemanden abweisen, noch wird der Palast aus allen Nähten platzen. Ich habe mit so etwas schon gerechnet.“ Mit wehendem Umhang stolzierte er zwischen den Aktenbergen hindurch zur Türe Dort drehte er sich um und warf dem blauen Dämon die Bemerkung zu, „fang du schon mal an, die Akten zu sortieren, nach Dringlichkeit und nach Datum. Inzwischen mache ich die richtige Arbeit...“
Und fort war er.
.....
„Wie lange dauert denn das noch, ehe wir durch den verdammten Tunnel durch sind“, grollte Vegeta und warf misstrauische Blicke in den bläulich leuchtenden Nebel. Angesichts dessen wie tief sie bereits im Inneren des Berges waren, war es mehr als erstaunlich, dass sie nicht im Finsteren stapfen mussten. Immer mehr war der Nebel selbst zur Lichtquelle geworden. Dazu kamen glimmende Quarzadern, die in schimmernden Wellen die aus dem Fels gehauenen Wände durchzogen.
Hiei, der Vegeta auf den Fersen folgte, spuckte