Fanfic: Son Gokous zweites Jenseitsabenteuer Teil 8
verächtlich in auf den Boden. „Kriegst du es etwa mit der Angst zu tun?“, spöttelte er. Der Feuerdämon hatte sich verblüffend rasch von dem unheimlichen Erlebnis erholt. Durch die Begegnung mit seiner tiefsten Furcht war er offenbar gewachsen, die anderen spürten das durch die gleichmäßige, kraftvolle Aura, die ihn umgab.
Vegeta war in der Zwickmühle. Einerseits neidete er diesem großmäuligen Schwertschwinger dessen Fortschritt und würde ihn liebend gern übertrumpfen. Andererseits war ihm alles andere als wohl bei dem Gedanken, dass die ganze Truppe seine Schwachstelle kennen lernen würde. Nicht dass er daran zweifelte, seine Ängste mit einem Fingerschnippen beseitigen zu können...
„Wir sollten vielleicht einen Zahn zulegen“, sagte Yusuke und schritt flotter aus, wodurch er der anderen bald ein paar Schritte voraus war.
„Nicht so rasch, Yusuke“, rief ihm Kurama zu, „sonst verlieren wir einander aus den Augen!“
Just in diesem Moment blieb der dunkelhaarige Kämpfer schlagartig stehen.
„Yusuke?!“ Kurama trat an seinen Freund heran und wollte ihn nach dem Grund des plötzlichen Halts fragen. Doch die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Vor Yusuke, nur gut zehn Meter entfernt schälte sich die Gestalt eines der vier mächtigen Dämonenherrscher aus dem Nebel. Die fast weißen Haare leuchteten wie der Quarz an den Wänden und in seinen Augen glühte uralte Grausamkeit und Gier. Er wandte den Blick nicht von Yusuke, dessen Lippen bebend das Wort „Vater!“ formten.
„Wer ist der Kerl?“, fragte Piccolo Hiei.
Der Feuerdämon hatte sicherheitshalber seine Waffe gezogen und sah den Namekianer nur kurz von der Seite an. Kurama übernahm es, die nötigen Erklärungen zu liefern.
„Das ist der Dämonenherrscher Raishin, Yusukes Vorfahre, viele Generationen in der Vergangenheit. Er ist auch der Grund für Yusukes übermenschliche Kräfte, ohne die er niemals all unsere Abenteuer heil überstanden hätte. In bestimmten Abständen werden diese Dämonischen Gene aktiv. Yusuke ist schon zweimal gestorben und nach seinem zweiten Tod brach das dämonische Erbe durch. Als er dem Ruf der Dämonenwelt folgte, trafen die beiden aufeinander und Yusuke nannte ihn Vater. Raishin war damals bereits dem Tode nahe, da er seit 1000 Jahren auf seine einzige Nahrung, Menschenfleisch, verzichtet hatte. Er starb kurz darauf.“
„So tot sieht er gar nicht aus“, murmelte Piccolo. Was wollte diese Erscheinung von Yusuke.
„Sträubst du dich immer noch gegen dein wahres Wesen, Sohn?“ Die Stimme des Dämonenherrschers Raishin war kaum mehr als ein Hauch, aber dennoch entging keinem eines seiner Worte.
Yusuke rang sichtlich mit sich, dann straffte sich seine Gestalt und seine Aura flammte auf. Innerhalb von Sekunden wuchs sein Haar zu einer dichten, langen Mähne, ein gefährlicher Glanz trat in seine Augen und auf seinem Gesicht und seinem Körper erschienen dunkle Markierungen, die ihn noch viel gefährlicher und wilder aussehen ließen.
„Sehr gut!“, grinste der Dämonenherrscher. „Dein Blut lässt sich nicht verleugnen. Bisher hast du immer nur das genommen, was dir nützlich erschien, die Kraft.“
„Na und?“, brach es rauh aus Yusuke hervor. „Etwas anderes brauche ich auch nicht von deinem verfluchten Erbgut!“
„Man kann nicht nur nehmen ohne den Preis zu bezahlen, Sohn!“ Raishin leckte sich die Lippen. „Meine Kraft, die du durch die Gene erhalten hast, bringt auch meinen Hunger. Der Hunger nach dem Fleisch der Menschen.“
„Unsinn!“ Yusuke ballte die Fäuste. „Ich habe niemals Hunger nach Menschen. Ich liebe Hamburger und das Essen von Keikos Vater!“
„Und du glaubst das wird so bleiben?“ Raishin legte den Kopf in den Nacken und lachte. „Sieh dich doch an, an dir ist nichts mehr menschlich. Du kannst wählen. Entweder bleibst du ein Mensch, zu schwach um jene zu schützen, die dir etwas bedeuten, oder aber du nützt dein ganzes Potential und dann wirst du die Gier in dir erwachen spüren...“ Er schnippte mit den Fingern. Seitlich hinter ihm teilte sich der Nebel und ein junges Mädchen in einer Schuluniform erschien. Ihr Blick war glasig und ihre Bewegungen unsicher, als ob sie in Trance sei.
„Keiko!“, würgte Yusuke hervor und machte einen wütenden Schritt auf seinen Vorfahren zu. „Was hast du mit ihr gemacht?“
„Noch gar nichts“, sagte Raishin und trat hinter das Mädchen. Seine Hände fassten sie an den Schultern und sie blieb stehen. Seine Finger hoben ihre schulterlangen, braunen Haare an und strichen über die sanfte Linie ihres Nacken. „Sieht sie nicht zum Anbeißen aus?“
„Du...!“ Yusuke war heran und hieb nach dem grinsenden Gesicht seines Ahnen. Dieser lachte nur und stieß das Mädchen in Yusukes Arme. Der Junge fing sie auf und drückte sie an sich, während der Dämon ein paar Schritte entfernt locker die Arme verschränkte. „Du willst sie doch mit Haut und Haar verschlingen, oder? Also beiß zu, anstatt dich zu kasteien wie ich es Jahrhunderte lang gemacht habe. Oder willst du so jämmerlich enden wie ich?“ Mit einem Schlag wurde aus dem kraftvollen Dämon ein abgemagertes Wrack, in dessen Augen ein verzehrender Hunger irrlichterte. Mit einem Seufzer brach er tödlich geschwächt in die Knie.
Yusuke sprang zu ihm hin, Keiko mit sich ziehend. Doch da zerfiel Raishin auch schon zu Staub. Yusuke liefen die Tränen über die Wangen. Der Staub wirbelte um ihn herum und legte sich auf seine Haut und seine Haare, die prompt die Farbe trockenen Strohs annahmen.
„Was..?!“, brachte Yusuke gerade noch hervor, ehe seine Augen vollends jede Menschlichkeit verloren. Seine Zähne wurden lang und spitz, seine Nägel wuchsen zu Krallen. Keiko seufzte leise und Yusukes Blick glitt zu ihrem Hals, während er sich die Lippen leckte.
„Yusuke, tu es nicht!“ Kurama wollte ihn an den Schultern packen, doch sogleich loderte um diesen eine derart finstere Aura auf, dass Kurama davor zurückschrak.
„Idiot!“ murmelte Hiei und zückte sein Schwert. Er ließ offen, ob er damit Kurama oder Yusuke meinte.
Sein Gesicht war vor Anspannung verzerrt und das dritte Auge auf seiner Stirn öffnete sich. In diesem Augenblick fegte ein eiskalter Windstoß durch den Tunnel und ein dunkler Schatten schien über allem zu schweben.
„Das hat keinen Sinn, Hiei“, murmelte Kurama, dem trotz der Kühle der Schweiß in dicken Tropfen auf der Stirn stand. „Er spürt es nicht!“
Tatsächlich schien Yusuke von der drohenden Atmosphäre im Tunnel unbeeindruckt zu sein. Er hatte seine Zähne fest zusammengebissen und seine Klauen strichen verlangend über Keikos weiche, runde Arme. Eine verzehrende Gier lag in dieser Bewegung, welche nichts mit der Liebe Yusukes zu dem Mädchen zu tun hatte. Das hier war älter, grausamer und sein Grinsen sprach zudem noch von einem Irrsinn, der einer Jahrhunderte langen Qual entsprang.
„Was sollen wir tun?“, knurrte Hiei und zwang sich, sein drittes Auge zu schließen. Die Kälte schwand und auch Piccolo und Vegeta hörten auf, mit den Zähnen zu klappern. „Ich kann ihm höchstens den Kopf abschlagen...“
„Keine blöden Witze“, sagte Piccolo und ging langsam auf Yusuke zu. Er sah, dass da immer noch ein Teil Menschlichkeit in der dämonischen Kreatur steckte. Dieser Teil sträubte sich, der uralten Seele Platz zu machen, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Doch wie es schien verlor der menschliche Teil immer mehr die Kontrolle über den Körper. Der Kopf beugte sich in kleinen Rucken immer tiefer und tiefer zu Keikos Nacken hinab.
„Was hast du vor?“, fragte Kurama gespannt.
Piccolo sah zu Vegeta und dieser verstand. „Sieh zu dass du nicht zu langsam bist“, knurrte der Saiyajin.
Der Namekianer nickte knapp. Da ging durch Yusukes Körper ein Schaudern, so als schüttle etwas Lästiges ab. Er warf den Kopf in den Nacken und stieß einen dumpfen Schrei aus. Die Mundwinkel zurückgezogen fletschte er die Zähne wie ein Wolf.
„Los!“, schrie Piccolo. Er und Vegeta warfen sich gleichzeitig auf Yusuke. Piccolo entriss Keiko seinem Griff und warf sie in Vegetas Arme während er seinen Unterarm gleichzeitig zwischen Yusukes Kiefer rammte. Dieser konnte nicht mehr inne halten und biss mit aller Kraft zu. Das lila Blut strömte aus der Wunde und Piccolo kniff die Augen zusammen, um den Schmerz zu ignorieren, als er den Arm mit einem Ruck wieder los riss und ein Stück Fleisch in Yusukes Fängen hängen blieb. Dieser spuckte das grüne Zeug angewidert aus und brach röchelnd in die Knie, die Hände zitternd an den Hals gepresst, als verätze ihm der Geschmack Piccolos die Kehle.
„So schlecht schmecke ich jetzt auch wieder nicht!“, sagte dieser leicht pikiert. Betrachtete die graue Schicht auf Yusukes Haut und sah Kurama fragend an. Dieser nickte leicht, fischte einen Samen aus seinen Haaren und warf ihn vor Yusuke auf den Boden.
Ein wenig Ermutigung von Kurama und eine dicke, fleischige Ranke schlängelte sich auf Yusuke zu. Innerhalb weniger Augenblicke wand sich dir Ranke um seinen Körper und bildete zahlreiche, birnenförmige Auswüchse, so groß wie Wassermelonen. „Jetzt, Hiei!“, rief der Fuchsgeist dem Feuerdämon zu. Hiei ließ sich nicht lange bitten, sein Schwert sirrte durch die Luft, dass ihm Vegetas Augen kaum zu folgen vermochten und schlitzten binnen eines einzigen Atemzuges die nahezu dreißig großen Früchte auf. Aus diesen ergoss sich eine helle, grüne Flüssigkeit über Yusuke. Die Dusche riss ihn aus seiner Benommenheit und er wand sich in den Fängen der Ranke wie ein wildes Tier. Aber je mehr des weißen Staubes von ihm abgewaschen wurde, desto ruhiger wurde er. Das dämonische Leuchten schwand aus seinen Augen und zurück blieb der