Fanfic: Animus viam monstrat 17
sicher reißt mein Geduldsfaden. Er ist zwar ein dickes Seil, aber ich merke dass er immer dünner wird.
„Entschuldigt, dass sie euch gestört hat! Hört nicht auf ihre Worte! Ich muss leider zugeben, dass es auch bei uns Personen gibt, die etwas… ‚verwirrt’ sind! Aber keine Sorge, ihr werdet nicht mehr belästigt werden!“, meint das Licht entschuldigend.
Ich atme einmal tief ein und aus und versuche mich unter Kontrolle zu halten.
„Ist okay!“, sage ich nach einer kurzen Zeit. Was soll ich denn gegen diese übermenschlichen Lichter ausrichten? Ich kann nicht weglaufen. Und wohin überhaupt? Ich weiß nicht wo ich genau bin....eigentlich weiß ich gar nichts. Die Erzählungen habe ich zwar gehört, aber ich fange nichts damit an. Plötzlich steht Jenny auf und verlangt das Licht zu sprechen. Zuerst will das Licht, dass vor uns steht sie nicht hin bringen, doch nach einiger Zeit gibt es nach. Jenny sieht mich an, doch ich nicke ihr nur aufmunternd zu. Ich will nicht noch mehr Fragen haben. Ich will Antworten. Doch je mehr Antworten ich bekomme, desto mehr Fragen tauchen auf.
Jenny verschwindet mit dem Licht und ich bin alleine. Ich lasse mich rückwärts ins Bett fallen und starre an die Decke. Wie es Kai wohl geht? Ob es Nini gut geht? Ist ihr was passiert? Ist sie verletzt? Und Kai? Wie geht es ihm? Ich weiß nicht wo die beiden sind, wie es ihnen geht und was sie machen. Irgendwie mache ich mir große Sorgen um die beiden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen warum Kai mich angelogen hat. Und bei Nini auch nicht. Irgendwie sind Nini und ich uns wirklich verdammt ähnlich. Nie, wirklich niemals hätte ich erwartet dass sie mich anlügt. Und doch hat sie es getan. Sie hat mich absichtlich verletzt. Hat mir absichtlich weh getan. Genau wie Kai. Ich spüre wie Hass und Wut wieder in mir aufsteigt. Hass und Wut gegen Kai und Nini. Diese beiden Gefühle verdrängen den Schmerz und lassen meinen Körper erzittern. Wie konnten sie nur? Und warum sollte ich ihnen verzeihen? Warum kann ich ihnen nicht verzeihen? Ich will es, aber schaffe es nicht. Der Hass und die Wut sind zu stark. Mir kann es doch egal sein, wie es den beiden geht, selbst wenn sie irgendwo gefangen sind. Sollen sie doch machen was sie wollen. Mit diesem Gedanken drehe ich mich zur Seite und schließe die Augen. Doch plötzlich höre ich Geräusche und setze mich auf. Einige Sekunden später steht Jenny vor mir. Ihre Augen sind weit aufgerissen und sie scheint mehr als nur überrascht zu sein. Erwartungsvoll sehe ich sie an. Was ist passiert? Was hat sie erfahren? Was ist geschehen?
Jenny beginnt zu zittern. Ich stehe auf, nehme sie in den Arm und gemeinsam setzen wir uns wieder auf das Bett. Dann fängt Jenny zu erzählen an.
@Veggi: