Fanfic: Das verbotene Gefühl Teil70 (Beyblade)
dass er sich noch so oft waschen könnte, den Dreck von seiner Seele, dem er immer wieder entgegen blicken musste, wenn er in den Spiegel sah, würde er nicht herunter bekommen.
Der Schweiß des Tages, der Geruch des Blutes, der Gestank der niederträchtigen Verlogenheit, der Schande, des Verrates –es klebte an ihm, deshalb wollte sich seiner Kleidung entledigen, allerdings als er sich so ansah, musste er feststellen, dass er büßen sollte. Das war Talas Blut welches an ihm klebte, Blut war das Zeichen von Schmerz, den er ihm zugefügt hatte und dafür musste er nun auch büßen. Es war seine Schuld, alles seine Schuld und dafür musste er nun auch die Konsequenzen tragen. Er hatte seinem besten Freund misstraut, nein, er misstrautem ihm noch immer –seinem besten Freund. Er fühlte sich wie das letzte Kameraden-Schwein. Er wusste genau wie schwer Tala es im Leben hatte, er hätte glücklich sein müssen, dass ihm nichts geschehen war und was tut er? Er schlägt im mit der bloßen Faust ins Gesicht und das wortwörtlich. Wie herunter gekommen muss er sein? Drehte er jetzt durch? Was wäre wenn ihm nun was zu stoßen würde? Er hatte ihn fortgejagt, es würde seine Schuld sein. Konnte er mit dieser Narbe leben, gebranntmarkt mit dem Verrat an seinem besten Freund? Konnte er dafür gerade stehen?
Er musste es eben so hinnehmen wie es war, er konnte das Geschehen nicht mehr rückgängig machen, aber er konnte es büßen. Reue hatte er nie empfunden, Reue war etwas das nicht zu seinem Charakter passte. Er war sich allem immer sicher, in dem was er tat. Er war Perfektionist. Jede seiner Taten blieb nicht grundlos. Für jeden seiner Schritte besaß er eine ausführliche Erklärung. Sein Leben war ein Netzwerk und alles diente nur einem Ziel. Jede seiner Entscheidungen spiegelte einen Grund in seinem Leben, den er persönlich als äußerst wichtig empfand und all dies lief hinaus auf seine Ziele. Er hatte nie etwas getan aus Spaß oder aus Langeweile, so ein Manko würde er sich nie leisten. Dafür war er viel zu pedantisch und exakt und so auch diesmal. Immer wieder wenn er das Blut seines besten Freundes auf seinem T-Shirt sah, dann hörte er seine Stimme, wie sie rief „ Ich will sie einzig und allein beschützen!“ Er hatte sich über seine Worte lustig gemacht, ihm nicht geglaubt und auch wenn er sich nun schlecht fühlte, tat er es immer noch nicht. Diese Stimme zermarterte seinen Schädel, die Worte drangen immer tiefer und tiefer in sein Bewusstsein, redeten immer mehr und mehr auf ihn ein. Diese Worte machten ihn wahnsinnig denn sie zwangen ihn immer wieder dazu an seinen Fehler zu denken, nicht von ihm loszukommen, ihm seine Fehlbarkeit zu demonstrieren. Doch er blieb ruhig. Er war vergleichbar mit einigen großen Künstlern: Da Vinci, Van Gogh, Mozart, Beethoven alle genial und doch…wahnsinnig. So fühlte er sich jetzt. Mit jedem Blick auf sein Blut, den Geruch des Schweißes einatmend stiegen in ihm die Bilder hoch, tanzen um ihn herum als würden sie ihn verfolgen. Immer wieder sah er vor sich wie unbremsbar er in diesem Moment war, wie leicht es doch war die Faust los zu lassen, sich gehen zu lassen, wie schön es doch war, als der Zorn sich entlud, als die faust ins Ziel traf und doch…hatte er dabei nicht selbst geblutet? Und das mehr im übertragenen Sinne? Hatte er sich nicht sogar selbst verletzt als er zuschlug? Hatte es ihm nicht sogar selbst wehgetan?
Mit diesem Blick fiel Kai etwas ein, in vielen Kulturen war es unter freunden üblich Blutsbrüderschaft zu begehen…Blutsbrüderschaft, da war es wieder das Wort. Blut war etwas heiliges, etwas eigenes, etwas Vertrautes, in manchen Kulturen sagte man sogar, dass im Blut die Seele des Menschen stecken würde und nun…nun klebte Talas Blut an seinem Shirt. Er konnte es einfach nicht ausziehen. Er fühlte sich selbst dazu verpflichtet es an zu lassen, Eigendisziplin, jeder sollte sehen was er getan hatte und er wollte damit nicht prallen. Damals im Mittelalter wurden Menschen, die eine Straftat begangen haben gebranntmarkt oder an den Pranger gestellt und so wollte er mit dem Zeichen Talas Blut auf seinem Shirt zu tragen, demonstrieren was er für eine Missetat begangen hat. Er glaubte dass die Blicke, die sich auf ihn und das Blut richten würden eine Art Sühne wären und so entschloss er sich die Kleidung anzubehalten.
Und doch hatte er noch nicht mal einen erfindlichen Grund gefunden, der sein Verhalten rechtfertigte- jedenfalls NOCH nicht.
KISSES eure Jenny