Fanfic: Tödliches Wiedersehen - X (Beyblade)
zerstrittenen Turteltäubchen? Und wo ist meine Schwester mit ihrem Team?“ Beide Fragen beantworteten die zwei Blade-Breakers mit Schulterzucken. Grinsend spekulierte Max: „Die zwei versöhnen sich vielleicht gerade.“, und Ray meinte: „Ich glaube Cheetah und die zwei Jungs sind nach eurem Anschiss wieder im Turm verschwunden.“
Chris stemmte die Hände in die Seiten. „War ja klar, dass die nicht auf uns hören.“, sagte sie wütend und marschierte gen Turm. Sie machte nochmal kurz Halt und rief: „Wenn ihr schon nichts zu tun habt, dann schnappt euch alle, die auch sinnlos rumstehen und zieht euch schon mal um!“ Murrend standen die beiden Männer auf und sammelten ein, wer gelangweilt wirkte.
Erschrocken sprang Kai zur Balkontür von Kathrines Zimmer und stemmte die Hände gegen das Glas. Verschlossen. Kurz entschlossen rammte er seine Faust nahe dem Schloss durch die Scheibe und öffnete von innen. Er fand Kathrine in ihrem Blut auf dem Boden. Ihr Rücken war kreuz und quer zerschnitten und der Pullover klebte ihn Fetzen an dem langsam trocknenden Blut. <i>Dieser verfluchte Engel!</i>, dachte er wütend, <i>Will er mein Leben komplett zerstören?</i> Kai ging neben ihr auf die Knie und drehte sie vorsichtig herum. Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Er konnte sehen, dass sie geweint hatte. Kathrine ließ sich von ihm in den Sitz ziehen lächelte. In diesem Moment galt für sie nur eins: Es ging ihm gut! Ein Glück.
„Was ist passiert?“, wollte er wissen und hielt dabei ihre Hand in seiner. Kathrine traten wieder die Tränen in die Augen und sie warf sich in seine Arme, sodass sie zusammen gegen das Bett kippten. Zögernd schloss Kai sie in die Arme, denn er wollte ihr nicht noch mehr weh tun. Ihr Blut färbte seine Hände rot. „Es tut mir so Leid.“, schluchzte sie an seiner Brust. Kai schwieg. Er hatte es schon wieder nicht geschafft. Langsam war es einfach nur noch zum Lachen, wie er an einer Leine hing, die sie in der Hand hielt.
Kathrine rang nach Beherrschung und setzte sich wieder auf, um ihn ansehen zu können. „Ich wollte dich nie belügen und ich werde es nie wieder tun! Ich erzähle dir alles, aber bitte, sei nicht mehr böse!“ Ihre Augen flehten ihn geradezu an. Sanft wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht und sagte: „Fang doch einfach beim Einfachsten an: deinem Namen. Kathrine, Luna oder doch Hanna?“ Er lächelte und sie musste unwillkürlich lachen. Kathrine nickte. „Mein vollständiger Name lautet: Kathrine Nora-Luna Elane Sandrine MacDonell de Venize. Duchess of Inverness Castle.“ Kai sah sie skeptisch an, Kathrine zog ihre Brieftasche aus der Hose und klappte sie auf. Ihr Name nahm auf ihrem Ausweis tatsächlich zwei Zeilen ein.
„Gut, dann werden wir uns jetzt um deinen Rücken kümmern.“, meinte er und hob sie hoch, um sie gleich wieder auf das Bett zu setzten. „Ich hole Max, er ist Arzt.“, damit wollte er gehen, aber sie hielt in fest. „Wenn du willst, dass ich dir alles erkläre, dann darf kein Wort darüber diesen Raum verlassen. Meinen Rücken kriegen wir auch zu zweit hin, das ist nicht weiter schlimm. Nur ein paar Schnitte.“ Kai sah auf sie hinunter und der Ernst, der plötzlich in ihre Augen getreten war, ließ ihn bleiben.
Kathrine stand auf und ging voraus ins Bad, Kai folgte ihr. Während sie auf dem Badewannenrand saß, wartete Kai bei laufendem Wasser darauf, dass es warm wurde, dann spülte er eine sterile Kompresse darunter aus und begann den Pullover von Kathrines Rücken zu lösen. Das Wasser weichte das Blut auf und lange schwiegen beide. Kathrine, weil sie die Zähne zusammen biss und Kai, weil er absolut darauf konzentriert war, ihr so wenig wie möglich weh zu tun.
Schließlich streifte er ihr aber den Pullover über den Kopf und fragte: „Und? Erste Frage: Wie ist das passiert? War das auch dieses Beast?“ Kathrine stand auf und verließ mit den Worten: „Das ist die letzte Frage.“, das Bad. Kai folgte ihr mit der Gewissheit, dass da sowieso nur wieder Ausreden kamen. Wie hatte er nur eine Sekunde glauben können, sie würde ihm wirklich alles erzählen? Kathrine war zum Schrank getreten und holte sich ein weites T-Shirt heraus, das sie sich überstreifte, dann setzte sie sich auf ihr Bett und bedeutete Kai, sich zu ihr zu setzen.
„Und wie lautet dann die erste Frage?“, wollte er wissen, obwohl er wenig Hoffnung hatte, auch nur ein kleines Stückchen des Puzzles von ihr zu erhalten. Überraschender Weise erwiderte Kathrine sofort: „Wer oder Was ist Angelus?“ Kai sah auf und wieder stand dieser tiefe Ernst in ihrem Gesicht, dass er mechanisch nickte.
„Angelus ist ein Engel der Unterwelt.“, beantwortete sie ihre eigene Frage. „Also ein gefallener Engel?“, wollte Kai genauer wissen. Kathrine lächelte traurig. „Nein. Gefallene Engel sind Erfindungen von Menschen, die nicht glauben wollten, dass es auch böse Engel gibt. Die Gilde der Schwarzen Engel entstammt der Hand Luzifers, der sie im Höllenfeuer erschuf. Sie waren nie gut, auch wenn die Erfinder der „Gefallenen Engel“ das gerne hätten. Sie werden von den Todesengeln geführt, von denen Angelus einer war. Man nennt sie auch Mond- oder Nachtengel. Es gibt auch die guten Engel: die Gilde der Weißen Engel. Sie sind die Geschöpfe Gottes und werden von den Erzengeln angeführt. Jede Medaille hat nun mal zwei Seiten und zum Guten gehört immer das Böse.“
Kai schwieg. „Woher willst du das überhaupt wissen?“, fragte er schließlich. Kathrine seufzte. „Es begann mit dem Amulett und der Schriftrolle, die unser Vater von einer seiner Reisen mitbrachte. Ich hatte damals eine Leidenschaft für Archäologie und alles Alte, deshalb schlich ich mich nachts in sein Arbeitszimmer und begann die Schriftrolle zu studieren. Die Runen waren alt, keltischen Ursprungs und gut zu entschlüsseln, wenn man die richtigen Bücher hat. Ich übersetzte und las die Schriftrolle. Was ich las, gefiel mir nicht. Es war eine Geschichte, wie sie der Bibel entsprungen hätte sein können. Darin war die Rede von einem satanischen Engel, einem Boten der Schattenwelt und Diener Luzifers. Am Anfang der Weltgeschichte, als die Schöpfung begann, griff dieser Bote in das Werk Gottes ein. Seine Macht war groß und seine Präsenz brachte das Böse in die Welt. Gott befahl den Erzengeln diesen bösen Geist, der in Form eines schwarzen Engels in der Hölle und auf Erden wandelte, zu vernichten, auf das die Weltenwaage zu Gunsten des Guten falle. Die Erzengel stiegen auf die Erde hinab und begannen einen Kampf mit den Schwarzen Engeln und Luzifers Boten. Doch die böse Macht war stark genug, um den Erzengeln Paroli zu bieten, deshalb konnten sie ihn nicht vernichten. Mit einer List lockten sie ihn in eine Falle in nahmen ihm die Körperlichkeit. Er wurde zu einem Geist, den sie in ein Amulett sperrten. Diese Amulett gaben sie den Menschen zur Verwahrung. Es gelangte in ein Kloster und wurde von den Mönchen dort in einem Grabgewölbe verschlossen.“, begann sie zu erzählen. Kai überlegte, ob er ihr glauben sollte oder nicht.
„Für einen Geist war seine Klinge ganz schön kalt. Und? Das Amulett? War es das, welches dein Vater mitgebracht hat?“, hakte er nach. Kathrine nickte. „Der Stab der Unterwelt ist ja auch real. Er bindet Angelus an die Welt der Toten, damit er in Form eines Geistes bleiben kann und sich nicht auflöst wie eine Seele ohne Körper. Das Amulett war tatsächlich jenes Amulett aus der Geschichte. In diesem Kloster geriet in Vergessenheit, was nie hätte vergessen werden dürfen. Die Mönche verließen es und das Kloster verfiel. In den Ruinen fand mein Vater das Grab und das Amulett. Auf die Schriftrolle schrieb er die Runen ab. Darin stand auch, dass es nur bestimmten Menschen möglich sein wird, den Todesengel zu vernichten und das allen anderen, die das Amulett in ihren Besitz bringen, ein Fluch auferlegt wird. Als dann eines nachts dieser Engel auftauchte und mein Vater wie ein Verrückter anfing zu bladen, bekam ich Angst um meine Familie, nahm das Amulett mit dem Bit an mich und floh damit von zu Hause.“
Kai stieß geräuschvoll Luft aus. „Ganz schön viel auf einmal. Und wie ging es weiter? Immerhin war das Amulett bei unserer Ankunft hier. In einem Blade.“ Er hatte das Gefühl, dass sie die Wahrheit sagt. Woher es kam, wusste er nicht, aber er war sich sicher. Kathrine seufzte und erwiderte: „Naja, mein Vater verstieß und verfluchte mich. Deshalb nannte ich mich Luna. Der Name trennte mich etwas von ihm, aber nicht ganz von meiner Herkunft.“ Sie lächelte scheu. „Kurz vor seinem Tod erreichte mich ein Brief von ihm. Das war drei Jahre, nachdem ich von hier weggegangen war. Vater schrieb mir, ich solle ihm doch bitte das Amulett schicken. Als Versöhnung. Er wolle es untersuchen. Ich war ein Närrin, es ihm zu schicken, denn danach brach der Kontakt wieder ab.“
Kai runzelte die Stirn. „Angelus tötete deinen Vater.“, stellte er trocken fest. Kathrine nickte. „Ja. Die Nachricht erreichte mich erst vor einem Jahr. Ich sah alle meine Ängste bestätigt und reiste sofort nach Schottland. Da ich noch alle Schlüssel hatte, war es mir ein Leichtes, das Amulett zu stehlen und damit zu verschwinden. Ich wollte meine Schwestern schützen und achtete nicht darauf, dass das Bit mit dem Geist nicht im Amulett war, sondern im Blade meines Vaters.“
„Ah ja, und der Tag, als du im Turm auftauchtest? Was sollte das?“, fragte Kai und Kathrine senkte den Blick. „Das.... ich war auf der Suche nach dem Bit, wurde aber von Chris überrascht und ließ das Blade im Gang fallen. Da überall Leute waren, rannte ich in den Turm und da hörte ich Dranzer.“ Kai stutzte. „Du hörtest ihn?“ Kathrine nickte. „Er hat gerufen. Ich konnte ihn deutlich hören.“ Kai erinnerte sich dunkel, dass Dranzers Bit