Fanfic: Nebelnächte Teil 1
Kapitel: Nebelnächte Teil 1
Hallo ihr. Ich habe mich dazu entschlossen, jetzt endlich mal meine FF "Nebelnächte" reinzusetzen! Einige wissen vielleicht noch, dass ich vor sehr langer Zeit gesagt habe, dass ich eine Geschichte schreiben werde, die so heißt. Und nun ist es soweit!
Noch etwas zu der Story: Es ist eine dunkle FF, aber lest doch einfach selbst!
Nebelnächte
Teil 1 Vorgeschichte
Ich trat auf die winzige Terrasse des kleinen Holzhäuschens. Bei jedem Schritt ertönte ein leises Knarzen unter meinen Füssen. Leichter Wind kam auf und wehte einen feinen Fichtennadelduft herüber. Ich atmete tief ein. Die schmale Mondsichel, über den nachtschwarzen Nadelbäumen, strahlte in einem matten Grau. Einige feuchte Nebelschwaden, zwischen den hohen Bäumen, trübten die Sicht.
Vorsichtig tastete meine rechte Hand nach dem Geländer der Terrasse. Man konnte kaum etwas sehen... trotz des Mondlichts. Ich kannte diesen Ort nicht und dennoch war er mir so seltsam vertraut!
Eine kühle Brise wehte über meine Arme. Fröstelnd zog ich die Schultern hoch und wandte mich der Tür des Holzhäuschens zu. Doch sie war verschlossen! Verwirrt ließ ich den Griff los und ging einen kleinen Schritt rückwärts. Erneut fuhr eine kühle Brise über meine Haut. Im selben Moment schienen sich die feinen Nebelschwaden zu verdichten. Eine undurchsichtige, trübe Masse. So dicht, dass ich kaum noch das Haus vor mir erkennen konnte. In mir stieg ein unwohles Gefühl auf. Irritiert wich ich einen weiteren Schritt zurück und tastete, mit einer Hand, hinter meinen Rücken. Irgendwo dort musste das Geländer sein. Ich brauchte Halt! Irgend etwas, wo man sich festhalten konnte, um die aufkommende Unsicherheit wieder zurückzudrängen. Suchend fuhren meine Finger durch die feuchte Luft. Ich spürte, dass sich auf meiner Haut winzige Wassertröpfchen sammelten. Wo war dieses Geländer??? Langsam stieg wirkliche Angst in mir auf!
Da! ...Meine Finger berührten etwas! Sofort fühlte ich mich etwas besser. Geschützter! Rasch griff ich nach dem, von mir lang ersehnten, Geländer. Ein eisiger Schauer lief mir den Rücken herunter und ließ mich erschaudern. Das, was ich da fühlte war nicht das harte Holz eines Terrassengeländers!
Es war weich!
Entsetzt zog ich die Hand zurück und presste sie auf meinen Mund. Langsam, wie in Zeitlupentempo wandte ich mich herum... Mit weit aufgerissenen, ängstlichen Augen starrte ich auf die große Gestalt, direkt vor mir. Der schwarze Umhang umwehte die Person, bei jedem Windhauch, mit einem leisen Rascheln. Eine große Kapuze bedeckte das gesamte Gesicht. Nur zwei blasse Hände ragten aus den riesigen Ärmeln des tiefschwarzen Umhanges heraus. Mit einem entsetzten Aufschrei wich ich vor der dunklen Gestalt zurück, doch sofort folgte sie mir. Schwebend! Dabei glitt der lange Umhang, leise knisternd, über den Boden. Zitternd stieß ich mit dem Rücken gegen die verschlossene Tür des Häuschens. Der dumpfe Knall war der einzige Laut in dieser unerträglich geräuschlosen Nacht. Eine kalte Hand legte sich unter mein Kinn. “Das Schönste ist immer die unbeschreibliche Angst in euren Augen.” hörte ich eine rauhe, kratzige Stimme aus der dunklen Kapuze sagen.
Voller Panik stieß ich die Hand der Gestalt zurück und schlüpfte unter ihrem Arm hindurch, um in den Wald zu flüchten.
“Und DAS ist das Zweitschönste.” sprach die Person dicht hinter mir.
Eine unglaubliche Panik ergriff von mir Besitz und ich lief, so schnell ich konnte, in den nebelverhangenen Wald hinein. Unter jedem meiner Schritte knackten Zweige. In meinen Ohren hatten sie die Lautstärke einer Explosion. Ich wollte hinter mich schauen, doch ich traute mich nicht! War er...es immer noch hinter mir???
Neben mir tauchten immer mehr schwarze Konturen, hoher Tannen, auf. Rasch stoppte ich und lehnte mich, schwer atmend, hinter einen breiten Baumstamm. Mein Herz hämmerte wie wild gegen meine Brust! Zitternd presste ich die Hände über das laut schlagende Organ und versuchte tiefe, regelmäßige Atemzüge zu tun. Ein leichtes Schwindelgefühl ergriff mich, als ich einen kurzen Moment lang die Augen schloss. Ich lauschte... Stille. Mit einem leisen Aufatmen hob ich wieder meine Lider. Überall zeichneten sich die dunklen Schatten der Nadelbäume in den dichten Nebelfeldern ab. Ein leichtes Rascheln. Aus der Richtung des Waldes, aus der ich gekommen war! Das Rascheln stoppte für einen kurzen Augenblick. Meine Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in die schweißnassen Handinnenflächen und ich zerbiss vor Anspannung meine gesamte Unterlippe. Erst als ich das salzige, hervorsickernde Blut schmeckte, bemerkte ich die kleine Wunde. Und dann tropfte etwas Lebenssaft herunter. Ich folgte dem winzigen, leuchtend roten Punkt mit den Augen, bis er den Boden erreichte und dort lautlos aufschlug. Doch genau im selben Moment wurde das Rascheln schneller... kam genau auf mich zu! Ich war unfähig mich zu bewegen. Meine Beine gehorchten mir nicht mehr und standen wie festgefrohren an ihrem Platz. Das leise Rascheln, es war das Rascheln eines Umhanges, der unglaublich schnell über den Boden glitt, hatte mich fast erreicht! Ich presste die Augen fest zusammen.
Dann stoppte es genau neben dem Baumstamm, hinter dem ich mich versteckte. In meinem Mund breitete sich ein trockenes, pelziges Gefühl aus, so als hätte ich Staub gegessen. Zwischen meinen Wimpern sickerten kleine Rinnsale hervor. Ich versuchte gegen die Tränen anzukämpfen, doch diese entsetzliche Angst trieb mich an den Rand meiner Kräfte. ...Stille...
“Du kannst mir nicht entkommen... wirst mir nicht entkommen... niemals!” zischte eine rauhe Stimme, von hinten an mein linkes Ohr.
Ich konnte mich nicht umdrehen. Wollte diese Gestalt nicht sehen! Lieber in ein tiefes, tiefes Loch fallen!
Mit einem lauten Schrei schrak ich im Bett hoch. Das weiße Seidennachthemd klebte nassgeschwitzt an meinem Körper. Einige lange, kastanienbraune Haarsträhnen hingen wild vor meinem Gesicht.
Keuchend tastete ich nach meinem Wecker, der wie eine wildgewordene Fahrradklingel schellte. Mit einem einfachen Knopfdruck schaltete ich ihn aus, stieg vorsichtig aus meinem Bett heraus und ging schwankend in Richtung Badezimmer.
Mit beiden Händen spritzte ich das eiskalte Kranwasser in mein Gesicht. Dann stützte ich mich am Waschbeckenrand ab und beobachtete mit leerem Blick die durchsichtige Flüssigkeit, die mit kreisender Spiralbewegung im schwarzen Loch des Abflussrohres verschwand.
“Was war das für ein Alptraum?! So... Realistisch!” flüsterte ich leise und hob langsam den Kopf. Im Spiegel blickte mich ein blasses Gesicht mit dunkel umrandeten Augen an. Mein Gesicht! Aber... was war das?
Mit bebenden Fingern berührte ich eine braune, verkrustete Wunde auf meiner Unterlippe. Sofort quoll frisches Blut hervor.
Erschaudernd sah ich auf einen kleinen hellroten Tropfen, der auf das weiße Porzellan des Waschbeckens fiel.
Das war doch alles nur ein Traum gewesen! ...Oder?
Fröstelnd löste ich meinen Blick von dem Blutstropfen und schaute wieder in den Spiegel hinein. Er war beschlagen! Als hätte man zulange geduscht! Doch da war noch etwas! In der Mitte zeichneten sich Linien ab, die das glänzende Silberglas durchscheinen ließen. Nein, keine Linien... Worte!
Du kannst mir nicht entkommen
wirst mir nicht entkommen
NIEMALS!!!
Gut, ich geb zu, dass in diesem Teil noch nix mit DBZ zu tun hatte! Aber, ich kann euch beruhigen... Im nächsten Part gibts davon etwas mehr! ;)
L.G. Fortune