Fanfic: Der Kampf der Elemente 6
sofort, aber erst auf den zweiten Blick fiel mir diese leichte Verzweiflung in ihren Augen auf.
„ Hey. Wie geht’s dir?“, fragte ich vorsichtig und machte ein paar Schritte auf sie zu.
„ Gut... ich bin nur müde, das ist alles. Hat Gott noch irgendwas gesagt?“
„ Nein.“
Danach trat Schweigen zwischen uns ein. Ich betrachtete sie eingehend und versuchte aus ihrem Blick und ihrem Gesicht zu lesen, was sie bedrückte, aber es gelang mir nicht. Nach einiger Zeit gab ich es dann auf.
„ Du kannst mir nichts vormachen, June. Was ist los? Geht es um Aguar?“
Etwas erschrocken sahen mich ihre blauen Augen an, bevor sie den Kopf senkte und nach Worten suchte – die sie nicht fand.
„ Wegen dem brauchst du dir erst mal keine Gedanken machen. Morgen kommen diese anderen Leute. Dende lobt sie in den höchsten Tönen, man könnte meinen, sie wären sowas wie Superhelden auf diesem Planeten!“
Obwohl ich eigentlich eher pessimistisch war, anstatt auch in den schlimmsten Situationen zu lächeln, konnte ich in diesem Moment einfach nicht anders. June sah so wahnsinnig unglücklich aus und ich wollte einfach, das sie sich besser fühlte.
In den vielen Jahren, in denen wir uns jetzt schon kannten, waren wir wie Schwestern geworden. Das bedeutete, wenn es ihr schlecht ging, ging es mir ebenso und wenn sie Sorgen hatte, so waren es auch meine.
„ Es wird schon alles gut werden,“ fuhr ich mit ruhiger Stimme fort und versuchte irgendeine Veränderung an ihr festzustellen; einen Anflug von Lächeln, etwas Erleichterung...
Aber da war nichts.
„ Das hoffe ich wirklich,“ erwiderte sie, aber ich spürte, das sie mit den Gedanken ganz woanders war und obwohl ich ihr so gerne helfen wollte, war mir klar, das ich nichts für sie tun konnte. Ich konnte sie nicht zwingen, mir den wahren Grund für ihren Gemütszustand zu sagen, also blieb mir vorerst nichts anderes übrig, als zu gehen.
„ Wir sehen uns dann morgen!“, sagte ich und wandte mich ab, „ Und du weißt ja – falls irgendwas ist, dann sag mir Bescheid, in Ordnung June?“ Ich lächelte sie an und war froh, als auch sie endlich wieder lächelte. „ In Ordnung,“ bestätigte sie, bevor ich ihr Zimmer verließ und die paar Schritte zu dem meinen zurücklegte.
Nun, hier kam es zwar immer noch nicht zu einem Kampf, doch der ist nicht mehr allzu weit entfernt...