Fanfic: Shadow - Ani no Bejita 5

sofort los. Jetzt zählte es: alles oder nichts.



Der König saß im Thronsaal und spielte mit seinem Sohn Schach. Prinz Vegeta schien zu gewinnen, denn es war der letzte Zug, den er machen musste, um seinen Vater zum vierten Mal zu schlagen. Er grinste siegessicher, ging mit dem Springer nach vorne und rief: „Tja, Vater! Schachmatt!“ Der König atmete tief durch und schüttelte den Kopf. „Entweder wirst du immer besser oder ich immer älter!“ sagte er grinsend und räumte das Schachbrett leer. Er gab die Figuren an seinen Sohn weiter, der sie sorgfältig einräumte. Der 16jährige grinste und klappte das Spielbrett zusammen. „Ich würde sagen, beides stimmt!“ lachte er und sprang auf. Doch erwollte gerade aus dem Saal gehen, da kam ihm der Doc entgegen. „Ist was passiert?“ fragte der König und sah den Arzt verwundert an. Doch der Angesprochene schwieg und drängelte sich an Prinz Vegeta vorbei. „Was ist mit Shadow? Hast du ihn gefunden?“ fragte er fast panisch klingend und erhoffte sich eine schnelle Antwort. Der Doc drehte sich um und nickte. „Und? Wie geht’s ihm?“ „Er schläft, macht euch keine Sorgen, Hoheit!“ kam es zurück, bevor er sich vor dem König verbeugte.

„Majestät, ich habe eine wichtige Entdeckung gemach!“ sagte er und hob den Blick. „Ich habe etwas über Shadows Herkunft herausbekommen. Er ist zweifellos DAS Kind. Versteht ihr, König Vegeta. Dieser Junge ist der verlorene Saiyajin no oji. Der wahre Saiyajin no oji!“ Prinz Vegeta hielt den Atem an. *Der wahre Saiyajin no oji?!* klang es in seinem Kopf. *Was hat das zu bedeuten?* „Dann weißt du es auch schon?“ fragte der König und erhob sich. „Du weißt also auch, dass er mein erstgeborener Sohn und Vegetas älterer Bruder ist, nicht wahr?“ „Ja, Hoheit,“ antwortete der Doc und trat einen Schritt vor. „Anders hätte ich mir die erblichen Eigenschaften des Königshauses nicht erklären können.“ Plötzlich hörten sie, wie etwas mit lautem Scheppern auf den Boden aufschlug. Sie wandten den Blick zu dem 16jährigen Prinzen, der mit weit aufgerissenen Augen und zitterndem Körper da stand und sich nicht rühren konnte. Das Schachbrett lag auf dem Boden und die einzelnen Figuren kullerten über den Boden. „Vegeta,“ sagte sein Vater verwundert und sah ihn an. „Was hast du, mein Sohn?“

„Ich ... hab einen Bruder?“ stotterte er ungläubig und atmete schwerer. Vater und Arzt schwiegen und sahen nur auf den Prinzen, der immer noch zitternd da stand und mit verunsichertem Blick auf den Boden starrte. „Ich habe einen Bruder?“ wiederholte er und versuchte erst mal, das zu verdauen, was er gerade erfahren hatte: Die Person, in die er sich ungewollt verliebt hatte, war sein älterer Bruder. Er konnte es nicht fassen. *Shadow! Warum?* schrie es immerzu in ihm herauf. *Nein! Das darf einfach nicht sein!* „Ja, du hast einen Bruder, Vegeta,“ sagte sein Vater endlich und der Blick des Prinzen hob sich. „Shadow ist dein älterer Bruder. Ich habe ihn nach der Geburt weggegeben, um ...“ „Und warum hast du mir das nicht früher gesagt?!“ schrie der Prinz dazwischen und ballte die Fäuste. Tränen kullerten aus seinen Augen. „Warum hast du mir nie gesagt, dass ich irgendwo im Universum einen leiblichen Bruder habe!!?“ „Lass mich doch in Ruhe erklären ...!“ warf der König ein und versuchte ihn zu beruhigen, indem er sich langsam auf ihn zu bewegte und ihm die Hände auf die Schultern legen wollte. Doch Vegeta wich vor ihm zurück. „Weißt du was, Vater?“ sagte er und wandte sich halb um. „Du brauchst nichts erklären. Mir ist alles klar: Du wolltest, dass ich allein aufwachse und deshalb hast du ihn weggegeben, nicht wahr? Nur damit ich allein bleibe!“ „Nein!“ schrie König Vegeta und zog seinen Sohn am Kragen zu sich, damit er ihm genau in die Augen schauen konnte. Der blanke Zorn sprach aus ihnen. „Hör mir jetzt gut zu! Er war als Kind schon blutrünstig und eiskalt. Er hat mit 4Stunden eine Hebamme getötet! Geht das in deinen Schädel?! Er wäre zu stark geworden und hätte uns in den Ruin treiben können!“

Prinz Vegeta zitterte vor Angst. So aufgebracht hatte er seinen Vater noch nie gesehen. Es kam ihm vor, als würde jemand einen bösen Spiegel vor das Gesicht seines Vaters halten und das böse Spiegelbild würde ihn anschreien. *Nein, nein, nein!* schrie er innerlich und strampelte, wie ein kleines Kind, gegen die Gedanken, die ihn im Moment durchliefen. *Das ist alles nicht wahr! Shadow würde nie ... oder doch?* Wieder kam in ihm die Erinnerung an den heutigen Morgen. Der Morgen, an dem er Shadows andere Seite kennen lernte. „Sieh es ein, Vegeta!“ sagte sein Vater energisch und ließ ihn gehen. „Shadow ist eine Bestie!“ „NEIN!“ schrie der 16jährige Prinz und sah seinen Vater wütend an. „DAS IST NICHT WAHR!“ „Er hätte dich getötet, wenn er hier gewesen wäre!“ „ABER ER IST DOCH MEIN ...!!“

Plötzlich stockte Vegeta der Atem und er drehte sich um. Im Türrahmen stand Shadow, der mit tränengefüllten Augen in die Runde starrte. „Shadow,“ flüsterte der König und sah verwundert auf den 18jährigen, der sich geschwächt an den Türrahmen lehnte. „So denkt ihr also über mich, Hoheit?“ fragte er schluchzend und schloss die Augen. „Nein, ich sollte lieber sagen: So denkst du also über mich, ... Vater!“ Er senkte den Blick und ballte die Fäuste. Diese Erkenntnis traf ihn noch viel härter, als die Niederlage in der Bücherei. Endlich hatte er gefunden, wonach er so lange gesucht hatte und wieder wurde er von ihnen verstoßen. Das konnte einfach nicht seine Familie sein. Eine so kaputte Familie wünschte sich wirklich keiner, auch nicht Shadow. Es war für ihn vorbei. Nichts hielt ihn mehr hier. Er warf diesem verruchten Pack noch einen letzt unwürdigen Blick zu und rannte. Rannte um sein Leben, um seines Verstandes Willen. Er achtete nicht mehr auf die Rufe, die aus dem Thronsaal rannen und eindeutig seinen Namen riefen. Es war ihm egal. *Das ist nicht meine Familie! NIEMALS!!*

Der 18jährige rannte aus der großen Tür ins Freie und durch das Tor. Er wusste nicht wohin er sollte. Für diesen Moment erschienen ihm die wohlbekanntesten Orte fremd und unbehaglich, wie ein Haus mit zu engen Räumen. Er rannte einfach weiter, vorbei an Saiyajins, die er nie zuvor gesehen hatte. Rennen, rennen, immer weiter. Shadow lief immer schneller, ziellos, wie all die Jahre zuvor. Doch es war ihm scheißegal. Sein Blick war inzwischen durch seine Tränen vollkommen verschwommen, sodass er auf einmal eine Person um rannte. Beide stürzten laut keuchend zu Boden. Shadow blieb für einige Sekunden länger liegen, als die Person, die er zu Boden gerissen hatte. Er sah aus den halbgeöffneten Augenwinkeln, dass es eine Frau gewesen war. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte er sie. „We... Werini,“ stöhnte er schwach und versuchte, sich aufzurichten. Doch seine Schwäche überwand und er stürzte erneut zu Boden. „Oh, mein Gott! Shadow! Bist du OK?“ fragte Werini besorgt und beugte sich zu ihm herunter. „Du bist ja ganz blass und ...“ Sie fasste ihm an die Stirn, um seine Temperatur zu fühlen. Sein ganzer Kopf war glühend heiß. „Du hast ja Fieber! Bitte, kann mir jemand helfen, ihn aufzurichten?“ fragte sie in die schaulustige Menge und ein stämmiger Kerl meldete sich freiwillig. Er hob Shadow vom kalten Boden auf und warf ihn sich wie einen Sack über die Schulter. „Bitte folgen sie mir!“ drängte Werini und ging voran, den Helfer im Schlepptau.

Werini führte den Riesen zu ihrem Haus und nahm ihm Shadow vor der Tür ab. „Vielen Dank für ihre Hilfe!“ sagte sie und lächelte ihm zu. „Kein Problem, junge Frau,“ sagte er noch, bevor er sich wieder auf den Weg machte. Sie sah ihm noch nach, bis sie auf einmal merkte, dass der 18jährige das Bewusstsein verloren hatte. Panisch und im Sturm klingelte sie, bis ihr Mann die Tür öffnete und fast einen Schrecken bekam. „Was ...?“ fragte er verdutzt, als sie ihm Shadows geschwächten Körper in die Hand drückte. „Er hat Fieber, Norun! Bring ihn ins Bett! Er braucht dringend Hilfe!“ Norun nickte und eilte, mit Shadow auf dem Arm, die Treppen hinauf. Er brachte ihn ins Wohnzimmer, legte ihn auf das weiche Polster und deckte ihn mit einer warmen Wolldecke zu. „Nicht weglaufen,“ sagte er und rannte in die Küche. Der Saiyajin nahm eine große Schüssel füllte Wasser hinein und legte Eiswürfel dazu. In dieses kalte Gemisch tauchte er einen Waschlappen und wrang ihn aus, bevor er ihn auf Shadows Stirn legte. Inzwischen war auch Werini ins Wohnzimmer gestürmt, um nach Shadow zu sehen. „Und?“ fragte sie ängstlich auf ihren Mann blickend. Norun zuckte nur mit den Schultern und sagte: „Ich weiß es nicht. Es kommt auf die Nacht an, glaube ich. Wenn er in die Nacht gut durchschläft ohne Fieberträume, ist er bald wieder OK.“ „Ich hoffe, du hast recht,“ seufzte Werini und nahm ihren Ehemann in den Arm, der schützend ihre Hand um sie legte. *Na komm schon, Junge. Halt durch!* flehte Norun im Inneren und schloss die Augen. *Denk daran, du wolltest doch deine Familie suchen. Also, kämpfe weiter dagegen an.*

Plötzlich fiel dem Saiyajin etwas auf. „Hä? Ein Verband?“ machte er verwundert und hob den verbundenen Arm hoch. Der Verband war schon völlig durchnässt von Blut und Eiter. Norun traute sich schon gar nicht, den Verband zu entfernen, um zu sehen, wie schlimm die wahre Verletzung erst war. Doch es musste sein. Er löste den eng angelegten Verband und erschrak. Die Wunden an seinem linken Arm waren vereitert und entzündet. *Wahrscheinlich haben sich Viren in seinen Körper eingeschlichen, als er auf der Straße gelegen hatte.* dachte Norun und herrschte seine Frau an, schnell den Arzt zu rufen. „BEEIL DICH!“ rief er und versuchte, die Wunden zu säubern.
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