Fanfic: Animus viam monstrat 21

verzichten!“, sage ich störrisch. Wenn es nicht mit lieben Worten geht, dann eben mit ein bisschen Erpressung!

Gemeinsam bearbeiten wir das Licht, bis es einwilligt. Als es und noch vor Nini und Kai warnt hört es sich an, wie meine Mutter!! Als würde es uns überhaupt nichts zutrauen! Unbändige Freude, sie endlich wieder zusehen, erfüllt mich. Am liebsten würde ich nichts essen, sondern jetzt schon loslaufen. Mein Magen rebelliert eh vor Aufregung. Aber ich will die Lichter nicht verärgern.



Meine Beine baumeln herunter, während ein Licht mich fest um die Taille hält. Auch wenn ich weiß, dass es mich nicht fallen lassen würde, habe ich leichte Angst. Natürlich ist es schön so zu fliegen, aber ständig spüre ich diese Angst gleich in die Tiefe zu fallen. Auch wenn leichter Nebel sich um uns hüllt, sehe ich den Boden, der sehr weit unter uns ist. Tala lächelt mich aufmunternd an und schon spüre ich, wie meine Angst weniger wird. Sie verschwindet zwar nicht ganz, aber ist nun leichter zu bekämpfen.



Plötzlich spüre ich eine Druckwelle und wir sacken ein Stück ab. Ich will schreien, doch es bleibt mir in der Kehle stecken. „Vorsicht, sie greifen an!“, ruft ein dunkles Licht. Aber ein bisschen zu spät! Wir steigen wieder etwas auf, bis wir auf Höhe der anderen sind. Unter uns ist die Stadt. Und dann sehe ich sie! Kai und Nini stehen direkt unter uns auf einem großen Platz. „Tala schau!!! Da unten sind die beiden!“, rufe ich ihm zu. Dabei bleibt mein Blick auf die beiden gerichtet. Sie sehen ganz normal aus, wie immer.



Plötzlich schaut Kai hoch. Es ist, als würde er mir direkt in die Augen sehen. Aber das kann nicht sein! Er kann mich durch den Nebel doch nicht sehen! Oder doch? Panik ergreift mich. Wenn er mich jetzt sieht, dann wird er und gar nicht mehr vertrauen! Sein Blick ist so kalt. Was haben sie mit ihm gemacht? Kann er mich wirklich sehen?



Im nächsten Moment atme ich erleichtert auf. Er schaut weg und läuft normal weiter. Ich habe es mir also nur eingebildet, dass er mir direkt in die Augen geschaut hat. Plötzlich werden Kai und Nini zu Boden gerissen. Selbst hier oben spüren wir noch eine kleine Druckwelle. Ein Schrei will meine Kehle hoch, doch er kommt nicht über meine Lippen. Meine Augen sind immer noch starr auf Nini und Kai gerichtet.



Da, Nini regt sich! Sie springt auf, wird im nächsten Moment aber wieder zu Boden gerissen. Erst das holt mich aus meiner Starre. Wenn wir ihnen jetzt nicht helfen, dann geht es gar nicht mehr! Tala denkt das gleiche wie ich. Doch wie soll ich hinunter zu den beiden kommen? Diese Frage verdränge ich. Jetzt sind nur noch Kai und Nini wichtig! In meinem Kopf gibt es nur noch die beiden, nichts anderes. Ich merke nicht, dass ich anfange zu zappeln, um hinunter zukommen und das Licht mich krampfhaft festhält. Mein Blick und meine Gedanken gelten nur noch den beiden. Meine Freunde, für sie würde ich mein Leben geben! Doch anstatt auf die beiden zuzukommen entferne ich mich immer weiter von ihnen. Bald sind nur noch zwei kleine Punkte, die man nicht von Trümmern unterscheiden kann, zu sehen.



Wir haben es nicht geschafft! Was sind wir für Freunde, dass wir uns von dem bisschen Gefahr abbringen lassen Kai und Nini zu helfen? Wut schleicht langsam in mir hoch. Wut auf die dunklen Lichter, aber auch auf mich selbst. Warum habe ich mich nicht einfach befreit? Warum war ich zu schwach?



„Wir möchten auch gerne ausgebildet werden!“ Stur stehe ich vor dem dunklen Licht und erwarte schon, dass es uns abweist. Doch zu meinem Erstaunen willigt es ein. Freude erfasst mich. Sie kann zwar nicht die Trauer der Niederlage übertreffen, aber es geht mir nun etwas besser. Wenn ich die Ausbildung erst einmal hinter mir habe, werde ich Nini und Kai retten! Ich werde sie aus den Fängen der hellen Lichter befreien! Und dann sind wir vier wieder zusammen! Nur wir vier. Keine hellen und auch keine dunklen Lichter!

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