Fanfic: Der Kampf der Elemente (8)
kleines erleichtertes Seufzen entfuhr mir. Wir waren noch einmal davongekommen! Doch der große Namekianer, der mich immer noch festhielt, war sich dessen scheinbar nicht ganz so sicher.
„Was meinte dieser Kerl damit, dass er uns nicht den Spass verderben will?“ knurrte er ernst und sah mich durchdringend an. Ich schluckte.
„Mit >Uns< waren nicht wir gemeint! Er will sich den Spass mit seinen Kumpels teilen! Mit den anderen drei Elementarmagiern!“ erklärte ich ausdruckslos und lächelte traurig. Dann sah ich meinem Gegenüber erneut in die Augen: „Ach... Übrigens, Danke! Du hast mir das Leben gerettet!“
Piccolo erwiderte meinen Blick. Jedoch ohne irgendwelche Anzeichen von Emotionen. „Das hat nichts zu bedeuten! Sogar Vegeta hätte dir das Leben gerettet! Schließlich haben wir euch unsere Hilfe angeboten!“ knurrte er nur. Es war, als hätte mir jemand eine kalte Dusche verpasst und mich aus einem tiefen Schlaf gerissen. Ich löste mich aus Piccolos Griff (anscheinend war ihm gar nicht aufgefallen, dass er mich immer noch festhielt!) und schwebte ein kleines Stück rückwärts.
„Ah so! Gut, dann bedanke ich mich eben nicht! Wie konnte ich auch nur auf die Idee ...Nein... Auf den absurden Gedanken kommen, dieses Wort in den Mund zu nehmen! Tja, andere Länder andere Sitten! Ich hoffe nur, dass nicht alle Menschen dieser Erde so „freundlich“ sind wie du!“ Meine Stimme triefte vor Ironie, aber ich hatte noch nicht geendet: „Oh, Verzeihung... Du bist gar kein Mensch! Du bist ja ein Namekianer. Tja... Immerhin ist sich Dende sich nicht zu Schade für ein Dankeschön, wenn es angebracht ist!“
Ich hatte mich so in Rage geredet, dass mir gar nicht auffiel, wie fest ich meine Fingernägel in die Handballen gedrückt hatte. Erst, als die ersten Blutstropfen zu Boden fielen, bemerkte ich die unglaubliche Anspannung in meinem Körper. Wütend wandte ich den Blick von Piccolo ab und drehte mich weg. Ich hatte mich gehen lassen! Dabei war es mir doch immer so wichtig, meine Gefühle zu verbergen. Egal ob Wut oder Trauer!
Ich wollte gerade zurück zu Yin auf die Plattform fliegen, als...
„Die Aura die du vorhin ausgestrahlt hast war wirklich beeindruckend!“
Verwirrt, blieb ich mitten in der Luft stehen. Dieser Kerl nahm mir den Wind aus allen Segeln. Ich wurde einfach nicht schlau aus ihm. Warum motzte er jetzt nicht zurück, statt so ein Zeug zu reden?
Über die Schulter hinweg blickte ich ihn aus ausdruckslosen Augen an.
„Danke für das Kompliment... Oh, Entschuldigung! Das war dir jetzt sicher unangenehm, dass ich mich bedankt habe!“ spottete ich mit kühlem Unterton. Meine Wut war immer noch nicht verraucht!
An dem Gesicht des großen Namekianers bemerkte ich, dass meine Worte ihn sehr überraschten. Obwohl ich nicht wollte, musste ich über diesen vollkommen perplexen Ausdruck grinsen. Rasch wandte ich mich wieder von Piccolo ab, konnte aber nicht verhindern, dass er noch das Zucken meiner Mundwinkel sah. Und plötzlich legte er seine rechte Hand auf meine Schulter. Ich spürte den warmen Druck seiner Finger durch den Stoff meiner Kleidung dringen.
(Yin)
Die nächsten zehn Minuten verbrachte ich allein auf der Plattform nahe des Palastes. Ich hatte mir ein schönes Plätzchen gesucht und mich an der schneeweißen Wand niedergelassen. Von dort aus betrachtete ich die Blumen, die hier so wunderbar blühten und atmete ihren Duft ein – ich vergaß sogar für einen kurzen Augenblick, was uns alles bevorstand.
Eigentlich wollte ich gar nicht darüber nachdenken. Die Vorstellung, was alles schief gehen konnte ( und sicher auch würde, davon war ich überzeugt! ) war einfach erschreckend! Diese Leute wollten ihr Leben einfach so aufs Spiel setzen, in einem Kampf, in dem sie nicht die geringste Chance hatten...
Kurz kniff ich die Augen zusammen, um mich wieder zu beruhigen. Vielleicht hatte Piccolo sogar Recht gehabt. Vielleicht sollte ich wirklich sehen, was ich tun konnte und dann helfen, anstatt es ihnen ausreden zu wollen, denn wenn wir wirklich wieder flohen, würde Aguar uns eines Tages so oder so finden, was machte es da für einen Unterschied, wo und wann das war? Ich würde also nicht kampflos untergehen, das war doch auch was...
Doch bei dem Gedanken daran, kämpfen zu müssen, drehte sich mir der Magen um. Ich spürte, wie die Angst in mir hoch kroch und mit ihren kalten Fingern nach mir griff. Mein Hals schnürte sich zu und ich musste mich gerade hinsetzten und tief einatmen, um nicht völlig in Panik zu geraten!
Denn... ich konnte nicht. Ich konnte einfach nicht kämpfen, es war nicht möglich! Zwar „beherrschte“ ich auch einen Elementzauber, aber eben dieser war das Problem, genau das machte mir solche Sorgen! Ich hatte mir doch verdammt noch mal geschworen, nie wieder zu zaubern, wenn es nicht unbedingt notwendig war!
Wieder stieg Angst in mir auf und ich drohte, erneut in Panik zu geraten.
Ich sah das Feuer vor meinem geistigen Auge, wie es loderte und seine heißen Flammen überall um mich herum züngelten. Das Knistern, als es alles um sich herum in Brandt setzte, die flimmernde Luft und diesen Geruch – ja, der Geruch und die Geräusche waren eigentlich das schlimmste daran!
Schnell sog ich scharf Luft ein und schluckte erneut. Ich zupfte an meinen Fingern herum und registrierte kaum, das einer von ihnen zu bluten begann, bis ich etwas Feuchtes spürte. Schnell presste ich einen Finger der anderen Hand auf die kleine Wunde und wischte mir mit dem Handrücken über die Stirn.
„ Komm, Yin, jetzt reiß dich aber mal zusammen!“, sagte ich mir selbst, aber meine Stimme war kaum mehr als ein leises Flüstern. Dann schloss ich die Augen und versuchte mich irgendwie wieder zu beruhigen...
Und da saß ich nun und achtete nur noch auf meine Atmung. Ich hatte meinen Rücken an die Wand gepresst und versuchte, an rein gar nichts zu denken. Es war wirklich schwer, aber es gelang mir.
Als ich die Augen nach einiger Zeit ( ich wusste nicht, wie lange ich so dagesessen hatte ) wieder öffnete, schwor ich mir, mich nie wieder so gehen zu lassen, wie vorhin. Das durfte mir auf keinen Fall noch mal passieren!
Plötzlich zuckte ich zusammen, als ich eine Stimme vernahm! Mein Kopf flog hoch und ich starrte erschrocken nach oben!
„ June! Was? Ich habe dich nicht verstanden,” sagte ich und gab mir alle Mühe, das leichte Zittern zu unterdrücken, das noch immer in meiner Stimme mitschwang.
Meine beste Freundin lächelte kurz, dann setzte sie sich in einigem Abstand zu mir ebenfalls an die Wand und senkte den Blick.
„ Ich habe nur gesagt, das ich wieder da bin... Tut mir Leid, falls ich dich erschreckt habe!“, sagte sie. Ich fuhr mir kurz mit einer Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf. „ Nein, schon ok. Ich war nur in Gedanken. Hat Piccolo dich gefunden?“
June antwortete nicht gleich, dann schien ihr ein Licht aufzugehen und sie grinste. „ Ja, hat er.“ „ Und was ist mit dem Material? Ist alles noch vorhanden?“, fragte ich nervös, während ich mit den Augen die Plattform vor mir absuchte. Es war merkwürdig, aber ich sah niemanden. Und außerdem hatte ich auch niemanden ankommen sehen. War ich wirklich so abgelenkt gewesen? Wenigstens hatte mich niemand gesehen – hoffte ich zumindest...
„ Ja, es ist alles noch da! Ich habe es mitgebracht. Es liegt vorne.“ June sah sich die Blumen vor ihr an und lächelte leicht. „ Die sind echt schön“, meinte sie schließlich und ich gab ihr Recht.
Kurze Zeit schwiegen wir und saßen einfach nur so da, bevor sie erneut anfing, zu reden: „ Wie stark sie wohl wirklich sind?“ Erst sah ich sie fragend an, aber dann verstand ich, trotz des Gedankensprungs, was sie meinte. „ Son Goku und Son Gohan? Frag mich was leichteres... Ich hab keine Ahnung.“
„ Was können sie denn so?“, wollte June wissen, aber ich zuckte nur mit den Schultern. „ Weiß ich auch nicht. Fliegen können sie – und auch Auren spüren. Aber sonst... ihre Kampfkraft ist ziemlich hoch, aber du weißt selbst, dass das nicht der ausschlaggebende Punkt ist. Sie sind eben keine Magier.“ June nickte. Ich sah sie an, um das in ihrem Gesicht zu lesen, was sie nicht aussprach, aber ihr Blick war noch immer auf das Blumenbeet gerichtet.
„ Ach ja, sie sind übrigens gar nicht von hier. Von der Erde, meine ich. Popo hat gesagt, sie sind Sayja... Sayajins? Irgendwie sowas. Also kommen sie von einem anderen Planeten!“
June schwieg. Irgendwie sah sie erschrocken aus, ihr Gesicht hatte sich etwas verhärtet, wie ich es von der Seite erkennen konnte und ich fragte mich, was wohl der Grund dafür sein mochte.
„ Sayajins? Hast du davon schon mal was gehört?“, fragte sie schließlich, ohne mich anzusehen. „ Nein,“ erwiderte ich und blickte erneut auf die Plattform. „ Und das ist alles?“, hakte sie nach. „ Hm. Mehr weiß ich auch nicht. Außer, das sie einen sehr guten Appetit haben... Es sind riesen Fresssäcke.“ Bei diesem Gedanken musste ich lächeln. Ich wusste selbst nicht warum, schließlich waren diese Fressmaschinen die, auf die wir unsere Hoffnungen setzten sollten, aber irgendwie erheiterte mich dieser Gedanke. Es war einfach zu blöd...
Ich fühlte mich immer noch etwas unwohl und immer wieder kehrte das Bild von diesem Feuer zurück – aber nicht so intensiv, wie vorhin. Trotzdem musste ich mich zusammenreißen, nicht die Augen zuzukneifen, um es zu vertreiben.
„ Ich verstehe Dende und Piccolo aber einfach nicht. Wie können die nur so viel Vertrauen in diese beiden haben? Und auch in Vegeta. Wie können die nur so sicher sein, mit Gegnern fertig zu werden, die sie noch nie zuvor getroffen haben? Aguar und die anderen sind nicht zu