Fanfic: Limit Control 2

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"Okay..." murmelte er und spürte endlich, wie sich der Griff lockerte und er losgelassen wurde. Er verließ schweigend das Zimmer und ging wieder hinauf in seines. Er konnte noch hören, wie sich sein Vater über ihn aufregte, und öfters auf den Tisch schlug. Warum war er nur immer so brutal... er würde auch so lernen, ohne diesen Druck. Shingo trat an den kleinen Spiegel im Badezimmer und betrachtete sich seine schmerzende Wange. Sie war unterdessen blau.

"Ts..." Er wandte sich ab und legte sich auf sein Bett. //Versprochen...// Shingo überlegte. Es blieb nur die Möglichkeit sich aus dem Haus zu schleichen, aber wenn seine Eltern das mitbekommen würden, nicht auszudenken, was passieren würde. Trotzdem, er wäre sonst den ganzen Tag alleine, und ich will hier nicht bleiben.

Er stand rasch auf und lief zum Fenster. Ein Blick nach links verriet ihm, daß er locker an der Veranda herunter könnte. Mit dem festen Entschluß es zu versuchen, schnappte er sich seine Jacke und ließ sich an der Veranda zu Boden sinken. Ohne Zeit zu verlieren, verließ er den Garten. Wie er dieses Haus haßte. Nie hatte er sich gegen seinen Vater aufgelehnt, also war es auch besser in der Schule so ruhig und unnahbar zu sein wie möglich. So würde nie jemand hierher kommen wollen, um ihn zu besuchen... vor allem würde so niemand fragen, warum sie hierher gezogen waren.

Nachdem er die Straße hinter sich gelassen hatte, verlangsamte er seinen Schritt und lief langsam die endlosen Straßen entlang. Warum riskierte er eigentlich soviel für diesen Typen? Shingo blieb vor dem Krankenhaus stehen. //Weil er mir leid tut// rief ihm eine Stimme zu. //Und was ist mit dir? Mitleid wird mit dir keiner haben// meldete sich eine andere Stimme.

"Wenn ich schon einmal hier bin..." murmelte er und trat zu den Fahrstühlen. Er war froh, daß Samstags immer Besuchertag war, so brauchte er sich keine Sorgen um Besuchszeiten zu machen. Fast automatisch ging er zu Kens Zimmer und klopfte vorsichtig an. Er fuhr sich über die Wange. //Mist, nicht grad zu übersehen//

"Herein" Die leise Stimme klang genervt und Shingo öffnete vorsichtig die Tür, um sich durch den schmalen Spalt zu schieben. Ken saß diesmal wieder im Bett, allerdings hatten sie ihm die ganze Apparaturen abgenommen, und somit schien es ihm wieder besser zu gehen. Sein Blick war diesmal nicht so abwertend wie der letzte, doch er sagte nichts. Etwas zaghaft zog sich Shingo den Hocker heran und setzte sich möglichst so, daß Ken seine Backe nicht sah.

"Hi! Dir geht’s wieder besser... das ist schön!" Er versuchte zu lächeln, doch bei dem Versuch tat ihm sein Mund so weh, daß er es aufgab.

"Du bist tatsächlich wiedergekommen... du bist wie ein Stehaufmännchen, Ichihara-kun." Die Worte klangen diesmal zwar nicht abwertend, doch schmerzten sie Shingo. Ken räkelte sich etwas und sah ihn dann musternd an.

"Waren deine Eltern unterdessen einmal hier?" Shingo wollte irgendwie zu einem Gespräch finden, doch Ken zeigte nicht sonderlich viel Interesse.

"Nein, die werden auch nicht kommen!"

"Woher willst du das wissen? Sie machen sich bestimmt..."

"Bestimmt was?" Ken fuhr ihm wütend dazwischen. "Sorgen? Von wegen,... die haben sich noch nie gesorgt!" Shingo wich etwas zurück, als er den kühlen, haßerfüllten Blick Kens sah. Er wußte nicht ob Ken besser oder schlechter dran war, als er selber.

"Gomen... ich hätte nicht fragen sollen!" Ken seufzte hörbar aus.

"Schon okay... ich... ich wollte mich auch bei dir entschuldigen." Er spürte den überraschten Blick des anderen und wurde verlegen. "Nun, daß du überhaupt gekommen bist... dafür bin ich dir sehr dankbar. Es tut mir leid, wenn ich das letzte Mal etwas gesagt habe, was dich verletzt... das wollte ich nicht!" Er sah in Shingos tiefgrüne Augen. //Unmöglich... er entschuldigt sich!// Shingo starrte ihn an und für einige Zeit sagte keiner etwas.

"Wie wär’s wenn wir an die frische Luft gehen?" Shingo sprang auf, und löste sich von dem tiefen Blick. Es war ihm unangenehm...

"Was denn, jetzt?"

"Klar... das tut dir sicher gut!" Shingo grinste. "Ich helfe dir... du stützt dich einfach bei mir ab, okay? So schwer wirst du nicht sein!"

"Vergiß es!" Ken sah ihn entgeistert an. "Ich bin doch kein Vollinvalide, der sich von Leute herumführen lassen muß!"

"Wieso nicht... oder kannst du schon ohne Hilfe laufen?" Ken überlegte.

"Wenn ich‘s versuche, klappt‘s bestimmt auch ohne Hilfe!"

"Okay... das ist ein Wort." Shingo stand auf.

"Ich will aber nicht, jedenfalls nicht jetzt! Ich habe keine Lust. Nur weil ich mich entschuldigt habe..." Ken drehte sich weg und bemerkte jetzt die blaue Wange von Shingo.

"Ich hab deinem Bruder versprochen, ich kümmer‘ mich um dich... du brauchst mal frische Luft!" fuhr Shingo fort und setzte sich wieder. Dann beugte er sich zu ihm und sah ihn ernst an. Ken sagte nichts weiter, sie verharrten einige Zeit und starrten sich in die Augen.

"Was ist hier passiert?" Ken fuhr ihm sanft über die Wange und spürte wie Shingo zurückwich.

"Nichts... gar nichts!" Shingo wandte sich ab. "Wenn du nicht willst, dann gehe ich wohl besser. Du scheinst eh nicht so begeistert so sein, daß ich dich besuche."

"Das ist nicht wahr!" Ken sah ihn ernst an. "Ich bin froh, daß du gekommen bist,... ehrlich!" Er seufzte und griff nach seinem Bademantel. "Okay, gehen wir halt nach draußen..." Shingos Stimmung heiterte sich auf. //Er hat es vergessen// "Aber nur wenn du mir erzählst, was mit deiner Wange passiert ist!" //Er hat es nicht vergessen// Shingo überlegte... warum die Wahrheit sagen? Er hatte sich geprügelt, mehr nicht...

"Okay, einverstanden!" Er ging zu Ken, der sich aufrecht hinsetzte und vorsichtig aufstand. Er war zwar wackelig auf den Beinen, doch er hielt sich überraschend gut. "Soll ich helfen?" Shingo sah ihn fragend an.

"Nein,... ich kann das hier alleine!" Kens Antwort kam irgendwie patzig rüber, doch Shingo antwortete nichts darauf.

Obwohl es sehr bewölkt war und der Regen fast schon in der Luft lag, tummelten sich hier viele Besucher und Patienten. Shingo sah sich suchend um und entdeckte einen Weg zu dem alten Springbrunnen. Dort verirrten sich selten Leute hin, da dieser Teil alt war.

"Gehen wir dahin?" Ken nickte. Er atmete heftig... es war für ihn wohl doch nicht so einfach ohne Hilfe zu gehen. Obwohl Shingo ihm wirklich geholfen hätte, lehnte der Schwarzhaarige jegliche Hilfe ab.

An einer Bank kamen sie zum stehen und setzten sich.

"Und, wie ist die frische Luft?" Shingo sah Ken lächelnd an. Es schien ihm zu gefallen, der frische Wind und der frische Geruch von Rosen. Viel besser als der Krankenhausgeruch. Shingo lehnte sich zufrieden zurück und schloß die Augen. Nach einiger Zeit spürte er eine Hand auf seiner blauen Wange und verzog leicht das Gesicht.

"Und... was ist nun passiert?" Ken strich ihm sanft darüber.

"Nichts weiter, hab mich nur gestern geprügelt."

"Du? Nimm mich nicht auf den Arm, Ichihara-kun! Du würdest dich nie prügeln!" Shingo fühlte sich ertappt. War er wirklich so offensichtlich in seinen Handlungen? "Du tust keiner Fliege was zu Leide... denn sonst wärst du nicht hier! Außerdem brauchst du’s gar nicht zu versuchen, ich weiß, wenn du lügst!" Ken grinste und Shingo senkte den Kopf.

"Nun.... das ist..."



Aus Schnitt bis zum nächsten mal.

Bitte um Kommis Cu ^^
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