Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 12

Kapitel: Schwarzes Schicksal - No. 12

Ich bin auferstanden von den Toten! Man glaubt es kaum, aber ich habe doch tatsächlich endlich Internet. Und was tut der brave Autor als erstes?? Logisch: posten!!!!!!!!!!!

<b>Tenshi:</b> <i>Ja, ja, unsere liebe Ferraristi saß schon wie auf Kohlen. Nen Haufen Ideen und keine Möglichkeit, sie an den Mann zu bringen.</i>

Wenn man in den Vorlesungen nix zu tun hat, fallen einem eben neue Teile ein! Ich werde euch jetzt nicht lange zutexten und Reviews gibt’s auch nicht. Sorry, beim nächsten Mal! Versprochen



<center><u><b>Schwarzes Schicksal</center></u></b>

<center><u>Teil 12</center></u>



Ilea schlug die Augen auf. Es war nicht, wie das Erwachen aus einem erholsamen Schlaf, eher wie das Hochschrecken aus einem Traum. Sie war von einer Sekunde auf die andere hellwach und lauschte in die Dunkelheit. Im Hof herrschte geschäftiges Treiben, sie konnte es trotz der gedämpften Stimmen deutlich hören - <i>spüren</i>. Heute war DER Tag. Vorsichtig setzte sie sich auf. Ihre Augen schweiften im dunklen Zimmer umher und ihr war, als könnte sie alles sehen. Diese Räume, in denen sie lebte, seit sie denken konnte, waren ihr so vertraut wie ein alter Kamerad. Sie kannte jeden Stein der dicken Mauern, wusste um jeden Riss in den Fugen und kannt die kleinsten Kratzer an den Möbeln. Nachts knackten die Holzbalken der Decke und der Wind sang in den undichten Fenstern. Das Zimmer atmete, es lebte, es hatte eine Seele und es hatte Ilea beschützt. Selbst den Krieg hatte es überstanden. Und heute sollte sie es für immer verlassen.

Ileas Herz begann zu rasen. Adrenalin schoß durch ihren Körper und ließ sie zittern. Panik erfasste sie. Sie wollte nicht weg! Sie wollte hier bleiben! Bei ihren Eltern, ihren Geschwistern, bei Remard, dem Volk! Fusu war ihr zu Hause und sie wollte es nie verlassen. Es kam ihr vor, als ließe sie all das hier im Stich. Hektisch stand sie auf. Der Boden schmiegte sich eiskalt an ihre nackten Füße, doch sie ignorierte die aufsteigende Kälte. Sie wollte schreien, weinen, weglaufen. Wieder erfasste sie der heiße Wunsch zu fliehen, nach Dreitürme zu reiten und mit Remard durchzubrennen.

Sie schmiedete einen Plan: Sie würde in die Küche schleichen, Proviant einpacken, dann würde sie zu Luisandros Gemächern huschen und sich Kleidung von ihm holen, in der sie reiten konnte. Sie würde hinunter laufen, die Stalltür aufreißen - in Gedanken glaubt sie den erdigen Geruch des Strohs in der Nase zu haben und das Scharren und Schnauben zu hören. <i>Markalor</i> würde auf sie warten, er würde spüren, was geschah. Sie konnte fast seine harten Muskeln und sein seidiges Fell an ihren Händen, ihren Schenkeln spüren. Sie würden über die Ebene jagen und niemand könnte sie je erreichen...

Dann sank Ilea auf die Knie. Hoffnungslos und zitternd saß sie auf dem eisigen Steinboden. Nein. Sie würde warten, bis ihre Mutter und die Zofen kämen, um sie anzukleiden. Dann würde sie sich verabschieden und stolz in das große Schiff steigen, das sie nach Vegeta-sei bringen sollte. Tränen rannen über ihr Gesicht. Wieso? Wieso war sie nur so ein Feigling? <i>Närrin!</i>, schallt sie eine innere Stimme, <i>Du wirst nie in der Lage sein etwas zu tun, das deinen Wünschen und nicht denen der Männer in deinem Leben entspricht. Du wirst immer folgsam und sittlich sein, solange du lebst. Und du wirst sittlich und unglücklich sterben!</i> Was war aus dem kleinen Mädchen geworden, dass seine Träume verfolgt hatte und stets nur seiner eigenen Überzeugung treu gewesen war? Wann war diese Ilea in ihr gestorben?

Schluchzend kauerte die Prinzessin auf dem Boden, während diese andere Ilea sie verhöhnte: <i>Früher hättest du in diesem Saal getobt! Du hättest deinem Vater vor dem versammelten Hofstaat gesagt, was du davon hälst! Und jetzt? Sieh dich an! Du bist ein Häuflein Elend, dass nicht einmal in der Lage dazu wäre, das Fenster zu öffnen und sich mit einem Sprung zu befreien!</i>

„Ja,“, flüsterte Ilea sich selbst zu, „Ja, ich bin nichts weiter als eine unwürdige Hülle. Ich bin das geworden, was ich nie werden wollte: Eine fügsame Tochter, die bald eine gewissenhafte Ehefrau sein wird. Ich werde nur für die Ehre und das Ansehen meines Mannes leben.“ Wieder rannen Tränen über ihre Wangen und mit einem Mal blitzte Erkenntnis in ihr auf. Ilea stemmte sich hoch und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Die rote Sonne schob sich langsam über den Horizont und erhellte die Ebene um Geldor mit dem ersten Licht. Auch in Ileas Zimmer wurde es heller.

Sie trat an ihre Kommode, auf der eine Schüssel mit klarem, kalten Wasser stand. Mit mehren Händen voll wusch sie sich die letzten Spuren von Schlaf und Tränen aus dem Gesicht, dann stützte sie sich rechts und links der Schüssel ab und betrachtete ihr Spiegelbild. <i>Fügsamkeit.</i> Sie wusste wieder, wann sie gelernt hatte, fügsam und untergeben zu sein. <i>Mutter Lilie, ihr habt mich das gelehrt. Ihr wart die erste, der ich je untergeben war.</i>, dachte sie zornig.

„Ihr habt mich gebrochen!“, schrie sie ihr Spiegelbild an, doch alles, was sie erreichte, war ein leichtes Kräuseln der Oberfläche. Wieder bahnten sich Tränen ihren Weg ins Freie und tropfte von Ileas Nasenspitze in das klare Wasser. Silbrig schimmernd Kreise verzerrten ihr Spiegelbild. <i>Ja, das bin ich. Ein Zerrbild meiner selbst.</i> Das Wasser schwankte, veränderte sich und wurde schließlich ruhig.

Erstaunt blickte Ilea in das sanfte Gesicht Mutter Lilies. <i>Denkst du das wirklich?</i>, wollte die Alte wissen. Ilea zog die roten Augenbrauen zusammen und schwieg - in Gedanken und Worten. Mutter Lilies Lächeln zog nur ihren Mund in die Breite. <i>Oh Schwester Orchidee, ich habe diesen Tag kommen sehen, doch bitte höre mich an, bevor du dein Urteil fällst.</i>

Ilea atmete zittrig und ihre Tränen versiegten. <i>Was gibt es da zu sagen? Ihr wart es. Ihr habt mir den Willen genommen, frei zu denken und frei darüber zu sprechen, was ich denke.</i>, erwiderte sie kühl und abweisend. Mutter Lilies Bild schloss die Augen für einen kurzen Moment. Am liebsten wäre Ilea einfach weg gegangen, aber selbst dazu schien sie nicht in der Lage und das schürte nur ihre Wut.

<i>Schwester, aus dir spricht die Angst und der Zorn auf dich selbst. Du bist gereift. Du bist kein trotziges Kind mehr, sondern eine vernünftige Frau und diese Entwicklung hast du selbst durchgemacht. Keiner hat dich gebrochen oder gezwungen.</i>, hörte Ilea Mutter Lilies Worte, doch sie schienen wie aus weiter Ferne zu ihr zu dringen. Ihr wurde es sogar zuwider, ohne Worte zu sprechen. „Ihr wagt es? Ihr weißt doch nur die Schuld ab! Ihr schiebt sie auf andere!“, schrie sie das Wasser an.

Mutter Lilie lächelte erneut, schwieg aber. <i>Glaube, was du glauben willst, aber verleugne nie dich selbst.</i> Das Bild verschwand, zurück blieb nur Ileas Spiegelbild. In einem Wutausbruch holte sie energisch aus und wischte die Schüssel samt Wasser von der Kommode. Scheppernd ging die Schale zu Bruch und eine dunkle Wasserlache breitete sich auf dem Boden aus.

Es klopfte. Ilea hatte die Wache vergessen. Der Mann rief: „<i>Cori</i> Ilea? Ist alles in Ordnung?“ Ilea erwiderte schnell: „Tiá! Nichts passiert.“ Sie setzte sich auf ihr Bett und wartete. Ihr Blick heftete auf der Lache, die langsam über den Boden kroch und unter dem Bett verschwand. So fand sie Medaja. Mit sturem Blick, wirrem Haar und zitternd erweckte Ilea das mütterliche Mitgefühl der Königin. Medaja setzte sich neben sie und legte den Arm um ihr Tochter. Schweigend saßen die beiden eine Weile nebeneinander.

Schließlich flüsterte Ilea heiser: „Ich werde Vegeta nicht heiraten.“ Medaja lachte wie über einen schlechten Witz. „Unsinn. Natürlich wirst du. Deine Unsicherheit ist ganz normal. Ich hatte auch Angst vor dem, was mich erwarten würde. Das legt sich.“, redete sie beruhigend auf ihre Tochter ein. Ilea wand sich aus Medajas Armen und ging zum Fenster. <i>Sogar jetzt.</i>, dachte sie bitter, <i>Nicht einmal meine Mutter nimmt mich noch ernst. Mein Protest ist ein Scherz, ein schlechter Scherz.</i>

Medaja hatte inzwischen angefangen Ileas Schrank nach deren Reisekleidern abzusuchen. Sie redete, ohne Ileas Niedergeschlagenheit zu beachten, obwohl sie ihr sehr wohl auffiel. „Die Verlobungsfeier ist bereits geplant. Sie findet auf Vegeta-sei statt, dein Vater und ich kommen erst zur Hochzeit. Das macht dir doch nichts aus? Dann bringe ich auch deine neue Garderobe mit, das freut dich doch sicher.“ Sie wandte sich ihrer Tochter zu, die noch immer teilnahmslos am Fenster stand.

„Ach Kind, jetzt mach nicht so ein Gesicht! Wenn du so finster schaust, schickt dich Prinz Vegeta postwendend wieder zurück!“, versuchte sie zu scherzen. Ilea tat ihr den Gefallen und lachte gezwungen.<i>Schön wär’s.</i>, dachte sie.



„Verlobungsfeier? Du nimmst wirklich alles mit, oder?“ Vegeta Ouji hatte es aufgegeben herumzuschreien, denn das hatte keine Wirkung auf seinen Vater, es amüsierte ihn nur. Jetzt saßen sie sich gegenüber und der König unterbreitete seine Vorschläge für die Feierlichkeiten. Sein Sohn ließ sich berieseln, stimmte den Vorschlägen weder zu, noch lehnte er sie ab. Er fixierte genau genommen seine Faust und hörte seinem Vater nur mit halbem Ohr zu. Das alles würde nur eine große Show werden, bei der er und seine Zukünftige die Hauptrollen hatten. Sie waren sich völlig fremd und doch so ähnlich. Vegeta schüttelte unwillig den
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