Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 12
Kopf und zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder dem König zu widmen. Jetzt suchte er schon nach Gemeinsamkeiten mit dieser fremden <i>onna</i>!
Vegeta Oû beendete seine Ausführungen und sein Sohn verließ müde das Büro. Ihm war sogar die Lust am Training vergangen und diese Hochzeit schlug ihm auf den Magen. Unwillen und Zorn brodelten tief in seinem Inneren, aber was konnte er schon tun. Verweigerte er sich dieser Ehe, würde Vegeta Oû ihn auf die Straße setzen wie einen räudigen Hund.
In seinen Gemächern stieß er auf seinen Leibdiener, der wie ein guter Geist dabei war, Ordnung zu schaffen. Dabei blieb ihm die Anwesenheit seines Herrn dennoch nicht verborgen. Er legte ein paar Handschuhe ab, die er auf Löcher untersucht hatte und verbeugte sich ehrfürchtig. Vegeta würdigte ihn keines Blickes und ließ sich auf eins der Sofas fallen. Mit angesäuertem Blick beobachtete er Tales, wie er seine Arbeit wieder aufnahm, als sei er allein.
Schließlich fragte Vegeta Ouji: „Sag mir, Tales, was erzählt man sich unter Deinesgleichen über meine Braut?“ Es interessierte ihn nicht wirklich, aber die Stille war erdrückend und ihm war zudem noch tödlich langweilig. Tales erwiderte ohne in seiner Arbeit inne zu halten: „Nicht viel. Nur das sie die Prinzessin unserer Feinde ist und die Ehe den Frieden besiegeln soll.“ Vegeta stand auf. „Ach komm schon, Tales, verkaufe mich nicht für dumm! Der Pöbel denkt sich immer irgendwelche Märchen aus, wenn so etwas ansteht. Na los, rede schon.“, forderte er.
Tales hatte sich mittlerweile dem Bett gewidmet und meinte: „Naja, es gibt schon ein paar Geschichten. Die einen sagen, Eure Zukünftige sei so schön, dass ihre Schönheit tödlich ist. Andere erzählen, sie sei in Wahrheit die Urgroßmutter König Ardrins und potthässlich. Ihr seht, das Übliche.“ Vegeta trat an eins der Fenster und blickte auf die Stadt hinab über der die Luft flimmerte. „Weiter.“, brummte er. Tales stutzte und blickte auf den Rücken des Prinzen. „Mein Prinz, ich sagte doch, da gibt es keine hörenswerte Geschichte.“ <i>Außer der, das sie eine Hexe sein soll, wie es sie nur auf Fusu-sei gibt.</i>, fügte er gedanklich hinzu, hütete sich aber, das laut auszusprechen.
Vegeta drehte sich herum und musterte den jüngeren Saiyajin, der es geschickt vermied, seinen Herrn anzusehen. Er war groß, kräftig und hatte eine Kampfkraft, die ihn einigermaßen tauglich zum Sparring machte. Zum Aufwärmen, verstand sich. Wenn der Prinz zum Supersaiyajin wurde, hatte der Junge natürlich nicht mehr den Hauch einer Chance. Aber nichtsdestotrotz kompensierte Tales seine geringere Kampfkraft mit Geschicklichkeit und Logik, das machte ihn zu einem guten Trainingspartner. Doch das ließ sich nur erahnen, wenn man ihm jetzt dabei zusah, wie er die Laken glattzog und die Kissen drapierte.
Ohne Überleitung sagte Vegeta: „Unser Training heute fällt aus.“ Tales meinte: „Wie Ihr wünscht, Majestät.“ Vegeta zog die Augenbrauen tief zusammen. Manchmal machte ihn die Gefügigkeit des jungen Saiyajins wütender, als wenn er sich widersetzen würde. Tales spürte das Prickeln in der Luft, das entstand, wenn sich sein Herr und Meister in Zorn befand. Um den Prinzen etwas abzulenken, sagte er: „Heute sind Eure Gewänder für die Verlobungs- und Hochzeitszeremonie gekommen. Ihr müsst sie noch anprobieren.“ Vegeta Ouji brummte nur, ob zustimmend oder widerwillig war schwerlich zu erkennen.
Tales verschwand in einem anderen Raum um kurz darauf mit zwei Paketen zurückzukommen, die er auf den Boden stellte. Vegeta beobachtete ihn aus den Augenwinkeln, als er aus der ersten Kiste einen Kleiderbügel heraus beförderte, auf dem ein scharlachrotes Festgewand hing. Es bestand aus einer hochgeschlossenen Jacke mit goldenen Knöpfen und Nähten, einer Hose und einem Umhang mit weißem Pelzbesatz und einer goldenen Kette, die ihn zusammenhielt. Das Futteral des Umhangs leuchtete ebenfalls weiß, außen war der Stoff von königsblauer Farbe.
Vegeta machte ein Gesicht, als würde ihm sein Leibdiener ein totes Insekt unter die Nase halten. Er sollte also heiraten. In diesem Moment kam es ihm so vor, als würde ihm das gerade mal richtig zu Bewusstsein gelangen. Langsam ging Vegeta zu Tales hinüber und befühlte den Stoff der Jacke. Er war leicht und weich, kein Vergleich zu seinem derben GI. Das erschien ihm widersinnig. Er war ein Krieger! Wieso sollte er bitte in solchen Kleidern heiraten? Tales glaubte diese Frage in den Augen des Prinzen zu erkennen und sagte leichthin: „Das sind die Gewänder, die im Protokoll vorgeschrieben sind.“
Vegeta durchbohrte den Diener mit stechenden Blicken. „Protokoll? Wer behauptet das?“ Tales schlug die Augen nieder. „Euer Vater.“ Ruppig nahm der Prinz das Gewand an sich und begann sich umzuziehen. Der leichte Stoff lag locker auf seiner Haut, ein ungewohntes Gefühl, aber nicht unangenehm. Vegeta vertrieb dergleichen Gedanken, denn sie erschienen ihm eines Saiyajins nicht angemessen. Tales legte ihm den Umhang um und schloss die Kette, dann trat sein Meister vor einen der großen Spiegel. Prüfend musterte er das Bild, welches sich ihm bot.
Obwohl ihm Pomp eigentlich zuwider war, konnte er nicht leugnen, dass er gut aussah. Der Umhang fiel perfekt von seinen Schultern, die goldenen Schnallen und Knöpfe glänzten matt und das königliche Wappen auf seiner Brust zierte das Ganze ungemein. Tales erkannte die versteckte Zufriedenheit Vegetas und reichte ihm lächelnd die weißen Handschuhe. „Wenn Ihr erlaubt: Ihr seht hervorragend aus, mein Prinz.“, sagte er. Vegeta brummte und streifte sich die Handschuhe über. Tales nutzte die gute Laune aus und erläuterte: „Also, das werdet Ihr zu Eurer Verlobung tragen. Für die Zeremonie haben wir den gleichen Anzug noch einmal in weiß.
Vegeta runzelte die Stirn. „Seh ich aus wie der Schneekönig?“, fragte er langsam wieder übler gelaunt. Tales ließ sich nicht beirren. „Natürlich nicht, aber es ist nun mal Tradition. Der Umhang bleibt der Gleiche und natürlich müsst Ihr noch all Eure Auszeichnungen tragen.“ Vegeta hatte begonnen, den Anzug wieder auszuziehen. Der Gedanke bald verheiratet zu sein missfiel ihm immer mehr. Fast wünschte er sich, er wäre bei den entsagenden Kriegern geblieben, bei denen er während seiner wilderen Jahre gelernt hatte. Krieger, die um des Kampfes Willen auf Frauen und die mit ihnen verbundenen Freuden – oder in seinem Fall Plagen – verzichteten. Sie lebten abgeschottet in der heißesten Wüste des Planeten und zählten zu den Besten innerhalb der Elite. Ihn überkam der heiße Wunsch in einer Nacht und Nebel Aktion einfach zu ihnen zurück zu kehren.
Doch wahrscheinlich würde sein Vater als erstes bei den Wüstenkriegern nach ihm suchen lassen. Die Sache war aussichtslos. Missmutig betrachtete er sein Spiegelbild, das jetzt den weißen Anzug trug. Das war er nicht mehr! Das war nur ein Bild, wie er sein sollte. Er war ein Krieger! Der mächtigste aller Krieger des Universums und jetzt stand er hier, eingezwängt in einen piekfeinen Anzug, in dem er nicht einmal den Arm richtig heben konnte. Schnell schälte er sich wieder heraus und schlüpfte zurück in seinen GI. Im plötzlichen Drang etwas zu tun, sagte er: „Ich gehe trainieren und will nicht gestört werden.“, damit verließ er seine Räume und ließ Tales allein.
Glühend ging der Zwillingsstern über Vega auf, kurz gefolgt von Vegeta-sei. Doch die unbarmherzigen Strahlen Korsas und Rirsas, die die mit hellem Sand bedeckte Oberfläche des Mondes flimmern machten, ließen die Arbeiter unter Tage völlig unbehelligt. Tiefe Dunkelheit, nur unterbrochen vom schwachen Lichtschein stinkender Fackeln, herrschte in den Minen. Die Arbeitszeit hatte noch nicht begonnen und die Minenarbeiter schliefen noch in ihren Quartieren.
Ein schriller Ton warf sie jedoch mit dem ersten Licht an der Oberfläche aus den Betten. Hier in den Schächten unterschied sich der Tag von der Nacht nur durch das Schrillen der Sirenen, die Arbeitsbeginn und Feierabend ankündigten. Ohne zu Murren oder sonst einen Ton von sich zu geben, schleppten sich die Schachtarbeiter zu den großen Esssälen, um sich die Frühstücksration für das erste Drittel des Tages abzuholen. Diese bestand aus einem Becher kalten, schmutzigen Wassers und einer Blechschale gefüllt mit einem Brei aus purem Eiweiß angereichert mit wichtigen Vitaminen und Fettsäuren. Gerade nahrhaft genug, damit die Arbeitskraft der Männer und Frauen auf einem Niveau blieb.
Nach dem spärlichen Frühstück marschierten die Kolonnen nach Geschlechtern geordnet zu ihren Arbeitsplätzen. Die Männer schnappten sich ihre Hacken und Schaufeln, mit denen sie Edelmetalle und den Leuchtstoff aus dem Gestein Vegas brachen. Die Frauen nahmen an langen Bändern Aufstellungen, an denen sie alles, was die Männer abbauten, auf seine Qualität überprüften und danach sortierten. Der beste Leuchtstoff ging an die Elitären, der schlechtere an die Unterklasse der Saiyajins.
Fai huschte aus der langen Reihe von Arbeiterinnen aller Rassen und verbarg sich im Schatten der Felswände. Ihr blieb nur wenig Zeit, denn wenn die Wächter ihre Zählung begannen, musste sie anwesend sein. Als die Schritte in der Ferne verklangen, verließ sie ihr Versteck und rannte in die Gegenrichtung davon. Sie hatte keine Angst davor einer Wache zu begegnen. Allenfalls würde man sie als eine Botin abstempeln, wenn man sie überhaupt eines Blickes würdigte. Mit schnellen, sicheren Schritten gelangte sie an die Oberfläche Vegas. Am Stolleneingang traf sie auf das erste Problem. Die Wachen gehörten nicht zu den Eingeweihten, wie es ihr eigentlich versichert worden war, deshalb musste sie warten. Sicher war bald Wachablösung.
In eine Nische geduckt