Fanfic: Eddie`s end and start of life 2

Kapitel: Eddie`s end and start of life 2

Eddie’s end and start of life



Part 2: Erstes Erscheinen und Verletzen



Seit Stunden irrte die Kreatur jetzt durch die stinkenden, dunklen Abwasserkanäle. Über ihre missratene Existens dachte sie nicht mehr nach, sie wollte es garnicht. Nach Möglichkeit vermied sie es in das am Boden entlang laufende Wasser zu schauen, nur um sich selbst nicht sehen zu müssen. Einige Minuten zuvor hatte sie bemerkt, dass neben ihrer Haut und den Haaren auch die Nase fehlte. Die Atemwege waren noch da und auch zu erkennen aber an den fehlenden „Vorbau“ würde sich der Untote trotzdem nicht sehr schnell gewöhnen. Und diese glühenden, grellblauen Lichtpunkte in den pechschwarzen Augenhöhlen die sich bei ihm Pupillen schimpften hasste er auch.

Nach weiteren 70 Minuten Irrlauf hörte er etwas über sich. Als ob etwas schweres auf Rädern über ihm hinweg fahren würde. Fahrzeuge. Autos, LKWs, Busse..., warum erinnerte er sich nur daran aber nicht an seine Vergangenheit? Egal, zumindest zum Teil, aber nun war das neue Wesen in einer Stadt. Und dort musste es doch in irgend einem Winkel oder Gebiet möglich sein, etwas Essbares aufzutreiben. Denn den Hunger konnte der Untote nicht einfach ignorieren. Die paar Ratten die er sich unterwegs eingeworfen hatte waren erstens zu mager und zweitens zu fade. Es musste etwas dickes, saftiges her. Und wenn es tot wäre, er würde es mit Vergnügen zu sich nehmen. An die Tatsache auch ein Aasfresser zu sein, hatte er nach der Erkenntnis keinen Gedanken mehr verschwendet. Immerhin hatte er sowas in der Art erwartet, aus was für Gründen auch immer.

Nach längerer Suche nahm das Wesen endlich einen angenehm fleischigen Geruch wahr. Es musste etwas in der Nähe sein. Eine Fle... wie hieß es noch gleich,... Fleischer... Fleischerei. Einige Erinnerungen kehrte ganz allmählig zurück, nur leider keine brauchbaren.

Das Wesen folgte dem verführerischen Geruch des Fleisches und Blutes. Die Ware musste frisch „hergestellt“ worden sein. Es auch so, als wurden sich die triefenden Fleischbrocken bewegen. Natürlich, sie wurden transportiert. Unwichtig. Dann würde es dem Transporter eben folgen bis er stehen bleibt.

Dies geschah kurz darauf. Der Untote hörte zeine Wagentür zuschlagen und dann Schritte. Gut dass ein Gulli in der Nähe war, so musste er nicht die Straße durchbrechen. Vorsichtig hob er den Deckel an und erspähte einen großen, muskulösen Mann mit zwei knurrenden, kräftig wirkenden Hunden. Dobermänner, wohl Wachhunde. Der Mann packte sich einen Fleischblock und trug ihn in einen Laden, der musste ihm gehören. Die Hunde flogten ihm bis zur Eingangstür. Das war die Chance. Leider verließ die Kreatur den Unterschlupf aus der Gier auf das vor ihr liegende Blutparadies etwas zu hastig und wurde von den Hunden bemerkt. Diese schossen auf die geöffnete Laderaumtür zu, durch die vorher der Untote gesprungen war. Dieser machte gerade über das Tote her, als sich zwei scharfe Gebisse in seine linke Schulter bohrten und sich dort hin und her rissen. Ein markerschütternder Schrei hallte durch die verlassene Straße. Der blieb auch dem Ladenbesitzer nicht verborgen. Er wusste, es kam von seinem Wagen, zusammen mit lautem Gejaule und Gebell. Mit einem Schlachtmesser bewaffnet hastete er zum Wagen und erblickte die Kreatur, die mit den zwei Dobermännern kämpfte. „Verdammt was..., für das Vieh krieg ich beim Zoo oder ‘nem Preperator massig Kohle.“ Mit dieser Feststellung überzeugt stürzte sich der Mann ins Geschehen. Aus berechtigtem Respekt vor den Zähnen des Biestes griff er von hinten an. Unzwar genau auf die angeschlagene Schulter. Immer und immer wieder und mit aller Brutalität und Kraft rammte er das Messer in die vom dunkelroten Blut verschmierte klaffende Wunde in der Schulter. Die Schmerzensschreie der Kreatur wurden lauter und greller. Sie warf sich im Wagen herum um die Angreifer abzuschütteln. Kurzfristig gelang ihr das auch. Aber die Hunde waren schon nach wenigen Sekunden wieder da. Sie wusste nicht warum, aber aus irgend einem Grund wollte sie die Tiere nicht unbedingt umbringen. Doch auch der Fleischer schritt wieder zur Tat und griff sie diesmal von vorne an, wobei er mit dem Messer einen tiefen Schnitt auf der rechten Wange der Kreatur hiterließ.

Die Wunde an der Schulter tat höllisch weh, wurde auch noch weiter von den Kampfhunden aufgerissen. Die Schmerzen und auch die Angst vor noch mehr machten die Kreatur verrückt, sie spürte plötzlich einen pochenden Druck im Kopf, roch ihr eigenes Blut und das der Hunde, welches aus den Wunden trat die ihnen von ihr zugefügt wurde, das Blut der geschlachteten Tiere. Aus den Schreien konnte man nun wütendes Knurren und Keuchen hören. Die blauen Pupillen färbten sich blutrot und verbreiteten die Färbung nebelartig in den Augenhöhlen. Ihr Verstand setzte aus und mit einem geballten Energieschub beförderte sie die Hunde plus Besitzer durch die Wagenwände. Da die Dobermänner geschwächt vom Kampf und dem Blutverlust waren, überlebten sie nicht. Ihren Herrn hätten sie sowieso nicht mehr retten können. Der stand, nachdem er sich aufgerappelt hatte, dem Monster allein gegenüber. Er hatte es beim Fressen gestört, dafür musste er doch eindeutig gefressen werden, oder? Und am besten der Kopf zuerst. Ein kurzer Schrei war noch zuhören, dann hätte jeder Horrorfilmproduzent lieber die Kamera abgestellt.

In den Gängen der Kanalisation waren schleifende Schritte zu hören. Das Wasser bekam von tropfendem, fast fließendem Blut eine rötliche Färbung. Keuchend, die Hand auf die blutende Wunde an der Schulter gepresst und wegen eines verstauchten Knöchels hinkend, schleppte sich die Kreatur einen unbekannten Weg entlang. Die bräunliche Lippen waren wie die Zähne von kräftig rotem Menschenblut verschmiert, die Glut in den Augen wieder blau. Sie kam an einen größeren Raum wo mehrere Gänge anfingen oder endeten. Erschöpft und müde ließ sie sich in eine Ecke sinken. Dieser Kerl, er wollte mit ihrem Leben oder mit ihrem toten Körper Geld verdienen, als sei sie nur ein dummes Tier, das zu nichts Besserem zu gebrauchen ist oder ein Gegenstand. War die eigene Existenz von ihr denn wirklich so wenig wert?

Die Schmerzen klangen ab, sie konnte alles um sich herum nur noch flimmernd wahrnehmen. Schließlich sank die Kreatur, geschwächt von Kampf und Schmerz, in einen der Ohnmacht ähnlichen tiefen aber unruhigen Schlaf. Die Augenlider waren ja, warum auch immer, noch vorhanden, hatten sich aber der Farbe des restlichen Körpers und der Form der Augenhöhlen angepasst. Was war damals bloß mit ihr geschehen?





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