Fanfic: Niemand da (5.1)
Kapitel: Niemand da (5.1)
Ich habe es geschafft die Handlung keinen Millimeter weiterzubringen, wollt ich natürlich nicht, aber ich hoffe es ergibt trotzdem etwas Sinn. Danke an Fortune und Maron01 für ihre total lieben und aufbauenden Kommis!!! Außerdem habe ich die falsche Nummer für den letzten Teil hergegeben! *schäm*
@maron01: Tja was dieser Tyler jetzt genau will kommt leider immer noch nicht raus, aber bald! Hey und wenn du noch einmal behauptest das du nicht gut schreiben kannst, dann klopf ich dir auf die Finger, obwohl dann kannst du nicht mehr schreiben, also lieber doch nicht! Danke für dieses lange und so was von liebe Kommi *dichdrück* und danke das du so an mein Talent glaubst, auch wenn ich ehrlich gesagt immer öfters daran zweifle!
@Fortune: Hey was für ein Lob! War nicht Chloroform sondern irgendein Teufelszeug mit Hammermäßigen Nebenwirkungen! Und du hast recht, ich werde bestimmt nicht widerstehen können und irgendwann irgendwas ziemlich ekliges einbauen, aber bis dahin braucht es noch ein bisschen!
So aber jetzt geht’s endlich los!
Ich bin so zornig! Will irgendetwas zerstören, meinem Zorn muss sich gegen irgendwas richten, muss aus mir raus. Doch ich fühle mich so schwach. Kann nicht einmal aufstehen. Der Zorn brodelt heiß in mir und müsste mir doch eigentlich Kraft geben, doch eher das Gegenteil ist der Fall. Ich bin vollkommen ausgelaugt. Ich habe Hunger und quälenden Durst. Ich bin noch immer leicht benebelt. Die Kopfschmerzen haben sich auf ein einigermaßen erträgliches Pochen hinter meinen Augen reduziert, doch die Schmerzen könnten jederzeit wieder mit unglaublicher Brutalität über mich herfallen.
Ich fühle mich so hilflos. Nicht nur meine körperlichen Kräfte sind beinahe verbraucht, auch mein Wille und mein Verstand sind fast erschöpft. Im Moment bin ich ein hilfloses Opfer. Wenn jetzt jemand kommen würde, um mich umzubringen, ich hätte nicht einmal die leiseste Chance, mich, in welcher Weise auch immer, zu wehren. Wieder einmal bin ich meiner Schwäche nicht gewachsen.
Alles ist so verwirrend. Was wird überhaupt von mir erwartet? Was soll ich tun? Wie soll ich mich gegen etwas sträuben, wenn ich nicht einmal weiß gegen was? Kann ich mich irgendwie wehren? Ich habe keine Ahnung. Ist das eine Zermürbungstaktik? Wollen sie meinen Willen brechen? Im Moment bin ich vollkommen passiv. Ich habe einfach nicht die Kraft, überhaupt noch an Wiederstand zu denken. Ist es das, was sie wollen? Wollen sie herausfinden, wie lange sie brauchen um meinen Willen zu brechen? So wie es zur Zeit aussieht, nicht besonders lange. Was ist, wenn es nur darum geht, meinen Willen zu brechen, wenn sie, nachdem sie das erreicht haben, keine Verwendung mehr für mich haben? Was denke ich da überhaupt? Ich gleite schon wieder in meinen ganz privaten Alptraum. Was rede ich mir da überhaupt ein?
Vielleicht ist das nur ihre Methode, gleich am Anfang klarzustellen wer hier der Boss ist. Sie wollen jeden Widerstand im Keim ersticken. Widerstand gegen was? Gegen ihre Therapie? Was ist das überhaupt für eine Nervenheilanstalt, wenn die mit solchen Methoden arbeiten? Da kann man doch nur durchdrehen. Vielleicht arbeiten die hier wie im Militär. Als erstes alle fertig machen und dann komplett neu aufbauen. Vielleicht läuft es hier genauso. Als erstes wird allen so ein gewaltiger Schock verpasst, dass sie gar nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht, bis sie vor lauter Angst richtiggehend wahnsinnig werden und dann werden diese Willenlosen und ihrer Würde beraubten Menschen einfach neu programmiert. Verdammt, irgendetwas läuft hier ziemlich schief. Hier stimmt doch etwas nicht.
Nur schade, dass mich diese Erkenntnis kein Stück weiterbringt. Ich bin noch immer am Ende meiner von Anfang an nicht gerade berauschend starken Kräfte. Tja, körperlich bin ich vielleicht ein Wrack, aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich so leicht unterkriegen lasse. Ich werde mich ganz bestimmt nicht fertig machen lassen. Ich werde kämpfen!
Kämpfen? Womit denn, und vor allem, gegen wen oder was soll ich kämpfen? Ich kann doch nicht gegen die ganze Welt kämpfen. Ich will nicht mehr kämpfen. Bin so unendlich müde. Ich will nicht mehr. Aber ich muss! Ich habe mein ganzes Leben gekämpft, also warum jetzt plötzlich nicht mehr? Was ist anders als sonst? Ich weiß also nicht gegen wen. Tja, das war ja wohl noch nie das Problem. Ich darf nicht aufgeben! Egal was passiert, ich darf mich nicht aufgeben. Es gibt immer einen Weg. Es muss einen Weg geben! Ich muss ihn nur finden. Ich werde fliehen. Diese Typen werden mich nicht aufhalten.
Im Moment mag dieses Vorhaben zwar ziemlich hoffnungslos erscheinen, aber ich werde es schaffen. Ich muss diese Aufgabe nur in ihre Einzelteile zerlegen und die Einzelaufgaben noch mal und noch mal. Und dann werde ich sie einfach der Reihe nach lösen. Eine nach der Anderen. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie diese Aufgaben aussehen. Was ist der erste Schritt? Ich muss wieder zu Kräften kommen. Ja, ein guter Anfang.
Was brauche ich dazu? Etwas zu Essen und noch dringender etwas zu Trinken. Und was noch? Schlaf. Ich muss einfach nur alles in seine logischen Bestandteile zerlegen und analysieren. Ich darf mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Gefühle machen schwach. Was mache ich also, damit an Nahrung komme? Was hat dieser Schleimbeutel von Tyler noch mal gesagt? Eigentlich ist es ja egal, was genau er gesagt hat, aber was er damit gemeint hat ist wichtig. Er will also totale Unterwerfung?
Die kann er haben. Ich werde mal ganz brav sein um wieder zu Kräften zu kommen und mir erst dann überlegen, was ich als nächstes tue. Ich muss erst mal erfahren, was sie überhaupt wollen und erst dann kann ich mir überlegen, was ich dagegen unternehme. Einfach nur auf stur zu schalten bringt mir überhaupt nichts, das ist schon mal klar. Ich muss mich einfach nur ein bisschen einfügen und dann erledigt sich der Rest fast schon wie von selbst.
Ich brauche Informationen, fast genauso dringend wie ich meine körperlichen Kräfte brauche. Aber noch dringender brauche ich meine geistigen Kräfte. Es wird nicht leicht sein, den Schein der gefügigen Patientin aufrecht zu erhalten. Ich habe zwar keine genaue Vorstellung davon, was mich erwarten wird, aber ein Zuckerschlecken wird es bestimmt nicht. Die werden bestimmt versuchen, mich auf jede erdenkliche Art psychisch und physisch fertig zu machen um ganz sicher zu sein, dass sie mich unter Kontrolle haben. Keine Ahnung, ob ich zu viele schlechte Filme gesehen habe, oder einfach nur überreagiere, aber irgendetwas haben die mit mir vor und es ist bestimmt nichts Gutes.
Die Frage ist nur was?
So der Entschluss ist schon mal gefasst, aber vor morgen wird sich hier nichts mehr tun. Ich habe zwar keine Ahnung wann überhaupt ‚morgen’ ist, aber bis dahin kann ich auch nicht Däumchen drehen. Ich werde mich jetzt hinlegen und schlafen. Müde hebe ich den Kopf. Die Matratze ist keine 3 Meter entfernt und doch erscheint mir der Weg dorthin schon fast unüberwindlich. Was zwei, höchstens drei Tage ohne Essen auf meinen Körper für Auswirkungen haben, wird mir erst jetzt in vollem Ausmaß bewusst. Und dieses Betäubungsmittel war auch nicht gerade sehr hilfreich. Mein Magen krampft sich plötzlich schmerzhaft zusammen. Es vergehen Stunden, bis er sich wieder beruhigt, jedenfalls kommt es mir so vor. In Wahrheit sind wohl nur einige Sekunden vergangen, aber auch das ist bedeutungslos. Ich werde mich jetzt auf diese Matratze legen und schlafen. Egal wie, aber ich werde das jetzt schaffen.
Eigentlich erbärmlich, was für ‚große’ Ziele ich im Moment habe. Ich versuche nicht einmal aufzustehen, dazu fehlt mir definitiv die Kraft und dank des Betäubungsmittels würde ich, selbst wenn ich nicht so kraftlos wäre, nicht einmal gerade stehen können, geschweige denn gehen. Also schleppe ich mich langsam auf die Matratze zu. Jeder Zentimeter wird zu einem einzigen Kampf. Ich muss zu dieser Matratze! Ich muss es einfach schaffen! Nur meine reine Willenskraft treibt mich noch an. Ich mobilisiere meine letzten Kraftreserven, Kraftreserven die ich eigentlich nicht mehr haben dürfte und die ich irgendwann bestimmt nötiger brauchen werde, aber in diesem Moment ist mir das vollkommen egal. Endlich berühre ich mit meinen Fingerspitzen die Matratze. Nur noch ein kleines Stück. Ich muss es schaffen!
Und ich schaffe es. Mit letzter Kraft ziehe ich meinen schlaffen Körper auf die harte Matratze. Mein Herz rast, ich atme keuchend und unregelmäßig. Ich fühle mich so gut. Seltsam, als hätte ich irgendetwas Wichtiges geschafft. Etwas unglaublich Schweres. Ich fühle Stolz. Stolz auf meine Leistung, die doch eigentlich nur noch erbärmlich ist. Erbärmlich. Schon wieder habe ich es geschafft, mich selbst fertig zu machen. Nur ein Gedanke und all meine Anstrengungen sind nichts mehr wert. Wofür brauche ich eigentlich irgendjemanden, der mich fertig macht? Ich selbst kann das doch am besten. Ja, selbst fügt man sich den meisten Schmerz zu, auf mich trifft das jedenfalls hundertprozentig zu. Ich bin mir selbst der größte Feind und zugleich auch mein einziger Freund. Wer soll an mich glauben, wenn nicht ich? Wer soll mich lieben wenn ich mich selbst nicht lieben kann? Es ist immer das selbe. Ich akzeptiere mich selbst nicht und versuche mit aller Kraft, das zu ändern. Nein, ich versuche die Menschen zu ändern und dabei schaffe ich es nicht einmal mich selbst zu ändern. Und schon wieder verrenne ich mich in meinen wirren Gedankengängen. Ich kann noch so schwach sein, für so etwas habe ich scheinbar immer noch genug Kraft übrig. Ich will jetzt schlafen nein, ich muss schlafen und mich erholen.
Es ist alles so dunkel. Alles dunkel. Gehetzt schaue ich