Fanfic: Geheimnis eines Kusses #5
der Gesichtsfarbe des Saiyajin, die noch blasser als gewöhnlich war. Hatte ihm das bereits schon so sehr zugesetzt? Köstlich. "Du hast ja keine Ahnung, wie ernst es mir ist, Kisama." Bulma zählte still bis drei, bis sie fortfuhr. "Zieh dich aus."
"NIEMALS!"
"Gut", meinte Bulma lächelnd, als wäre die Antwort genau das, was sie hören wollte.
Das wiederum brachte die Ader auf Vegetas Stirn bedrohlich zum Pulsieren. Was nahm sich die Hexe heraus, so zu tun, als könnte sie seine Handlungen vorhersehen? "Ich schätze, du verstehst den Sinn des Wortes nicht ganz, was?"
"Doch, doch, kleiner Prinz", versicherte die Lilahaarige. "Aber es ist nun mal so, dass es so viel mehr Spaß macht, zumindest für mich, kapiert? Deswegen hab ich mein Vorhaben zuvor auch nicht ausgeführt. Es ist doch langweilig, wenn du dich nicht mal halbherzig wehren würdest. Wo bliebe da der Spaß? Verstehst du, worauf ich hinauswill? Ohne Widerstand könnte ich doch jeden haben ... nein warte ... ich kann ohnehin jeden haben ... Aber ich will nun mal dich ... heute", fügte sie wie einen Nachgedanken hinzu. "Ich schätze, du wirst es ohnehin nicht bringen, aber für ein bisschen grundsätzliche Unterhaltung wirst du schon zu gebrauchen sein, oder? Was meinst du, wie wär`s mit uns beiden?", fragte sie, als hätte er überhaupt eine Wahl.
"Warum ausgerechnet ich?", fragte Vegeta ungewöhnlich ruhig.
"Wie?" Bulma legte den Kopf schräg und überdachte seine Frage. "Warum du?" Dann lächelte sie wieder und ihre meergrünen Augen blitzten. "Ich glaube, du unterliegst einem Irrtum. Scheinbar glaubst du, du wärst etwas besonderes ... Nein, mein Lieber. Du bist nur einer von vielen. Hm ... Polygamie ist wohl nicht die richtige Bezeichnung. Ich hab ein Hobby, weißt du", fuhr sie im Plauderton fort, als würden sich zwei Nachbarn über Gartenarbeit unterhalten. "Ich sammle leidenschaftlich gern. Und meine Sammlung ist bereits beachtlich. Aber es geht dabei eigentlich nicht vorrangig um die Größe", dabei hob sie anspielend die Augenbrauen um auf die Doppeldeutigkeit aufmerksam zu machen, "sondern um die Qualität. Ich füge immer wieder Exemplare hinzu, sortiere ausgediente wieder aus, so geht das immer weiter ..."
"Ein HAREM?", schnaubte Vegeta verächtlich und verblüfft zugleich, obwohl er sich so was in der Art schon gedacht hatte. "Du unterhältst einen Harem und du willst MICH ..."
"Du überschätzt deinen Wert ein wenig, kleiner Prinz", unterbrach Bulma ihn. "Ich habe nicht vor, dich in die Sammlung einzugliedern. Ein Mal wird genügen, denn schon vom Optischen her kann ich bestimmen, dass du nicht an die nötige Qualität herankommen wirst ... Wie gesagt, Qualität über Quantität."
"WAS?!", fuhr Vegeta auf. Wie konnte es diese Furie nur wagen, ihn dermaßen zu beleidigen? Er sprang vom Bett auf, und spürte unmittelbar den höheren Zug der Schwerkraft - wieso hatte er es zuvor nicht bemerkt? - und packte Bulma an den Oberarmen. "Pass gefälligst auf, WIE du mit mir sprichst, du ..."
Die Prinzessin lächelte mit einem nach oben gezogenen Mundwinkel auf den brodelnden Saiyajin hinab. Sein Griff war hart, aber er tat ihr nicht im Geringsten weh. "Soll ich vielleicht meine Schuhe ausziehen? Sie haben wirklich einen ziemlichen Absatz, und dann wären wir immerhin ungefähr auf gleicher Höhe ...", frotzelte sie unbeirrt weiter.
Das gab Vegeta den Rest.
"Obwohl ich ja immer ein Stückchen größer sein werde, als du, KLEINER Prinz."
Okay, DAS gab Vegeta definitiv den Rest und er bohrte seine Finger in Bulmas Oberarme, bis er sich eine Gegenattacke ausdenken konnte. Außerdem fiel es ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer aufrecht stehen zu bleiben, da kam ihm die Stütze gerade recht.
"Das reicht jetzt", meinte Bulma und fasste nach Vegetas Fingern, um einen nach dem anderen von ihren Armen zu lösen. Nicht gerade vorsichtig stieß sie ihn rückwärts aufs Bett und folgte ihm. Mit einer Hand hielt sie ihn durch Druck auf die Brust in die Matratze gedrückt und mit der anderen liebkoste sie seine Wange. Obwohl sie von seiner mangelnden Qualität gesprochen hatte, fand sie ihn irgendwie äußerst anziehend, dabei wusste sie nicht mal, was genau sie so anmachte. Er war kurz, ziemlich blass und nicht nur seine Frisur war äußerst stachelig. Bulma war so versunken in ihren Fantasien, dass sie gar nicht richtig bemerkte wie Vegeta ihre Hände mit seinen umklammert hielt und sie hindern wollte, weiter vor zu dringen.
Elegant schwang sie sich über Vegetas Hüften und behinderte ihn dadurch noch mehr am bewegen, natürlich wäre es am Boden noch leichter gewesen, dank der hohen Schwerkraft, aber dann hätte sie ihn auch zuvor schon nehmen können. Sie wollte, dass er sich wehren konnte, und wehren das tat er, sie wollte, dass er ...
Bulma hielt seine Hände mühelos mit einer Hand über seinem Kopf, seine wilden Bewegungen unter ihr hatten scheinbar nicht den gewünschten Effekt, aber sie zeigte sich nur milde interessiert. Fasziniert ließ sie die Finger ihrer anderen Hand durch seine widerspenstigen Haare gleiten, zeichnete seine Augenbrauen nach, die wie stets in Ärger zusammengezogen waren, und blieb an seinem rechten Wangenknochen hängen.
Und dann blickte sie in seine schwarzen Augen. Tief und unergründlich, schien die Zeit stillzustehen, wie bei einem schwarzen Loch, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Beinahe hätte sie ihren Griff um seine Handgelenke gelockert, aber eben nur beinahe. Noch immer starrte sie in die dunkle Seele ihres neuesten Opfers.
Als hätte sie sich plötzlich verbrannt zog sie die Hand von seiner Wange zurück, energisch wischte sie sich mit dem Kimono-Ärmel über die Lippen bis sie in ihrer natürlichen rosigen Farbe leuchteten.
"Angst, den kostbaren Lippenstift zu verschmieren?", fragte Vegeta spöttisch, obwohl ihm nicht nach Scherzen zumute war. Er hätte viel lieber gewusst, was es war, dass die Hexe da in seinen Augen gefunden hatte, das sie so plötzlich zurückzucken hatte lassen. Aber sie würde ihm wohl kaum antworten.
"Nein, Shôfu, ich will ihn nur nicht an dich verschwenden."
(+)-(+)-(+)
Unnatürlich laut hörte Vegeta das Wasser prasseln. Er hatte es auf die höchstmögliche Stufe eingestellt, aber er machte sich nicht wirklich Sorgen um irgendwelche Brandblasen. Am liebsten würde er sich die ersten drei Hautschichten wegätzen, und all die Erinnerungen gleich hinterher.
Die Bürste war grob und borstig, und das kam dem Saiyajin gerade recht, in wütenden, kantigen Bewegungen rieb er über seine Arme, seinen Oberkörper, seine Beine ... Doch es ging nicht ab.
Vegeta stellte sich direkt in den harten Strahl der Dusche und ließ das Wasser alles wegschwämmen. Den Schaum, die abgeschabten Hautfetzen, den letzten Rest Würde, den er sich noch behalten hatte. Seine gesamte Hautoberfläche war rot und wund, gleichermaßen wegen des heißen Wassers und der groben Bürste, doch das machte nichts.
Vegeta drehte den Hahn und im nächsten Moment schoss eiskaltes Wasser aus der Düse. Der Schock vom plötzlichen Temperaturwechsel war genau das Richtige, um seine Gedanken zu lähmen, wenigstens kurzzeitig. Er stand so lange im Strahl, breitbeinig, mit an den Fliesen gelehnten Handflächen, bis das Zittern nicht mehr zu ertragen war und seine Glieder sich vor Kälte steif anfühlten.
Mit unsicherer Hand schob er die Duschwand zur Seite und trat tropfend auf die Badematte. Ein offensichtlich bereitgelegtes Handtuch diente ihm zum Abtrocknen, und daneben fand er auch frische Kleidung, bestehend aus einer schwarzen Boxershorts, einer grauen Jogginghose und einem grünen Muskelshirt.
Nachdem er sich angezogen hatte, entdeckte er eine Tür, die aus diesem Badezimmer führte.
(+)-(+)-(+)
Das Essen war annehmbar, okay zugegeben, es war mehr als das, es war gut, ja verdammt, ausgezeichnet! Hatte er demnach den Test bestanden oder war es die Henkersmahlzeit?
Die Hashi klapperten nur ganz wenig in seinen Fingern als Vegeta die letzten Bissen des Tempura runterschlang. Das Essen war einfach ... UNWICHTIG! Ja, das war es, einfach unwichtig, aber womit sollte er sich sonst beschäftigen? Er musste schließlich was essen und da bot es sich doch geradezu an, darüber nachzudenken, oder? Essen war immerhin wichtig, damit er wieder zu Kräften kam, damit er ... Geräuschvoll fielen die Hashi auf den niedrigen Tisch auf dem die Mahlzeit extra für ihn aufbereitet worden war. Wenn es darum ging, sollte er vielleicht lieber doch nicht mehr zu Kräften kommen oder?
Wieder alleine, wieder ein anderer Raum.
War es wirklich ein Glück gewesen, dass er DANACH das Bewusstsein verloren hatte?
*Vielleicht ist das Essen ja vergiftet*, dachte er leicht zynisch, und es überraschte ihn, dass er es sich irgendwie auch wünschte. Dann wären seine Probleme gelöst, er wäre tot, er hätte einen ehrvollen Tod, na ja, ehrvoller als Selbstmord, er wäre vor allem SIE los ... und mit ihr dieses Gefühl.
Benutzt und abgelegt, leer und hohl, wütend und ...
Nein, das Essen war nicht vergiftet.
(+)-(+)-(+)
Bulma starrte noch lange völlig emotionslos in den Spiegel. Konnte sie sich überhaupt sehen oder blickte sie einfach hindurch? Nach scheinbar unendlichen Minuten kam endlich wieder Bewegung in die Prinzessin, als sie die Arme hob und die zahlreichen Nadeln aus ihrem Haar zog, die ihre Frisur in Form gehalten hatten. Weiche, seidig glänzende Wellen bedeckten die Hälfte ihres Rückens. Bulma ließ ihre Finger durch eine Strähne gleiten und griff