Fanfic: Niemand da (6)

lauten quietschen begleitet. Rolf setzt das Glas mit solcher Kraft auf der Tischplatte ab, dass etwas Wasser überschwappt. „Rolf pass doch besser auf! Jetzt hast du die Akten nass gemacht.“ Schnell zieht er die Akten näher zu sich und tupft die Wasserflecken mit einem Taschentuch weg. „Was ist denn noch? Du kannst gehen Rolf!“ Ein unwilliges Schnauben ist zu hören und kurz darauf fällt die Tür krachend ins Schloss. Mein Gegenüber schüttelt leicht den Kopf. Mehr zu sich selbst sagt er dann: „Was ist denn dem über die Leber gelaufen?“ Dann wird ihm scheinbar klar, dass er diesen Gedanken gerade laut ausgesprochen hat und er lächelt mich entschuldigungsheischend an.

Ich greife erst mal nach dem Wasserglas und beginne vorsichtig zu trinken. Mein ganzer Körper schreit danach, dass ich das Wasser einfach in mich hineinschütten soll, doch ich unterdrücke diesen Drang und stelle das jetzt nur noch halbvolle Glas zurück auf den Tisch. Nervös fahre ich mit meiner Zunge über meine aufgebissenen Lippen. Ich weiß einfach nicht, was ich von diesem Typen halten soll. Er wirkt so freundlich und hat ein so nettes Lächeln, aber in seinen Augen kann ich etwas Anderes sehen. Vielleicht bin ich ja zu vorsichtig, oder bilde mir das Ganze nur ein, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass mir dieser Kerl nur was vorspielt.



„Was wollen sie eigentlich von mir?“ Verwundert sieht er mich an. „Ich will mit dir reden.“ „Worüber?“ „Über das, was du getan hast, aber vor allem über das ‚Warum’!“ „Und wenn ich nicht reden will? Was wollen sie dann tun? Wollen sie mich wieder in dieses Zimmer sperren? Was ist, wenn ich nicht weiß, warum ich es getan habe? Was machen sie dann?“ Herausfordernd sehe ich ihn an. „Ich glaube, du weißt ganz genau, warum du es getan hast, und ich weiß auch, dass du es mir sagen wirst. Wie lange es dauert, bis du mir erzählst warum du es getan hast, hängt natürlich ganz von dir ab. Du siehst nicht gerade sehr gesund aus. Hast du Hunger? Willst du noch etwas zu Trinken? Ich will dir doch nur helfen, mach es mir bitte nicht schwerer als nötig. Ich will doch nur verstehen, warum du diesen Mann umgebracht hast. Ich will wissen, was dich dazu getrieben hat, was du dir davon erhofft hast und ich will wissen, was du jetzt fühlst. Nun wirst du mit mir reden?“

Will mich dieser Mann wirklich verstehen? Ich bin leicht verunsichert. Nein, er will nicht mich verstehen, sondern nur meine Tat. Er will wissen, was mich dazu gebracht hat diesen Mann umzubringen, aber um das zu verstehen, müsste er erst mich verstehen und das kann er nicht. Niemand kann mich verstehen.



„Sie wollen mir also helfen. Und was ist dann das?“ Anklagend halte ich meine Hand hoch, in der noch immer die Kanüle steckt. „Das brauchst du, falls wir dir eine Infusion geben müssen. Es ist nichts, was dir Angst machen müsste.“ Zornig funkle ich ihn an. Was weiß der schon von Angst. Dieser Kerl weiß überhaupt nichts. Er weiß nichts über mich und trotzdem tut er so, als würde er mich kennen.

Das Wasser hat mir gut getan. Ich fühle mich schon ein kleines bisschen besser. Erneut greife ich nach dem Glas und leere es nun mit einem Zug. Vorsichtig stelle ich es zurück auf den Tisch. Aufmerksam folgt er jeder meiner Bewegungen. „Warum bin ich hier?“ „Warum du hier bist? Weil du jemanden getötet hast, darum bist du hier!“ „Ja, aber warum bin ich nicht im Gefängnis? Ich müsste doch eigentlich ins Gefängnis.“

Verwirrt blickt er mich an. „Ich sehe schon, du willst im Moment nicht mit mir reden. Du solltest noch einmal gründlich darüber nachdenken, was du jetzt tun willst. Rolf!“

Die Tür öffnet sich sofort. „Rolf, würdest du bitte die Patientin wieder auf ihr Zimmer bringen. Ich glaube, sie braucht noch etwas Zeit zum Nachdenken.“ Rolf packt mich an der Schulter und schiebt mich vor sich her. „Ach Rolf.“ Er bleibt noch einmal in der Tür stehen, dreht sich aber nicht mehr um. „Bring ihr nachher doch bitte noch etwas zu Essen und neue Kleider. Das wäre dann alles. Du kannst jetzt gehen.“



Dieses Mal gehen wir nicht mehr so lange. Ich werde in ein Zimmer geschoben und als Rolf mich loslässt, muss ich mich schnell an einer Wand abstützen, um nicht einfach umzukippen. Das Zimmer sieht haargenau so aus wie das Zimmer, in dem ich die letzte Nacht verbracht habe, mit dem kleinen Unterschied, dass es hier nicht nach Erbrochenem stinkt. Ich bin fast dankbar, dass ich nicht in das andere Zimmer zurück muss. Die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Langsam schiebe ich mich an der Wand entlang auf die Matratze zu. Erschöpft lasse ich mich auf dieser nieder und rolle mich zusammen. Verdammt noch mal. Was wird hier gespielt?



Viele neue Fragen und keine Antworten in Sicht. Wo soll das nur enden? Ich weiß schon wie es ausgehen soll und noch etwas, was ich unbedingt einbauen will, aber ich habe keine Ahnung wie ich so weit kommen soll! Drum wirkt alles vielleicht ein bisschen seltsam, da ich noch nicht genau weiß wie ich es schaffen soll das alles unterzubringen, aber spätestens in den Ferien werde ich noch mal alles genauestens überdenken! Hey und falls es euch nervt das ich immer so viel Sachen schreibe die überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun haben, dann verzeiht mir das bitte, oder meldet euch wenn ich mich ein bisschen einbremsen soll! So bis zur nächsten Woche! cu amiel

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