Fanfic: Niemand da (7)
nur für einen Moment, es könnte also auch Einbildung sein, nein, es war bestimmt Einbildung. Ein kleiner Teil von mir besteht aber hartnäckig darauf, Mitgefühl in seinen Augen gesehen zu haben, doch das kann nicht sein!
Schnell schüttle ich diesen absurden Gedanken wieder ab und konzentriere mich wieder darauf, ihn möglichst giftig anzusehen. „Was glauben sie wohl, wie es mir geht? Ich bin
wer-weiß-wo gelandet und ich hasse es, wenn ich keine Kontrolle habe. Außerdem war die Begrüßung auch nicht gerade sehr freundlich, aber die Zimmer strotzen nur so vor Luxus, doch das Personal lässt leider etwas zu wünschen übrig.“ „Freut mich, dass es dir hier gefällt! Du kannst mich ruhig duzen, ich mach es ja schließlich auch.“ Er lächelt wieder mal ziemlich verschmitzt.
Ist der zu blöd, um meinen Sarkasmus zu verstehen, oder geht er einfach nicht darauf ein? Ich komm mir auf alle Fälle ein bisschen blöd vor, weil er mich so auflaufen lässt. „Hey, du brauchst nicht so verbissen zu schauen, ich versteh schon was du meinst, aber du hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass wir dich hier wie in einem Luxushotel behandeln würden. Du bist schließlich psychisch krank und nicht alle werden dich mit Samthandschuhen anfassen, nur weil du es so willst. Es ist eher so, dass du etwas dafür tun musst, damit niemand dazu gezwungen ist, andere Seiten aufzuziehen. Ich für meinen Teil will ja nur mit dir reden und das kann ja echt nicht so schwer sein. Möchtest du etwas trinken?“
Ich nicke leicht mit dem Kopf. Wortlos steht er auf, tritt an die Wand heran und drückt leicht gegen eines der Paneele. Ein Klicken ist zu hören und ein Teil der Vertäfelung lässt sich nun nach unten klappen. Dahinter befindet sich eine kleine Bar. Ich sehe viele verschiedene Flaschen, gefüllt mit den verschiedensten alkoholischen Getränken. Große Flaschen, neben kleinen bauchigen und dazwischen einen Krug mit Wasser. „Ah, ich glaube ich kann dir nur Wasser anbieten, macht doch nichts, oder?“ Geistesabwesend nicke ich, aber er kann das natürlich nicht sehen, da er mit dem Rücken zu mir steht. Ein unglaublicher Plan nimmt rasend schnell in meinem Kopf Gestalt an. Ich könnte doch...
Lautlos erhebe ich mich von meinem Sitzplatz und nähere mich Jamie, immer darauf bedacht, in seinem toten Winkel zu bleiben. Mit einer Schnelligkeit, die ich nie für möglich gehalten hätte, schießt meine Hand vor. Meine Finger schließen sich fest um den Flaschenhals einer großen Martiniflasche und noch in der selben Bewegung schnellt meine Hand wieder zurück und ich schlage mit aller Kraft auf Jamies Schädel ein. Das Glas splittert und ich halte plötzlich nur noch die halbe Flasche in meiner Hand. Ein intensiver Alkoholgeruch erfüllt schlagartig das Zimmer. Jamie taumelt leicht, fällt aber nicht um.
Panik steigt in mir hoch. Er sollte jetzt eigentlich bewusstlos am Boden liegen, aber er steht noch immer und erholt sich ziemlich schnell von meinem Schlag. Pures Adrenalin schießt durch meine Adern. Was soll ich jetzt tun? Noch eine Flasche an seinem Kopf zerschmettern? Nein das dauert zu lange. Wegrennen! Aber wohin? Panisch suche ich nach einer Lösung, aber meine Gedanken lassen sich nicht ordnen. Dann fällt mein Blick auf die halbe Flasche die ich noch immer fest umklammert habe. Schnell trete ich einen Schritt vor und richte die scharfkantige Bruchstelle der Flasche auf Jamies Hals. Er hält sofort inne und blickt direkt in meine Augen.
„Was willst du jetzt machen? Willst du mich töten? Nein, du willst mich nicht töten. Leg die Flasche weg. Es wird dir nichts geschehen, das verspreche ich. Komm, sei vernünftig. Es gibt keinen Weg hier heraus, außer dem, dich zu fügen. Du willst das doch nicht wirklich!“ Meine Hand zittert leicht und eine der Zacken ritzt seine Haut. Ein dunkelroter Tropfen Blut quillt aus dieser winzigen Wunde.
Plötzlich scheint sich Jamie nicht mehr so sicher zu sein, ob ich ihn nicht doch töten könnte. Tja, er appelliert schließlich an die Vernunft einer verrückten Mörderin, denn nichts Anderes bin ich wohl in seinen Augen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, was ich jetzt tun soll, aber wenn er mich dazu zwingt, werde ich ihm ohne zu zögern die Kehle aufschlitzen.
Denk nach! Verdammt noch mal denk nach! Ich muss einen Weg hier raus finden! Verzweifelt sehe ich mich um. Ich komme mir vor, wie ein in die Enge getriebenes Tier. Es gibt keinen Weg zurück. Verdammt, warum handle ich auch so unüberlegt? Weil die Gelegenheit günstig war und außerdem kann ich nicht nur darauf warten, dass etwas passiert. Ich muss die Dinge selbst in die Hand nehmen, nur so komme ich hier raus! Meine neu gewonnenen Kräfte lassen schon wieder nach. Ich muss mir schnell was einfallen lassen, sonst kann ich auch gleich aufgeben. Was....was soll ich jetzt bloß tun???
Na das ist doch mal eine verzwickte Lage! Ich hoffe euch hat es gefallen und ihr schreibt mir wieder was ihr davon haltet! Bitte *ganzliebschau* ich will unbedingt eure Meinung wissen!!! Also bis bald! cu amiel