Fanfic: Die Nacht des silbernen, sichelförmigen Mondes
Kapitel: Die Nacht des silbernen, sichelförmigen Mondes
Hiii Knuffels!!!
Vielen, lieben Dank für die Kommis! *sich mega gefreuit hat*
Okay, hier kommt meine neue Kurzstoriy. Wenn ihr wollt dann schreib ich daraus eine FF. Ich hab schon ein paar Ideen. Allerdings wird diese FF nur 10 Chapter haben. Also wenn ihr wollt, mir im Kommi sagen!
*knuddel* eure WildAngel°°
Die Nacht des silbernen, sichelförmigen Mondes.
Hell erleuchtet der sichelförmige Mond, die Wiese. Er taucht die Grashalme in silbriges Licht und lässt sie erstrahlen. Sanft wiegt der Wind die grünen Pflanzen hin und her. Genauso als würde er sich in den Schlaf wiegen wollen. Rote und gelbe Blumen leuchten wie funkelnde Sterne aus diesem grünen Meer heraus und tanzen mit dem Wind. Am Rande dieser zauberhaften Kulisse, steht ein Wald. Düster, kalt und angsteinflößend. Der Wind pfeift durch die Blätter die laut rascheln. Wie ein bedrohliches Knurren tönt dieses Rauschen durch den Wald und über die Wiese.
Plötzlich beginnen Nebelschwaden umher zu ziehen. Beginnen sich zu sammeln und entwickeln sich zu einer Kontur. Und ganz plötzlich entsteigt diesem Nebel ein Geschöpf von unglaublicher Schönheit. Wie eine Feder so leicht, schwebt sie über die Wiese. Ihre langen blonden, fast weißen Haare erscheinen im Licht des Mondes silbern. Ihre Haut sieht im Mondschein noch weißer und zerbrechlicher aus als sonst. Ihre blauen Augen strahlen so hell wie die Sterne. Und doch. Etwas liegt in ihnen, das dieses Strahlen zu einem Schimmer werden lässt. Der Wind weht ihre weiße Robe nach hinten und spielt mit ihr. Zielsicher bewegt sie sich auf den Waldesrand zu.
Dennoch sträubt sich ihr Körper, ihr Herz mit Leibeskräften dagegen. Ihr Herz schreit vor Schmerzen. Ihr Körper weigert sich noch einen Schritt zu tun. Nur mit ihrer Willenskraft erreicht sie ihr Ziel. Ihr Körper zittert vor Schmerz und Anstrengung. Aber sie weiß dass es das Beste ist. Sie war viel zu egoistisch. Viel zu Selbstsüchtig. Damit hat sie alles und jeden in Gefahr gebracht. Ihr Leben ist der engelhaften Gestalt völlig egal. Aber sein Leben ist ihr das Wertvollste. Und deshalb muss sie Qualen und Trauer auf sich nehmen. Sie muss auf ihren Verstand hören. Sie muss ihrem Herzen den Mund zuhalten. Egal wie sehr es sie schmerzt.
Am Waldesrand angekommen, bleibt sie stehen und starrt in die Dunkelheit. Sie spürt ihn. Spürt seine Nähe, seine Wärme. Aber das darf sie nun nicht mehr. Niemals mehr.
Und plötzlich tritt er aus der Düsternis des Waldes heraus. Wie ein Schatten tritt er vor sie und sieht die junge Frau warm an. Sie kann ihm nicht in die Augen sehn. Niemals mehr. Nie wieder darf sie dieses Feuer sehen. Darf es spüren. Nie mehr wieder seiner Stimme lauschen, seine Berührungen genießen. Sie senkt ihren Blick zu Boden. Zu schmerzhaft ist sein Blick. Zu schmerzhaft ist das was sie nun tun muss.
Auch er spürt dass etwas nicht stimmt. Er spürt ihren Schmerz, ihre Trauer, ihre Angst. Irgendetwas stimmt nicht mit seiner Geliebten. Warum wendet sie ihren Blick ab? Angst und Panik legen sich wie schwere Eisenketten um seinen Körper und fesseln ihn. Er spürt wie ihm das Atmen schwer fällt, wie sein Herz schneller zu schlagen beginnt. Er geht einen Schritt auf sie zu, doch sie weicht wie ein scheues Reh zurück.
Sie hebt ihren Kopf und blickt direkt in seine Augen. Sein Blick ruht sorgenvoll und warm auf ihr. Sie spürt den Schmerz in ihrem Herzen und die Tränen in ihren Augenwinkeln. Sofort dreht sie sich um und geht einige Schritte. Danach dreht sie sich wieder um und sieht ihren Geliebten an. Sie braucht keine Worte. Ihre Blicke sprechen Bände.
Er reißt seine Augen auf und sieht seinen Engel an. Das war er schon so lange befürchtet hatte, ist nun doch eingetreten. Er hatte es immer verdrängt. Doch nun ist es soweit. Sie nimmt Abschied. Für immer. Nie mehr wieder wird er sie sehen, wird er sie hören, wird er sie nah bei seinem Herzen spüren. Sie wird für immer von ihm gehen.
Sie sieht ihn mit tränenverschleierte Augen an und wirft ihm einen Kuss zu. Danach taucht sie in den Nebelschwaden unter. Und dann ist sie verschwunden. Für immer. Mit sich nimmt sie sein Herz, sein Glück, sein Leben. Nun ist sie weg. Er fühlt sich leer. Ausgebrannt. Kraftlos. Augenblicklich verschwindet das Glänzen aus seinen Augen. Übrig bleibt lediglich ein trübes Schimmern, dass von den salzigen Tränen herrührt. Kraftlos sinkt er zu Boden und ballt die Hände zu Fäusten. Warum ist dies alles nur geschehen? Er kann es nicht verstehen. Er dachte, gemeinsam würden sie alles schaffen. Und nun ist alles vorbei. Für ewig. An diesem Gedanken zerbricht er. So will er nicht mehr leben. Ohne sie will er nicht mehr leben. Er spürt wie die Ketten um seinen Körper enger werden und ihm die Luft abschnüren. Er stützt sich auf seine Arme und beginnt zu röcheln. Aber eigentlich wehrt er sich nicht. Sein Herz ist vor wenigen Augenblicken gestorben. Hat seinen letzten Schlag getan. Er hebt seinen Blick gegen Himmel und sieht die Sterne hoch am Himmelszelt. Sie erinnern ihn an ihre Augen. So hell und klar wie die Sterne. Und genauso weit entfernt wie diese, ist nun auch sie. Was soll er ohne sie? Sein Leben hat keinen Sinn mehr. Schließlich fasst er einen Entschluss und zieht sein Schwert aus der Scheide. Mit einem verzweifelten Aufschreit lässt er es niedersausen und sinkt dann leblos zu Boden. Seine Augen schließen sich und er weint seine letzte Träne.
Mit einem schmerzhaften Aufschrei sinkt auch sie zu Boden. Er hat sein Leben beendet. Das Leben was sie schützen wollte. Sie hätte es wissen müssen. Sie hätte wissen müssen, dass er nicht ohne sie sein kann. Und nun ist es zu spät. Schnell steigt sie aus dem Nebel hervor und läuft auf ihren Geliebten zu. Sie kniet neben ihn nieder. Rotes Blut auf weißer Seide. Salzige Tränen auf kalter Haut. Lautes Weinen schallt durch den Wald. Verzweifeltes Flehen das niemals erhört wird.
Sie nimmt seinen Kopf in die Hände und legt ihre heiße, Stirn auf die seine. Silberne, teure Tränen benetzten seine geschlossenen Augen. Sie schreit, weint und fleht. Doch nichts bringt ihn wieder zurück. Lässt ihn aus seinem Schlaf erwachen.
Sie hätte es doch wissen müssen. Sie ist schuld an seinem Tod. An seinen Qualen. Sie ist schuld an allem. Wäre sie damals schon nicht so egoistisch gewesen und hätte ihm ihre Gefühle offenbart dann wäre er jetzt noch am Leben.
Ihre Hand schließt sich wie von selbst um den Griff seines Schwertes. Blut tropft noch von der Klinge. Soll sie es wagen? Soll sie ihrem Geliebten folgen? Dann wären sie für immer vereint. Aber, was würde dann aus ihm werden? Was würde aus dem werden, was sie unter dem Herzen trägt? Sie kann es nicht tun. Niemals. Ihr Leben könnte sie auslöschen, aber nicht das Kind ihrer Liebe zu ihm. Das schafft sie nicht.
Mit schwerem Herzen, begräbt sie ihn noch in dieser Nacht und steigt dann wieder in den Nebel zurück.
Jahre später hört man Kinderlachen durch den Wald schallen. Freundlich, warm und hell ist der Wald nun. Nichts ist mehr von Kälte, Angst oder Dunkelheit zu sehen. Tierlaute dröhnen durch den Wald und das ein helles, klares Lachen mischt sich unter die Laute und das Kinderlachen.
Am Rande des Waldes liegt die Blumenwiese. Kalt, düster, angsteinflößend. Eine fürchterliche Ebene. Die Blumen sind verwelkt und das einst so saftig grüne Gras ist verdorrt.
Viele meinen, es hätte mit der Nacht des silbernen Mondes und dem Abschied zu tun. Andere glauben nicht daran.
Und noch heute sieht man in der Nacht des silbernen, sichelförmigen Mondes, Nebelschwaden über die alte Wiese ziehen. Dann sieht man die engelhafte Gestalt, die an den Waldesrand schwebt. Man sieht wie sie einem Wesen, von ungeheurer Kraft, Stärke und Bosheit abschied nimmt und wieder im Nebel verschwindet. Leute die dies gesehen haben, wurden von solch einer Trauer überkommen, dass sie nie wieder die alten waren.
Die Kinder, die im Wald spielen, dessen Lachen durch die Bäume schallt, brauchen nicht daran zu glauben. Sie wissen es. Schließlich kennen sie ihn. Ihn, der immer in einer weißen Robe über den Waldboden schwebt. Ihn, dessen Augen so hell und warm wie die Sterne sind. Ihn der die Kraft, Stärke und Bosheit besitzt. Sie kennen ihn. Ihn, der immer mit ihnen spielt. Und sie mögen ihn. Er ist ein guter Freund. Nur in der Nacht des silbernen, sichelförmigen Mondes, ist er nicht er. Da wird er traurig, böse, wütend. Dann geht er immer unter den großen Laubbaum, dessen Blätter immer grün sind und kniet sich vor eine dunkelrote Rose, die aus der Erde wächst. Die Kinder haben in dieser Nacht Angst. Denn sie wissen, er wird seinen Vater rächen. Er wird den Schmerz und die Qualen seiner Mutter rächen. Er wird seine Eltern rächen. Wenn die Zeit gekommen ist, wird er es sein, der eine neue Ära bringen wird. Und dann werden sie ihm beistehen. Da sind sich die Kinder aus dem Dorf sicher.
Und immer in dieser einen Nacht, kommt ihn seine Mutter vom spielen abholen. Sie kniet sich neben ihn und nimmt seine Hand. Dann verschwinden sie im Nebel.
Am nächsten Tag schallt das Kinderlachen wieder durch den Wald.