Fanfic: Geheimnis eines Kusses #6

scheinbare Ewigkeiten spielte sie das Spiel mit ihm, erniedrigte ihn mit kalten Kommentaren, doch selbst ein Albtraum währt nicht ewig. Als sie schließlich Erlösung gefunden hatte und mit ihrer Arbeit mehr oder weniger zufrieden war, löste sie sich, nicht im geringsten davon berührt, dass sie ihm keine Möglichkeit gegeben hatte auch abzuschließen. *Wäre ja noch schöner, wenn mir das klebrige Zeug die Schenkel runterläuft ...*, dachte sie und kniete sich neben ihn, den Erfolg noch ein wenig auskostend. Bulma lehnte sich ein wenig näher zu Vegeta, dessen Augen noch immer geschlossen waren, und runzelte nachdenklich die Stirn. Sie hatte ihn doch hoffentlich noch nicht umgebracht? Aber nein, sein Herz schlug noch, sein Atem ging noch - wenn auch langsamer. Er schlief? *Nein*, dachte sie grinsend. *Er ist in Ohnmacht gefallen ...*

"Wie erbärmlich."

(+)-(FB E)-(+)

Stirnrunzelnd neigte Bulma den Kopf. Yamchu sollte sich doch zur Hölle scheren, er hatte nicht das geringste Recht, so mit ihr zu reden und sie auch noch unaufgefordert anzufassen! Außerdem sah die Frisur perfekt aus, laienhaft zurechtgeschnitten, aber durchaus einer Prinzessin würdig. Sich näher an den Spiegel lehnend blickte sie sich selbst in die Augen. Blau oder doch eher grün? Und was war das für ein Glitzern, das sie darin erspähte? Nicht dasselbe, das sie in Vegetas Augen gesehen hatte. Wie hatte sie das nur vergessen können? Das kalte Glänzen im Blick eines Saiyajin ... des stärksten Saiyajin?

"Nein", murmelte Bulma kopfschüttelnd. "Einmal war nicht genug. Und gebrochen ist er noch lange nicht." Ein kaltes Grinsen zog ihre Mundwinkel nach oben und ließ ihre Schönheit einen gespenstischen Touch annehmen. "Langsam, immer wieder, Grauen ohne Ende, und dann, wenn er um Gnade winselt, um sein Leben, dann werde ich den letzten Funken Hoffnung zerschlagen, die Glut ein für allemal auslöschen."

Ihren Blick nicht vom Spiegel entfernend zog Bulma eine unscheinbare Lade an ihrem Schminktisch auf, fasste hinein und betätigte einen versteckten Knopf. Daraufhin geschah im ersten Moment gar nichts, dann schloss sich die Lade automatisch, nachdem Bulma ihre Hand wieder herausgezogen hatte, und ein leises Knarren erfüllte den Raum, begleitet von einem unangenehmen Quietschen, das darauf hindeutete, dass einige Scharniere eine Verabredung mit dem Ölspray nötig hatten. Schließlich rumpelte es hinter dem Spiegel und dann setzte sich der gesamte Schminktisch in Bewegung, vollführte eine halbe Drehung und verfrachtete Bulma in einen versteckten Raum, der noch vor wenigen Sekunden im Dunkeln lag, nun aber, nach der Betätigung des Geheimschalters, war er von zahlreichen Neonröhren erhellt.

Bulma erhob sich von dem kleinen Hocker und ging auf einen rostigen Spind zu, der in einer nahen Ecke zusammenzufallen drohte. Während sie die Tür mit einigem an Fingerspitzengefühl öffnete, den weißen Kittel herauszerrte und diesen überwarf, überlegte sie, ob sie jemand suchen könnte. Auch falls jemand, entgegen aller Vernunft, in ihr Quartier kommen könnte, würde ihm nichts Ungewöhnliches auffallen, da der Schminktisch, der sich üblicherweise auf dieser Seite befand, die exakte Kopie des anderen war.

"Aber nein", sagte die Prinzessin laut. "Wer soll mich schon suchen?" Damit stieß sie eine weitere Tür auf und betrat den eigentlichen Raum, den sie aufsuchen wollte.

In letzter Zeit waren merkwürdige Dinge mit ihr geschehen, und wenn sie nicht alles täuschte, hatte sie schon eine leise Ahnung, um was es sich bei dem Auslöser handelte.

(+)-(+)-(+)

Nur eine Sekunde lang wurde der ewig dunkle Himmel durch etwas erhellt, das man vielleicht für eine Sternschnuppe hätte halten können, dann war da plötzlich ein neuer Stern. Bei genauerem Hinsehen erkannte man natürlich, dass es sich nicht um einen Stern, sondern um ein Raumschiff handelte, in das das Wort "Hope" eingeritzt war.

Mit krauser Stirn versuchte Trunks die Situation zu erfassen. Entweder hatte er mit der Eingabe der Koordinaten versagt oder seine Mutter hatte die Zeitmaschine nicht richtig zusammengeschraubt. Da seine Mutter die geniale Bulma Briefs war, konnte der Fehler also nur bei ihm liegen. Nach und nach ging er noch einmal alles durch, jeden Befehl, jede Berechnung, die ihn an sein Ziel hätte führen sollen. Doch er kam immer wieder zu dem selben Ergebnis: Er war hier goldrichtig.

"Aber das kann nicht sein!", stieß er frustriert aus, blickte aus dem Fenster und dankte seiner Mutter, die die Zeitmaschine so druckkonstant konstruiert hatte. "Einfach unmöglich ..."

Als er nach weiteren dreißig Minuten nicht auf ein anderes Ergebnis kam, versuchte er es mit einer anderen Taktik. Rasch durchsuchte er das enge Cockpit nach dem Radar, den Bulma extra für ihn in letzter Minute zusammengeschraubt hatte. Teilweise an das Prinzip des Dragonradar angelehnt, scannte dieses Gerät mit Hilfe von DNS-Proben nach dem Ki-Muster des Gesuchten. Demzufolge war es ihm nur möglich, nach den Personen zu scannen, von denen er eine DNS-Probe hatte. Ziel seiner Mission war es, Son Goku vor dem Angriff der Cyborgs zu warnen, die in drei Jahren die Erde befallen würden, doch wenn er es genau nahm ... schien er bereits zu spät gekommen zu sein.

Trunks` Blick fiel erneut durch das Fenster in die unendlich schwarze Nacht hinein, die nur durch das sporadische Aufblinken unterbrochen wurde, das von einem größeren Felsbrocken erzeugt wurde, das einen sich verirrten Photonenstrahl reflektierte.

Wie konnte das passiert sein? War er zu spät? Nein, nach der Angabe war er sogar drei Stunden zu früh dran, gerade Zeit genug, um Freezer und King Cold zu erledigen, aber ... da war niemand, da war nichts. Nur ein Haufen größerer und kleinerer Gesteinsbrocken und Staub, das schwerelos im All herumglitt und einst die Erde gewesen war.

"Was ist hier nur passiert?", überlegte Trunks laut. "Das dürfte gar nicht geschehen sein, schließlich hätte es ja auch meine Zukunft betreffen müssen, wenn das hier mit rechten Dingen zugegangen wäre. Aber das ist das erste Mal, das ich eine Zeitreise mache, also kann ich gar kein Alternativuniversum erschaffen haben", fuhr der lilahaarige Junge mit der Sprunghaftigkeit des Genies seiner Mutter fort. "Es macht alles keinen Sinn ..." Dann blickte er auf den Ki-Radar in seiner Hand und klickte die Personen durch. Piccolo, Kuririn, Gohan, Goku ... Der Radar lud sich auf und die Anzeige begann zu leuchten, als er die Umgebung - 5 Mrd. Kilometer, Bulma hatte einen Hang zum Übertreiben, der ihm jetzt aber gerade gelegen kam - nach Son Goku abscannte. Nichts. Trunks erweiterte das Suchgebiet. Nichts.

"Unmöglich", flüsterte Trunks. "Er kann nicht tot sein ... er darf nicht ..." Er hielt inne. Was machte er da? Die Erde war zerstört, Goku war tot. Was sollte er noch groß machen?

Trunks ließ die Hand mit dem Radar sinken und stieß unbeabsichtigt noch einmal auf den Knopf.

Er musste wieder nach Hause und seine Mutter beschützen, die ganz auf sich allein gestellt den Cyborgs ausgeliefert war. Er hatte keine Zeit ...

-Piep-Piep-

Überrascht riss Trunks den Radar vor seine sich weitenden Augen, als er erkannte, wen er da gerade entdeckt hatte.

"Freezer", knurrte Trunks. Sollte er etwa für die Zerstörung des Planeten Erde verantwortlich sein?

Traurig blickte er noch einmal auf die Überreste seines Heimatplaneten. In dieser Ebene hatte er seine Eltern nicht retten können, aber seine Mutter in seiner Zeit war stärker als er manchmal zugeben mochte. Sie hatte sich selbst beschützt, auch als er noch ein Baby war. Sie glaubte an die Ehre ... und er würde sie nicht enttäuschen.

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