Fanfic: New Powerschool 2
Kapitel: New Powerschool 2
Benedikt Julian Behnke
Das dritte Schwert
Der Herr der Winde- Kapitel 2
---- Die Botschaft ----
Der Name des Mannes war Gerwin Cyprian. Von Beruf war er ein Druide, eine Lebensform, in diesem Falle ein Mensch, welche ihr ganzes Leben der Sicherheit des Volkes widmet und die Neuheiten in ein Busch schreibt. Er würde er nicht sofort zum Elfenrat gehen, nein, er wollte zuerst nach Towrin, um dort einen Freund der Familie abzuholen, einen Halbelfen namens Run Hartlef, der ihm als Bund zwischen den Elfen und Menschen dienen sollte. Run war nämlich der einzige Halbelf aus den drei Kontinenten, obgleich er dies nicht einmal wusste. Er würde es erst erfahren, wenn Gerwin ihn besuchen käme. Cyprian zwang sich zu einem Lächeln, schüttelte dann jedoch den Kopf, weil Hartlef ja gar nicht mitmachen würde, er würde es nicht glauben und dann...
Er mochte es sich erst gar nicht ausmalen und musste somit vertrauen, dass seine Überredungskünste etwas helfen könnten.
Der Wachturm von Pakin war nicht mehr fern. Schon war er zu der grauen Kreuzung gekommen, deren linker Weg auf einen Vorsprung mit einem großen Turm aus schwarzem Stein führte, es war der Wachturm. Weit ragte er aus dicken Schneebergen empor und seine Spitze verlor sich im dichten Schneetreiben. Während Gerwin so starrte, dachte er über den Herrn der Winde nach, über Muragecht.
Schon in kürzester Zeit, hatte Cyprian den großen, dunklen Turm mit dem graublauen, eisig zerfetzten Banner erreicht und blickte an dem riesenhaften Gebilde empor, dass sich erst weit oben zwischen den Wolken verlor. Gerwin schlug mit dem dicken Wurzelende seines Stockes gegen die mit kleinen Eiskristallen verhangene Tür. Der dunkle Stein, aus welchem der Turm erbaut war, war hart wie Granit, schien er bei der kleinsten Bewegung nachzugeben, was natürlich täuschte, da er immer leicht im brausenden Wind wackelte.
Mit einem zögernden zedern und quietschen, schob sich die Tür aus Eichenholz nach innen auf und ein heißer Wind schoss ihm entgegen. Im Turm war es dunkel, bis auf eine Anzahl von kleinen, blauen Fackeln, welche die Schatten in die häufigen Ecken und Winkel verbannten und das Licht schummrig machten. Eine steinerne Wendeltreppe führte um eine brüchige, verstaubte Steinsäule herum und wurde dann von der Dunkelheit weiter oben verschluckt. Der Druide folgte dieser Treppe bis weit nach oben, immer dem brausenden Sturm da draußen lauschend und das dringende Bedürfnis seekrank bei diesem Gewackel zu werden unterdrückend.
Am Ende der Stufen stand er abermals vor einer verwitterten Tür, die viel zu klein für den Zauberer schien. Dennoch aber begann sie leicht zu wachsen, als der Zauberer sich hinunterbeugte und sogleich konnte er wieder aufrecht gehen.
In dem Raum befand sich eine alte Gestalt mit zerzaustem Bart, welche in einem schwarzen Mantel gehüllt gekrümmt auf einem Schaukelstuhl saß und leicht damit wippte. In einem Bett an der Wand, neben einem Regal mit alten Büchern, lag ein schlafendes Kind mit dunklen, fast schwarzen, ebenfalls zerzausten Haaren und einem bleichen Gesicht. Der Alte schaute auf und sah direkt in Cyprian’ s Gesicht.
„Der alte hegt wieder etwas aus, stimmt’ s? Muragecht ist berühmt für sein plötzliches Auftreten!“, sagte der Alte und zitterte leicht dabei, während ihm seine langen Haare ins Gesicht fielen und er sie beiseite schieben musste.
„Sendinior, hör auf zu meckern! Wir wissen beide, dass das Kind hier unsere letzte Hoffnung auf Frieden ist!“
„Genau, darum wollte ich dich bitten ihn zu meinem Freund und Lehrer... Ich hab den Namen vergessen! Mist! Auf jeden Fall bringst du ihn zur Waldenburg, dort wird er von diesem... dort wird er eben unterrichtet werden! Ich werde alt und muss mich selber für den Kampf rüsten! Das gesamte Schattenreich kommt zusammen um die Erde zu erobern!“
„Was wir brauchen, ist eine Armee, die...“
„Darum kümmere ich mich!“, fiel im Sendinior Allagan ins Wort, „Sorge du lieber dafür, dass mein letzter Nachkomme und somit der letzte Druide, wenn wir tot sind, die meiste Zeit in Frieden leben kann!“
„Da ist was im Busch! Wir müssen sofort handeln! Ich hörte, dass es im Nordwesten einen erfahrenen Hauptmann und Kämpfer geben soll, der die Menge und seine Soldaten so gut unter Kontrolle hat wie sein Schwert!“
„Und wie gut ist er mit dem Schwert?“, fragte der Druide leicht belustigt und lächelte überschwinglich. Gerwin’ s Gesicht blieb hart. In Zeiten des Krieges, oder Aufruhr, hatte er immer sehr spontan und hart gehandelt.
„Er hat über hundert Schlachten geschlagen und ist aus jeder beinahe unverletzt wiedergekehrt!“
„Und das gibt uns das Recht ihn zu engagieren? Wie heißt eigentlich dein Wunderkind?“
„Milchemia!“
Bei den Worten, donnerte es draußen, da ein blitz eingeschlagen war und Felsen gelöst hatte, die nun rumpelnd und polternd ins Tal rollten. Das Kind wachte auf, schüttelte den Kopf und öffnete die dunklen, aber dennoch durchdringenden Augen.
- Der Bote kam schnaufend und mit hochrotem Kopf in das kleine Zelt am Ostufer des großen Flusses, der sich wie ein silberner Faden durch die drei Länder wand. Der Man fuhr sich durch die schweißnassen Haare, auf seiner Uniform war Blut und feuchter Dreck. In der Hand hielt er einen fast stumpfen Säbel mit vielen Kerben Schnitten, auch war er am unteren Ende leicht verrostet und am oberen blutbesudelt.
„Sir,“, schnaufte er und klemmte sich den ledernen Helm unter dem Arm, „die erste Linie unserer Truppen wurde zerschlagen und keiner traut sich mehr vor! Die Dämonen dringen immer weiter an den Rand unseres Lagers. Sir, wir brauchen Nachschub! Ziemlich in der Mitte des Schlachtgetümmels herrscht höchste Panik, nicht, dass sie wegen dem Krieg angst hätten...“
Milchemia unterbrach ihn mit einer Geste und lächelte leicht gequält:
„Junge, komm auf den Punkt!“
„Ja, Sir. Also das Gerücht von einem starken, dunklen Wesen geht durch die Mengen...“
Wieder wurde er von dem Hauptmann unterbrochen:
„Alle Dämonen sind dunkel!“
„Natürlich, Sir. Doch dieses Wesen ist größer und grausamer als die anderen. Es wird gemunkelt, dass es einer der drei Reiter ist, welche seit neustem zur Zeit wieder durch die Länder streifen!“
Milchemia zog die eine Braue hoch, starrte den Boten entgeistert an und gebot ihm dann sich zu setzten.
„Dies heißt aber nicht, dass es auch stärker ist, oder?“
Der Bote kam ins stottern und sagte dann mit zitternder Stimme:
„Oh, doch! Viel stärker sogar! Es zerschlägt drei unserer Leute mit einem Angriff!“
„Das kann ich auch! Ich schaffe sogar fünf. Setz dich doch endlich und nimm dir eine Decke von dem Stapel da drüben, bevor du dich noch erkältest! Es herrscht eine eisige Kälte da draußen!“
„Aber es ist viel schneller, als ihr, Sir!“
Noch immer saß er nicht, anscheinend wollte er eine besondere bitte vorbringen. Milchemia roch den Braten und rückte gerade so mit der alles entscheidenden Frage heraus:
„Warum bist du hier? Wohl nicht um einfach so mit mir zu plaudern, oder?“
„Ich“, begann der andere, „wollte euch eigentlich fragen, ob sie die Soldaten anfeuern würden?“
„Was verstehst du unter <Anfeuern>?“, hackte der Hauptmann nach und führte den Becher mit Wein zum mund, welcher direkt neben einer großen Karte auf dem kleinen Tischchen in der Mitte des Zeltes lag.
„Na rausgehen und mitkämpfen!“
Milchemia erschrak für einen Augenblick, doch dann packte ihn innerer Frieden und er versuchte über seine letzte Kampfeinlage nachzudenken. Er hatte im Heer des Herzogs von Waromir gekämpft und hatte verloren, wie jedes mal. Bloß, dass die Feinde eben auch, sofern sie nicht geflüchtet waren, bis auf den Letzten gestorben waren. Genauso war er auch bei den drei großen Schlachten davor, immer hatten sich die Heere der Dämonen und die Heere der Menschen gegeneinander aufgelehnt und am Schluss war keiner Sieger. Es war so, als hätten die mächtigen Herren vorher abgemacht, wann sie sich begegnen sollten. Dieses Jahr fand der Kampf in einem der zahlreichen, unbedeutenden Ebenen statt und würde vielleicht mit etwas Glück anders ausgehen. Vor drei Jahren hatte man ihn vom Kampfplatz in ein Kommandozelt geschoben und ihm gesagt, er solle von hier Schlachtpläne schmieden und brauche sich nicht mehr für seine Leute aufopfern. Aber er hatte das Gefühl, deshalb abgeschoben worden zu sein, weil er einfach zu positiv auf die Soldaten wirkte, ein geschickter Spruch von ihm genügte, um die ganzen Männer in Freude zu versetzen.
„Okay, warte einen Augenblick. Ich werde mir nur noch schnell meine Rüstung anlegen, dann geht es schnell ins Gefecht!“
Freudestrahlend und nicht mehr ganz so rot verließ der Bote das Zelt, schritt über eine knatschige, ausgetretene Bodenfläche, besah sich die verkrüppelten Bäume, welche leicht vom wabernden Nebel umhüllt wurden und folgte schließlich dem tosenden Geräusch von schwer kämpfenden Kriegern. Auf einmal galt sein Blick einem Mann von etwa neunzig Jahren, der trotz seines Alters in einem dunklen Umhang durch den Nebel in dem kleinen mit Pfützen gespickten Hain herumhastete. Er wurde stutzig und trat ebenfalls unter die lichten, grauen Bäume und überspähte eine öde Sumpflandschaft, die von Brennnesseln und umgestürzten, verrotteten Stämmen übersäht war. Dort kletterte der alte Mann, ein längliches Bündel auf dem Rücken, über ein paar aufgehäufte, trockene Äste und verschwand dann ganz im Nebel. Der Bote zückte seinen Dolch, den er die ganze Zeit in seinem Gürtel getragen hatte und sprang ihm möglichst