Fanfic: New Powerschool 6

und Tischbeine vom Boden ab und schweben zwei Finger breit über dem hölzernen Boden, Winde zogen durch das Zimmer und mit einem Mal erlöschte die Flamme im Kamin, die groben Steine in den Wänden begannen sich vom Mörtel zu lösen und immer wieder wiederholte der Zauberer die gleichen unverständlichen Worte mit den Bewegungen seiner Lippen.


Plötzlich schoben sie die Quader aus dem Mauerwerk, das Dach mit den roten Schindeln löste sich ebenfalls und stieg in den von unzähligen, tiefdunklen Wolken verhangenen Nachthimmel auf, sofort durchfuhr ein Blitz die dröhnende Stille und schickte sein gleißendes Licht unten auf die Felsen, an denen Gnome mit Rittern kämpften. Schon lagen viele Orks tot, geschändet oder nur bewusstlos am Boden, aber Shar und Allagan waren nicht bei ihnen. Die sich aufbäumende Gestalt in der Luft mit Namen Zorak, war blind, da er für starke Zauberei in sich gekehrt sein musste, doch seine Kraft war noch lange nicht am Ende, nein, sie begann gerade sich erst aufzubauen. Mit dröhnender, magieenthaltener Stimme, die nicht wie seine eigene schien, schickte er einen Ruf zu den Kämpfern unter sich:


„Verlasst diesen Ort, ihr Geschöpfe der Finsternis, oder ich vernichte euch mit einem einzigen Zucken meiner Wimper!“


Die brüllten trotzig und einer unter ihnen schleuderte eine kleine Axt in den Himmel. Sie grub sich durch die Luft, wirbelte dem Turm entgegen... Dann stürzten die Steine und Ziegel wie fallengelassen dem Boden entgegen und das leise Geräusch eines Aufschlagenden Körpers, auf den Dielen des Turms, wurde von einem herab sausenden Blitz übertönt und peitschender Regen ging streitsuchend herab und nässte, verwischte das Blut der Leblosen Körpers...





In dem Vorhof der Burg herrschte regest Treiben, Diener und hohe Lords rannten kreuz und quer, alle in höchster Aufregung, da die letzte Verteidigungslinie durchbrochen war. Allagan redete gerade mit dem König und ersann einen Schlachtplan:


„Es sind nicht zu viele Feinde! Ich habe weniger als Vierzig gezählt, das entspricht nicht dem Ansturm auf die zwei königreiche im Norden! Wir“, er deutete auf sich und Shar, der gerade verzweifelt versuchte auch einen Einwand bringen zu können und somit vergeblich mit dem Finger fuchtelte, „müssen schnellstens hier weg! Das Leben der gesamten Menschheit steht auf dem Spiel! Diesmal haben wir die Zwerge und Elfen draußen gelassen und so werden sie uns nicht in der Schlacht helfen können! Im Grunde müssen wir, obwohl ich gesagt habe, dass wir alle Zeit der Welt haben, ganz, ganz, ganz schnell hier weg! Es geht nicht wann wir wo sind, sondern dass wir nicht bemerkt werden!“


Der König verstand überhaupt nicht was Senragor zu erreichen versuchte und lachte etwas spöttisch.


„Geht doch! Zuerst müsst ihr es aber durch die Reihe an Feinden schaffen!“


„Es sind höchstens noch zehn!“ schrie der Druide, „Warum können ihre Männer nicht mit weniger als Zehn Gegnern umgehen? Die anderen, außer den zwei Trollen sind schon tot...“, er hielt mitten in seiner Wut inne und schlug sich an die Schläfe, „Oh mein Gott, wie konnte ich das vergessen? Das Schattenwesen! Habt ihr die Geheimgänge bewachen lassen?“ Der König war völlig verblüfft und zuckte wieder nur die Schulter:


„Welches seltsame Wesen und welchen Geheimgang meint ihr? Es gibt hier keinen Geheimgang!“


„Doch den gibt es!“ Er trat näher auf den König zu und versuchte ihm direkt ins Gewissen zu reden, „Ich kann es beweisen! Verschließt alle Türen in die unteren Räume, ich werde die Baupläne der Burg aus dem Turm holen!“




Sam wachte aus einem ungemütlichen Traum auf. Es schien ihm, als hätten tausend Mäuse an seinem Fleisch genagt und er fühlte sich ausgemergelt und alt an, trocken und ledern, irgendwie unweich und schmutzig... Wahrscheinlich war es das auch, alt und nicht mehr so kraftvoll wie vor zwanzig Jahren, als er mit seinem Schiff durch die Wellen geprescht war... Ach, hör doch auf, hörte er sich denken, wir wissen beide, dass der Traum vom Segeln niemals wahr werden kann! Eine gespaltene Persönlichkeit, oder warum redete er mit sich selbst? Vermutlich war es nur ein kurzer Anfall von Selbstmitleid und schon wieder verspürte er die frische Briese in seinen Haaren und die der Geruch von salzigem wasser in der Luft. Ein Traum. Etwas anderes würde ihm wohl nie bleiben... Er schlug die Decke zurück, stand auf und verspürte schon wieder diese stechenden Schmerzen auf seiner Brust. Dort hatten sie ihn erwischt, diese elenden Orks! Gnome hatten mit ihren Piken nach ihm gestochen, doch er hatte sich mutig verteidigt, doch als er an seinem geschundenen Körper mit den rosafarbenen Platzwunden heruntersah, entdeckte er die vielen Falten und die Narben, welche seine Feinde ihm zugefügt hatten. Er zog sich an und stellte sich während er die Bluse zuknöpfte vor den großen Spiegel an der Ostwand seiner Behausung. Die Wände waren weiß gestrichen und die Farbe schiengemütlich und hell. Das einzige Licht was ihn jedoch begleitete, war eine Kerze auf dem kleinen Schreibtisch vor seinem Fenster, die oft aufflackerte und ihre Flamme durch den Raum scheinen lies.


In dem glasglatten Spiegel erkannte er einen verwitterten, mürrischen, beinahe toten Mann, der schon vieles erlebt zu haben schein... Sicher habe ich viel erlebt, vernahm er sich abermals denken, ich war auf dem Meer und habe Schiffe gekapert, war eben Pirat! Der Pirat ärgerte sich über diese unheimliche Stimme, die ihm so einfach seine Gedanken vorgeben konnte. Nun war sein weißes Hemd zu und der rote Mantel mit den goldenen Verzierungen wurde angelegt, erstaunlich wie seine Kleidung der eines großen Piratenführers so ähneln konnte... Oder war es seine Bestimmung, wie er immer vermutet hatte, ein Pirat zu sein? Er verkniff sich ein Lächeln bei diesem Gedanken, setzte den Kragen ordentlich, zog sich die Schnur mit dem langen Säbel über den Kopf und zurrte ihn schließlich um seine Hüfte fest. Wo ist jetzt nur der Hut? Fragte er sich kopfschüttelnd und sah sich in der kleinen Kammer genau um. Da, neben der Kerze lag er auch schon. Er war schwarz, hatte die Form eines Dreieck und die buschige Feder eines Wanderfalken steckte in einem Loch bei der Krempe. Vorsichtig nahm er ihn in die Hand, befühlte ihn und klopfte ehrfürchtig den Staub von der Kopfbedeckung, denn sie war das einzige was ihm je geblieben war. Als er sich umdrehte und wieder in den Spiegel sah, schien es ihm, als würde sich ein hoher Schatten aus einem dunklen Winkel des Zimmers lösen und auf ihn zugeschwebt kommen. Das Gesicht war nicht vorhanden... Wie konnte er überhaupt glauben dass dieses Ding ein Wesen mit einem Gesicht war? Er wusste es nicht, doch konnte er es spüren, als der Schatten eine zu Klauen gekrümmte Hand auf seine Schulter sinken lies und ein eisiger Kälteschauer sich von der Berührungsstelle ausbreitete. Die Hand war völlig schwarz und hatte eine lähmende, erschreckende Wirkung in sich, als würde er erfrieren. Plötzlich bekam ihm das brennende Bedürfnis zu zittern, doch der Schatten erlaubte es ihm nicht und sein Griff war schwerer als kaltes Blei. Nun glaubte Sam den Schatten nicht mehr als Schatten, sondern eher als wallenden Rauch zu sehen, der sich wie durch ein wunder manifestiert hatte. Bei seinen vereisten Blicken in die spiegelnde Oberfläche des Glases vor ihm, versuchte er wieder und wieder ein erkennbares Gesicht und Merkmal dieses Wesens zu entdecken und da gelang es ihm zwei Punkte wie Augenhöhlen aus weißem, nebelndem Licht zu sehen. Ein furchteinflößendes, kaltes Gesicht war das, nicht vorhanden, nur erahnbar und er spürte dessen Atem, tot und kalt...


Das wesen begann mit einer weichen, hallenden Frauenstimme in seinen Gedanken zu sprechen und auf unerklärliche Art und weise fühlte sich der Pirat in den frostigen Krallen geborgen:


„Ich bin Sowem Dun.“ Die Stimme klang wie ein Zischen, doch Sam konnte die Frau haargenau verstehen, „Das bedeutet Eisfrau.“ Die Hand schien in seinen Körper hinein zu greifen, hindurch zu tauchen und sich an seine Gefühle zu klammern, „Wie ich sehe, willst du auf eine Schifffahrt gehen.“ Sie sprach langsam und in diesem Moment wollte Sam mit ihr sein, sich mit ihr vereinigen und sich schutzsuchend an sie klammern, denn sie erriet seinen Gedanken, „Doch ist deine Lebenszeit bald abgelaufen...“ Er schloss die Augen und die wärmende Dunkelheit breitete sich in ihm aus, wurde aber nach einigen, wohligen Sekunden von der fremden Person in Gestalt des Nebels zerstört und die Helligkeit des ewigen Eises spielte sich vor seinem inneren Auge ab. Schnee, ein weißer Himmel mit ebenso einer Sonne in der Farbe, ein Schneesturm und eine junge, schlanke Frau in dunkeln Leinen Gehüllt, unscharf ihre nackte Haut darunter. Die Stimme sprach weiter und in seiner Vorstellung bewegte die Frau den Mund. Sie war wunderschön. Der Pirat konnte nur noch Augen für sie haben! „Du hast viel gelitten und dein Traum ist immer noch nicht erfüllt.“ Sie hatte das Thema gewechselt. „Du sollst deinen Wunsch erfüllt bekommen, doch nur...“, sie hatte ein Geräusch gehört und hielt nun inne. Von irgendwo kam das klatschende Geräusch von Flügeln und holte den Mann ins Leben zurück, doch er untersagte es die Augen zu öffnen und lauschte auf das folgende Gespräch mit der Dame, nach der er sein ganzes Leben gesucht haben mochte, „Der Vogelmann fliegt weit, doch kann er nie die ganze Welt umrunden.“ Die Gestalt in seinen Phantasien hielt eine verschleierte Hand hin und öffnete sie. Auf ihrer weichen, wie verzaubert wirkenden Hand lag ein schwarzes, gefiedertes Etwas, verdreht, zerzaust, abgemagert und zerstochen, wie Gräten stachen spitze, kleine, dürre Knochen hervor, als hatte man das Tier, es musste ein geschändeter und gequälter
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