Fanfic: B/V - Folgen eines Satzes #1
augenblicklich formulierten Plan auch sofort in die Tat um.
"ICH WÜNSCHE MIR DEN PERFEKTEN FREUND!", schrie ich so laut und so schnell ich konnte.
Mehrere Augenpaare lenkten sich auf mich, die Intensität der Blicke schwankte nach Besitzer zwischen Respekt, Unglauben, Verbitterung und Mordlust. Mann, war ich froh, dass Son Goku mein Leibwächter war.
Shenlong richtete seinen gewaltigen Kopf in meine Richtung und seine Augen glühten bedrohlich auf, was in der abgedunkelten Szenerie noch beeindruckender wirkte.
Ich schluckte trocken und hoffte, ich könnte meine Worte zurücknehmen. Hoffentlich hatte er schon gefrühstückt. "Äh, na ja, weißt du ...", stammelte ich hilflos und lächelte nervös. "Ich wollte mich nicht einmischen ..."
"Dein Wunsch ist erfüllt!" Die Stimme des Drachen klang wie ein Donnern und ließ mich verstummen. "Bis zum nächsten Mal!" Und dann löste sich Shenlong wieder auf, verwandelte sich zurück in die sieben Kugeln, die jetzt versteinert in alle Richtungen davon stoben.
"Gut gemacht, Bulma!", lobte mich Goku und grinste breit. "Du hast verhindert, dass Pilaf die Weltherrschaft an sich reißt."
"Danke", murmelte ich abwesend. Wo blieb denn mein perfekter Freund? Alles, was ich sah, waren meine neuen Freunde und drei noch immer zur Salzsäule erstarrte Bösewichte, denen ich gerade einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Ob die sich wohl rächen wollten?
Mein Mut sank, als nach weiteren Sekunden nichts geschah, und dann blitzte es. Ein gleißend weißer Lichtstrahl fuhr in den ausgetrockneten Boden der Wüste, wo wir Shenlong gerufen hatten, und blendete alle ... alle außer Yamchu, der mit dem Rücken zu ihm stand.
Das war mein Zeichen! Wie ein Halo umschmiegte das Licht seine Konturen und rundete sie ab. Yamchu war also mein perfekter Freund! Lucky me!
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Es war wieder einer dieser Tage, an denen ich aus mehr Wunden blutete, als ich zählen konnte, und ich mich mehr tot als lebendig in mein Quartier schleppen musste. Was dachte ich da? Jeder Tag war ein solcher. Aber bald nicht mehr. Mit meinem siebzehnten Geburtstag war meine Freiheit in beinahe greifbare Nähe gerückt. Zwölf quälend lange Jahre hatte ich durchgehalten, da würden doch zwölf weitere Monate kein Problem mehr darstellen dürfen, nicht? Obwohl dreizehn nie wirklich meine Glückszahl war ... Schulterzuckend - und stöhnend, mit der Bewegung hatte ich mich an das ausgekugelte Gelenk erinnert - betrat ich das Quartier, das ich zusammen mit Nappa und Radditz bewohnte. Obwohl es nicht viele Gegenstände gab, die herumliegen konnten, wirkte es ständig unordentlich. Disziplin war etwas, was diesen beiden Baka weitgehend fehlte. Aber zum Glück war von den beiden keine Spur, sodass ich in aller Ruhe meine Wunden lecken konnte. Ich würde eine ausgezeichnete Krankenschwester abgeben ... Wenn ich bis dahin überleben sollte, was ich natürlich auch vorhatte.
Ein energisches Kopfschütteln und eine Ganzkörperverarztung später war ich wieder soweit auf der Höhe, um mich an mein als wichtig eingestuftes Treffen mit der Echse Freezer zu erinnern. Ich war schon hochgespannt, was er sich dieses Mal wieder als neue "Zähmungsmethode" ausgedacht hatte, um mich vor all seinen Untertanen zu demütigen. War eine alte Tradition das an meinem Geburtstag zu tun.
Nachdem ich eine neue Uniform angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg in den Thronsaal, die im Bogen führenden Gänge entlang. Ein Wärmeabdruck genügte, die Tür zu öffnen, und nachdem sie aufgeglitten war, enthüllte sie einen beinahe leeren Raum. Neben Freezer selbst, der in seiner kleinen Ei-Schale dahinschwebte, waren nur noch Radditz und Nappa anwesend. Merkwürdig. Nicht mal seine rechte Hand Zarbon war da. Konnte das was Gutes heißen?
Trotzdem trat ich ohne zu zögern ein. Man konnte nie wissen, was einem bevorstand und war einfach auf alles vorbereitet. Das war die erste Lektion, die man als Krieger zu lernen hatte.
"Oh, da haben wir ja endlich unseren kleinen Prinzen", zwitscherte Freezer und setzte ein schmieriges Lächeln auf.
"Meister Freezer", grüßte ich, als ich auf gleicher Höhe mit meinen beiden Artgenossen war, und verbeugte mich. Nicht aus Höflichkeit, sondern um meine Wut auf dieses As zu verbergen. "Ihr habt mich zu Euch rufen lassen?"
"Wie immer gleich zum Punkt ... Nun gut. Es ist kein erfreulicher Grund, weshalb ich euch sprechen wollte." Freezer schwebte etwas näher und verschränkte seine Finger ineinander. "Wie ihr wissen dürftet, stand ich bis vor kurzer Zeit nicht mehr in Kontakt mit Vegeta-sei ..."
Bei der Erwähnung meines Heimatplaneten durchfluteten mich vage Erinnerungen an ein anderes Leben, das ich damals dort geführt hatte. Ein völlig anderes, als dieses hier. Zwölf Monate wollte ich noch auf mich nehmen, um zurückkehren zu können.
"Vor drei Wochen habe ich eine Nachricht abschicken lassen", fuhr Freezer emotionslos fort. "Und nachdem ich keine Antwort bekam, habe ich einen abgelegenen Posten losgeschickt, um nachzusehen, was dieser Unrespekt zu bedeuten hatte ..."
Wer zollte auch jemandem bereitwillig Respekt, der aussah wie eine von einem Blinden bemalte Barbiepuppe?
"Dieser Posten teilte mir heute mit, dass es zu keiner Antwort hatte kommen können, da niemand in der Lage gewesen war, die Botschaft zu empfangen."
"Was soll das bedeuten, Meister?", wagte Nappa zu fragen. Auch ohne ihn anzusehen, wusste ich, wie er und auch Radditz unter Strom standen, ging es mir doch nicht anders.
Freezer seufzte und da wusste ich, dass es nichts Gutes sein konnte. Es war eine schlechte Nachricht, und er genoss jede Sekunde von ihrer Übermittlung. "Ein Komet hat den Planeten Vegeta zerstört."
Luftschnappen und ungläubiges Keuchen war zu hören. Diese Nachricht war wirklich wie ein Blitz eingeschlagen. Schnell, präzise, ohne Vorwarnung ... grell? Was geschah mit mir? Hatte mich etwa der Schlag getroffen? Na, dafür war ich wohl noch ein bisserl zu jung.
Das Licht blendete meine Augen, es dröhnte tosend in meinen Ohren und ich hatte das unbestimmte Gefühl, mich zu bewegen. Doch ich stand doch still, oder?
Langsam verzog sich die Helligkeit. Warum knirschte es unter meinen Stiefeln? Und weshalb kam ich mir beobachtet vor?
/~+/~+/~
Nachdem die Lichtintensität wieder auf normal war, musste ich erst mal noch mal blinzeln. Wo kam denn auf einmal dieser Zwerg her? Ein merkwürdig flaues Gefühl beschlich meinen Magen, als ich ihn so gut es auf die Distanz ging eingehender musterte. Er war eineinhalb Köpfe kürzer als Yamchu, somit sogar ein wenig kleiner als ich, da konnte nicht mal die Hochhausfrisur was dran ändern. Andererseits sah der Spandex-Anzug ja nicht schlecht auf den Muskeln aus. Himmel, wo kam denn die Schwäche her? War ich wirklich so oberflächlich? Aber ja doch! Okay, nein ...
Sollte der etwa die Erfüllung meines Wunsches sein? Vielleicht konnte er ja nicht mal sprechen ...
"Wo bin ich?", knurrte er wie aufs Sprichwort unfreundlich.
Vielleicht also auch doch.
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Anhang: Verschiedene Titelmöglichkeiten dieser Story - allesamt unter keinerlei Drogeneinfluss entstanden!
Wishing Ouji
Ein Wunsch, ein Prinz
Prinzen wünscht man sich nicht
Ein Wunsch, der war
Ich wünsche mir, ich wünsche mir, Zuckerguss mit Schokobier
Ich wünsche mir, ich wünsche mir, ein Kind von dir
Mein Wunschzettel
Er und ich? Bitte nich`!
Wünsch dich glücklich!
Folgen eines Satzes (Fermat? Hat nichts mit Mathe zu tun.)