Fanfic: B/V - Behind Blue Eyes #1
verwickelten. Er war es nicht gewohnt, dass Gegner auf fremden Planeten auch nur annähernd an sein Level herankamen, doch diese beiden emotionslos und taktisch einwandfrei kämpfenden Männern war er eindeutig unterlegen. Natürlich würde er das nicht mal unter Folter zugeben, doch ihm selbst war es klar, so musste er schnellstmöglich einen Ausweg aus dieser Situation finden. Ein gezielter Schlag an den Kopf benebelte seine Sinne kurz und nachdem er sich wieder gesammelt hatte, fühlte er eine warme Spur die Seite seiner Schläfe hinunterlaufen. Blut. Vegeta riskierte einen kurzen Blick zu Nappa, der sich noch schlechter schlug, als er. Merkwürdig. Weshalb stand der fünfte einfach nur da und sah zu? War er sich so sicher, dass sie gewinnen würden? Arroganz stand nur einem echten Prinzen und aus der Wut, die sich in den Tiefen seiner Brust bildete, gewann er erneute Kraft, sich gegen die beiden Angreifer zu behaupten. Doch egal, wie schnell oder wie stark seine Attacken ausfielen, sie schienen nie auch nur geringsten Schaden anzurichten. Das war doch unmöglich!
"Nein ...", wisperte Vegeta unhörbar, als er noch mal zu dem fünften Mann hinüberblickte. "Kuso!" Zu spät hatte er bemerkt, was wirklich los war, als auf einmal wie zur Bestätigung die vier Angreifer sich von den beiden Saiyajin zurückzogen.
Nappa schien nicht zu begreifen, aber der Prinz hatte auch nichts anderes erwartet. Jetzt waren sie erledigt.
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Bulma verfolgte die Ereignisse aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Androiden durch die Monitore, während sie immer wieder einen Blick auf den Fortschritt in A1s Berechnungen warf.
"Tatsächlich ... Saiyajin", murmelte sie befriedigt und übermittelte A1 die weiteren Befehle. Es hatte schon zwei Mal geklappt, da würde es nun auch wieder funktionieren.
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Der Miniaturreaktor in A1s Abdomen begann sofort mit der synthetischen Herstellung des Anti-Xenon, was nur wenige Minuten dauerte. Anschließend strahlten seine Augen wie die einer Katze in der Nacht.
Unfähig sich dem sich vor ihnen abspielenden Schauspiel abzuwenden wurden Vegeta und Nappa in die Strahlung eingehüllt, die keinem Menschen sondern nur Saiyajin gefährlich werden konnte. Normales Xenon löste die Transformation zu einem Oozaru aus, doch mit den Anti-Xenon-Strahlen wurde die Kraft der ansonsten unendlich starken Krieger dezimiert.
Lange hätten die vier Androiden nicht mehr durchgehalten. Nur auf höchster Stufe hatten sie den Eindruck der Überlegenheit erwecken können, der in ihrer Aufgabe als Spezialteam erforderlich war, um die Gegner unter psychischen Druck zu setzen. Nach einer vierundzwanzigstündigen Aufladung würden sie ihre Arbeit wieder beginnen können.
A1 konnte die beiden bis auf ein Minimum an nötiger Lebensenergie ausgepumpten Saiyajin auch allein transportieren, während A2 bis A5 sich um die Wiedererweckung der getöteten Menschen kümmern würden.
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Das erste, was Vegeta auffiel, als er erwachte, war, dass sein Kopf unter zuviel Druck stand. Es fühlte sich an, als würde er gleich zerplatzen und diesen unappetitlichen Anblick wollte er nicht mal ... Moment, wo war Nappa überhaupt? Oder noch besser: wo war er?
Es war grell und weiß, soweit er das beurteilen konnte. Jede Seite des Raumes war exakt gleich und anscheinend gab es keine Tür oder ein Fenster. Wie war er dann hier rein gekommen? Ein Blick nach oben zeigte eine scheinbar unendlich hoch oben hängende Decke, die noch greller als die Wände leuchteten.
Der Boden, auf dem er sich noch immer halb liegend, halb sitzend befand, war weicher als es aussah. Es gab keinen einzigen Gegenstand in dem kleinen Zimmer. Dank seiner jahrelangen Erfahrung mit den Einmann-Kapseln hatte Vegeta keine Probleme mit Platzangst, die die scheinbar erdrückenden Wände auslösten.
Als Vegeta sich an die Helligkeit einigermaßen gewöhnt hatte, kam er mit Ach und Krach auf die Füße und tastete die Wände nach einer versteckten Vorrichtung ab, doch nichts. Es schien, als wäre er tatsächlich in einem Würfel gefangen. Dann legte er den Kopf in den Nacken und wollte nach oben schweben, um die Decke zu untersuchen. Doch ein plötzlich stechender Schmerz zwischen den Schläfen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Das Hämmern in seinem Kopf war kaum auszuhalten und frustriert schlug er gegen die Wand. Doch nicht die Wand kam dabei zu schaden, sondern ein Knöchel. Ungläubig starrte er auf seine geprellte Hand. Wie war das möglich? Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich! Dieses Strahlen, das von der Decke kam, waren ebenfalls Anti-Xenon-Strahlen. Damit waren nicht nur seine Flugkünste und seine Energieangriffe auf null, sondern auch seine Stärke überhaupt lag irgendwo unterm Gefrierpunkt.
Wenn das nicht mal die beste Voraussichten für eine erfolgreiche Flucht waren ...
Ein Summen riss Vegeta aus seinen Gedanken, und er blickte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie eine der vier identisch aussehenden Wände nach oben glitt und eine sich dahinter befindende Gitterwand enthüllte. Sein Blick fiel sofort auf die blauhaarige Frau in dem weißen Kittel, die auf der anderen Seite stand und gerade ein paar Notizen auf ihren Block kritzelte. Langsam klappte sie ihre Brille zusammen und schob sie in die Brusttasche ihres Kittels, dann hob sie den Blick und sah Vegeta direkt in die Augen.
"Kopfschmerzen, 37?", fragte sie ohne Umschweife und machte Anstalten ein Aspirin aus der Verpackung zu nehmen. "Das ist nicht ungewöhnlich ..."
"37?!", knurrte Vegeta ungläubig. Wie konnte sie es wagen, ihn wie ein abgezähltes Rind anzusprechen?! "Mein Name ist ..."
"Von jetzt an unwichtig", fuhr Bulma ungerührt dazwischen und steckte die Tabletten wieder in ihre Seitentasche. "Du bist von jetzt an 37, wirst so angesprochen und meldest dich auch so. Solltest du mal die Zahl vergessen, sieh einfach auf deine linke Hand."
Vegeta kochte innerlich vor Verlangen, diesem Weib seine linke Hand um die Kehle zu wickeln. Dann blickte er hinunter und schnappte ungläubig nach Luft, als er erkannte, dass er auf einmal eine Tätowierung mit der ihm zugewiesenen Zahl hatte. Darunter befand sich eine Art Strichcode, die ihm ein noch mulmigeres Gefühl im Magen bescherte. "Was ...?", brachte er heraus.
"Deine Identifizierung. Damit du dich nicht unbemerkt aus dem Staub machen kannst. So, die Fragestunde ist jetzt vorbei. Ich wollte nur sehen, ob du schon wach bist, dein Freund ist noch im Nirwana, aber nicht mehr lang." Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken aktivierte Bulma eine Apparatur, die die Wand wieder herunterfuhr.
"Warte!", rief Vegeta schnell. "Wo bin ich hier? Was ist das?!"
"Dein neues Zuhause", kam die kühle Antwort. "Gewöhn dich besser schnell ein."