Fanfic: Merry Christmas, Piccolo!

Kapitel: Merry Christmas, Piccolo!

Hohoho!



Von drauß vom Walde komme ich her, ich sage euch, es weihnachtet sehr! Überall auf den Tannenspitzen, sah ich goldende Lichtlein blitzen...

Hey, ich kanns sogar noch! *g* Applaus bitte!



Ok, also, hier kommt wieder einmal eine Kurzgeschichte von mir. Wie der Titel schon sagt handelt sie vom schönsten Fest des Jahres: Weihnachten.

Sehr viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen, den Rest erfahrt ihr in der Story selbst! Ich hoffe, sie gefällt euch!









Die kahlen Wände warfen das Echo seiner Schritte zurück, als er den endlos scheinenden Gang entlang wanderte.

„ Wo steckt er bloß?!“, knurrte er gereizt, während seine Augen den Flur vor ihm absuchten. Klar, er konnte zwar Dendes Aura spüren, aber selbst ihm war es fast unmöglich, ihn hier in diesem Labyrinth aus Gängen, Türen und Räumen genau zu orten. 20 Minuten lang hatte er in der Bibliothek auf den kleinen Gott gewartet, 15 Minuten davon hatte er sich zurückhalten müssen, nicht den ganzen Palast nach ihm zusammenzuschreien, die nächsten 3 Minuten hatte er die Zeit damit totgeschlagen, sich Strafen für Dende auszudenken und war weitere 2 Minuten später schließlich zu dem Schluss gekommen, dass es dem Kleinen eine Lehre wäre, nicht den „ Unterricht“ zu schwänzen, wofür er seine kostbare Zeit opferte, wenn er die Trilogie der Entstehung des Universums abschrieb – die insgesamt etwa 3200 Seiten umfasste.

Piccolo knurrte in sich hinein. Ok, er war zwar wirklich nicht der Geduldigste, aber das war ja mal echt die Höhe! Der konnte was erleben, wenn er ihn fand!

Endlich schien Dendes Aura näher zu kommen und nun spürte der große Namekianer auch Popo, der bei ihm sein musste. Dem schwarze Mann zumindest hätte er wirklich ein bisschen mehr Pflichtbewusstsein zugetraut, schließlich war er so zu sagen Dendes Kindermädchen! Verdammt, Dende war Gott dieser Erde, Piccolo verstand einfach nicht, wieso er es so auf die leichte Schulter nahm!

Da sprach wohl gerade Kami aus ihm, denn der Oberteufel hätte sich einen feuchten Dreck darum geschert, ob Dende nun lernte, oder nicht. Aber das tat jetzt nichts zur Sache, wenn er den Kleinen fand, konnte der sein blaues Wunder erleben!

Er bog scharf nach rechts ab und schlug die dritte Tür von links so fest auf, dass sie mit einem lauten Knall an die Wand dahinter krachte... Jedoch war der Raum leer. Und dabei war er sich sicher gewesen, Dende hier zu finden!

Piccolo sog scharf Luft ein und stieß sie durch die Nase wieder aus. Gleich riss sein Geduldsfaden wirklich!

Im letzten Moment entdeckte er jedoch eine weitere Tür, die etwas verborgen am anderen Ende des Zimmers lag. Sie war geschlossen und hatte fast dieselbe Farbe, wie die Wand, deshalb hatte er sie nicht sofort erkannt.

Schnellen Schrittes stampfte er auf die besagte Tür zu. Er war sich sicher, dass Popo und Dende im Zimmer dahinter waren. Er wusste selbst nicht, wie er es anstellte, aber er beherrschte sich und trat die Tür nicht ein, wie er es zuerst vorgehabt hatte. Steif umfasste er die Türklinke und schob sie andächtig langsam nach unten. Danach drückte er die Tür auf und –

wäre beinahe wieder rückwärts nach draußen getaumelt!

„ Was zum Henker ist das?!“, rief er aus und starrte verständnislos auf Dende, dessen Diener und auf das, was sich hinter den Beiden befand.

„ Das seien ein Tannenbaum!“, antwortete Popo stolz, Dende jedoch schien eher beunruhigt darüber zu sein, dass Piccolo hergekommen war. Dieser jedoch starrte nun ungläubig auf dieses... Etwas!

„ Das sehe ich auch, verdammt! Aber seit wann wachsen Schleifen und Kugeln an Tannenbäumen?“

„ Das wir gewesen seien“, erklärte Popo mit bedeutungsvollem Blick, zuckte aber schon fast zusammen, als Piccolo ihn aus kalten Augen anstarrte.

„ Ach nein. Darauf wäre ich nicht gekommen,“ sagte er scharf und funkelte Dende an, „ Sag schon, was soll dieser Unfug? Das kann doch wohl nur ein schlechter Scherz sein!“

Der junge Gott schluckte und lächelte dann unsicher. „ Wir... haben doch Weihnachten -“ Als er sah, wie sich Piccolos Gesicht verdunkelte, schwieg er jedoch sofort.

Popo hingegen ergriff Partei für seinen Meister und wagte es sogar dabei zu grinsen wie ein Honigkuchenpferd!

„ Gott und ich immer haben gefeiert Weihnachten mit Weihnachtsbaum! Du das etwa nicht haben gewusst, Piccolo?“

„Nein!“, knurrte dieser, „ Gott hat mir zwar sein Wissen überlassen, nicht aber die Erinnerung an einen idiotischen irdischen Brauch! Also? Ist das hier ein Grund, mich warten zu lassen? Du bist Gott der Erde, Dende, du hast Besseres zu tun, als so einen Schwachsinn!“

Nach einigen Sekunden des Schweigens drehte sich Popo wieder dem armen Tannenbaum zu und band eine knallrote Schleife, die er bis eben noch gehalten hatte, um einen der Äste. Piccolo spürte, wie die Wut in ihm aufstieg, hielt sich jedoch zurück.

„ Können wir den Unterricht heute nicht ausfallen lassen? Nur dieses eine Mal?“, bettelte Dende und Piccolo lachte auf. „ Damit fangen wir gar nicht erst an. Los jetzt, komm endlich. Wenn wir fertig sind kannst du von mir aus sogar unter diesem blöden Baum übernachten, aber zuerst wird gearbeitet, verstanden?“

Die Schultern des kleinen Namekianers sackten nach unten, genau wie sein Kopf. Als wäre er sein Spiegelbild ließ auch Popo sein Schultern hängen und sah Piccolo vorwurfsvoll aus seinen dunklen Augen an.

„ Aber...“, begann er, jedoch würgte Piccolo ihn ab. „ Nichts aber. Setz dich jetzt endlich in Bewegung, Dende!“







„ ...Nach vielen Jahrtausenden, welche der Planet Erde für seine Entwicklung brauchte, errichtete schließlich der erste Gott seinen Palast. Noch keine menschlichen Wesen existierten und... ähm... Piccolo?“

„ Was!?“

„ Wenn keine Menschen auf der Erde lebten, worüber hat der erste Gott denn dann regiert?“

„ Er war der Beschützer der Erde. Er hat über sie gewacht. Mach endlich weiter jetzt, du kannst den Text immer noch nicht auswendig!“

Etwas niedergeschlagen richtete Dende seinen Blick wieder auf die Bücherregale vor sich und versuchte sich zu konzentrieren. Piccolo saß mit überkreuzten Beinen auf einem Stuhl ein paar Meter entfernt. Ihm war todlangweilig, dieses ganze Gesülze über Gott und die Welt war ihm einfach sowas von egal! Aber irgendwas hinderte ihn daran, einfach aufzustehen, Dende mit Popo weiter den Baum verunstalten zu lassen und zu meditieren: Es war Gott.

Der Alte war in ihm, zwar sah man es nach außen hin nicht und es war auch nicht so, dass er mit Gott reden konnte, aber er spürte ganz genau dessen Anwesenheit. In seinem Denken, sowie in seinem Handeln fühlte er sich von ihm beeinflusst. Inzwischen hatte er sich jedoch an den Gedanken gewöhnt, nicht mehr 100%ig er selbst zu sein. Zwar war es gerade mal ein Jahr her, dass er sich mit Kami wieder vereinigt hatte, aber mit der Zeit kam es ihm nicht mehr so abwegig vor, wie zu Anfang. Er hatte Angst davor gehabt, das konnte er nicht leugnen, obwohl er es nie zugegeben hätte. Angst davor, dass seine Persönlichkeit ausraddiert werden würde und er einfach verschwand, sobald er und Kami wieder Eins wurden. Aber das war nicht geschehen.

Mittlerweile war Dende bereits beim dritten Gott der Erde angelangt. „ Medrit war der mächtigste Gott der drei. Seine Macht überst-“

„ Nein, falsch.“

„ Was?“, fragte Dende irritiert, „ War er nicht der Mächtigste?“

„ Das schon, nur war sein Name nicht Medrit. Er hieß Haque,“ berichtigte ihm Piccolo gelangweilt. Nein, keine Sekunden länger! Eigentlich hatte er heute extra lange gemacht, um Dende zu zeigen, was er davon hatte, ihn warten zu lassen, aber er schadete mehr sich selbst damit, als dem Kleinen. Genug war genug, zum Teufel mit der Strafe!

„ Und jetzt raus hier. Es reicht für heute, du kannst gehen!“

Dendes Augen strahlten. „ Ehrlich?“, rief er und stand auf. „ Wenn du noch mal fragst, dann überlege ich es mir vielleicht anders!“, maulte Piccolo und Dende grinste. „ Super! Bis später dann, du weißt ja jetzt, wo ich zu finden bin!“

„ Jaja,“ murmelte Piccolo und sah Dende hinterher, der aus der Tür hinausstürzte. Endlich hatte er wieder seine Ruhe. Er hasste diese dämlichen Unterrichtsstunden bestimmt genau so sehr, wie Dende es tat, aber es gab Dinge, die mussten eben sein, ob es ihm nun passte, oder nicht.

Und natürlich hatte er diese dummen Weihnachtsfeste, die Gott mit Popo veranstaltet hatte, nicht vergessen. Wie auch? Er hatte so ziemlich nichts vergessen, was Gott oder er selbst jemals erlebt hatten. Aber die Erinnerung daran war einfach zu – ach, wie sollte er es sagen? Zu menschlich? Popo und Gott neben einem Tannenbaum, packten Geschenke aus und trällerten Weihnachtslieder! Beim bloßen Gedanken daran drehte es ihm schon den Magen um...









Stunden später klopfte es leise an der Tür und Piccolo öffnete ein Auge. Leise setzte er wieder auf dem Boden auf und knurrte ein „ Herein!“ in Richtung der schweren Holztür.

Aber das, was da hereinkam, übertraf seine schlimmsten Erwartungen! Es war Dende mit einer knallroten Weihnachtsmütze und einem Grinsen auf dem Gesicht, das von einem Ohr bis zum anderen und auch wieder zurück reichte!

„ Oh Gott!“, brachte er hervor und starrte auf den roten Pelzsack auf Dendes Kopf. Dieser ( Dende, nicht der Pelzsack ) schloss die Tür wieder hinter sich und lief dann langsam auf Piccolo zu.

„ Nein, ich habe keine Ahnung, wie Gott seine verfluchten Weihnachts-CDs hingetan hat!“, rief der große Namekianer, noch immer mit Entsetzen an
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