Fanfic: Begegnungen des Schicksals #24
Kapitel: Begegnungen des Schicksals #24
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A/N: "Er" aus Kapitel 21 ist der Teufel - falls das jemand nicht mitbekommen hat - und hat nichts mit dem nun auftretenden "Er" zu tun.
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24. Teil
Die grünhaarige Frau starrte in den dunklen Nachthimmel und versuchte eine Möglichkeit zu finden, um ... Warum hatte sie nicht an diese Möglichkeit gedacht? Wie bitte sollte sie Vegeta ins Weltall folgen, ohne die dafür benötigte Raumkapsel? Sie konnte nicht einfach eine entwenden und ihm hinterher reisen. Falls sie ihre Anwesenheit bekannt gab, dann musste sofort gehandelt werden. Der Ärger, wenn sie jemand sah oder gar erkannte, war vorprogrammiert. Also hieß es zuerst abwarten und diese ... Frau beobachten. Ob und wann Vegeta zurückkehrte, stand buchstäblich in den Sternen.
"Du bist so witzig, Mab!", kicherte sie über ihren eigenen Witz. "Mab ..." Diese Abkürzung ... Sie musste richtiggehend nachdenken, um sich an ihren echten Namen zu erinnern. In ihrer heimischen Umgebung gab es niemanden mehr, der sie rufen konnte. Niemand, der mit ihr redete oder mit dem sie einfach nur Zeit verbringen konnte. Keine Menschenseele ...
Ihr Sohn hatte sie früher "Mum" gerufen. Das wusste sie noch. Und ER ... Er sprach sie mit "Untergebene" oder eben "Mab" an.
Was für eine Ironie. Sie war die Untergebene desjenigen, der die gesamte atmende Bevölkerung ihres Planeten ausradiert hatte und um diesem Monster schließlich zu entkommen, wollte sie Rache nehmen an dem Mann, der letztendlich Schuld an der ganzen Misere hatte.
Wäre Vegeta - dieser selbstsüchtige Bastard - damals nicht gegangen. Hätte er nur ein Mal zugehört.
Kopfschüttelnd betrachtete sie die nunmehr schlafende Wissenschaftlerin. "Bulma ... Was für ein hässlicher Name."
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Die unendliche Leere des Weltalls schien ihn in Augenblicken der Schwäche zu verschlingen. Weit und bedrohlich lag sie vor ihm, doch nie nah genug, um die Leere in seinem Inneren zu ersetzen.
Vegeta nahm sich nicht die Zeit, über Bulmas Betrug nachzudenken. Er schottete sich einfach ab und trainierte so intensiv wie niemals zuvor. Wenn die Raumkapsel seinen Saiyajinfähigkeiten nicht mehr standhielt, hätten die Cyborgs weniger zu tun ...
Nein, solche Gedanken durfte er nicht zulassen, sonst könnte er sich ja gleich ein Grab schaufeln.
Die Gravitation wurde erhöht, das Training ging weiter. Und in Vegetas Kopf war kein Platz mehr für andere Dinge, andere Personen.
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Bulmas Verständnis für die Situation, in die sie sich hineingebracht hatte, wuchs in gleichem Ausmaß wie ihr Bauchumfang. Lange würde sie ihre Schwangerschaft nicht mehr verbergen können und ihre Eltern einweihen müssen.
Dank ihrer Stimmungsschwankungen und ihrer morgendlichen Übelkeit konnte sie es auch kaum noch erwarten, denn je weiter die Schwangerschaft fortschritt, desto näher rückte auch der Geburtstermin.
Sie hatte mit dem Gedanken geliebäugelt, ihr Kind abzutreiben, um ihren Gefährten und sein Vertrauen zurückzugewinnen. Doch nach dem Besuch beim Arzt, als die erste Ultraschalluntersuchung durchgeführt worden war und sie ihr Baby sehen konnte, da war diese Möglichkeit mit einem Mal tabu gewesen.
Das Leben, das sie mit Vegeta gezeugt hatte, hatte ein Recht darauf, weiterzuexistieren.
Bulma seufzte und sicherte ihre Daten.
Im Laufe der vergangenen vier Monate war ihre Wut auf sich selbst immer kleiner geworden. Und auch, wenn sie in dieser Zeit absolut keinen Kontakt mit Vegeta unterhalten hatte, so war sie sich sicher, dass auch sein Zorn sich zumindest ein wenig gelegt hatte.
Auf dem Weg zur Küche versuchte Bulma ihren Magen zu beruhigen. Seit der Kleine eine gewisse Größe erreicht hatte, könnte sie die ganze Zeit essen.
Dampfende Teller und Schüsseln standen fertig auf dem Esstisch und Bunny war gerade dabei, die Servietten aufzulegen.
"Setz dich doch, Kind."
In Bulmas Kopf ertönten alle Alarmsirenen. Sie hatte sie ‚Kind` genannt. Das war nie ein gutes Zeichen. "Wo ist Papa?", fragte die Wissenschaftlerin zögerlich und ließ sich auf ihren Stuhl nieder.
"Er kommt gleich."
Etwas unwohl langte Bulma nach ihrem Löffel und tauchte ihn in die Suppe. Sie schmeckte ausgezeichnet, wie immer, und mit äußerster Selbstbeherrschung gelang es ihr, sie einigermaßen langsam zu essen.
"So hungrig?" Bunny schlug die Augen auf, doch trotz ihres Lächelns konnte Bulma die Aufforderung lesen, zu beichten. Geduldig wartete Bunny, dass ihre Tochter etwas sagte. Den längsten Augenblick sahen sich die beiden einfach nur in die Augen.
"Was ... ist los?", brachte Bulma schließlich stockend hervor. Ihre Mutter konnte doch unmöglich hellsehen, oder?
Seufzend setzte Bunny sich ihr gegenüber. "Du vergisst, dass ich das alles auch einmal durchgemacht habe ...", meinte sie mehrdeutig, während Bulma sich fast an einem Stück Brot verschluckte.
"Was ... meinst du ... damit?"
"Sieh` mir in die Augen!" Von der gewöhnlichen lockeren Naivität war nichts mehr übrig geblieben. "Ich weiß, dass du schwanger bist. Dein Vater und ich haben uns entschlossen, dir Zeit zu geben, zu uns zu kommen. Aber da du dieses Angebot nicht nutzen wolltest ..."
Sämtliche Farbe war aus Bulmas Gesicht gewichen. *Woher weiß sie ...?* - "Ich ...", nur mit Mühe konnte sie die Tränen zurückhalten, "... wollte nicht ..."
"Ich weiß", lächelte Bunny wieder. "Vegeta ist der Vater, habe ich Recht?"
Bulma nickte schniefend. "Er hat ..."
"Ich weiß, aber er hatte auch jedes Recht dazu, findest du nicht?"
Immer mehr Tränen bahnten sich ihren Weg an die Oberfläche, bis Bulma ganz in sich zusammensackte und unkontrolliert schluchzte. "Ich hab ... Angst ..."
Bunny sprang auf und eilte um den Tisch herum zu ihrer Tochter, welche sie in die Arme schloss, hin und her wiegte und mit beruhigenden Worten zu trösten versuchte. "Es wird alles gut. Ich ... verspreche es", fügte sie zögernd hinzu.
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Bulma war froh, dass die Katze letztendlich aus dem Sack war und ihre Eltern nun auch offiziell von ihrer Beziehung und dem Baby mit Vegeta wussten. Es war beruhigend, dass sie nicht auf einer Hochzeit bestanden.
Mit neuer Kraft ging ihre Arbeit gut voran und mit etwas Glück konnte sie die Arbeit am Projekt xXx bereits die folgende Woche beginnen.
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Die Raumkapsel trat in die Atmosphäre ein und begann zu glühen. Funken sprühten und stoben in alle Richtungen davon.
Ein Teil von Vegeta wollte ebenfalls flüchten, aber den größeren zog es zurück zur Erde. Dorthin, wo alles angefangen hatte ... und wo es auch enden sollte.
Vegeta lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er malte sich aus, wie der Kampf gegen die Cyborgs wohl enden würde.
*Natürlich werde ich sie besiegen*, dachte der Saiyajin selbstsicher. *Ich bin jetzt stärker, als je zuvor, und auch stärker als Kakarott.*
Die Landung verlief problemlos, als die Standbeine ausfuhren und die Kapsel einigermaßen sanft aufsetzte. Vegeta gelangte über die sich öffnende Rampe ins Freie und atmete seit mehr als fünfzehn Monaten wieder irdische Luft - und nicht dieses künstlich fabrizierte Sauerstoff/Stickstoff-Gemisch, das er an Bord der Raumkapsel inhalieren musste.
*Trunks müsste um die sechs Monate alt sein, wenn Bulma als Mensch ein Saiyajinbaby genauso schnell entwickeln lassen kann, wie eine Saiyajinfrau ...*
Als Bulma ihn damals zum Bleiben überreden wollte, hatte er jedes Wort gehört. Es war auch ihm klar gewesen, dass sie einen Sohn haben würden. Es war klar, dass er einen Sohn gezeugt hatte. Ein Mädchen? Niemals!
Eine gewaltige Energienansammlung lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. *Ich bin zu spät!*, dachte Vegeta entsetzt. *Es hat schon begonnen.*
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Die Zeit verging für Mab besonders langsam. Sie hatte tagsüber nicht viel mehr zu tun als warten. Nur nachts konnte sie ihre Kapsel verlassen und sich etwas zu essen besorgen. Irgendwann war es dann soweit. Die Cyborgs griffen an. Doch die Kämpfe wollte sie nicht sehen, also beschränkte sie ihre Beobachtungen auf Plätze wie Gottes Palast, die C.C. oder abgelegene Flächen, an denen sich die Senshi ausruhten.
Auch Mirai Trunks war unter den Kämpfern, und das Blau seiner Augen erinnerte Mab schmerzvoll an eine Person, die sie zu vergessen suchte: Ihren Sohn.
Der fremde Junge war um die zwanzig, ihr Sohn war nur etwas älter gewesen, als es mit ihm und gleichzeitig mit dem bisher als ‚normal` geltenden Leben zu Ende gegangen war.
"Bist du es, mein ... Ahh" Ihre Frage ging in einem der schon lange omnipräsenten Schmerzenslauten unter. "Mein Sohn ...?"
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Zitternd vor Angst und Nervosität stand Bulma im Flur vor der Küchentür. Merkwürdige Geräusche hatten sie auf dem Weg vom Wohnzimmer in ihr Zimmer beunruhigt, und sie hatte beschlossen, nach dem Rechten zu sehen. Wären die Haushaltsroboter nicht gerade zur Wartung im Labor, hätte sie sie vorausgeschickt, die Lage zu erkunden, aber so ...
Ihre Eltern wollte sie nicht alarmieren, die Polizei bräuchte zu lange, blieb nur sie.
*Vegeta wäre stolz auf mich*, dachte sie zuversichtlich, zählte still bis drei und stieß die Tür auf. "Hände hoch!"
Dann ging alles sehr schnell. Wurstscheiben flogen in hohem Bogen durch die Luft, ein Baguette landete neben der Ketchupflasche am Boden.
Bulmas Augen weiteten sich zuerst, dann