Fanfic: How to marry the Girl of your Dreams
ihren Morgenmantel enger schnallte und zur Tür eilte. "Ich komme ja schon!" - *Wenn das jetzt wieder irgendein Vertreter ist, kann er sich auf was gefasst machen!* Vorm Eingang angekommen richtete sie noch schnell ihre Frisur, ehe sie die Türe öffnete, die Kette ließ sie aber wie immer noch vorgelegt.
"Ich bin`s, Großmutter, Virginia", sagte ihre Enkelin und lächelte zögerlich. "Ich ... hab meinen Schlüssel ... vergessen ..."
"Virginia?", fragte Großmutter überrascht zurück. "Was machst du denn um diese Uhrzeit hier? Hat dich dein Vater wieder rausgeschmissen?", fuhr sie wie immer mit zusammengekniffenen Augen fort, wenn Virginia bei ihr auftauchte. "Das ist jetzt das zweite Mal in nur zwei Wochen!"
"Er hat mich nicht rausgeschmissen, Großmutter", seufzte sie ergeben. "Das weißt du doch ..."
"Warum ... oh, warte, ich lasse dich erst mal rein." Sie schloss die Tür wieder, entfernte die Kette und öffnete dann wieder, um ihre Enkelin hereinzulassen. "Komm rein, du frierst dich ja zu Tode! Und wie du aussiehst! Gibt dir dieser Möchtegern-Schwiegersohn nicht genug zu essen? Viel zu dünn bist du, mein Kind!" Hinter all den gedankenlosen Beleidigungen Tony gegenüber verbarg sich echte Besorgnis. Großmutter fasste Virginias Schultern und wollte sie in das Apartment ziehen, doch sie wollte sich nicht bewegen.
"Das sage ich auch immer", ertönte eine tiefe, und bekannte Stimme, die Großmutter nur zu gut aus ihren Albträumen kannte. "Aber hört jemand auf mich? Neeiiin." Eine kopfschüttelnde, dunkelhaarige Gestalt trat aus dem Schatten in die schwache Gangbeleuchtung.
"Wolf", knurrte Virginia leise. "Ich hab dir doch gesagt, dass du mich das regeln lassen sollst, oder?"
Großmutter beobachtete mit großen Augen als sich das Verhalten des Unbekannten von mysteriös gefährlich zu geschlagenem Hundebaby verwandelte, als er leise winselte. "Aber sie hat Recht, du bist viel zu dünn. Jetzt musst du sowieso anfangen mehr zu essen, weil ..."
*Irre ich mich, oder ist das tatsächlich der Verrückte, der versucht hat, mich zu ESSEN?!* - "Wer. Ist. Das?", wollte Großmutter ruhig wissen. Viel zu ruhig.
"Das ... ist ... na ja", stammelte Virginia. *Na großartig, genau was mir noch gefehlt hat!* - "Das ist Wolf, er ist ..." Wie sollte sie das formulieren, ohne ihrer Großmutter einen Herzinfarkt zu bereiten?
"... ihr Verlobter", half Wolf grinsend aus und verbeugte sich leicht vor seiner zukünftigen Schwiegeroma. "So wie ich es damals gesagt hab ... nur ein wenig anders ..." Aus seiner Tasche zog er das silbern gerahmte Bild von Virginia und küsste es, dann noch einmal, und ein drittes Mal. Vielleicht brachte es ja Glück.
*Da ist das Bild hin*, dachte Virginia mit einem Seitenblick auf Wolf, doch dann hörte sie jemanden nach Luft schnappen.
"Großmutter!", stieß sie alarmiert aus, als diese gefährlich schwankte und bei der Kommode nahe der Tür nach Halt suchte. *Na ja, sie hat die Neuigkeiten besser aufgenommen, als ich zuerst gedacht hatte. Obwohl Wolf nicht so plump hätte vorgehen müssen ...*
"V-v-v ... V-v-v ...", stotterte Großmutter. "Ver ...?" Sie konnte es nicht glauben, sie konnte es nicht aussprechen. War das ein Déjà Vu oder war sie in einem sich wiederholenden Traum gefangen?
"`Verlobter` ist wohl das Wort, das du suchst", sprang Wolf wieder ein. "Huff-puff, wir können uns doch duzen, oder? Schließlich gehöre ich bald zur Familie ..."
Das war der letzte Tropfen, den Großmutter gebraucht hatte, und nachdem die beiden Gesichter vor ihren Augen verschwammen und sie in die Dunkelheit eintauchte, fühlte sie nur noch vage, dass sie nicht so hart am Boden landete, wie sie angenommen hatte.
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A/N: Alle Daten und Angaben in dem ersten Teil sind echt, außer `Will`. Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich einen fest angestellten Portier gibt. Von einer sehr informativen Homepage habe ich Basisinformationen über die Neun Königreiche runtergeladen. Leider widerspricht sich Wolfs Geschichte mit den Fakten aus Buch/Film, obwohl es irgendwie viel mehr Sinn macht. Ich denke, ich werde mich an den Text aus dem Internet halten. Damit kann ich dann auch viel mehr überraschen.