Fanfic: Der Kampf der Elemente 12
angriff, kam mir die Kraft, die durch meine Wut freigesetzt wurde, gerade Recht!
„ Du kannst mich nicht aufhalten! Du hast ja keine Ahnung!“, brüllte ich ihn an und fuhr herum. Kalkare und die anderen sahen mich belustigt an.
„ Na? Wo bleibt jetzt dein Feuerchen? Ich wusste doch, dass das nur eine leere Drohung war!“
„ Halt die Klappe!“, schrie ich; meine Stimme überschlug sich bei diesen Worten und ich begann am ganzen Körper zu zittern. Aus den Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung wahr, es war June, die erneut in meine Richtung kam.
„ Yin, bitte! Lass es sein, er wird dich töten!“, rief sie mit flehendem Blick. Kurz sah ich in ihre Richtung und heftete dann meinen Blick wieder starr zu Boden, um nicht in das hämisch grinsende Gesicht des Feuermagiers sehen zu müssen.
„ Na und?! Was macht es für einen Unterschied? Sterben müssen wir alle einmal!“
Fast konnte ich Junes Entsetzen körperlich spüren und im nächsten Augenblick bereute ich diese Worte schon beinahe wieder – aber sie waren gesprochen worden, ändern konnte ich daran nichts mehr.
Ich hatte nicht vor, sie irgendwie zu verletzen, June war die allerletzte Person, der ich jemals etwas schlechtes wünschen würde und sie hatte in den vielen Jahren, in denen wir uns kannten, immer zu mir gehalten. In guten, sowie in schlechten Zeiten hatte sie mich begleitet, war wie eine Schwester für mich gewesen, June war meine Familie.
Aber auch sie konnte mich nicht mehr davon abhalten, das zu tun, was ich schon lange hätte tun sollen! Ich hatte mich versteckt, eigentlich konnte man fast sagen, ich hatte mich vor mir selbst versteckt, denn meine gehasste Feuermagie war nun mal ein Teil von mir! Ich WAR so zu sagen das Feuer und wenn ich auch nur einen kleinen Teil dazu beitragen wollte, diese Welt und June zu beschützen, dann musste ich endlich über meinen Schatten springen! Verdammt, ich musste es tun, ich hatte ja gar keine Wahl!
„ Och, jetzt wird es aber langsam langweilig. Wenn du nicht bald mal was unternimmst, dann werde ich das für dich erledigen!“, mischte sich Kalkare wieder ein und nun trat auch der Erdmagier vor.
„ Wir wollen einen richtigen Kampf und keinen Kinderkram. Zuerst rechnen wir mit den Grossmäulern hinter dir ab und anschließend seid ihr dran.“ Nekronos Stimme hatte wie immer diesen völlig ruhigen und neutralen Klang, den ich so hasste! Aber ich wusste ganz genau, dass diese Fassade täuschte. Die Person, die sich dahinter verbarg, war grauenhaft, gnadenlos und abstoßend!
Eigentlich hatte ich es letztendlich diesen Worten zu verdanken, dass ich mich endlich in Bewegung setzte. Es war nun so weit, es hatte keinen Sinn, es weiter hinauszuschieben!
Das Feuer schlug mir entgegen, doch diesmal schloss ich nicht die Augen! Es loderte in mir, hell und heiß züngelten die todbringenden Flammen und kurz darauf umgab mich erneut die stechendrote Feueraura!
Langsam trat ich einen Schritt vor und hob meinen Blick. Hass loderte in ihm und ich konzentrierte mich voll und ganz auf Kalkare. Seine Energie war ernorm, ich wusste, dass er mächtiger war, als ich es jemals werden würde, jedoch verdrängte ich diese Tatsache völlig aus meinem Denken. Ich verweigerte jeder logischen Schlussfolgerung die Einmischung in mein Vorhaben und beschwor stattdessen mein verachtetes Feuer hinauf!
Fast wäre ich vor Schreck nach hinten getorkelt, als die enorme Hitze sich in mir ausbreitete und mich förmlich zu verschlingen drohte! Meine zu Fäusten geballten Hände waren kalt und schweißnass. Ich krampfte sie zusammen, so fest, dass meine Fingerknochen weiß hervortraten. Bestimmt zum 100sten Mal versuchte ich, den riesigen Klos, der sich in meinem Hals gebildet hatte, hinunterzuschlucken, aber dieser blieb hartnäckig an Ort und Stelle...
Mit leisem Knurren streckte ich steif meine rechte Hand noch vorne und visierte Kalkare an. Mein Unterkiefer begann zu beben und mein Herz raste, so als wollte es aus meiner Brust springen! Meine zitternde linke Hand umfasste das Handgelenk der rechten und würde so verhindern, dass ich durch den Druck der Magie mein Ziel verfehlte!
Die rote Feueraura loderte nun so hell wie nie zuvor um mich herum und meine selbst erzeugte Hitze trieb mir unaufhörlich den Schweiß auf die Stirn.
Ohne es zu bemerken warf ich einen kurzen Blick auf meine beste Freundin. Etwas verloren stand sie da und starrte mich an. Ich sah Trauer in ihren Augen und etwas versetzte mir einen Stich: Es war die Art, wie sie mich ansah. Ich kam mir plötzlich fremd vor, so als wäre ich irgendwie im falschen Film gelandet! Wie Recht sie damit hatte...
Schnell lenkte ich meine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf Kalkare. Ein paar Meter neben ihm stand Vegeta und sah mich schon fast mitleidig an. Dieser blöde Idiot!
„ Vegeta! Verschwinde da, ich warne dich nur einmal!!!“, brüllte ich. Ich erschrak über meine eigene Stimme, sie klang rau und ausdruckslos!
Der Sayajin aber lachte nur und verschränkte die Arme vor der Brust.
„ Du warnst mich?! Das ist wirklich zu komisch!“, lachte er und ich biss fest die Zähne aufeinander! Wenn er unbedingt wollte, dann sollte er da doch stehen bleiben!
„ Na gut!“, presste ich hervor und spannte mich an. Ich atmete tief ein und konzentrierte meine Magie auf ein einziges Ziel:
Kalkare.
Mit einem lauten Schrei, der den Boden unter mir beben zu lassen schien, setzte ich nun endgültig meine Magie frei! Das Feuer schoss mit irrsinniger Geschwindigkeit aus mir heraus und die Hitze presste mir regelrecht die Luft aus den Lungen!
Durch den blendenden Feuerschein und die züngelnden Flammen hindurch sah ich Kalkares bösartiges Gesicht. Einen Moment später formte er mit seiner linken Hand einen Kreis, dessen Inneres sofort Feuer fing und so einen Schild vor ihm bildete! Durch die Hitze flimmerte die Luft und ließ alles irgendwie unwirklich erscheinen! Ein lauter Schrei drang an mein Ohr! Ich fühlte mich innerlich vollkommen leer und fuhr erschrocken zusammen, als ich realisierte, dass ich diejenige war, die schrie!
Das Feuer breitete sich aus und verschlang alles in seiner Nähe! Meine Augen tränten, wie durch einen Schleier sah ich mit Entsetzen, dass meine Magie an Kalkares Feuerbarriere abprallte! Mit einem dumpfen Geräusch schlug das Feuer gegen die Wand aus Magie, Vegeta sprang nun doch zu Seite und das keine Sekunde zu früh! Meine Attacke wurde abgelenkt und explodierte förmlich! Das Feuer schlug in alle Richtungen, versengte mir die Augenbrauen und Haare und raubte mir nun auch die letzte Luft zum atmen. Die heiße Luft schlug mir ins Gesicht und panisch wandte ich mich ab!
Der Lärm war etwas abgeklungen und ich hörte meinen schnellen Atem. Meine auf meine Knie gestützten Arme bebten unter der Last meines Gewichtes und ich drohte jeden Moment zusammenzuklappen!
Wie in Trance wandte ich langsam den Kopf und sah durch den dunklen Rauch hindurch Kalkares Gestalt. Wie der Tod höchstpersönlich sah er aus, als der Rauch sich langsam wieder lichtete und die Sicht auf ihn freigab:
Er war völlig unverletzt!
Die Gegend um uns herum war total verbrannt, vereinzelt brannte noch immer Feuer und erhellte die Dunkelheit mit seinem zitterndem Schein.
Jedoch hatte ich gar keine Möglichkeit, mir das Ausmaß der Zerstörung genauer anzusehen. Ich nahm das raue Lachen des Feuermagiers wie durch eine dicke Glaswand wahr und riss entsetzt die Augen auf, als er begann zu sprechen:
„ Ich muss ja zugeben, dass ich dir das nicht zugetraut hatte. Aber gereicht hat es bei weitem nicht, mich auch nur annähernd in Verlegenheit zu bringen. Du bist, wie ich es erwartet hatte, schwach. Und nun ist es Zeit für dich zu sterben. Dein Feuer wird letztendlich auch dein Tod sein.“
Ich war unfähig etwas zu sagen. Mit ungläubigen Augen blickte ich in sein abgrundtief böses, grinsendes Gesicht. Er genoss es förmlich, mich leiden zu sehen, aber ich wusste, dass es nun aus war! Ich konnte nichts mehr tun!
Kraftlos ließ ich mich zu Boden fallen. Der Sand unter mir verschluckte jedes Geräusch und so tief es ging grub ich meine Hände in ihn hinein. Die unglaubliche Wut, die mich die letzten Minuten kontrolliert hatte, wich nun nackter Angst und ich begann zu zittern. „ Stirb!“, schrie Kalkare und dann lachte er wieder! Ich schloss die Augen und wartete. Das Feuer erschien, ich hörte es an dem zischenden Geräusch und der plötzlich wieder aufkeimenden Hitze!
„ Grüss dein Volk im Jenseits von mir!“, fügte der Magier noch hinzu, dann hörte ich einen kurzen Aufschrei und er schoss!
Nun riss ich schließlich doch wieder die Augen auf und sah direkt in die Feuerwand vor mir! Unaufhaltsam rollte sie näher, die unerträgliche Hitze umfing mich erneut und wäre ich dazu in der Lage gewesen, hätte ich geschrieen! Aber es gelang mir nicht! Wie gebannt starrte ich auf das Flammenmeer, dass mich in wenigen Sekunden verschlingen würde!
Vielleicht war es mein Schicksal. Durch mich war jemand gestorben, durch mich und mein Feuer. Vielleicht würde ich erst dann wieder Ruhe finden, wenn ich ebenfalls durch Feuer besiegt worden war...
Doch plötzlich nahm ich eine Veränderung wahr! Ich konnte es kaum fassen – da war Kälte!!!
Junes wutverzerrter Schrei ging mir durch Mark und Bein und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren! Im nächsten Augenblick umgab mich klirrende Kälte, die schon auf meiner Haut brannte! Eine riesige Wand aus glitzerndem Eis folgte und baute sich vor mir auf!
Dann ging alles so schnell, dass ich kaum noch realisierte, was eigentlich geschah: Der Geräuschpegel schwoll bis ins unerträgliche an, fast hätte ich mir die Ohren zugehalten, als die zwei Elemente aufeinander prallten!
Mein Kopf flog herum und ich erkannte June, wie sie verzweifelt versuchte, die Mauer aus Eis aufrecht zu erhalten – um mich zu schützen!
Das laute Knacken ließ mir fast das Herz stehen bleiben! Kalkare gewann die Überhand und Junes Eis begann