Fanfic: Animus viam monstrat ab 27

zittert, in ihren Augen scheint ein Feuer zu brennen, ihre Lippen beben leicht. Es ist, als würde sie jeden Moment vor Wut explodieren.
„Nini.....es...es war doch nur zu deinem Schutz!“, versuche ich sowohl sie, als auch mich zu beruhigen. Aber es bringt absolut nichts. Es scheint Nini nur noch wütender zu machen, und auch mein Hass auf mich selbst wird immer größer.
„Zu meinem Schutz! Pah!! Weißt du was Kai? Fick dich! Ich hab keinen Bock mehr auf deine dummen Sprüche. Du wolltest mich anlügen! Und ihr beiden habt natürlich mitgemacht. War ja so klar! Wisst ihr was? Ihr drei könnt mich alle mal kreuzweiße. Und nun werde ich gehen, denn ich ertrage euch nicht mehr.“, schreit sie uns an und stapft hoch erhobenen Hauptes davon. Ich schaue ihr nach, hebe meinen Arm, als könnte ich sie damit festhalten, sie wieder zurückholen, obwohl schon einige Meter zwischen uns sind und der Abstand immer größer wird.

Was soll ich jetzt machen? Ein lautes Seufzen dringt aus meiner Kehle. Voller Wut und Verzweiflung ramme ich meine Faust gegen die Wand. Ein heftiger Schmerz durchzuckt mich, dass ich aufschreie. Meine Hand ist immer noch nicht richtig geheilt (erinnert ihr euch an die Wunde, die er hatte, weil er sich am Schrankschlüssel geratscht hat, weil Nini ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hat? ^^). Und jetzt schmerzt sie wieder. Ich bin wirklich ein Hornochse!

Mein Gefühl sagt mir, dass ich jetzt noch nicht zu Nini gehen sollte. Aber mein Gefühl hat mir auch gesagt, dass ich sie beschützen sollte. Gabriel und Michael schweben einfach davon. Toll, jetzt darf ich es ausbaden! Sie kümmern sich wirklich sehr gut um mich.
„Morgen fangen deine Unterrichtstunden an!“, ruft Michael mir noch grinsend über die Schulter zu. Ich schneide eine Grimasse. Sie denken also nicht, dass sie auch ein kleines bisschen an dieser Situation schuld sind. Sie hatten schließlich die Idee mit der Lüge! Blöde Kerle!

Wo war Nini eigentlich? Normalerweise bin ich nicht neugierig, aber jetzt interessiert es mich. Also öffne ich die Tür und gehe hindurch. Augenblicklich bleibe ich stehen. Direkt vor mir stehen zwei Pferde. Es sind nicht irgendwelche, sondern die beiden, die uns damals zu Tala und Jenny gebracht haben. Die Bilder erscheinen in meinen Kopf, rasen an mir vorbei, dass ich nur Bruchstücke erkennen kann. Schreie durchdringen die Nacht, lassen meinen Körper zusammenzucken.

So schnell, wie diese Welle der Erinnerungen gekommen ist, so verschwindet sie auch wieder. Die Stille des warmen Stalls, das Scharren und Malmen der Pferde erscheint so unreal, so fern. Ihre dunklen Augen schauen mich sanft an, oder bilde ich mir das nur ein? Als würden sie auf mich eine unsichtbare Anziehungskraft ausüben, gehe ich langsam auf Silbermond zu. Vorsichtig hebe ich meine Hand. Die Stute bleibt still stehen und schaut mich einfach nur an. Es ist, als würde sie wie eine Königin auf mich herabblicken. Voller Güte und Freundlichkeit. Als ich ihr weiches samtiges Maul streichle steigt ein Glücksgefühl in mir hoch. Ich bin voller Hoffnung und Zuversicht. Können diese Tiere der Grund für meinen Stimmungswandel sein? Sind es wirklich Tiere? Sie erscheinen so königlich, als würden sie nur so nett sein uns auf ihren Rücken sitzen zu lassen.
„Tschüss“, flüstere ich mit heiserer Stimme, als wollte ich die Ruhe und Stille nicht stören. Leise gehe ich auf den Gang zurück und begebe mich zu Ninis und meinem Zimmer.

Vorsichtig, aus Angst, dass Nini vor Wut etwas nach mir schmeißen könnte, öffne ich die Tür. Doch es ist alles still. Nini liegt auf ihrem Bett auf dem Bauch und scheint nicht zu bemerken. Angst breitet sich aus. Angst, dass sie immer noch sauer ist, dass ich sie schwer verletzt habe. Aber ich möchte auch, dass sie versucht mich zu verstehen. Vielleicht war es falsch, sie auf diese Weise schützen zu wollen und dafür in Kauf zu nehmen sie anlügen zu müssen. Aber sie schützen zu wollen war kein Fehler. Wenn ich sie schon nicht vor mir beschützen kann, dann wenigstens vor den dunklen Lichtern.

Ich gehe neben dem Bett in die Knie. Nini rührt sich immer noch nicht. Ich beuge mich über sie und schlinge meine Arme um ihre Taille. Am liebsten würde ich einfach nur so liegen bleiben und die Wärme und Geborgenheit genießen. Aber ich muss mich bei Nini entschuldigen!
„Es tut mir Leid. Ich will doch nur, dass dir nichts passiert. Dass es dir gut geht. Und ich muss dich schützen. Vor all dem Bösen. Und.....und....und...und vor MIR!“, flüstere ich ihr heiser ins Ohr. Es ist mir einfach so rausgerutscht. Irgendwie bin ich erleichtert, aber ich habe auch Angst, wie sie reagiert. Ruckartig wendet sich Nini und schaut mir verblüfft in die Augen. Ich lasse sie los und warte auf eine Reaktion.
„Vor dir?“, fragt Nini mich erstaunt und ich bin irgendwie froh, dass sie diese Anspielung nicht verstanden hat. Ist wohl besser so. Und trotzdem kommen die Gedanken an den Traum wieder und ich spüre, wie ich rot werde. Schnell wende ich den Blick ab.

Plötzlich prustet Nini los, sie lacht, krümmt sich auf dem Bett und kann gar nicht mehr aufhören.
„Was ist da dran denn komisch?“, frage ich, obwohl ich denke die Antwort zu kennen. Doch Nini antwortet nicht, sondern lacht nur noch mehr.
„Ja komm, lach mir nur aus!“ Sie verletzt mich. Ich sage ihr etwas, wofür ich mich schäme und sie lacht mich aus. Prustend bringt sie noch hervor: „Kai.....du bist eben auch nur ein Mann!“ Doch ich gehe beleidigt auf den Balkon und starre auf die Wellen. Was ist an meinen Vorwürfen mir gegenüber bitteschön so witzig? Ich bin auch nur ein Mann? Ja, solche Träume sind normal, aber… aber nicht diese Zweifel, dass es nur Instinkt sein könnte. Jeder andere Mann wüsste, ob er Nini liebt, aber ich… ich weiß es nicht.
„Ach Kai, jetzt sei doch nicht beleidigt! Diese Gedanken sind einfach nur so absurd, dass sie schon wieder witzig sind! Außerdem weiß ich, was gut für mich ist! Kai, du brauchst mich nicht zu beschützen, ich bin alt genug!“, sagt Nini und lehnt sich neben mir ans Geländer.
„Sind diese Zweifel denn normal? Wenn ich nicht weiß, was genau ich fühle, wie willst du es dann wissen?“, frage ich verzweifelt. Ninis Worte klingen zwar logisch, aber ich bin mir trotzdem nicht sicher.
„Kai, ich weiß, was falsche Liebe ist! Und ich weiß, dass du mich liebst. Ich sehe es in deinen Augen, an jeder Bewegung die du machst, spüre es bei jedem Kuss, bei jeder liebevollen Berührung! Weibliche Intuition eben!“, meint Nini und schaut mir fest in die Augen. Ihre Worte sind so überzeugend, dass sie die Zweifel fast ersticken. Ich muss lächeln, ja das ist meine Nini!

Ich habe das Bedürfnis sie zu umarmen, bei ihr zu sein, aber gleichzeitig möchte ich sie auch ärgern.
„Und was machst du, wenn ich mich in einen ganz bösen Jungen verwandle?" frage ich frech, umarme sie und küsse sie, wobei ich es nicht lassen kann, an ihren Lippen zu knabbern.
Nini grinst mich an und antwortet: „Dann bekommst du von mir die Hucke voll!" Doch dann wird Nini plötzlich ernst und meint: „Kai, ich verstehe, dass du mich schützen wolltest, dass du dir Sorgen um mich machst, aber glaub mir, ich weiß was sich tue. ich werde kämpfen. Für meine Familie, für meinen Planeten für dich und vor allem für >MICHtelepathischen Fähigkeiten< trainieren.“ Meine ich wütend. Ich schlage Kais Hand weg und funkle ihn an. Mein Körper zittert. Mein Blut schießt durch die Arterien und Venen. Ich bin so wütend.
Noch immer sehe ich Kai an. Dann wandert mein Blick zu Gabriel. Er sieht mich verwundert an. Ich kann sehen, dass er überlegt.
„Na fällt euch drei jetzt nichts mehr ein?“ meine ich und wende meinen Blick zu Michael.
„Nini.....es...es war doch nur zu deinem Schutz!“ versucht Kai mich zu beruhigen.
„Zu meinem Schutz! Pah!! Weißt du was Kai? Fick dich! Ich hab keinen Bock mehr auf deine dummen Sprüche. Du wolltest mich anlügen! Und ihr beiden habt natürlich mitgemacht. War ja so klar! Wisst ihr was? Ihr drei könnt mich alle mal kreuzweiße. Und nun werde ich gehen, denn ich ertrage euch nicht mehr.“ Zische ich giftig und gehe stolz erhobenen Hauptes weiter. Die glauben wohl, sie könnten mich verarschen oder wie? Nicht mit mir! Ich stapfe in mein Zimmer und lasse mich auf das Bett fallen. Einige Zeit liege ich so da. Ich schließe die Augen und versuche mich zu beruhigen. Ich haben meinen Kopf im Kissen vergraben und beginne langsam zu dösen. Mein Atem wird wieder langsamer und mein Puls schlägt wieder im Normalberreich. Und dann beginne ich mir Gedanken zu machen. Ich hätte Kai nicht so anschreien dürfen. Er hat es doch nur gut gemeint. Er will mich beschützen. Aber er weiß doch, dass ich in keinen goldenen Käfig gesperrt werden will. Ich will MIR beweißen was ich kann. Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt das doch nicht, dass ich nicht kämpfen kann. Aber ich bin mal wieder so richtig schön ausgetickt. War ja wieder mal klar! Ich seufze in den Polster hinein und versuche auf andere Gedanken zu kommen.

Doch plötzlich spüre ich etwas schwere hartes auf meinem Rücken. Dann spüre ich plötzlich heißen Atem an meinem Ohr. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Zwei Arme ruhe auf meiner Taille.

„Es tut mir Leid. Ich will doch nur, dass dir nichts passiert. Dass es dir gut geht. Und ich muss dich schützen. Vor all dem Bösen. Und.....und....und...und vor MIR!“ dringt Kais heißere Stimme an mein Ohr.
Mit einer schnellen Bewegung drehe ich mich auf den Rücken. Nun liegt Kai auf mir. Verwirrt und noch immer leicht sauer blicke ich ihm in seine Rehbraunen Augen.
„Vor dir?“ frage ich. Was meint er denn bloß damit?
Kai wendet seinen Blick ab und seine Wangen überzieht plötzlich ein Rotschimmer. Und dann verstehe ich was er meint. Mit aller Kraft versuche ich ein lachen zu unterdrücken, doch es gelingt mir nicht.
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