Fanfic: Taaresu no Kuraikako
immerhin niemand, draussen in dieser Eiseskälte herumzulungern – sie war freiwillig nach Draussen gerannt.
Ein zischendes Geräusch schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Hastig blickte er sich um, konnte jedoch nichts erkennen. Es war einfach zu dunkel, besonders hier im Wald zwischen den dichten Bäumen und Sträuchern.
Doch da – jetzt hatte er es genau gesehen. Ein Schatten. Etwas hatte sich zwischen den Bäumen bewegt. Verdammt, irgend etwas beobachtete ihn! Tales stürmte los, schnurstracks in die Richtung, in der er den Schatten gesehen hatte. Und tatsächlich: Da war jemand, der nun schleunigst das Weite suchte.
›Du entkommst mir nicht!‹
Tales beschleunigte sein Tempo. Der Unbekannte war wirklich unglaublich schnell, und dazu noch extrem wendig. Während der Saiyajin sich mit Mühe und Not durch die bewachsenen Sträucher kämpfen musste, wich der Fremde ihnen immerzu geschickt aus, sprang über sie hinweg und schlug regelrechte Haken.
»Der Kerl ist verdammt flink!«, zischte Tales und versuchte noch einmal, den Gejagten einzuholen. Doch ehe er sich versah, stand er auf einer grossen hügeligen Wiese – von dem Unbekannten weit und breit keine Spur...
Tales schnaufte heftig. Er hatte ihn bestimmt einige hundert Meter durch den Wald gehetzt, und jetzt war er verschwunden. Sein Blick schweifte über die unebene Fläche. Gras, Sträucher, einige kleinere Felsen, aber von dem Schatten nichts zu sehen.
Ganz kurz, nur für einen winzigen Augenblick, hatte er die Silhouette der sonderbaren Gestalt erkennen können. Sie trug einen langen dunklen Mantel und war mindestens so gross wie er selbst. Es war ganz sicher ein Mann gewesen. Ein ungewöhnlich schneller Bursche – also ganz sicher kein menschliches Wesen.
›Das gibt’s doch nicht.‹
Er wandte sich zu der Richtung um, aus der er gekommen war und starrte in das düstere Dickicht des Waldes.
›Wohin kann der Kerl bloss entkommen sein? Er war doch nur ein paar Meter vor mir...‹
Noch einmal betrachtete er die Wiese vor sich. Schliesslich blickte der starr auf einen der Felsen, welcher nur etwa fünf Meter links von ihm im dichten Gras lag – auf dem jemand zusammengekauert, und völlig regungslos saß. Tales sah noch einen Augenblick schweigend in diese Richtung, dann ging er langsam auf den Felsen zu. Doch nur wenige Schritte vor seinem Ziel bemerkte der Saiyajin, dass die Person auf dem Stein ihn gehört und den Kopf gehoben hatte, woraufhin er etwas unschlüssig stoppte.
»Was willst du...?« hörte er Citres‘ murrende Stimme aus dem Dunkeln. Sie hatte den Kopf von ihm wegedreht und starrte leblos zum Boden. Tales blieb reglos stehen und schaute sie unverwandt an.
»Denkst du, ich komme wieder mit dir zurück?«, fragte Citres nun weiter.
Tales blieb noch einen Moment lang stumm, dann erwiderte er ungerührt: »Denkst du, ich will dich wieder dort haben?«
Eine Zeitlang herrschte eine sonderbare Stille. Citres starrte nur schweigend vor sich hin, und Tales wurde langsam immer nervöser. Sie war so leise, so furchtbar still! Das war einfach nicht normal und es brachte ihn fast um den Verstand!
»Warum bist du dann hier...?«
Tales atmete auf. Endlich, sie hatte doch keinen Koller bekommen. »Ich habe jemanden verfolgt.«
»Und wen...?«
»Er ist hier verschwunden... hast du das nicht bemerkt?«
»Nein...«
Wieder herrschte Schweigen. So würden sie nicht weiterkommen. Tales grübelte angestrengt.
»Worüber denkst du nach?«, fragte Citres, die nun endlich den Kopf zu ihm gewandt hatte.
Tales schaute sie erstaunt an. »Was...?«
»Immer wenn du dir so intensiv Gedanken machst...«, begann Citres nun und deutete auf etwas. »...wedelt dein Schwanz so hektisch hin und her.«
»Wie... bitte...?«
Tales wandte leicht den Kopf um und konnte aus dem Augenwinkel feststellen, was Citres gemeint hatte. Eilends schnappte er den unruhig umherwedelnden Saiyajin-Schwanz und versteckte das unruhige Ding hinter seinem Rücken. Und als wäre diese Aktion nicht schon genug gewesen, schoss ihm nun auch noch eine auffallende Röte ins Gesicht.
Citres saß sprachlos auf ihrem Felsen und bestaunte diesen Anblick. Was war denn das auf einmal? Hatte sie ihn da eben wahrhaftig in Verlegenheit gebracht? Unweigerlich begann sie zu grinsen. Und als ihr Schmunzeln doch zu deutlich wurde, drehte sie sich wieder von ihm weg.
Tales, dem noch immer stückweise der Rotschimmer auf den Wangen lag, sah verdutzt zu ihr hinüber. Was war denn jetzt los? Wieso sah sie denn schon wieder weg? Was hatte er denn jetzt wieder falsch gemacht?? Doch bevor Tales sich weiter Gedanken darum machen konnte, hörte er schon Citres’ unterdrücktes Kichern.
»Was?! Lachst du mich etwa aus?!?« Tales lief prompt noch einmal rot an, plusterte sich künstlich vor der Frau auf, und auch sein Saiyajin-Schwanz, den er in seiner Kopflosigkeit wieder losgelassen hatte, begann nun erneut aufgebracht hin und herzuwedeln.
Citres konnte ihr Lachen nicht länger zurückhalten und brüllte los. In ihrer Unachtsamkeit purzelte sie sogleich noch von dem Felsen herunter, auf dem sie gesessen hatte, und plumpste ins Gras.
»Das geschieht dir recht!« grummelte Tales, noch immer von Verlegenheit gezeichnet.
Doch Citres hatte ihr kleiner Sturz rein gar nichts ausgemacht, und so lachte sie sorglos auf dem Boden weiter.