Fanfic: Niemand da (10)

angestrengt zu lauschen, doch anscheinend hört er nichts Ungewöhnliches, denn schon öffnet er die Tür und schiebt sich vorsichtig auf den Gang.

Die Tür schließt sich fast geräuschlos hinter ihm und ich bin wieder allein. Erschöpft sinke ich nach hinten, bis ich zusammengerollt auf der Decke liege, den Kopf in meine Armbeuge gebettet. Das nichts denken ist ganz schön anstrengend, vor allem wenn man angestrengt zuhört und das Gehörte auch wirklich verstehen will. Am Schluss habe ich mich nur noch darauf konzentriert, ja nicht hinzusehen, nicht in seine Augen zu blicken und weiter so zu tun, als ob ich vollkommen teilnahmslos wäre. Aber warum eigentlich? Habe ich wirklich so viel Angst davor, mich in seinem Blick zu verlieren und vielleicht sogar etwas darin zu finden, dass ich nie zu finden gehofft hatte? Muss ich davor überhaupt Angst haben? Aber was hoffe ich denn darin zu finden? Mittleid, Mitgefühl Verständnis oder etwa ....

Nein, nicht einmal daran denken darf ich. Gefühle sind Schwächen, die ich mir nicht leisten kann. Ich darf mich nicht von ihnen leiten lassen, das weiß ich genau, aber zugleich kommt es mir manchmal so vor, dass ich nur aus Gefühlen bestehe, dass ich zwar an ihnen fast zerbreche, aber ohne sie nicht leben könnte. Ich trage ein unglaubliches Verlangen nach Zuneigung, Geborgenheit und Liebe in mir, dass ich jede Art von Beachtung wie ein trockener Schwamm in mich aufsauge. Vielleicht glaube ich ja nur, dass er mich beschützen und befreien will, aber in Wirklichkeit bilde ich mir alles nur ein, weil ich unbedingt will, dass ich als beschützenswerter und liebenswerter Mensch wahrgenommen werde, dass ich mich selbst über alle vielleicht vorhandenen Anzeichen einer bewussten oder unbewussten Täuschung seinerseits hinweg täusche, mich also selbst anlüge, nur damit ich meine Empfindungen auf jemanden projizieren kann. Denn ich will meine Gefühle weitergeben. Ich bin nicht nur zu Hass und Gleichgültigkeit fähig, ich will jemandem Geborgenheit schenken, obwohl ich mir manchmal nicht mehr so sicher bin, ob ich wirklich dazu fähig bin, die Gefühle, die man mir entgegen bringen soll, auch anderen zu vermitteln. Ich weiß nicht genau, wie sich die Liebe anfühlt und wie es ist, wenn man sich geborgen fühlt, aber es muss wunderschön sein, denn es muss doch ein Gegengewicht für die Gefühle geben, denen ich ständig ausgeliefert bin. Wenn es Menschen wie mich gibt, die ständig mit ihrem Selbsthass, der Hoffnungslosigkeit und mit der Einsamkeit leben müssen, dann muss es doch auch Menschen geben, die glücklich sind und es muss einen Weg geben, wenigstens einen Hauch dieses Glücks zu erhaschen.

Vielleicht versuche ich wirklich nur mir krampfhaft einzureden, dass Jamie echte Schuldgefühle wegen mir hat, aber es könnte doch sein, dass es stimmt und dann wäre es doch schrecklich, wenn ich nicht darauf eingehe und vielleicht nie erfahre, was in diesen Augen verborgen liegt. Ich muss es einfach riskieren, ich muss, denn welche Wahl habe ich sonst? Nichtstun ist mit Aufgeben gleichzusetzen und ich darf nicht aufgeben. Ich habe mich also entschieden. Ich werde Jamie vertrauen, auch auf die Gefahr hin, bitter enttäuscht zu werden.

so ich hoff ich kann nächste woche wieder was reinstellen!!!! bis dann und kritisiert kräftig drauf los!!!! und noch mal sorry!

cu amiel

PS.: hab euch alle lieb!! *wink*

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