Fanfic: Wenn rote Erde brennt

Kapitel: Fremde Welt

So! *tiefdurchatme weil nervössei*

Zur FF hab ich eigentlich im Vorwort alles gesagt, was zu sagen war... vorerst. Deshalb nur die Bitte: Zerreißt mich nicht gleich in der Luft! Lasst mich wenigstens ein bissel heile, aber Kritik ist natürlich immer willkommen, solange sie einigermaßen konstruktiv ist.

Ok, nun denn viel Spaß.... oder auch nicht :-)

<b><i>Kapitel 1: Fremde Welt</b></i>

Es war ein heißer Tag und die Sonne brannte unbarmherzig in den Straßen von Chicago. Wie eine dicke Glocke hingen die Abgase der Stadt über dieser und ließen die Hitze darunter nur weiter anwachsen. Der Stadtrat hatte die Bevölkerung unlängst aufgefordert, alle motorisierten Gefährte stehen zu lassen und statt dessen zu Fuß zu gehen oder Fahrräder zu benutzen. Aber dennoch rollte der Verkehr unablässig durch die Häuserschluchten. Die Sonne versteckte sich bereits hinter einem grauen Dunstschleier, verlor dabei jedoch leider nicht an Wirkung. Die Luft stand.

Gegen Mittag wurde Smogalarm ausgerufen, der erste in der Geschichte der Stadt. Polizeistreifen auf Rädern und zu Pferd hielten ausnahmslos alles an, was einen Motor hatte. Wie ein riesiges Tier, dass man nieder schoss kam Chicago zur Ruhe. Der Straßenlärm verstummte, dass durchdringende Summen laufender Motoren verschwand, einzig das Brummen der Fliegen, die die Hundehaufen auf den Gehwegen umschwirrten, war noch zu hören. Das Leben erstarrte. Wer konnte, verzog sich in ein klimatisiertes Büro oder ein solches Geschäft, alle anderen harrten in ihren Wohnungen aus.

In der kleinen Werkstadt in der New South Side brütete Charly müde vor sich hin. An Kunden war nicht zu denken, denn es durfte ja keiner fahren. Auch die Jungs würden wohl kaum zu Fuß gehen, obwohl die sich auch nicht von der Polizei würden aufhalten lassen. Während sie so grübelte begann die Klimaanlage unheilvoll zu schnarren. Als Charly darauf aufmerksam wurde, war es bereits zu spät. Eine einzelne, weiße Dampfwolke schob sich aus dem grauen Kasten und quoll nach oben. Charly stand mit einem „Och nein.“, langsam auf und nebelte die Anlage mit dem Feuerlöscher ein.

Danach entfloh sie den Dämpfen nach draußen, wurde jedoch von einer Wand aus purer Hitze zum Stoppen gezwungen. Augenblicklich trat ihr der Schweiß aus allen Poren und ließ ihre leicht gebräunte Haut wie Seide glänzen. Mit einem Ruck zog sie sich das Hemd ihrer Mechaniker-Kluft aus und stand nur in Trägertop und Jeansshort vor ihrer Werkstadt. Ungläubig blickte sie nach oben, als könne ihr die dunstverhüllte Sonne sagen, wieso sie die Einwohner der Metropole so quälte. Wo blieb nur der Wind, für den Chicago so bekannt war? Es regte sich kein Lüftchen in der „Windy City“.

Plötzlich bemerkte Charly einen Schatten am Himmel. Er war klein, ziemlich weit oben, wie sie glaubte, wurde jedoch schnell größer und bewegte sich mit rasender Geschwindigkeit quer über die Stadt Richtung Lake Michigan. Bald war er aus ihrem Sichtfeld verschwunden, abgetaucht hinter den Giganten der Stadt, den Wolkenkratzern der Downtown Core. Charly starrte noch immer auf den Punkt, wo der Schatten ihr Sichtfeld verlassen hatte. Ein merkwürdiges Gefühl bemächtigte sich ihrer, so als hätte sie ein sehr intensives Deja vu. Doch da war nichts mehr zu sehen, also wandt sie den Kopf wieder zum Boden und ließ den Blick über die leere Straße schweifen.

Am Lake Michigan war es jetzt sicher angenehmer als hier, überlegte sie, verleugnend, dass ihre Neugier sie geradezu dazu zwang diesen Gedanken zu fassen. Charly ging zurück in die Werkstadt und suchte nach ihrem alten Fahrrad. Der rostige Drahtesel quietschte, als sie sich in den Sattel schwang und die Straße hinunter rollte. Nicht einmal der Fahrtwind brachte ihr Kühlung, er war genauso heiß wie stehende Luft. Langsam kam sie in die Randbezirke und der See lag längst zu ihrer Linken, noch einen Kilometer weiter und sie hatte die Stadt hinter sich gelassen. Sofort wurde die Luft klarer und brannte nicht mehr in ihrer Kehle und ihren Lungen. Mit quietschenden Bremsen kam sie zum stehen.

Charly blickte ertsarrt an der diesseitigen Uferlinie des Sees auf eine hellgraue , zarte Säule aus Rauch die aus dem Wald heraus züngelte und sich wand wie eine Schlange. Wieder trat sie in die Pedale und steuerte direkt auf das Waldstück zu. Kühlender Schatten empfing sie, als sie von ihrem Fahrrad absprang und es einfach liegen ließ, um zu Fuß weiter zu gehen. Halb rennend hastete sie über den weichen Boden, bis sie durch die Bäume etwas glitzern sah, was sie zum stoppen veranlasste.

Langsam pirschte sie sich weiter vor, bis sie nur noch ein Baum von der Schneise trennte, die das silbrige Ungetüm in den Wald geschlagen hatte. Charly wartete. Von der Schnauze des Schiffes stieg die dünne Rauchsäule auf, welche langsam immer zarter wurde, denn die Erde erstickte das Feuer, das sie hervorrief. Alles blieb ruhig, nicht einmal ein Vogel zwitscherte im Geäst. Charly musterte das Schiff genauer. Seine schlanke Stromlinienform hatte es tief ins Erdreich getrieben, erst die eng an den Rumpf gelegten Flügel hatten die Vorwärtsbewegung gestoppt. Die Heckflosse war direkt am Rumpft abgerissen und lag wohl irgendwo im Wald. Was Charly jedoch beunruhigte, war die Tatsache, dass die seitliche Luke offen war. Die dazugehörige Tür lag verbeult am Boden und wies Spuren von Sprengstoff auf.

Charly fasst schließlich allen Mut und trat hinter dem Baum hervor auf die neu geschaffenen Lichtung. Noch immer rührte sich nichts, also ging sie hinüber zum Schiff und spähte vorsichtig hinein. Drinne war es dunkel und ebenso stickig wie überall. Im Cockpit blinkten Instrumente und eine nervöse kleine Lampe verkündete Treibstoffmangel. Charly ließ ihre Finger über die Armaturen gleiten, deren Fassungen nüchterne, aber dennoch schmückende Form hatten und matt glänzten. Die Sitze von Pilot und Co-Pilot waren mit weichem Leder bezogen, welches bei einem allerdings tief eingeschnitten war. Das Futter quoll aus dem Riss hervor und hatte sich in kleinen, weichen Flöckchen auf dem Boden und der Sitzfläche verteilt.

Charly hob eins davon hoch und betrachtete die dunkelrote Färbung daran. <i>Blut!</i>, schoss es ihr durch den Kopf und sie ließ den Kunststoff erschrocken wieder fallen. Schnell drehte sich die junge Frau um und ließ ihren Blick durch den Rumpf schweifen, aber da war nichts und niemand. Eine metallene Leere ohne Fenster, Sitze oder sonst etwas darin. Einzig und allein eine Decke konnte die junge Mechanikerin ausmachen. Sie lag im hintersten Teil des Schiffes und stand vor Dreck. Charly zog die Nase kraus. Wer oder Was war hier nur gelandet? Sie hoffte inständig es mögen keine weiteren dieser fischköpfigen Widerlinge sein, denn einer reichte ihr vollkommen aus. Angewidert dachte sie an den fetten, stinkenden Limburger.

Mit einem Seufzer stieg Charly wieder aus dem Schiff in den Sonnenschein. Eine Hand noch am Schiff, suchte sie mit den Augen die Gegend ab, als mit einem Mal etwas zischend an ihr vorbeiflog und sich dann in den Boden grub. Teils erschrocken, teils verblüfft blickte Charly auf den langen Pfeil hinunter, der neben ihrem linken Fuß in der Erde steckte. Sein fingerdicker, schwarzbrauner Schaft glänzte ölig, fast wie lackiert und die feuerroten Federn daran gaben ihm ein gefährliches Aussehen. Gerade als Charly sich bücken wollte, um ihn aus der Erde zu ziehen, zischte ein zweiter Pfeil heran und streifte ihren Rücken. Mit einem Schmerzensschrei, fiel die junge Frau auf die Knie und fasste nach hinten. An ihrem Fingern klebte hellrotes Blut.

Hektisch sah sie sich um. Der zweite Pfeil lag unweit von ihr und diesmal hatte er weiße Federn, aber ansonsten konnte sie in der Umgebung nichts ausmachen. Angst stieg in ihr auf. Hätte sie sich nicht gebückt, hätte der Pfeil sie direkt in die Brust getroffen. In einer Kurzschlussreaktion packte sie den Pfeil, der vor ihr im Boden steckte und kroch damit in das Schiff zurück, wo sie sich neben der Tür zusammenkauerte und angstvoll nach draußen lauschte. Lange Zeit rührte sich nichts, also widmete Charly einen Teil ihrer Aufmerksamkeit dem Pfeil, den sie fest mit der Faust umklammert gehalten hatte. Ehrfürchtig drehte sie ihn in den Händen. Er war offensichtlich aus Holz, wog aber kaum etwas und fühlte sich perfekt glatt an. Die roten Federn leicht gewunden angebracht, was den Pfeil im Flug zum rotieren bringen sollte.

Dann betrachtete die Frau die Spitze. Diese glänzte blank silbern, obwohl jetzt etwas Staub daran klebte. Als Charly ihn wegwischen wollte, schnitt sie sich an der scharfen Kante der dreieckigen Pfeilspitze. Unterhalb des Dreiecks ragten auf jeder Seite des Schaftes je zwei nach hinten gekrümmte Spitzen aus dem gleichen Metall hervor. Bei dem Gedanken, dass sie einem Treffer nur knapp entkommen war, stellten sich Charly die
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