Fanfic: Wenn rote Erde brennt

Lass! Brems!“, rief Rico jetzt von hinten und dann fielen Vinnies Kumpels sehr schnell zurück. Also bremste auch er schließlich notgedrungen ab.
Doch der Fremde raste mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. „Das kann nicht gut gehen.“, knurrte Rico noch, das erreichte den andere Motorradfahrer den Riss. Das Vorderrad sprang noch leicht nach oben, als es die stark versetzte Fahrbahnrinne passierte, aber als es aufsetzte glitt der Hinterreifen gerade darüber. Den augenscheinlich ungeübten Fahrer verließ die Balance und das Motorrad geriet ins Schlingern. Vor Schreck bremste er, was das Schlingern nur verstärkte und die großes Maschine schließlich umwarf. Funken schlagend rutschte sie quer über die Straße und schlug gegen die sie begrenzende Betonmauer. Der Fahrer schlitterte in einigem Abstand hinterher und kam zu seinem Glück wenige Zentimeter vor der Mauer zu liegen.
Die drei Marsianer passierte nun den Riss ebenfalls und Modo grummelte: „Die Stadt sollte das hier endlich mal flicken.“ Vinnie und Rico waren schon abgesprungen und zogen dem Verletzten vorsichtig zu zweit den Helm aus. Beiden klappte die Kinnlade herunter, als sie entdeckten, was der pechschwarze Helm versteckt hatte. „Deimone.“, flüsterte Vinnie, während alle drei gebannt auf die Frau nieder blickten, deren schwarzes Fell im Sonnenschein glänzte. Mit einem Mal begannen ihre Lider zu flattern und ein leises, schmerzvolles Stöhnen entwich ihren Lippen. Dann schlug sie zwei smaragdgrüne Augen auf und musterte die drei Umstehenden ruhig, aber dennoch argwöhnisch.
„Bleiben Sie liegen. Wir wissen nicht, ob Sie verletzt sind.“, redete Rico auf sie ein. Die Deimonin schloss die Augen und in ihr Gesicht trat ein Ausdruck tiefer Entrückung, ganz so, als lausche sie in sich hinein. Die drei Mäuse wechselten einen Blick. Kurz darauf schnellten die grünen Augen der Fremden wieder auf und sie macht Anstalten aufzustehen. Rico hielt sie mit sanfter Gewalt zurück. „Bleiben Sie liegen.“, sagte er in freundschaftlichem Ton, aber sie stieß seine Hände wild von sich. „Felnae mey nos carne, Nigrida!“, fauchte sie.
Rico zog seine Hände sofort zurück und stand unsicher auf. Die Frau am Boden setzte sich auf und schwankte leicht, wobei sie sich mit der Hand an den Kopf fasste. Zur Überraschung seiner Freunde sagte Modo in der Sprache der Fremden: „Noy tasterne nos tey soyo. Calne tey segro?“ Die grünen Augen der Deimonin hefteten sich abschätzend auf den Marsianer, schließlich sagte sie: „Schon gut, mir ist nichts passiert.“ Zur Bestätigung stand sie auf und putzte sich den Staub von der Kleidung. Die Körperseite auf der sie die Straße ausgemessen hatte, wies lange, blutige Kratzer auf, die sie abschätzend betrachtete und anscheinend schließlich für ungefährlich erklärte.
„Woher hast du das Bike?“, fragte Rico und wies auf das Motorrad, das arg lädiert schräg auf der Begrenzungsmauer hing. Die Deimonin nahm keine Notiz von ihm und wandte sich statt dessen an Modo: „Woher kannst du unsere Sprache, <i>Nigrida</i>?“ Modo machte keine Anstalten ihr zu antworten, sondern fragte seinerseits: „Das Bike. Wo hast du es her?“ Aber die Deimonin stellte sich stur. Da packte Vinnie sie bei den kräftigen Armen und hielt ihr diese auf dem Rücken zusammen. Fast hätte er sie nicht festhalten können, so ungestüm wehrte sie sich. „Bastardo!“, zischte sie schließlich.
Vinnie legte ihr grün strahlende Handschellen an und packte nur noch einen Arm. Woher hatte eigentlich so zarte Frau solche Oberarme? Noch dazu schien der rechte stärker als der Linke zu sein. Rico setzte ihr den Helm wieder auf und verfrachtete sie hinter Vinnie auf dessen Motorrad. Zu viert fuhren sie ein Stück zurück in die Stadt, dann bog Rico ab, um eine Möglichkeit zu finden, das andere Bike von der Mauer zu pflücken.
Wieder in Charlys Werkstatt warf Vinnie die Deimonin wie ein verschnürtes Paket auf das Sofa , auf dem Charly zuvor noch gelegen hatte. Er zog ihr den Helm aus und dabei riss ihr Zopfgummi, sodass sich ihr blauschwarzes Haar über ihre Schultern ergoss. Sie schenkte Vinnie einen hasserfüllten Blick und beschimpfte ihn mit allem, was ihre Muttersprache hergab. Vinnie beachtete sie nicht weiter, sondern schnappte sich das Telefon, um im Krankenhaus anzurufen.
Modo nahm sich einen Stuhl, drehte ihn zu ihrem „Gast“ und setzte sich verkehrt herum darauf. Die Arme auf der Lehne verschränkte musterte sein Auge die Deimonin, bis diese wütend: „Caiy saie?“, fragte. „Wie ist dein Name?“, stellte Modo eine Gegenfrage. Die Deimonin schien zu überlegen, was sie tun sollte. Modo fuhr ruhig fort: „Mir reicht dein Rufname.“ Sie sah ihn verdutzt an. Was wusste er denn noch? „Kamyra“, sagte sie schließlich dunkel. „Tochter der Nacht.“, murmelte Modo die Bedeutung des Namens nachdenklich vor sich hin.
Damit verwirrte er Kamyra nur noch mehr. Modo blickte wieder auf und fragte: „Bist du allein?“ Es dauerte einen Moment, bis Kamyra verstand, was er meinte. Was jetzt? Sollte sie ihm sagen, dass da draußen eine Gruppe wehrloser Deimonen im Wald hockte? Sie entschied sich dagegen: „Ja. Bin ich.“ Obwohl Modo die Antwort zu lange gedauert hatte, beließ er es zunächst dabei. „Was führt dich auf die Erde?“, hakte er weiter nach. Kamyra wandte sich ab. Ihr war dieses Frage – Antwort – Spielchen nicht recht und deshalb schwieg sie sich nun aus.
In diesem Moment fuhren Rico und ein älterer Mann mit einem alten Pick-up vor, auf dessen Ladefläche die beiden Motorräder lagen. Er hatte den Wagen bei einem Freund Charlys ausgeborgt. Modo half ihm die Bikes abzuladen und in die Werkstatt zu bringen. Der Alte hupte noch einmal und fuhr dann knatternd wieder ab. Vinnie legte gerade auf und ließ sich in den Sessel zurückfallen, in dem er saß. „Wie geht’s ihr?“, wollte Modo wissen. Vinnie zuckte mit den Schultern. „Die konnten mir nichts Genaues sagen.“
Modo wandte sich an Kamyra, die mit geschlossenen Augen und noch immer gefesselt auf dem Sofa lag. „Hast du ein Gegengift?“ Kamyra öffnete langsam die Augen und erwiderte: „Keine Ahnung.“ Vinnie sprang auf und sah aus, als würde er jeden Moment seine Waffe ziehen und die Deimonin niederschießen.
Modo streckte den Arm zurückhaltend vor dem Jüngsten der Gruppe aus. „Was heißt das genau?“ Kamyra setzte sich mühsam auf. So brachte ihre Lüge nichts, also sah sie Modo fest in das Auge. „Nun gut. Ich bin nicht allein hier gelandet. Mein Partner hat auf eure Freundin geschossen. Und nur er kennt das Gift an seinen Pfeilen.“ Vinnie machte einen Schritt nach vorn und stieß gegen Modos metallenen Arm, der ihn wie eine Wand zurück hielt. „Dann wirst du uns zu diesem Kerl führen!“, schrie er halb.
Um Kamyras Mund spielte ein zynisches Lächeln. „Oder sonst?“, fragte sie. Vinnie reichte es. Er stieß seinen Kumpel beiseite, zog die Waffe und richtete deren Mündung auf die noch immer ruhige Deimonin. „Sonst schieß ich dir ein siebtes Loch in den Kopf!“ Kamyra stand auf und ging langsam auf ihn zu, solange, bisdie Mündung der Waffe sich in das Fell über ihrer Brust grub. „Schieß doch besser hier hin, Kleiner.“, forderte sie ihn in ihrem spöttelnden Ton auf.

TO BE CONTINUED

Soderle, das war’s wieder von mir! In der Hoffnung, vielleicht doch mal ein zwei Kommis zu bekommen, verbleibe ich! Bis zum nächsten Mal!

Ciao Drachini
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