Fanfic: Final Fantasy – Der Roman
Kapitel: Kapitel 1: Die Legende erwacht
Unsere Geschichte beginnt an einem sonnigen Morgen in der Hauptstadt des Kontinents des Nebels, dem Königreich Alexandria. Dieses war gut gegen Angreifer geschützt, da es auf einem sehr hochgelegenen Berg erbaut wurde. Nur einmal, vor 200 Jahren, wurde es fast ausgelöscht. Damals wurde das Heilige Tribunal eingeläutet, welches Garnet II und Eiko, die damals letzten Esper geleitet haben. Die Bestia Bahamut attackierte da die Stadt, doch Alexander, die Heilige Bestia, zerstörte Bahamut mit einem einzigen Flügelschlag. Danach aber war das Schloss in Trümmer zerlegt. Gut zwanzig Jahre dauerte es, das Schloss wieder aufzubauen. Deshalb war es Tradition in Alexandria, jedes Jahr ein Fest zu halten, zu Ehren der Mühen damals. Dieser Morgen ist der Vortag des Festes, und ein jugendlicher Junge im Alter von 14 Jahren, dessen strohblonde Haare in der Sonne glitzerten, dessen Augen wie Opale leuchteten und dessen Mund zu einem Grinsen verzogen war, stand in der Ecke und blickte gebannt auf das Waffengeschäft gegenüber. Der Name dieses Jungen war Karu Montré.
Bald wurde er jedoch aus seinen Gedanken gezogen. Ein Tumult hatte sich gebildet, und Karu wurde neugierig. Er drückte und schob sich durch die Menge, bis er in der vordersten Reihe stand. Eine Gestalt unter einem Kapuzenumhang wurde anscheinend abgeführt, da die Arme und Beine dieser mit Ketten gefesselt waren. Karus Blick folgte dem Gang dieser Person. Sie ging geradewegs auf einen Käfig zu und in diesem - Karu erbleichte-
befand sich ein Behemoth. Ein sehr kräftig gebauter Mann trat aus einem Schatten, und die Gestalt blieb stehen. „Uralter Weiser“, sprach der kräftige Mann mit kühler Stimme, „du wurdest als Verräter deines Volkes benannt. Bekennst du dich schuldig?“ Man sah, dass der Uralter Weise das Gesicht zu einem Grinsen verzogen hatte. „Schuldig bekennen?“, fragte er in einem spöttischen Ton, „Wieso soll ich mich schuldig bekennen, wenn ich nur den rechtmäßigen Besitzer der Seelenkraft suche? Zidane Tribals Seelenkraft gehört dem Einen Krieger, dem Nachfahren Zidanes, und nicht den Uralten Weisen!“ Die Menge murmelte zustimmend, doch Karu wusste nicht, was der Mann unter dem Umhang meinte. Erneut sprach der Schrank von einem Mann. „Das Urteil lautet Tod in der Öffentlichkeit. Das Hinrichten wird diese Behemoth- Kreatur in dem Käfig übernehmen.“ „Wie Sie meinen“, grinste der Uralte Weise gelassen, „Doch ich muss noch zuvor jemandem etwas geben.“ Langsam schritt der Mann auf den verständnislos blickenden Karu zu. Er steckte die Hand in seinen Umhang und zog eine nicht ganz faustgroße Kugel hervor. Der Uralter Weise hielt sie Karu hin, welcher sie langsam ergriff. Die Kugel wurde flammend rot und verschwand an der Stelle, wo Karus Herz war. „Packt ihn!!“, schrie der stämmige Mann. Der Behemoth wurde aus dem Käfig gelassen. Doch etwas Komisches passierte. Er stürzte sich in die Menge und schnappte nach den Leuten. Der Uralter Weise grinste zu Karu, gab ihm ein Kurzschwert in die Hand und sprach: „Das ist das Schwert, welches du schon lange haben wolltest. Benutze deine neue Macht und vernichte den Behemoth! Vielleicht weißt du es nicht, aber Gaia liegt kurz vor der Zerstörung. Mache dich danach auf den Weg und finde die anderen Auserwählten! Wir werden uns bestimmt wieder sehen …“ „Halt!“, rief Karu, „Wie benutze ich diese Macht?“ Doch mit dem Flattern seines Umhangs war der Weise verschwunden. Karu stand unschlüssig da. Schreie der Leute drangen in sein Ohr, und viele würden bestimmt umkommen … Doch auf einmal spürte Karu etwas in sich erwachen, es war, als wäre noch etwas anderes in ihm. Mechanisch drehte er sich zu der Bestie um. Sie bedrohte ein wunderhübsches Mädchen in Karus Alter. Sie hatte lange schwarze Haare und hielt eine Art Stock in der Hand- der Feuerbälle abschoss. Eine Magierin, fuhr es durch seinen Kopf. Wenn ich ihr helfe, dachte Karu, und diese Seelenkraft irgendwie einsetze, können wir es schaffen … und danach bitte ich sie, mit mir zu gehen. Grinsend rannte er auf den Behemoth zu. Doch das Grinsen verflog ihm, als sich das Monster Karu bemerkte, sich ihm zuwendete und das Maul aufriss. Karu sprang in die Luft, zielte auf die Nüstern der Bestie und tat, was ihm als das Sinnvollste erschien- er schlug mit dem Kurzschwert zu. Dem Behemoth machte das aber nichts aus, und so rannte Karu zu dem Magier- Mädchen, um diese zu retten. „Hau ab hier, los!“, schrie Karu sie an. Doch das Mädchen blickte Karu nur verwundert an. „Du bist der Träger einer Seelenkraft und benutzt sie nicht?“, fragte sie. Karu fiel in dem Moment nicht ein, woher sie das wissen konnte und sagte: „Wenn du weißt, wie’s geht, dann sag’s mir, schnell!“ Doch anstatt auf seine Bitte einzugehen, sagte sie: „Ich habe einen Plan. Ich werde gleich mit meinem Flammenzauber sein Maul öffnen, und du schießt dann rein, okay?“ Sie rannte davon. „Wie schießen, mit was denn?“, rief Karu ihr hinterher, doch sie antwortete nicht. Sie war bleich geworden, Karu sah ihr Gesicht von der Seite. Bevor er sich selbst fragen konnte, was sie denn so erschreckt haben könnte, wusste er es. Da war nicht nur ein Behemoth- da waren plötzlich mindestens zehn an der Zahl. Karu sah für einen kurzen Moment nach oben und erblickte eine Person, die sich grinsend über einen Turm lehnte und etwas beobachtete. Der Schrei des Mädchens aber riss Karu aus der Tatenlosigkeit. Es war in die Ecke gedrängt, der Stab lag zerbrochen auf der Erde und sie wimmerte. Keiner in der Menge tat etwas, sie standen nur da und glotzten die Monster an. Das alles machte Karu so wütend, dass er danach nicht mehr genau wusste, was er tat. Es ging alles so schnell. Er rannte wie besessen auf das Monster zu, sprang, viel höher als sonst, zu dem Kopf des Monsters auf und schlug mit aller Macht zu. Doch statt einem einfachen Schwerthieb sah man etwas sehr Ungewöhnliches: etwas Weißes, das sogar heller als Licht schien, schoss aus der Klinge des Kurzschwerts heraus und durchteilte das Monster genau in der Mitte. Blut spritzte in die erschrockene Menge und übergoss den steinernen Boden. Jetzt wusste Karu, wie es ging. Er lief nun auf die anderen Monster zu, sprang noch höher als gerade und zog in der Luft einen Halbkreis mit dem Schwert, welcher alle anderen Behemoths mit dem strahlend hellen Zauber vernichtete. Blut triefend landete Karu wieder auf dem Boden. Die jubelnde Mange nahm er fast gar nicht mehr wahr. Ein Gefühl von bodenloser Tiefe überkam jedes einzelne Körperteil von ihm, und das letzte, was er hörte, war ein dumpfer Aufprall auf den Boden.
Der Uralter Weise stand ganz in der Nähe und beobachtete das Geschehen. Grinsend wandte er sich um und ging weg. „Ja, ja, jetzt wird es Ernst“, murmelte er, „Der Eine Krieger ist geboren!“