Fanfic: Sternensuche
seinen ersten Angriff.
Dann stürzte er los, einen Arm angehoben und instinktiv, in der Annahme dass er mich oben treffen wollte, verkreuzte ich meine schützend vor dem Gesicht. Er jedoch landete neben mir, rollte sich zur Seite und bevor mein Bewusstsein es überhaupt wahrnahm, war sein Bein schon aus dem Nichts hervorgeschnellt, schlug meine Füße weg und ich fiel mit einem "jeep" nach vorne. Er sprang auf, drückte mich mit seinem Knie auf meinem Rücken auf das Gras und bevor ich reagieren konnte, hatte er den Gürtel meines Gis gelöst und hielt ihn nun wie eine Trophäe von sich gestreckt. Er erhob sich und sprang gerade noch rechtzeitig zurück, bevor ich mich auf den Rücken gerollt hatte und ihn erwischen konnte.
Das hatte er also mit "alles ist erlaubt" gemeint... ich zwang mich aufzustehen und wischte mir Erde von dem Kampfanzug. So ein... Perversling.
Er tanzte um mich herum. "Hol ihn dir!" Ich wusste, dass er mich nur provozieren und anstacheln wollte, aber das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen.
Ich schnappte nach meinem Gürtel, doch jedesmal war er ein Stück zu weit entfernt und sprang rückwärts. Ich wurde wütend. "KÄMPFE ENDLICH!"
"Wie du willst!" Noch während ich sprach, stieß er sich ab, landete mit seinen Füßen an einem Baum und nutzte den erneuten Schwung um wieder auf mich zuzufliegen und ich rannte ihm entgegen.
Zu spät um anzuhalten oder langsamer zu werden, sah ich wie er plötzlich stoppte, nur zwei Meter von mir entfernt und sich so klein wie möglich zusammengerollt nach unten fallen ließ, so dass ich unweigerlich über ihn stolpern würde. Ich versuchte über ihn hinweg zu springen, aber als ich es tat, streckte er einen Arm nach oben zu meinem Fuß. Ich stolperte, und während ich fiel, griff er nach meinen Knöcheln, benutzte den Gürtel um sie fest zusammenzuschnüren, niemals zuvor hatte ich ihn sich so schnell bewegen gesehen.
Während er an meinen Füßen rumhantierte, versuchte ich mich selbst auf den Rücken zu drehen, aber er warf sich auf mich, drückte mich mit seinem Gewicht zu Boden und drehte meine Arme auf dem Rücken. Er zog mein Oberteil etwas nach unten, bis er die Ärmel verknoten und ich mich endgültig nicht mehr bewegen konnte.
Als er fertig war, drehte er mich auf den Rücken. Es war so erniedrigend, dass ich es ihm ermöglicht hatte mich wie einen Rollmops zu verschnüren! Ich wand und drehte mich, versuchte die Fesseln zu lösen oder wenigstens das Material zu lockern, aber die Knoten waren zu stark.
"Gibst du auf?" Er kniete über mir, sein Atem ging schwer und ich war froh, dass er sich wenigstens ein bißchen hatte anstrengen müssen.
"NEIN!" Ich weigerte mich zuzugeben, dass er mich wirklich besiegt hatte. So leicht würde ich mich nicht geschlagen geben.
"Ich habe trotzdem gewonnen", keuchte er.
"Der Kampf ist noch nicht vorbei! Was hast du also gewonnen?", fragte ich ärgerlich und versuchte meine Arme aus den Fesseln zu befreien, doch seine Knie die meine Beine zusammendrückten und seine Hände, die meine Schultern zu Boden drückten, hielten mich fest.
"Dich." Dann beugte er sich runter, einen entschlossenen Ausdruck im Gesicht, und küsste mich ohne Vorwarnung auf den Mund. Ich riss meine Augen auf. Ranma...er...er...
Er löste sich von meinen Lippen und schaute mich an. Wie süß er aussah, wenn er um die Nasenspitze rot wurde.
"Ein Kampf um alles oder nichts, wie gesagt." Verlegen wartete er auf meine Reaktion.
Ich starrte zurück, verloren in dem Gefühl, seinen Körper so nah an meinem zu haben und dem angenehmen Kribbeln, das sein Kuss bei mir ausgelöst hatte.
Ich beschloß, dass meine Niederlage ein Sieg für uns beide war und hörte auf mich zu wehren, küsste ihn stattdessen hungrig zurück, suchte seine Lippen, die den Kuss bereitwillig erwiderten.
Ich konnte spüren, wie Ranma lächelte.
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Nachdem er mich von den Fesseln befreit hatte, die schmerzhaft in meine Gelenke geschnitten hatten, lehnte er sich mit dem Rücken an eine große Eiche und zog mich mit sich. "Lass uns noch ein bißchen hierbleiben..."
An ihn gelehnt, mein Rücken an seiner Brust und die Wärme seiner Hände auf meiner Haut, die sich in meinem Körper fortsetzte, wurde ich schläfrig. Zwei Jahre der Einsamkeit ohne Ranma fielen von mir ab und schließlich schlief ich ein.
Ich erwachte von dem Geräusch seines Herzens, das gegen seine Brust schlug.
Seine Arme hielten mich noch immer, ich spürte die Bewegung seiner Muskeln, während seine Hände mit einem Grashalm spielten. Das Gesicht der warmen Sonne zugewandt lächelte ich und dachte, wie sehr ich seine Arme liebte, die Form und ihre Kraft. Mein Herz schlug schneller.
Ich rutschte ein Stück enger an ihn heran, sein Kinn lag nun auf meinem Kopf und ich konnte seinen Atem in meinem Haar spüren.
Ein goldenes, kribbelndes Gefühl der Geborgenheit und Wärme breitete sich von meinem Bauch in jedes noch so kleine Stück meines Körpers aus und ich schloß wieder die Augen. Ranma...
Er ließ den Grashalm fallen, umarmte mich noch fester von hinten und beugte sich zu meinem Ohr runter, so nah dass ich seine Lippen spüren konnte, die meine Haut streiften.
"Nichts darf uns diesen Frühling kaputtmachen. Nichts, hörst du?"
Als ob er das Grauen geahnt hätte.
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Fortsetzung folgt!