Fanfic: Hellseherin #2
verraten.
Früher,als die Menschen noch Jäger und Sammler waren, mussten sie ständig auf der hut vor Fressfeinden sein. Heute ist die Gefahr, von einem Löwen angegriffen zu werden, wesentlich geringer, aber unser Unterbewusstsein hat diese Fähigkeiten beibehalten.
Nun mischt es also alle Gedanken und alle Wahrnehmungen gewissermaßen zusammen, so entsteht das momentane Wahrnehmungsbild.
Dieses >Zusammenmischen< der Gedanken müssen wir lernen, auseinander zu kennen. Wir müssen unsere Gedankengänge beherrschen lernen. Dadurch werden wir automatisch die wichtigen von den unwichtigen Gedanken trennen lernen. Ihr werdet eure Aura auf einem belebten Ort wie der Straße nicht verbergen können, dazu sind es für euch noch zu viele Eindrücke, aber in unserem Wohnzimmer, wo es relativ ruhig ist, könnt ihr schon bald die Flugzeuggeräusche und ähnliches wegdenken. Sollte aber Gefahr drohen, werdet ihr dies sofort wahrnehmen können.
Ihr müsst zurzeit nur lernen, eure Aura zu fühlen und in unserem Haus verbergen zu können. Wenn ihr das Grundprinzip begriffen habt, werdet ihr alleine üben können. Das Grundprinzip werde ich euch allerdings beibringen, bis ihr es perfekt beherrscht."
Nach dieser eindrucksvollen Erklärung, hatten die beiden Schwestern einigermaßen verstanden, warum Kampfsportler es nicht mochten, gestört zu werden.
Eifrig begannen sie, zu üben. Erst mussten sie sich auf alle Geräusche konzentrieren, dann >zerpflückten< sie die Geräusche und versuchten schließlich, einzelne herauszufiltern.
Am Ende dieses Nachmittags hatten beide kurz ein ungewohntes Gefühl gehabt, als hätten sie sich kurz aus dieser Umgebung ausgeschlossen. Sie hatten das Gefühl, sich über allem zu befinden und nur die Worte Souns gehört zu haben. Sie hatten es beide geschafft, für Sekunden die volle Konzentration zu erlangen. Das entging auch Soun nicht und er teilte es ihnen auch mit. Von dem Erfolgserlebnis beflügelt, hatten sie den nötigen Aufschwung zum Weitermachen.
~ ~ ~ ~
"Ja, ich würde, wenn es irgendwie möglich ist, noch heute fliegen." Die Stewardess am Schalter war ein wenig verwundert über diesen Mann der ohne Reisegepäck, nur mit einem kleinen Wanderrucksack, so schnell wie möglich nach China wollte.
Einige Tastendrücke später, die sie auf ihrem Computer eingegeben hatte, konnte sie Auskunft geben. Sie rückte noch ihre Stewardessenhaube zurecht, der Mann vor ihr war schließlich ein Kunde, und gab ihm die gewünschte Auskunft.
"Es würde ein Flug in etwa einer halben Stunde gehen, der..." "Ich nehme dieses Flugzeug, geben sie mir bitte das Ticket."
Er musste es wirklich eilig haben. Nach Bezahlung erhielt er sein Ticket und war Sekunden später verschwunden. *Komischer Kauz...aber irgendwie hat er sehr nett gewirkt.* sie wandte sich dem nächsten Kunden zu und hatte den seltsamen Mann bald vergessen.
Ono Tofu, seines Berufs her Arzt, war auf dem Weg zu seinem Flugzeug, dass ihn zu seinem Meister bringen würde. Er hatte von dessen derzeitigen Schüler erfahren, dass er in den Gebirgen unterwegs war, aber er war zuversichtlich, dass er ihn finden würde. Eigentlich hatte Ono noch warten wollen, bis er Akane untersucht hatte. Doch angesichts der Tatsache, dass es vielleicht dauern könnte, bis der Stoff da war, hatte er sich entschlossen, seinen Meister gleich aufzusuchen.
Drei Stunden später landete die riesige Maschine auf dem Flughafen in China
Drei Tage später hatte Dr. Tofu seinen Meister gefunden. Die Reise war beschwerlich gewesen, doch er musste schnellstmöglich mit ihm reden.
"Ich grüße dich, Ono Tofu. Die wirkst erwachsener und erfahrener." Tofu verbeugte sich vor seinem Meister. Dieser musterte ihn kurz. "Du hast Falten im Gesicht. Sorgenfalten. Sag, mein Freund, was führt dich zu mir?"
"Sensei. Nachdem ich bei euch gelernt hatte, kehrte ich nach Japan zurück. Dort habe ich Medizin studiert, um heilen zu dürfen. Ich habe in Tokio meinen Traum verwirklich und eine Praxis eröffnet. Die Patienten kommen gerne zu mir, sie wissen die Heilkunst der Chiropraktiker zu schätzen.
Der Grund, warum ich euch aufgesucht habe, ist eine Familie, die einige Straßen weiter wohnt. Ein Vater und seine drei Töchter, die Mutter ist vor langer Zeit gestorben.
Vor etwa drei Jahren kam ein alter Freund von Soun Tendo, dem Vater, vorbei. Er nennt sich Genma und seinen Jungen Ranma Saotome. Sie verlobten Genmas Jungen mit der jüngsten Tendo-Tochter, Akane.
Dieses Mädchen ist ein wenig ... außergewöhnlich. Sie betreibt Kampfsport und das auch recht geschickt, wenn sie sich auch nicht ernsthaft mit Ranma messen kann.
Ranmas Vater hatte im laufe ihrer 10-jährigen Trainingsreise viele Leute getroffen und Ranma hat neben Akane noch 3 andere Verlobte. Eine Amazone und eine Okonomiyaki-Köchin.
Die beiden wollen gerne Ranma als Ehemann. Da er allerdings schon mit Akane verlobt ist, kommt ebendiese gelegentlich in Schwierigkeiten. Außerdem gibt es noch ein Mädchen einer anderen Schule, die sich in Ranma verliebt hat, Kodachi Kuno. Sie ist ein wenig eigenartig und hat ihre Verlobung mit Ranma ohne seine Zustimmung beschlossen.
Der Grund, warum ich hier bin, ist, dass jemand Akane das ... das Eulen-Extrakt verabreicht hat." Bisher hatte der Meister nur stillschweigend zugehört, doch als er das Wort >Eulen-Extrakt< vernahm, verfinsterte sich sein Gesicht und er starrte seinen Schüler nur ungläubig an.
"Das Eulen-Extrakt?" "Ja, leider. Ranma hörte in der Nacht ihre Schreie und eilte zu ihr. Er dachte, dass jemand seine Verlobte angegriffen hätte, doch als er das Zimmer betrat, fand er sie nur schlafend vor. Als sie aufwachte, entfaltete sich die Wirkung und sie wäre beinahe gestorben. Zum Glück haben sie mich zur Hilfe gerufen.
Verzeiht mir, dass ich sie nicht untersucht habe, bevor ich hierher kam, doch ich wollte nicht unnötig warten. Es wird nicht lange dauern, ehe seine anderen Verlobten Akanes Zustand ausnützen werden. Vor allem um Kodachi mache ich mir Sorgen. Ehe das Extrakt zu wirken begann, erzählte Akane noch etwas von "... Kodachi war hier ...". Ich weiß, es ist viel verlangt, doch ich verstehe nicht halb soviel davon wie ihr. Könntet ihr..." "Ich werde dich begleiten." Ono nickte seinem Meister erleichtert zu und so machten sie sich dann auf den Weg.
~ ~ ~ ~
Der eifrige Verkäufer aus dem Armenviertel brachte Genma unterdessen in ein schäbig aussehendes Lokal, die >Ecke<. An der Bar stand ein Kellner, dem es offensichtlich egal war, dass eben Gäste gekommen waren. Allerdings war Genma heimlich froh, dass er nichts aus den dreckigen Gläser trinken musste.
Als sie sich gesetzt hatten, öffnete sich die Ladentür ein weiteres mal und herein kam eine Frau. Sie trug Lumpen wie jeder andere und doch war sie etwas besonderes.
"Nun, du hast mich rufen lassen, Sadamu-san? Ich hoffe, du hattest einen guten Grund, ich war gerade beschäftigt..."
Sie sah so durchschnittlich aus, wie Genma selten jemanden gesehen hatte: mittlere Größe und Figur, mit braunem, etwas schmutzigem Haar, das Gesicht eher blass mit unauffälligen Zügen, die man kaum mehr wiedererkennen würde. Noch während Genma sie einschätzen wollte, schien sich dieses Gesicht vor seinen Augen zu verändern. Unter dieser betonten Normalität schien sich etwas besonderes zu befinden, etwas Gerissenes, etwas Gewandtes das sich verflüchtigte, wenn man versuchte, festzustellen, was es war.
Sie blickte ihn mit unergründlichem Blick an.
"Nun, Iida, ich habe dich rufen lassen, weil ich dir einen äußerst interessanten Kunden vorstellen möchte. Er hat mir versichert, dass der Preis keine Rolle spielt." Damit deutete er zu Genma, der immer noch keine Regung zeigte und die Frau mit dem Männernamen kühl musterte. Ohne eine sichtbare Regung im Gesicht sagte er: "Ich hoffe, sie tragen ihren Namen zu recht. Er steht für Skrupellosigkeit und ich bin auf der Suche nach etwas, dass man auf normalem Weg nicht bekommen kann."
Auch Iida merkte man ihre Gedanken äußerlich nicht an, aber insgeheim fand sie diesen seltsamen Menschen nicht alltäglich...
*Oh, dieser Mann ist interessant. Aber auch ein wenig seltsam, er wirkt so, als würde sich ein Beamter als Kampfsportler verkleiden... aber er verrät sich durch die kalte Art, wie er redet. Das könnte in der Tat interessant werden...*
Ihr Gesicht veränderte sich zu wenig, dass man es als lächeln bezeichnen konnte, aber man merkte ihr Interesse.
"Ich hoffe, dass ich es beschaffen kann, falls ich es nicht habe." Der Material Artist musterte sie eingehend und nickte dann. "Ich bin mir sicher, dass sie es beschaffen könnten, aber ich will keine Blutflecken, weder