Fanfic: Hellseherin #2
sichtbare, noch unsichtbare. Sollte ich davon hören, können sie zusehen, wie sie den Stoff loswerden. Ich möchte keine Toten."
Iida nahm das nickend aber stumm zur Kenntnis. Dieser Mann ging auf Nummer sicher: was nicht passiert war, konnte man nicht nachweisen. Aber was zum Kuckuck wollte er denn nun haben? Langsam wurde sie ungeduldig.
"Ich bin auf der Suche nach einem Stoff aus Ägypten. Bevor ich aber davon näher berichte, möchte ich Sie bitten, ihre Lauscher wegzuschicken. Ich mag es nicht, wenn man versucht, mich zu überlisten, schon gar nicht auf so auffällige und lausige Weise."
Iidas Gedanken überschlugen sich. *Wie hat dieser Typ meine Lauscher gefunden!? Er waren noch dazu einige meiner Besten! Puh, Sadamu hatte recht: der Kerl ist gefährlich, ich muss auf ihn aufpassen...*
Für einen Moment entgleiste ihr Gesicht, doch sie brachte sich schnell wieder unter Kontrolle. Ein Nicken Richtung Tür und vier Leute verließen den Raum, aus allen möglichen Verstecken kommend.
"Nun, wie gesagt, ich bin auf der Suche nach einem Stoff aus Ägypten. Er wird aus Leinen oder Seide gemacht, in den Papyrusstreifen, Krokodilzähne und Reiherfedern eingewebt sind. Dann wird der Stoff in den Gedärmen eines Hochlandrinds gekocht und mit der Tinte eines Tintenfisches eingefärbt.
Wozu ich ihn brauche, ist uninteressant. Die Frage ist vielmehr, ob sie ihn besorgen können."
Iida hatte sich stillschweigend seine Beschreibung angehört. Die oftmals seltsamen Wünsche ihrer Kunden waren für sie nicht mehr allzu schockierend.
"Nun, ich denke schon, dass ich ihn beschaffen kann ..."
Auch Sadamu war in Gedanken. Die ganze Zeit, seit ihn dieser Fremde darauf angesprochen hatte, bildete er sich ein, schon mal irgendwo von diesem Stoff gehört zu haben. Plötzlich fiel es ihm wie die altbekannten Schuppen von den Augen, oder besser gesagt Gedanken:
Ein Lieferant von ihm hatte einige Meter von diesem Zeug gehabt und war ganz verzweifelt gewesen, weil er ihn nicht losgeworden war. Vor etwa einer Woche hatte er ihm die Ohren vollgejammert, aber wer war dass zum Teufel noch mal gewesen...?
Ein weiterer Gedankenblitz der die Schuppen scheppern lies: "Hisoka..." Leise murmelte er den Namen vor sich hin, doch die anderen beiden waren aufmerksam geworden.
Jetzt meldete sich wieder Iida zu Wort: "Du meinst unseren Hisoka, diesen Nichtsnutz, der jeden Krempel kauft? Hätt´ ich ja wissen müssen, dass er Mist baut, aber jetzt könnte es ihm zugute kommen."
Sie wandte sich wieder an Genma. "Wie viel würden Sie für den Stoff bezahlen? Wie ich Hisoka kenne, hat er genug davon."
G: "Wie viel würden sie verlangen?"
I: "20.000 Yen pro Meter"
G: "Das ist zuviel, schließlich würdet ihr den Stoff gar nicht loswerden, mach mir ein besseres Angebot!"
I: "19.000"
G: "18.000"
I: "18.500"
"Gut.", meldete sich Genma nach einigem Überlegen schließlich wieder zu Wort. Er hatte damit gerechnet, dass er um die 30.000 Yen zahlen würde, aber das bräuchten die beiden nicht wissen, dass er überhaupt so viel Wert war.
"Aber erst will ich testen, ob er echt ist. Ich komme in 2 Stunden wieder, dann werdet ihr den Stoff wohl haben. Ich werde wieder in dieses... Café kommen."
Mit diesen Worten stand er auf und machte sich auf den Weg zurück ins Tendo-Dojo.
~ ~ ~ ~
"Ja, gut gemacht, Kasumi. Jetzt hast du immerhin schon beinahe 1 Minute die Konzentration halten können! Wenn du so weitermachst, kannst du bald deine Aura verbergen. Nabiki ist schon soweit." *Wenn auch nur für knapp 30 Sekunden, und das ohne besondere Ablenkungen...*
Die beiden Tendo-Töchter hatten sich als äußerst gelehrig hersausgestellt. Sie hatten es innerhalb weniger Stunden geschafft, sich richtig zu konzentrieren. Nabiki war beinahe schon so weit, dass sie ihrer Schwester ganz kurz gegenübersitzen könnte. Wenn auch nur sehr kurz...
Die Haustür öffnete sich und Genma kam herein. Sofort wurde er von den zurückgebliebenen befragt und gelöchert, wie es denn gelaufen war.
Dieser erzählte, was passiert war und macht sich dann auch ans meditieren.
~ ~ ~ ~
Nun, Ranma hatte sich natürlich auf dem Weg zu Cologne erst mit Kuno prügeln müssen - "Ranma Saotome, ich weiß, dass du das Mädchen mit dem Zopf gefangen hältst, gib sie frei, Schurke!" - war aber schließlich heil dort angekommen...
"Grüß dich, Schwiegersohn, was kann ich für dich tun? Wenn du zu Shampoo willst, sie ist gerade ausliefern." Ranma schüttelte nur leicht den Kopf. "Cologne, ich nehme an, du weißt, was das >Eulen-Extrakt< ist?"
Die Amazone starrte ihn entsetzt an, dann deutete sie ihm, ihr zu folgen. Sie gab Mousse noch einige Anweisungen, ehe sie sich vom Restaurant mit Ranma Richtung Park entfernte. Dort ließen sie sich dann auf einer Bank nieder. Ranma genoss kurz die Ruhe, ehe Cologne zu sprechen begann.
"Ranma, erzähl mir sofort, was passiert ist. Warum weißt du vom Eulen-Extrakt? Wer hat dir davon erzählt?"
Also begann Ranma nach kurzem Zögern zu erzählen. Er wusste, dass er sich im Notfall auf Cologne verlassen konnte.
Diese wiederum war erstaunt, dass dieser junge Arzt so viel davon wusste.
"...also ist Dr. Tofu nach China gereist um seinen Meister zu suchen. Er wird, wenn alles gut geht, in 3 Tagen wieder da sein. Er wollte aber die Praxis nicht schließen, deshalb bittet er dich, sie zu übernehmen. Er hatte keine Zeit mehr, dich persönlich zu bitten, ich soll mich für ihn entschuldingen."
Die alte Amazone nickte langsam. "Ist in Ordnung." Bevor sie sich jedoch auf den Weg in die bisher leere Praxis machte, wandte sie sich noch einmal zu Ranma um.
"Ranma, erzähl Shampoo nichts davon. Sie soll nichts davon wissen. Wissen kann tödlich sein und sie ist manchmal leichtsinnig. Aber ich versichere dir, sie wäre nie in der Lage,
s o l c h e Methoden zu benutzen. Ihre Ehre, ihre Gesetze ... und ich ... würden es nicht gestatten."
Ranma musste kurz an den Vorfall denken, als Akane wegen Safron eine wasserlose Puppe gewesen war und Shampoo drohte, sie zu töten... er war verzweifelt gewesen, dass sie ihr etwas antun könnte... aber auf Cologne war Verlass. Sie spielte mit offenen Karten und Menschenleben waren ihr zu viel wert. Shampoo war da schon skrupelloser...
"Gut, ich werde ihr nichts erzählen und mich auch für den Gefallen bei dir revanchieren, aber ich werde Shampoo nicht hei..."
"Das gehört zunächst zu anderen Problemen. Wir müssen uns auf das hier und jetzt konzentrieren. Die Verlobtensache vergessen wir vorerst. Ich werde mit meiner Enkelin reden."
Mit diesen Worte wandte sie sich um und hüpfte auf ihrem Stock zu Dr. Tofus Praxis.
Ranma sah der alten Amazone nach. Sie war ein nervig und aufdrängend, manchmal ziemlich herablassend und brutal, aber er konnte sich auf sie verlassen.
Cologne war aus seinem Blickfeld verschwunden. Er riss sich aus seinen Gedanken und machte sich auf den Weg zurück ins Tendo-Dojo.
*Ich frage mich, wer es war. Ich glaube, sobald Dr. Tofu wieder da ist, werde ich versuchen, mehr über diese ... diese Person herauszufinden, die Akane das angetan hat. Vorher darf ich sie nicht alleine lassen, wenn Kodachi oder eine der anderen auftaucht, ist Akane ihnen hilflos ausgeliefert.*
Sein Blick verdunkelte sich kurz, als er daran dachte, dass jemand seiner Verlobten so etwas angetan hatte, ohne das er es verhindern konnte. Es wurmte ihn vor allem, dass es mehr oder weniger unter seiner Nase stattgefunden hatte, er war ja schließlich nur ein Zimmer weiter gewesen.
Wiederholt rief er sich die Szene in Akanes Zimmer vor Augen: Erst hatte sie ihn wie gewohnt angebrüllt, aber ihr Blick, als dieses Teufelszeug zu wirken begonnen hatte... nie wieder, schwor er sich, würde irgendjemand ihr solche mentalen Schmerz zufügen, nur über seinen Leiche!
Im Dojo angekommen machte er sich auf den Weg, die Tendo Schwestern zu suchen. Er war gespannt, wie weit sie mit dem Training gekommen waren. Erst nachher wollte er zu Akane gehen und mit ihr reden. Sie war auf ihr Zimmer geschickt worden, da sie keiner ihrer Schwestern begegnen durfte, ...noch nicht. Außerdem war sie noch recht erschöpft von den Erlebnissen dieser Nacht und war wahrscheinlich eingeschlafen. Ranma wollte sie lieber nicht stören.
Leise betrat er die Terrasse. Wenn die beiden angefangen hatten zu üben, wie er vermutete, wollte er sich lieber nicht stören.
Er konnte sich noch genau erinnern, wie er in den Gassen der Großstädte zwischen den Armen der Stadt seine Konzentration geübt hatte, dort wo sein Vater jetzt unterwegs war, um den Stoff für Akane zu bekommen.
Er erinnerte sich noch an die verlumpten Gestalten, die nach ihm gegriffen hatte, die nach ihm