Fanfic: Besessen

Kapitel: Kapitel 2

Annika sah ihn an und wusste im gleichen Moment, dass ihr Blick kaum helfen würde, denn sie sah ihn an wie einen Verrückten. Das, was er gerade gesagt hatte, hatte sie noch gar nicht richtig aufgenommen, sie sah ihn nur an und Tränen liefen ihr übers Gesicht, Tränen, die auf seinen Schlafanzug tropften und an seinen Händen herunterrannen, die er mit zitternden Händen abwischte und noch immer sah sie ihn an und er starrte zurück. „Du... glaubst mir nicht.“, zischte er und für einen flüchtigen Moment wurden seine Augen grün und kalt und blitzten in der Dunkelheit. Annika glaubte ihm, schließlich war sie es gewesen, die schreiend aus dem Bett gesprungen und vor ihm davongelaufen war und sie hatte das irre Lachen gehört und das Grinsen und das Glimmen in den grünen Augen gesehen. Doch warum? „Warum war der Teufel in dir?“ fragte sie mit zitternder Stimme. „Ich weiß nicht...“ flüsterte Marc heiser. „Ich weiß nicht.“ Annika schloss ihn in die Arme, das am Boden liegende Bündel, das Marc war, und sie spürte, wie die Wärme in seinen Körper zurückkehrte und ihr schauderte. Um sie herum war es ganz still, wie sie so dasaßen, auf dem Flur, in der Dunkelheit und der Stille, die nur Annikas unterdrückte Schluchzer durchbrachen, Marcs Atmen und das Ticken der Wanduhr, die wie ein ewiges Metronom auf die Stille einhämmerte, wieder und wieder, erbarmungslos und unerbittlich. Stunden schienen zu vergehen und sie ließen erst einander los, als die Uhr wohl zum hundertsten Mal dröhnend schlug, einmal, zweimal, dreimal, viermal, dann wieder verstummte und das ewige Ticken fortsetzte. Annika und Marc hatten die Augen geschlossen und lagen nebeneinander auf dem Flur. „Annika?“ flüsterte Marc mit belegter Stimme, „sollte mich der Teufel holen; sollte er mich wirklich holen musst du wissen: Ich liebe dich mehr, als alles andere. Ich werde dich immer lieben, da können hundert Teufel kommen, ich werden dich lieben und lieben und wenn mich der Teufel selbst noch mal umbringt wird er nichts ausrichten können gegen diese Liebe, die immer da sein wird. Immer.“ Annika drückte seine Hand. „Ich liebe dich auch.“, hauchte sie so leise, dass sie es selbst kaum verstand, doch Marc schien es getan zu haben, denn sie hörte seinen regelmäßigen Atem und wusste, dass er eingeschlafen war.
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