Fanfic: No Tomorrow
Untertitel: Herzschlag des Todes
Kapitel: Abendstunden
Vorwort des Autors:
Wie lange habe ich eigentlich keinen Kommentar mehr auf dbz.de bekommen? Nun ja, lang lang ists her, doch nun kommt eine neue FF, von der kleinen Männerfront. Da ich nun keine Lust auf Dtagonball habe, ist die Story mehr oder weniger auf meinem Mist gewachsen, doch wer weiß? Vielleicht gefällt sie euch ja trotzdem.
Mit freundlichen Grüßen Hinak
Prolog
Nie wieder.
Nie wieder würde er sein Spiegelbild betrachten können, ohne an diese grauenvolle Nacht zurückdenken zu müssen. Nie wieder könnte er lachen, ohne an das Gesicht des kleinen Mädchens denken zu müssen.
Nie wieder könnte er schlafen, ohne von dem Feuer, der Schreie und dem Tod, der in dieser Nacht über sein Heimatdorf kam, zu träumen. Und nie wieder würde er vergessen, wie er einer von ihnen wurde.
No Tomorrow
Kapitel 1: Abenstunden
Heutiges Niedersachsen, 1392
Der Schnee knirschte unter den Hufen seines treuen Pferdes und der Mond tauchte just in diesem Moment hinter der Gebirgskette auf, die jenseits der Baumwipfel aufragten, wie einsame Wächter in der Nacht. Kant gähnte und schüttelte den Schlaf von sich, doch er wusste, dass er bald ein Gasthaus finden sollte, wollte er nicht im Freien übernachten. Außerdem schmerzte sein Rücken, einmal von dem langen Ritt und gerade wegen der harten Nächte, die er meist unter freiem Himmel verbringen musste. Nicht, dass er total verweichlicht wäre, doch er sehnte sich geradezu nach einem warmen Bett, einer warmen Mahlzeit und vor allem nach Gesellschaft. Wie lange ritt er nun schon alleine durch diesen Wald? Drei Wochen? Kant gähnte abermals und rieb sich die müden Augen. Plötzlich hörte er ein merkwürdiges Brausen in der Luft, verwundert hielt er sein Pferd an und sah nach oben. Der grau-blaue Abendhimmel sah ganz normal aus, doch das Brausen wurde lauter und Kant hörte vereinzelte Vogelschreie. Und dann sah er sie, hunderte, nein tausende von Vögeln verdeckten den Himmel, alle flogen sie in eine Richtung. Wie gebannt sah Kant zu, wie die vielen Vogelschwärme sich zu einer einzigen, gewaltigen Wolke zusammenfügten und weiter nach Norden flogen, in scheinbar panischer Flucht vor irgendetwas, vielleicht ein Sturm? Er überlegte, während er sich sein Pferd langsam wieder in Bewegung setzte und den kleinen Waldweg entlang trabte, ob es noch andere Möglichkeiten gebe, die die Vögel in solche Aufregung versetzen könnten.
Er bemerkte das kleine Dorf erst, als er am ersten Haus vorbei ritt. Neugierig blickte er sich um, das Dorf schien nicht sehr arm zu sein, die Häuser schienen allesamt neu und waren in einem 1A – Zustand. Die Bewohner standen ihren Häusern in nichts nach, Kant sah eine junge Frau, die auf neben einer Leiter stand und einen Korb voller Äpfel in den Händen hielt. Als sie ihn sah, ließ sie den Korb vor Schreck fallen und die Früchte verstreuten sich auf dem ganzen Rasen. „Verflixt.“, fluchte die Dorfbewohnerin und kniete sich hin um die Äpfel wieder aufzusammeln. Kant ließ sich ebenfalls zur Erde nieder und half ihr, was sie allerdings anfangs nicht bemerkte. Erst als er ihr die restlichen Äpfel hinhielt, sah sie, dass er direkt vor ihr stand. Ihre Augen weiteten sich kurzzeitig vor Schreck, doch in Kants Gesicht schlich sich ein Lächeln, welches sich auch bald auf ihre Lippen übertrug. „Habt Dank, ehrenwerter Ritter.“, sagte sie, etwas gekünstelt, wie Kant fand. „Dafür nicht, schönes Kind.“, antwortete er und grinste noch ein wenig breiter. „Aber ich bin kein Ritter.“ Er fand sie wunderschön, ihr dunkelblondes Haar duftete nach schönen Blumen und ihre Augen waren von einem so schönen Hellblau, dass er sich direkt in ihren Augen verlieren konnte. „Aber ihr tragt ein Schwert und reitet auf einem Pferd.“, sie ließ nicht locker und deutete auf sein Pferd, das sich gerade seelenruhig über einen kleinen Haufen von Mohrrüben hermachte, die jemand vor kurzer Zeit erst herausgerissen haben musste. „Jana, mach, dass du ins Haus kommst!“, fragte eine rauchige Stimme hinter ihm. Kant drehte sich um und fand sich Auge in Auge mit einem älteren Mann gegenüber. Das Mädchen klaubte den Korb mit den Äpfeln auf und nickte Kant noch einmal flüchtig zu, bevor sie im Haus verschwand. Langsam wandte sich Kant wieder dem alten Mann zu, der ihn mit der gleichen Abneigung musterte. „Wer seid ihr?“, fragte der Bauer grob. „Mein Name ist Kant und ich suche ein Gasthaus, wo ich übernachten kann.“, sagte er. „Könnt ihr mir vielleicht sagen, wo ich hier eins finde?“ Die Augen des Mannes glitten über sein, unter seinem Hemd deutlich sichtbaren, Kettenhemd hinab zu seinem Schwert und dann wieder hinauf. „Sagt mir, Kant, seid ihr ein Ritter?“ Kant schüttelte den Kopf, woraufhin sich etwas im Gesicht des Alten veränderte, Kant hielt es für Erleichterung, war sich aber nicht sicher. „Ich bin Söldner.“, antwortete Kant schlicht und deutete zum Dorf. „Also könnt ihr mir nun sagen, wo ich ein Gasthaus finden kann?“
Das Gasthaus hieß „Alte Laube“ doch der Name täuschte, als Kant sein Pferd angebunden und seine Wertsachen aus den Satteltaschen geholt hatte, bemerkte er, dass das Gasthaus gerade erst gebaut worden war, genauso wie der Rest des Dorfes. Im Gasthaus selbst ging es dem Lärm nach zu urteilen heiß her, Kant konnte das Lachen von vielen Männern hören und freute sich auf einen gemütlichen Abend. Doch mit der ausgelassenen Stimmung war es schlagartig vorbei, als die Dörfler ihn bemerkten. Jeder sah sich zu ihm um, jeder schwieg. Kant spürte die vielen Blicke, die ihn durchbohrten wie kleine Dolche, als er langsam auf die Theke zuging. Sein langer Mantel versteckte sein Schwert zwar, doch die Leute schienen ihn instinktiv für eine Bedrohung zu halten, denn keiner trat ihn in den Weg, vielmehr schienen die anderen Gäste nicht zu wissen, was sie mit ihm anstellen sollten. Genauso wie der Wirt, der ihn mit Telleraugen anstarrte. Betont langsam sagte Kant: „Schönen guten Abend, Wirt.“ Anscheinend waren Fremde in diesem Dorf eine solche Seltenheit wie eine lilafarbene Kuh, auf deren Rücken Werbung für Schokolade gemacht wird, dachte Kant, als auch der Wirt keinerlei Anstalten machte, etwas zu sagen. „Das hier ist doch ein Gasthaus, oder?“, fragte Kant um den Wirt zu provozieren. „Was wollt ihr hier, Fremder?“, fragte ein Mann, der auf einmal direkt vor ihm stand. Seelenruhig drehte Kant sich um und betrachtete seinen Konservationspartner. „Ich will hier übernachten und speisen.“, meinte er und musterte dabei seinen Gegenüber. Der Mann war in seinem Alter und hatte noch eine Gemeinsamkeit mit Kant, denn auch er trug ein Schwert. Doch im Gegensatz zu Kant, trug dieser Mann es offen zur Schau, er musste also so etwas wie der Dorfpolizist sein, folgerte Kant. „Ihr wollt hier übernachten? Heute?“, fragte der Mann und legte eine Hand auf seinen Schwertknauf. „Das geht nicht.“, sagte er, eine Spur bedrohlicher. Kant zog eine Augenbraue hoch. „Nein?“ Kant wich einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken an die Theke, doch der Mann setzte nach. „Nein.“, sagte er und lächelte.
Kant sah den Schwerthieb kommen, doch er ließ sich Zeit mit dem Ausweichen. Als er sich endlich zurückwarf, spürte er die heiße Luft, die die Klinge nach sich zog, auf seinem Gesicht. Der Mann wurde durch die Wucht seines eigenen Hiebes nach vorne gezogen und Kant, der inzwischen am Boden lag, drehte sich auf den Bauch und trat dem Mann die Beine weg. Mit einem Krachend stürzte der Mann über die Theke und Kant sprang auf und zog sein Schwert. Anscheinend waren die anderen Gäste nicht bewaffnet, denn sie wichen alle erschrocken zurück. Der Mann sprang hinter der Theke wieder auf, sein Schwert hatte ihm den Unterarm aufgeritzt. „Verschwindet Fremder.“, schrie er. Gerade, als Kant überlegte, wie er die Situation jetzt meistern sollte, spürte er einen brennenden Schmerz an seinem Hinterkopf und sein Bewusstsein wurde ausgelöscht.
Ende, des ersten Kapitels