Fanfic: No Tomorrow
Kapitel: Die Ankunft
Vorwort: Ja, das ist der zweite Teil von No Tomorrow. Übrigens, falls sich einer für die vier Reiter der Apokalypse, der sollte sich die Purpurnen Flüsse 2 angucken. Meine vier Reiter sind jedoch Eigenkreationen, sie verkörpern zwar den Weltuntergang, haben aber ansonsten einige Unterschiede zu den biblischen Versionen. Dennoch, ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen, vor allem Ferraristi, die mich richtig dazu gezwungen hat, endlich den zweiten Teil fertig zu schreiben. Und das hab ich armer Schreiber dann auch gemacht. An einem Tag…
Desweiteren:
@ AkaneVidel: Vielen Dank für die Blumen. Beehr mich bitte wieder mit einem Kommentar
@ amy-lee: Die Bilder find ich auch toll, nur seh ich sie hier net … aber ich mach weiter so, keine Frage
@ Ferraristi: Schön, dass ich endlich mal wieder ein Kommentar von dir lesen durfte, nur wo war Tenshi? Ist er/sie/es etwa…im Urlaub? Und es hat nichts mit DBZ zu tun und ist ergo auch nicht das, worüber wir gesprochen haben *g*. Was der alte Duden sagt, ist mir dodal ägahl ^ ^
So viel Spaß beim Lesen, wünscht euch, euer Hinak
No Tomorrow
Kapitel 2: Die Ankunft
Nur langsam wurden die näheren Umrisse schärfer, als Kant nach seiner Ohnmacht wieder die Augen aufschlug. Doch er sah genug, um zu wissen, in was für einer Situation er steckte. Jemand hatte ihn an einen Baum gefesselt und unter seinen Füßen genug trockenes Holz aufgeschichtet, um Kant endgültig an der Gastfreundschaft eines gewissen Dorfes zweifeln zu lassen. „Verdammt, was zum…?“, fragte er sich und versuchte sich zu befreien. Aber die Stricke waren nicht nur armdick, sondern auch gekonnt verknotet. Sein Schwert hatte man ihm auch abgenommen, so dass er seinen verzweifelten Befreiungsversuch schnell wieder aufgab. „Herr Söldner?“, fragte eine leise Stimme direkt hinter ihm. Die Stimme eines Jungen, erkannte der Söldner und versuchte seinen Kopf so zu drehen, dass er ihn sehen konnte – vergeblich. „Ihr seid doch der Söldner, oder?“, fragte der Junge und Kant hörte seine Schritte, als der Junge langsam um den Gefesselten herumging. „Wer will das wissen?“, wollte Kant wissen, als der Junge endlich vor ihm stand und ihm Gelegenheit gab, ihn im fahlen Mondlicht zu mustern. Der Junge hatte dunkelblondes Haar und seltsame blau – graue Augen, er kam Kant irgendwie bekannt vor. „Man sagt, ihr hättet Herman den Gendarm mit einem Hieb besiegt?“ Kant grinste und nickte. Voller Bewunderung sah der Junge ihn an. „Toll und ich dachte, Herman wäre der beste Schwertkämpfer der Welt.“ Er musterte Kant mit einem anerkennenden Blick. „Ihr müsst wahrlich der stärkste Schwertkämpfer aller Zeiten sein.“, sagte er mit ehrfürchtiger Stimme. Kant lachte sein dunkelstes Lachen. „Das hat mich nicht bewahrt, auf dem Scheiterhaufen zu enden.“, sagte er und wartete gespannt auf die Reaktion des Jungen. Der Junge schien seine Antwort nicht so recht zu verstehen, denn er lächelte nur unsicher. „Pass auf, Junge. Ich weiß nicht, was du dir von einem Gespräch mit mir erhoffst, aber du solltest jetzt lieber verschwinden.“ Aber der Junge ging nicht, er blickte sich einmal um, nur um Kant auf einmal mit einem todernsten Blick ins Gesicht zu schauen. „Kannst du mir helfen?“ „Was?“ Kant dachte, er hätte nicht richtig gehört. „Ich hab Gold.“, plapperte der Junge los, „Es ist nicht viel, aber ich zahl dir das restliche Gold zurück, versprochen.“ Kant wollte gerade beschwichtigend die Hände heben, als ihm einfiel, dass er gefesselt war, deshalb fiel er dem Jungen barsch ins Wort. „Ich glaube nicht, dass ich dir großartig helfen kann, schließlich wollen deine Mitbewohner dieses wunderschönen Dorfes mich scheinbar verbrennen.“ „Aber du musst uns helfen, wenn er nicht verschwindet, dann passiert noch etwas Schlimmes.“, sagte der Junge und in seinen Augen sammelten sich Tränen. „Was wird passieren? Wer soll verschwinden?“, fragte Kant schnell, um den Jungen vom Weinen abzuhalten. „Vater Dominikus. Er ist ein böser Mensch. Meine Schwester nennt ihn Schweinepriester.“, antwortete der Junge und zog die Nase hoch.
„TOM!“, sagte eine scharfe Stimme in diesem Moment und der Junge zuckte heftig zusammen. Eine junge Frau erschien, Kant erkannte sie innerhalb von Sekunden, sie war es, die junge Frau, die er im Dorf getroffen hatte. Wie hieß sie noch mal? „Hallo Jana.“, sagte Tom kleinlaut und scharrte mit der Fußspitze im Sand herum. Jana packte seinen Arm und mied sorgfältig jeden Blick in Kants Gesicht. „Komm Tom. Bevor Vater merkt, das du nicht im Haus bist.“, flüsterte sie in das Ohr des Jungen und wollte ihn von Kant wegzerren. Aber Tom sträubte sich, er zeigte auf den Söldner und sagte: „Aber er kann uns helfen, Janina.“ Da erschien eine weitere Person aus dem Dunkel, ein großer Mann, er trug ein langes, schwarzes Gewand und einen Hut aus der gleichen Farbe. Der Priester des Dorfes. Kant schauderte, als er erkannte, was der Geistliche in den Händen hielt, Kants Schwert. Jana wurde kreidebleich, als sie ihn erkannte. „Vater Dominikus.“, sagte sie tonlos. Vater Dominikus lächelte sanft und zog den Hut. Erstaunlicherweise hatte er graue Haare, obwohl er nicht älter als Kant sein konnte. „Janina, welch Vergnügen euch hier zu treffen.“, meinte der Priester und bei dem Klang seiner Stimme kam Kant sich seltsam geborgen vor, er fühlte großes Vertrauen in diesen Mann, den er nicht einmal kannte. Jana schien seine Gefühle nicht zu teilen, sie wich ein paar Schritte zurück. „Ist dir dein kleiner Bruder wieder weggelaufen?“ Dominikus schenkte Tom einen freundlichen Blick, doch auch der Junge brachte schnell ein paar Schritte zwischen ihn und den Geistlichen. Janina schaffte es, ein zögerliches Nicken zustande zu bringen. Der Vertreter der Kirche ging mit leichten Schritten an ihr vorbei und ließ sich direkt vor Tom auf ein Knie nieder. „Pass gut auf deinen kleinen Bruder auf, Janina. Sonst könnte es passieren, dass er noch in Sachen gerät, die nicht allzu gut für 10 Jahre alte Jungen sind.“ Er grinste Tom unheilvoll an und stand auf. „Und ihr müsst der Söldner Kant sein, man hat mir bereits von euch erzählt.“ Das Schwert zischte durch die Nacht und zeigte auf seine Brust. „Könnt ihr mit dem Schwert umgehen, Kant?“ Mehr als dir lieb sein kann, alter Mann, dachte Kant wütend und spannte die Muskeln an. „Mehr als mir lieb ist?“, fragte Dominikus und lachte. Der Söldner erstarrte, hatte er gerade laut gesprochen? Nein, er war sich sicher, dass er das nur gedacht hatte, aber das würde ja bedeuten, dass… „Ihr liegt absolut richtig, Kant.“, schnarrte der Priester und schlug sein schwarzes Gewand zur Seite. Abermals lief Kant ein kalter Schauer über den Rücken, denn der Priester trug kein Oberhemd, sondern lief mit nacktem Oberkörper durch die Winterlandschaft Norddeutschlands. Auf seiner Brust prangerte ein rotes Etwas, Kant erkannte es erst beim näheren Betrachten. Der umgedrehte Stern, ein Pentagramm, das Zeichen Satans. Und das Kreuz, was an einer Metallkette um den Hals des Priesters baumelte, stand auf den Kopf! „Was seid ihr für ein Priester?“, fragte der Söldner und verwünschte den zittrigen Klang seiner Stimme. „Warum fragt ihr, Kant? Ich bin nur ein ganz normaler Mensch, so wie ihr!“ Die Art, wie er das Wort Mensch aussprach, ließ Kant sehr an dem Wahrheitsgehalt des Satzes zweifeln. „Sagt mir, Kant. Könnt ihr einen Geistlichen in einem fairen Schwertduell schlagen?“, fragte der Priester beiläufig und musterte Kants Schwert. Ohne eine Antwort Kants abzuwarten, fuhr der Priester fort. „Eine schöne Waffe, hat sie auch einen Namen?“ „Sturmwind.“, sagte Kant und ließ den Priester nicht aus den Augen. „Sturmwind?“, Dominikus runzelte die Stirn. „Ein guter Name. Ich habe auch so ein schönes Schwert. Und wie es der Zufall so will, hab ich es dabei.“ Er zog etwas aus seinem schwarzen Mantel und Kant sah einen hauchdünnen Stahl aufblitzen. „Diese Waffe ist etwas besonderes, wisst ihr, wie man sie nennt?“ Er hielt die Klinge Kant unter die Nase. Dieser betrachtete den perfekt verarbeiteten Stahl, der eine dunkle Färbung angenommen hatte und stieß geräuschvoll die Luft aus. „Schattentänzer, so heißt sie.“, flüsterte Dominikus und grinste. „Als ich gehört hatte, dass ihr hier seid, hab ich sie sofort aus dem Schrank gekramt und bin hier her geeilt. In der Hoffnung, euch zu einem fairen Duell herauszufordern. Gewinnt ihr, seid ihr frei. Verliert ihr, endet ihr auf den Scheiterhaufen.“ In diesem Moment begannen die Dorfbewohner ihre Häuser zu verlassen, aus den Augenwinkeln erkannte Kant, dass sie alle dunkle Kutten trugen. In einer unheimlichen Prozession gingen sie auf ihn und Vater Dominikus zu. Er hörte sie irgendein Lied oder Vers auf Latein singen und der Singsang schwoll zu einer lateinischen Laudatio an, deren Lautstärke sich mit dem Wind steigerte und senkte. Dominikus grinste und zerschnitt Kants Fesseln. „Ein faires Duell, Kant.“, versprach er und warf dem Söldner Sturmwind zu. Dieser fragte sich, was das alles sollte und sah sich verwirrt um. „Bereit?“, fragte