Fanfic: No Tomorrow

der Geistliche und Kant nickte. Da sprang Tom auf einmal zwischen die Kämpfenden und schrie Kant an. „Tu das nicht, er ist der Teufel.“ Er wollte noch mehr sagen, doch Jana schulterte ihn und verschwand in der Menschenmenge, die sich im Halbkreis um ihn und Vater Dominikus versammelten.
Kants Gelenke kribbelten langsam und sein Kampfgeist erwachte. „Ihr seid also der Teufel?“, fragte er den Geistlichen höhnisch und lachte. Doch er wusste, dass er sich nur über seinen Gegner lustig machte, um sich mehr Mut zu verschaffen, in Echt ließ er sich nicht in seinen Gegenüber täuschen, der Priester war gefährlich. Da blitzte auch schon Stahl im Vollmond auf und Kant konnte den ersten Schwerthieb nur mit Mühe abfangen. Der Priester lachte und bleckte die Zähne, als seine Klinge sich auf Kants Klinge stützte und der Söldner langsam in die Knie ging. Doch er lächelte nicht lange, denn Kant gab dem Druck des Gegners plötzlich nach und ließ sich zur Seite fallen. Der Vater stürzte an ihm vorbei und Kant sprang auf. In einer schnellen Drehung flog Sturmwind durch die kalte Winternacht und hätte den Priester den Kopf von den Schultern geschlagen, wenn der nicht mit einem Rückwärtssalto seinem Hieb ausgewichen wäre und plötzlich hinter ihm stand. Doch er ließ Kant keine Zeit zum Wundern, sofort küssten sich die Schwerter abermals und diese Mal trieb der Priester den Söldner mit harten und schnellen Schlägen vor sich her. Kant erkannte, dass er verloren war, wenn er nicht bald was unternehmen würde. Nur ließ Dominikus ihm keine Zeit zum Nachdenken, innerhalb von Herzschlägen prallte seine Klinge auf Sturmwind und Kants Hand fing an, von den Vibrationen zu brennen. Und so kam, was kommen musste, ein gut platzierter Schlag des Kirchenmannes schlug die Kants Klinge zur Seite und ehe dieser reagieren konnte, befand sich die Spitze von Schattentänzer direkt unter seinem Kinn. Dominikus lächelte und sagte: „Der Junge hatte Recht, ich bin der Teufel.“ In seinen Augen loderte der Triumph, doch Kant hatte noch nicht aufgegeben. Mit der linken Hand packte er wild entschlossen des Gegners Schwert und drückte es von seinem Hals fort. „Freut mich, dich kennen zu lernen, Teufel!“, stieß er hervor und mit seiner letzten Kraft stach er Sturmwind durch die Brust des Geistlichen. Mit einem ungläubigen Gurgeln ging dieser zu Boden. Blut strömte aus der tödlichen Wunde heraus und nach einem letzten Zucken war der Priester tot. Erschöpft und müde, sank Kant ebenfalls zu Boden, als starke Hände ihn packten und festhielten. Ein Dorfbewohner trat ihm auf die Hand und mit einem Schmerzensschrei ließ Kant sein Schwert fallen. Betäubt von dem Schmerz seines gebrochenen Handgelenkes und müde von dem Kampf, ließ er sich widerstandslos wieder an den Baum binden. „Ihr Schweine.“, flüsterte er. Daraufhin drehte sich einer der Dorfbewohner um und schlug ihm hart ins Gesicht. Und, als wäre es geplant gewesen, schlug in diesem Moment, als der Schlag seine Wange aufriss, die Kirchenuhr Punkt 12.

Ein unheimlicher, dröhnender Glockenschlag donnerte über das Dorf hinweg. Kant schmerzten die Ohren, auch viele Dorfbewohner hielten sich die Ohren zu, eine Möglichkeit, die Kant leider nicht offen stand. Aber die schwarzgekleideten Dörfler hörten nicht auf, zu singen. Beim dritten Glockenschlag fing seine Nase an zu bluten, gerade als er dachte, dass das Dorf entweder aus Schwerhörigen bestand, oder ob der Glöckner ein totaler Irrer war. Als der siebte Schlag in seinen Ohren hallte, zuckte auf einmal ein großer Blitz am Himmel und erleuchtete die nähere Umgebung. Kant traute seinen Augen nicht, als der Blitz auf ihn und die Dorfbewohner zu schoss, sie umkreiste und letztendlich wenige Meter vor ihnen in den Boden schlug. Kant spürte die elektrische Energie, die die Luft zum Knistern brachte.
In panischer Angst zerrte er an den Fesseln, er spürte wie sich etwas Unheimliches direkt vor ihm zusammenbraute, er wollte nur noch hier weg. Da erklang der letzte Glockenschlag und dann wurde es still. Ein Dorfbewohner half seinem Nachbar wieder auf die Füße und Kant starrte ungläubig auf die Stelle, wo der Blitz in die Erde gefahren war. Keiner der Dorfbewohner sang mehr, aber sonst geschah auch nichts mehr. Da schritt einer aus dem Halbkreis heraus, ein älterer Mann. In der Hand hielt er ein Buch, das, Kant erkannte es selbst auf diese Entfernung, sehr alt sein musste, denn der Lederschutzband war mehrmals gerissen und geflickt worden. „Herr im Himmel, erhöre unser Flehen.“, schrie dieser Mann gen Himmel. „Wie lange sind wir deinen Anweisungen gefolgt? Haben deinen Sohn geliebt, wie unseren Nächsten. Haben Buße für unsere Sünden getan, doch was hast du getan, o Herr? Du hast uns die Pest geschickt, Heiden breiten sich ungehindert im heiligen Land aus und Kriege erschüttern unsere Länder. Deshalb wenden wir uns von dir ab, Gott, von dir als auch von deinem eigenen Sohn, der einst unser Messias war.“ Hier fingen die Dörfler an, etwas auf Latein zu wiederholen. Der Mann in der Mitte wartete kurz ab und legte dann das Buch auf den Boden. „Wir werden dein Werk, diese Welt, vernichten, als Zeichen unserer Wut. Auf dass diese Welt den nächsten Tag nicht erleben soll. Hier und jetzt widerrufen wir den heiligen Bund mit Jesus und heißen den wahren Herrn und Messias willkommen. Geboren im Feuer der Hölle soll er und seine vier Untertanen über uns kommen, um zu vernichten dein Werk.“ Ein weiterer Blitz schlug zwischen Kant und dem Dorfbewohner ein und ein starker Wind erhob sich. Etwas Dunkles schien sich zu sammeln, drohte die Welt zu erfassen und zu verschlingen, Kant bekam keine Luft mehr. Doch so schnell alles begonnen hatte, desto schneller war es vorbei.
Beruhigt atmete Kant aus, für eine Sekunde hatte er echt geglaubt, etwas Schreckliches würde passieren. Doch dieses Gefühl war vergangen, an der Stelle, wo der Blitz sich in die Erde gebohrt hatte, loderte nur ein kleines Feuer und sein Puls ging auch langsam wieder runter. Es dauerte eine Zeit, bis er es sah: Das Feuer schien sich auszubreiten, es beschrieb einen perfekten Kreis um dann in parallelen Linien zwei Dreiecke in den Kreis zu zeichnen. Direkt vor ihm brannte ein großes Pentagramm. Eine Spitze zeigte auf ihn, eine weitere auf die Dorfbewohner, eine auf den Leichnam des Priesters, eine auf das Buch, welches der Mann, der Gott so verleumdet hatte, auf den Boden gelegt hatte und die letzte Spitze wies zur Kirche. Und als wäre von dieser Spitze plötzlich ein unsichtbarer Funke zum Kirchengemäuer übergesprungen, explodierte das Gotteshaus. Die Dorfbewohner schrieen auf und Kant ahnte, was als Nächstes kommen würde.

Innerhalb einer Sekunde standen die Dorfbewohner in Flammen. Verzweifelt liefen die Bewohner umher und wälzten sich im Schnee, doch Kant sah, dass es nur wenige schaffen würden, das Feuer zu löschen. Und plötzlich stand auch er in Flammen. Hitze stieg ihm ins Gesicht, er schrie und wand sich, doch die Stricke gaben nicht nach. Und da wusste er, er würde sterben. Durch die Flammen hindurch erkannte er, wie sich vier Gestalten aus den Spitzen des Feuers erhoben, vier Reiter. Pferde wieherten auf und das Letzte was er sah, war Jana, die zusammen mit Tom vor den Flammen floh. Dann umfing ihn Finsternis.

Ende, des zweiten Kapitels
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