runaway (4)
müsst. Versucht aber, nicht in den Spiegel zu sehen... ich habe es nie ausprobiert, aber es soll für Sterbliche schlimme Folgen haben, wenn sie sich in diesem Spiegel betrachten.
Naja, jedenfalls... ihr beide müsstet im Teamwork eigentlich fähig sein, ihn zu erwischen.
Ich habe euch übrigens nicht aus einem bestimmten Grund ausgewählt, es war nur so, dass er euer Haus als Versteck benützt.
Ihr dürftet euch sicher schon gewundert haben, warum draußen alles milchig-weiß ist... nun, ich habe mit Hilfe einer magischen Uhr aus der Zeit geholt. Es läuft nur hier herinnen die Zeit weiter, der Rest der Welt steht still, bis ihr ihn gefangen habt.
Ich will euch eigentlich nicht erpressen, aber ihr habt eigentlich keine Wahl. Wenn ihr ihn gefangen habt, bekommt ihr natürlich eine Belohnung."
Sie wollte sich zum Gehen wenden und die beiden sprachlosen Jungendlichen zurücklassen, als ihr noch etwas einfiel.
"ch ja... ihr wisst ja gar nicht, wie er aussieht: Er kann jede Gestalt annehmen. Das hat er schon immer gerne gemacht. Aber keine Angst, er schwängert nicht jede Frau, das war eine Erfindung der Griechen. Wir nennen ihn eigentlich immer Arai und nicht Zeus oder so...
Und zu euren Pickel, die ihr neulich bemerkt habt: das war auch ich - aber eher versehentlich - als ich euch langsam aus der Zeit geholt habe, also keine Panik, ihr schrumpft nicht und werdet auch nicht jünger. Nennt mich einfach Tara, so nennen mich alle, die ich kenne.
Na dann... ich komme, wenn ihr ihn habt. Bis irgendwann mal"
Einen Augenblick später war sie verschwunden.
Die beiden Zurückgebliebenen brauchten einen Moment, um sich zu erholen. Ranma fand als erster die Sprache wieder.
"Hat sie uns gerade, so ganz ohne Infos, Hilfe und Alternative, den Auftrag gegeben, einen Gott zu fangen?"
"Nun, ich denke ja... hast du verstanden, was sie da mit dem Zeit-Dingsbums da erklärt hat?"
"Nei... nicht so ganz. Ich denke, sie wollte uns im Großen und Ganzen mitteilen, dass wir hier festsitzen, bis wir diesen... Göttervater oder was auch immer er ist, gefangen haben."
Er überlegte einen Moment, ehe er zu einem Schluss kam, was als nächstes zu tun sei.
"Ok. Hör zu: So wie ich das verstanden hab´, ist er irgendwo in unserem Haus und kann nicht raus, weil wir aus der Zeit raus sind..."
"Und woher weißt du das bitte? Sie hat das schließlich mit keinem Wort erwähnt."
"Naja, wenn er raus könnte, hätten wir keine Chance, ihn zu finden. Jedenfalls... ich möchte bitte nicht, dass du allein hier rumgeisterst. Schließlich kennen wir diesen Typen nicht und ich will mir keine Sorgen machen müssen."
Ranma sah mir einem Mal sehr ernst aus.
*Gerade so, als würde er sich Sorgen machen.*
Aber diesem Gedanken konnte Akane nicht wirklich Glauben schenken. Wann machte sich Ranma schon ernsthafte Sorgen um sie?
"Jaja... mach dir nur keinen Stress. Also, wie beginnen wir zu suchen? Wir haben schließlich keinen Schimmer, wie er aussieht, wie groß er ist, wie wir ihn finden sollen oder sonst was. Irgendwelche Vorschläge?"
Ihr Verlobter schien auf Anhieb auch keine sonderlich guten Einfälle zu haben, bis sich sein Magen zu Wort meldete.
Wie wär`s, wenn wir erst mal was essen, ich hab´ ziemlich Hunger..."
(Anm. d. Autorin: Jetzt müsst ihr euch diese gigantischen Tropfen auch ihrem Kopf vorstellen, bevor sie umkippt und nur noch die Beine in der Gegend rumzucken.
Sekunden später sind die Beiden in der Küche und essen, was vom Abendessen noch übrig ist.)
Nachdem sie sich gestärkt hatten, gingen sie gemeinsam eine Runde durch das Haus und hielten nach ungewöhnlichen Gegenständen ausschau... ohne Erfolg.
"Ranma, glaubst du wirklich, dass er so einfach zu finden sein wird? Er könnte ein Stück Holz im Fußboden sein oder ein Staubfussel unter dem Teppich. Wir finden ihn nie!"
"Naja, vielleicht hilft´s, wenn wir ihn rufen? Vielleicht gibt er uns Tipps, wär´ schließlich nur fair..."
"Na klar... Er wird sich bemerkbar machen und sagen: >Hier bin ich! Ich versteck mich am Liebsten in Kleiderschränken. 2mal dürft ihr raten, wo ich bin.<
Oh man, Ranma... ich sag`s ja, wir finden ihn nie..."
Ihr Ton war beinahe unmerklich aber doch verzweifelt geworden. Ranma wollte jede Art von Tränen vermeiden und versuchte sie zu beruhigen:
"Ach komm Akane. Du musst dich anstrengen, oder willst du Kasumi und die anderen nie wieder sehen?"
Falsche Aussage. Akanes Augen begannen zu glänzen, ihre Nase zu laufen und Ranma wurde nach und nach immer panischer.
Als sie auch noch... "Du meinst, dass wir sie nie wieder sehen?" ...mit zitternder Stimme und ersten Tränenspuren im Gesicht sagte, wusste er nicht, was er machen sollte.
Was macht ein an sich unsensibler Junge, wenn er ein Mädchen weinen sieht? Genau. Er >tröstet< sie auf die Weise, wie man einen Kumpel vor der totalen Blamage rettet:
An den Schultern packen, schütteln, die ganze Zeit irgendwas reden und hoffen, dass es hilft. In welcher Weise auch immer...
In Akanes Fall hatte das leider nicht den gewünschten Effekt. Sie war zwar still geworden, aber der Erfolg blieb aus. Mit großen Augen sah sie ihn an, ehe sie die verhängnisvolle Frage, + dazugehörige Emotionen, stellte, die zur vollständigen Verzweiflung seitens Ranma führte: "Warum bist du so verzweifelt, Ranma?"
Wieder liefen ihr Tränen die Wangen hinunter, die Schultern zuckten unregelmäßig und ein Schluchzen war zu hören ehe sie sich langsam auf den Boden setzte.
Letzte Möglichkeit - abzuraten, wenn man verlobt ist und eine Hochzeit droht, sobald die Väter einen sehen - ist es, sie in den Arm zu nehmen. Mit Vorsicht zu genießen, man könnte sich eine Ohrfeige einhandeln.
Aber in Notsituationen herrscht ja generell Ausnahmezustand...
*Ok, wenn ich das hier überlebe, geh´ ich öfter in einen Schrein und danke den Göttern.*
Langsam kniete er sich vor sie hin, lehnte sich ein wenig vor und nahm sie in den Arm. Als sie ihm nicht sofort eine scheuerte nahm er das als gutes Zeichen und zog sie näher an sich heran, bettete ihren Kopf an seiner Schulter und begann beruhigend auf sie einzureden.
Wie lange sie so dasaßen, wusste keiner, doch ein plötzliches Poltern im Stock über ihnen, ließ sie auffahren.
Akane drückte sich ein letztes Mal an Ranma, ehe sie sich aufrichtete und sie sich dann gemeinsam leise daran machten, die Treppe nach oben zu gehen.
Sie waren oben angekommen und Ranma stellte sich behutsam schützend vor Akane hin, die nur noch leicht verängstigt, aber doch neugierig hinter ihm hervorlugte und ihn flüsternd fragte:
"Was zum Kuckuck ist das schon wieder?"
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Tja, wenn`s am Schönsten ist, soll man/frau ja bekanntlich aufhören. Außerdem muss ich mir erst einen Übergang überlegen. Die Geschichte hab´ ich ja im Großen und Ganzen im Kopf... jetzt muss ich nur noch die Einzelheiten aufschreiben. Ich werd´ mich aber bemühen, schneller fertig zu werden, mit den einzelnen Teilen.
Sry, wenn`s bisher ein bisschen gedauert hat ^^;
Danke für´s lesen bisher, über Kommentare freu ich mich immer.
Bis zum nächsten Teil, Vivi16