Fanfic: Schluss, Aus, Ende?

Kapitel: Schluss, Aus, Ende?

Es war ein sonniger Sonntagmorgen und eine kühle Brise wehte über Nankatsu. Ich saß wie an jedem anderen Tag auf meinem Sofa, schaute durch das Fenster und beobachtete die verschiedenen Leute, die aus irgendeinem Grund immer glücklich zu sein schienen, denen nichts bedrückte, ihr Leben genoßen, was man bei mir nicht sagen konnte. Seid genau drei Jahren sind Tsubasa und ich getrennt. Er lebt jetzt in Brasilien und ist bestimmt schin ein großer Fußballer geworden und ich? Ja, ich mache mein Abitur, lebe mit Yukari und Ryo, die auch endlich ein paar geworden sind, zusammen in einer Wohnung, zwei Zimmer und ein Bad. Die Miete bezahlten hauptsächlich unsere Eltern.
Bevor Tsubasa mich verließ um nach Brasilien zu fliegen, habe ich ihm meine Gefühle offenbart und gesagt, wie sehr mein Herz an ihm hängt. Natürlich hatte ich die Angst von ihm verspottet zu werden; aber es kam ganz anders, stattdessen drückte er mir ein Kuss auf die Lippen und mit einem zufriedenen Lächeln verschwand er aus meinem Leben. Am Anfang rufte er mich noch täglich an, wir schickten uns Briefe oder nach der moderneren Weise E-mails; aber in letzter Zeit war nichts mehr los. Ein leichtes Seufzen entkam aus meinem Mund, als ich wieder an ihn dachte. Ich liebte ihn immer noch und jeder Minute mehr, ihn nicht sehen zu können, schmerzte mein Inneres, ob er das Gleiche empfand? Endlich stand ich auf und begab mich in die Küche, um etwas Süßes zu essen, soll ja gegen Liebeskummer helfen, doch ich fand nur die Leere in den Schränken. Gut, dann eben shoppen, aber alleine machte es doch keinen Spaß. Yukari war bereits mit Ryo unterwegs gewesen und ich Dume wollte nicht mit. Wie immer meine Schuld und mit der Wut in mir legte ich mich aufs Sofa zurück und legte ein aufgeklapptest Buch auf mein Gesicht drauf...

"Fane!" hörte ich jemanden meinen Namen rufen und setzte mich aufrecht hin. Ich sah meine lächelnde Freundin auf mich zukommen, die einen Brief auf den Tisch fallen ließ. "Was ist das?", fragte ich. "Ein Brief an dich", antwortete mir Yukari mit einem Zwinkern. "Aus Brasilien..." "Ja, genau! Los mach auf! Wir wollen auch wissen, wie es Tsubasa geht!" Ich öffnete nicht sofort, sondern beobachtete diese und berührte die Schrift des Absenders sachte mit meinen Fingern. Tsubasa Ohzora... "Man Fane! Spann uns nicht auf die Folter!" "Ja klar, tut mir Leid." Langsam öffnete ich ihn und holte ein Stück Blatt heraus, den ich auseinander faltete, und dann noch zwei..."Tickets?!", schrie Ryo völlig aus dem Häuschen und tanzte im Zimmer herum. "Hey Ryo, warum freust du dich so?", fragte Yukari etwas überrascht. "Ich werde nach Brasilien fliegen!" "Du? Das meinst du doch nicht etwa mit Ernst? Fane wird sicherlich mich mitnehm wollen und nicht dich." Und schon entstand eine heiße Duskussion zwischen den Beiden. Das war nichts Neues. Jeden Tag stritten sie sich; aber immer ging es friedlich zu Ende, mit einer Umarmung, mit einem langen Kuss und tausend Entschuldigungen. Bei diesem Gedanken brachte es mir ein Schmunzeln entgegen. Meine Aufmerksamkeit jedoch richtete sich voll und ganz auf den Brief und leise für mich fing ich an zu lesen:

"Liebste Fane!
Es tut mir schrecklich leid, dass ich mich so spät wieder bei dir melde, dafür habe ich eine gute Nachricht für dich. Die zwei Tickets hast du bestimmt schon bemerkt und ich würde mich freuen, wenn du zustimmen würdest und uns wiedersehen könnten. Die Begleitung ist für mich egal, kannst nehmen, wen du willst, nur wichtig, dass du dabei bist! So geht es mir eigentlich recht gut und grüß Ishizaki und Yukari von mir und Sanae? Ich liebe dich!"

Die letzten drei Worte klangen wie Musik in meinen Ohren, wenn ich sie immer wieder leise wiederholte. Ich schloss meine Augen, drückte den Umschlag an meine Brust und ließ mich nach hinten auf das Sofa fallen. Ich war einfach nur glücklich, nein, mehr als das, man konnte es nicht in Worte beschreiben, einfach unglaublich! Ich konnte mir schon alles genau vorstellen, wie es in Brasilien ablaufen wird, wie Tsubasa mich in den Armen nimmt und..."Sanae!" "Hm?" Ja Ryo war dafür berühmt mich immer in meinen Wunschgedanken zu stören und somit wurde ich wieder in die reale Welt zurückgezerrt. "Hast du dich endlich entschieden, wen du mitnehmen wirst?" "Ja, habe ich und ich werde alleine fliegen. Ich möchte nicht, dass ihr euch dann anfängt wieder zu streiten und ich will kein Stress, wisst ihr." "Das ist unfair!", schrie Ishizaki, der sich mit verschränkten Armen vor mich setzte, "eigentlich müsstest du mich mitnehmen, denn ich kenne ihn besser und länger als Yukari, verstehst du?" Ryo und sein Dickkopf. Wenn er was will dann knobbelt er so lange damit herum, bis es so wird, wie es ihm passt. Er hatte eine ziemliche Ähnlichkeit mit Tsubasa, wo mir icherlich viele ins Wort fallen würden. Beide Sturköpfe, und die sind nicht immer zu ertragen! "Man ryo, spiel jetzt nicht die beleidigte Leber wurst!", kam nun auch Yukari zu Wort, ich aber hatte schon was anderes vor. Ich zeigte ihm ein Grinsen, hielt ein Ticket vor seiner Nase und was machte ich damit? Ich zerriß es in viele kleine Stückchen. "Du hast sie ja nicht mehr alle!" "Ups, hab da was kaput gemacht. Na ja, ich find´s nicht sooooo schlimm. Tsubasa hat bestimmt genügend Geld. Muss nur noch mit meinem Vater darüber reden, dann ist alles paletti. Gut, ich will mich jetzt waschen gehen und für die Schule packen. Morgen fängt eine neue Woche an! Nachti!", sagte ich noch zum Schluss und verschwand ins Bad.

"Nein, nein und nochmals Nein!" "Aber Dad!" "Nichts da, Dad. Alleine nach Amerika fliegen lasse ich dich nicht." "Aber ich bin bereits schon 18." "Das hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern mit der Verantwortung." "Mom würde mich sicher lassen." "Sie ja; aber ich bin nicht deine Mutter." Mein Vater, der Philosoph. "Hör mal zu Kleines. Solange ich das Sorgerecht für dich hab, will ich nichts Falsches machen, sonst nehmen sie dich mir weg." Er stand aus seinem königlichen Sessel auf, kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schulter. Er und Mom sind seid mehr als fünf Jahren geschieden und seitdem lebt sie irgendwo in Amerika und ich bin mit Dad hier in Nankatsu geblieben. Das tat ich ganz allein für Tsubasa, um in seiner Nähe zu sein, und jetzt war er auch weg. Mit dem Sorgerecht gab es so ziemliche Probleme. Es wurde eigentlich gerichtlich entschieden, dass ich zu meiner Mutter sollte, doch lieber blieb ich bei Dad, der Diplom-Arzt ist und sein eigenes Krankenhaus besitzt. "Ja, ich verstehe." "Danke Liebling. Ich weiß, dass ich nicht wirklich viel Zeit mit dir verbringe; aber das soll nicht heißen, dass du mir egal bist." "Nein, natürlich nicht." "Und übrigens du wirst erst in paar Monaten 18!", sagte Dad zum Schluss und lachte mich an, was mir auch ein Lächeln entgegenbrachte. Sauer war ich nicht auf ihn; aber traurig...
Ich nahm meine Schultasche und ging den Weg zur Schule entlang. Dabei dachte ich nach, wie ich tsubasa beibringen sollte, dass ich nicht kommen werde. Anrufen oder doch lieber eine E-mail schreiben? Beides würde ihn ziemlich verletzen.
Bevor ich in die Klasse ging, blieb ich vor dem Fußballplatz stehen und schaute mir die ganze Gegend an. Schöne alte Zeiten, als ich noch Mannschaftsbetreuerin von Nankatsu gewesen bin und Tsubasa mit ihr den Titelhattrick schaffte, dreimal Landesmeister zu werden. Immer war ich in seiner Nähe, genoss diese auch, lachte mit ihm zusammen und was jetzt? All das ist nicht mehr die Wirklichkeit. Er war tausende Kilometer von mir entfernt und es blieben nur Erinnerungen. Weinend fiel ich nach vorne auf die Knie und vergrub die Hände im Sand, welcher noch feucht und nass von letzter Nacht war. Bitte lieber Gott, bring mir Tsubasa hierher!, sagte ich mit tränenüberfüllten Gesicht und betete, den Menschen, den ich liebte, zu mir zu bringen. Fane, sagte jemand hinter mir. Diese Stimme, ich habe sie schon irgendwann mal gehört; aber ich konnte sie niemanden zuordnen. Ich drehte mich um und sah diesen jemanden auf mich zukommen.

Diese Person kniete sich vor mich auf den Boden hin und schaute mir in die Augen, sah wie die Tränen über mein Gesicht floßen. Ganz sanft nahm sie mich in ihre Arme und versuchte mich mit langsamen Streichelbewegungen an meinen Haaren zu beruhigen. Ich krallte mich an ihre Bluse fest und ließ meine Trauer frei in Lauf. "Tsch, ganz leise Fane, alles in Ordnung", sagte die Stimme leise. Ich schaute nach oben auf und sah Yukari direkt ins Gesicht. "Danke..." Ich stand schnell auf und wischte mir mit dem
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