Fanfic: Die Liebe kann alles bezwingen!
auch so eintraff. Nun wusste sie nicht, was sie über die ganzen Sachen denken sollte. Auf der einen Seite war sie todtraurig darüber endlich mit dem Menschen zusammengekommen zu sein, den sie am meisten liebte, jetzt verlassen zu müssen; aber andersrum, so ist ihre Mutter glücklich, ihren Vater, den SIE liebte, wiederzusehen. Ein Teufelskreis, in dem sie lebte, alles war unfair und gemein zu ihr.
Sie schlenderte seit Minuten, die ihr wie Stunden vorkammen, durch die Nässe der Strassen und versuchte ihre Gedanken wieder zu ordnen. Sie bemerkte nicht mal, dass sie bereits vor Matsuyamas Haus stand und ununterbrochen auf das eine Zimmer schaute, wo man ab und zu Hikarus Gesicht sehen konnte, wenn er an das Fenster vorbeilief. Bei diesem Anblick zeigte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. Eigentlich könnte sie jetzt an die Tür gehen, klingeln, sich bei ihm ausheulen, und über ihre Probleme reden; aber sie wollte ihn jetzt nicht damit belästigen und ging weiter ihren Weg entlang.
Hikaru war dagegen total aufgebraust und bewegte sich auf und ab. So nervös war er schon lange nicht mehr, nicht mal vor einem wichtigen Fußballspiel! Er machte sich Sorgen, schreckliche Sorgen um Yoshiko, die sich immer noch nicht bei ihm gemeldet hatte, obwohl sie es versprochen hatte. Er beobachtete eine zeitlang das Telefon und fragte sich immer und immer wieder, ob er es nun versuchen sollte oder nicht. Yoshiko hatte aber gesagt, er solle sich deswegen keine Gedanken machen. Gut, also was jetzt? Er versuchte sich auf seinem Bett gemütlich zu machen, blickte auf die Uhr, die bereits 22.05 zeigte, und kaute unentwegt auf seinem Kaugummi rum. Nein, er konnte nicht mehr. Er nahm den Hörer, wählte die Telefonnummer der Familie Fujisawa und drückte diese an seinen Ohr. Das Piepen machte ihn noch mehr nervöser als zuvor und endlich nahm jemand das Telefon ab. "Ja, hier Fujisawa."
"Ja, ähm, ja hier ist." Er spuckte das Kaugummi raus. "Hikaru Matsuyama!"
"Oh ja, natürlich, du bist es. Willst bestimmt mit Yoshiko reden, stimmts?" Er war etwas überrascht, dass die an der anderen Leitung plötzlich so nett und freundlich zu ihm war, wie ausgewechselt. "Ja, stimmt da haben sie Recht, ich möchte gerne mit ihr reden."
"Sie ist nicht da..." "Wie sie ist nicht da??!!!" "Wir hatten einen kleinen Streit, und dann ist sie weggelaufen, ich war mir eigentlich sicher, dass sie bei dir ist; aber..." "Aber sie ist nicht hier....Wissen sie vielleicht, wo sie sonst noch sein konnte?" "Nein, leider nicht. Bitte Hikaru, versuche sie zu finden! Ich habe schreckliche Angst um sie, ich weiß nicht, wie ich es ohne sie..." "Ganz ruhig Frau Fujisawa! Ich werde sie finden, das verspreche ich ihnen!" Hikaru schmiss den Hörer aufs Bett, rannte die Treppen runter, zog seine Jacke an und verließ das Haus.
Es war schrecklich kalt; aber in diesem Moment war es ihm total egal. Er suchte jede Ecke ab, schaute hinter jeden Baum, hinter jedem Stein; aber er fand sie nicht. Wo konnte Yoshiko denn sonst sein?
Jetzt plötzlich fiel es ihm ein. Ja, natürlich, auf dem Fußballplatz, wo sonst! Er rannte, so schnell, als ob es um sein Leben ginge und da plötzlich erblickte er eine Person, die mitten auf dem Platz stand und den Kopf hängen ließ. Es war schon Nacht, aber die paar Laternen erleuchteten einige Stellen der Stadt, so, dass man noch genügend sehen konnte. Mit langsamen Schritten bewegte er sich auf die dunkle Gestalt zu und blieb einem Meter hinter ihr stehen. Yoshiko umfasste ihren Körper mit ihren Armen um sich noch etwas warm zu halten; aber es nützte nichts. Matsuyama berührte sanft ihre Taille und drückte einen Kuss auf ihren Hinterkopf, bemerkte, dass sie am ganzen Leib zitterte und legte seine Jacke um ihre Schulter. Eine nicht wirklich romantischer Moment; aber beide genossen die Nähe des anderen.
"Weißt du Matsuyama, dass es viele Sachen gibt, die ich nicht verstehe?", unterbrach Yoshiko diesen Augenblich und drehte sich zu Hikaru, um in seine Augen sehen zu können. "Und was wären das für Sachen?" "Eine davon ist, dass ich niemals gedacht hätte, eine Person wirklich unendlich lieben zu können. Ich hatte immer Angst davor, aber jetzt weiß ich wie wunderbar es doch ist. Ich bin wirklich die glücklichste Person, die es auf der Welt gibt und ich liebe dich Matsuyama, ich möchte dich niemals verlieren!" "Ich liebe dich doch auch", erwiderte er sanft zurück und beide umsiegelten diese mit einem Kuss.
Es regnete immer noch; aber dem Pärchen war es so ziemlich egal und sie machten sich auf dem Weg ohne Ziel und schmiegten sich ineinander, sie wollten keine Sekunde mehr auseinander sein. Für immer und ewig zusammen...
"Ok, zieh deine nasse Kleidung aus. Ich bring dir dann ein Handtuch und paar Sachen." "Wieder die von deiner Mutter?" "Willst du?" "Nee, gib mir besser was von dir." Hikaru nickte und beide lächelten sich gegenseitig an. Matsuyama verschwand für eine kurze Zeit aus dem Zimmer und Yoshiko war bereits damit beschäftigt ihren Pullover, sowie ihre nasse Hose auszuziehen, was ziemlich anstrengend war. "Yoschiko, ich den...", stockte plötzlich Hikaru, als er seine Freundin halbnackt vor sich sah. Einen Traumkörper hatte sie, war sein erster Gedanke, und konnte seinen Blick nicht von ihr weichen. "Oh, sehr nett. Danke", entgegnete Yoshiko, die das Anziehzeug an sich nahm und es drüberzog. Er sah in ihre schönen, aber auch ausdruckslosen Augen, und drückte sie zu sich. Sie legte ihren Kopf an seine Brust und fing wieder an zu weinen. "Ja, ganz genau, lass deine ganze Trauer raus. Sie in sich hineinzudrücken macht das alles noch schlimmer. Was kann ich bloß tun, damit du wieder glücklicher wirst? Ich sehe seit Tagen meist nur deine Trauer, und das macht mich wirklich fertig. Ein besonders guter Freund bin ich wohl nicht..." "Nein, das stimmt nicht. Ich danke Gott dafür, dass du immer bei mir bist." "Was ist denn dann los? Immer noch wegen dieser Amerikasache?" Sie entfernte sich von ihm und setzte sich auf das Bett drauf. "Ich habe einen großen Fehler begangen..." "Wie?", fragte der Junge besorgt nach und setzte sich zu ihr hin. Er hielt ihre Hand fest, die auf ihrem Oberschenkel ruhte, und sie versuchte ihm die Problemstellung zu erklären. Es war mehr als nur eine Qual für sie, sie wollte ihn eigentlich gar nicht damit zureden; aber jetzt war es sowieso zu spät. "Sie ist also nicht deine echte Mutter..." "Genau, und ich weiß wirklich nicht, wie ich damit umgehen soll." "Du wirst erstmal paar Taage hierbleiben und ich werde gleich deine Stievmutter anrufen und sagen, dass sie sich keine Sorgen um dich machen muss." "Hat sie etwa?!" "Ja, hat sie. Man konnte ihr Schluchzen sogar am Telefon hören. Auch wenn sie nicht deine leibliche Mutter ist, sie liebt dich." "Ja, das weiß ich..." "Ok, leg dich schon mal hin. Ich muss nur schnell was erledigen, und wegen der Sache mit Amerika, das kriegen wir schon hin" "Gut, ok." Wie gesagt, so getan. Sie machte sich in der Ecke des Bettes gemütlich und Hikaru legte eine dicke Wolldecke auf sie drauf. Das Allerwichtigste ist, dass du dich erstmal ausschläfst, dachte sich Hikaru, der sich dann auf dem Weg nach unten machte, um die nassen Jacken auf die Heizung zu legen. Er nahm die von Yoshiko und roch erstmal daran. Ihr Duft war einfach wunderbar und in diesem Moment war er es sich sicher, sie würden das alles zusammen durchstehen, ja sie werden es alles hinkriegen...
Yoshiko erwachte aus ihrer nicht wirklich ruhigem Schlaf und bemerkte als erstes das Fenster, das Dunkelheit und Regen hervorbrachte. Das Wetter war die ganze Nacht strömisch und nass geblieben. Sie rieb an ihren Augen und versuchte den Rest des Raumes zu erkennen. "Na Süße, gut geschlafen?", kam es plötzlich von hinten und sie erschrack sich etwas. Sie drehte sich zu ihm um und zeigte ein etwas gezwungenes Lächeln. Hikaru saß auf seinem Sessel drauf und beobachtete sie unentwegt. "Ich habe nachgedacht, Yoshiko." Das Mädchen schaute ihre große Liebe etwas überrascht an, ließ ihn aber doch weiterreden, ohne ein Wort zwischendurch zu sagen. "Ich habe wirklich die ganze Nacht über diese ziemlich blöde Sache nachgedacht, und ja wirklich, ich habe nicht schlafen können. Also ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass das alles überhaupt nichts bringen wird, dich hier behalten zu können." Fujisawa drehte ihren Kopf zur Seite und kleine Tränen bildeten sich in ihren Augen. "Aber du brauchst nicht zu weinen, denn ich habe trotz dessen eine Lösung gefunden." Sie schaute in seine Augen, die durch das Wetter und