Fanfic: Shinichis Rückkehr
Kapitel: Der Engel des Todes (2)
>Dank zwei miesen Typen laufe ich nun als Steppke durch die Gegend, und ich werde nicht eher ruhen, bevor die beiden hinter den Gittern vergammeln. Man nennt mich Conan Edogawa, und ich bin Detektiv.<
Heiji kam auf Conan zu. >Kudo, ich hab die Alibis aller hier Anwesenden überprüft. Aika Hirota, die braunhaarige Frau dort drüben, hat vor Makoto Raytines Schicht gearbeitet, hier in der Bar. Ihr ist nichts Ungewöhnliches an den Gästen aufgefallen, bis auf einem Mann, gekleidet in schwarzem Leder. Minako Aiyano hat Makoto schon vor ihrer Schicht besucht und ist dann ins Peacock gegangen, um etwas zu trinken. Die Zwillinge Howered waren bis auf den Mann in Schwarz die letzten Gäste an diesem Abend. Aber ich glaube selber, dass es ein Anschlag war. Ich meine, es ist jedem von den Vieren dort zuzutrauen, aber keiner hatte wirklich die Möglichkeit dazu, einen Sprengsatz zu postieren. Was meinst du?< >Ich glaube schon, dass es jemand gewesen sein könnte. Allerdings gibt es etwas Merkwürdiges, was mir zu schaffen macht.< >Wasn?< >Gehen wir mal zur Bar. Schau mal, da sind vorne nur Kratzer dran, während hinten fast alles vernichtet ist. Da vorne aber ist die Decke heruntergekommen, das bedeutet, dass der Sprengsatz direkt unter dieser Decke explodiert sein muss. Kannst du mir folgen?< >Aber... ja! Das muss ja heißen, dass da...!< >Genau. Es war nicht eine Bombe, es waren zwei. Höchstwahrscheinlich war es einer der Gäste, der die Bombe platziert hat. Aber wie ist dann die zweite Bombe dorthin gekommen? Und wo steckt eigentlich Ai?< Verflixt, dachte Conan, wie ist die Bombe dorthin gekommen? Wahrscheinlich ist die erste Bombe direkt hinter dem Tresen explodiert. Allerdings... Conan suchte die Bar ab und in der Asche am Boden. Nein, dachte er, da ist nichts. Moment mal... Er durchwühlte die Asche und fand etwas. >Das sieht ja so aus wie eine Art Verschluss für schmalere Dinge... mal sehen...< Er ging zu Aika Hirota, zupfte an ihrem
Ärmel und fragte: >Du, du hast doch einen Mann in schwarzem Leder gesehen. Ist dir irgendetwas an ihm aufgefallen, hatte er etwas dabei?< >Mal schauen<, sagte sie, >ich weiß noch, dass er ein wenig zaghaft aussah, für einen Mann jedenfalls. Außerdem trug er das Haar relativ lang. Ich weiß aber nicht, ob er etwas dabei hatte.< Das, durchfuhr es Conan, hörte sich nach Gin an. Aber es könnte jeder x-beliebige gewesen sein. Ich brauche mehr Anhaltspunkte. Conan ging im Raum umher und stieß auf Minako Aiyano. Conan sprach sie direkt an. >Du, woher hast du denn den Schnitt im Gesicht?< >Das geht dich dummen kleinen Bengel rein gar nichts an!<, blaffte sie und schlug nach Conan aus, sodass dieser auf den harten Boden fiel. Als er den Arm ausstreckte, um den Sturz abzufangen, griff er auf etwas Hartes. Ein Ring, fragte sich Conan, und er ist auch noch zerkratzt? Merkwürdig... Er sah sich im Raum um, sein Blick fiel auf die Personen und schließlich auf ein Bild, das vollkommen unbeschädigt war. Conan durchzuckte ein Geistesblitz, als er das Bild genauer betrachtete. >So war das also... Sehr verwirrend und doch fast genial. Jetzt weiß ich, wer es war. Ich brauche nur noch Beweise... < Conan sah sich noch einmal den eigenartigen Verschluss an, den er an der Bar gefunden hatte. Gut, dachte Conan, das hätten wir. Aber was ist das? In der Mitte des Raumes sah er ein fast gänzlich mit Asche bedecktes kleines schwarzes Notizbuch. Er blickte auf die Seite von vorgestern. Dort stand doppelt unterstrichen >Übergabe, 22:30 Uhr< und quer über die Seite geschmiert das deutsche Wort >Rache<. Ich habe meinen Beweis, dachte Conan, endlich! Plötzlich tauchte Ai an seiner Seite auf. >Ich glaub, ich weiß, wo ihr neues Quartier liegt, Shinichi. Wenn du den Fall gelöst hast, beeil dich und brings zu Ende.< >Keine Panik<, murmelte Conan und zielte mit dem Narkose- Chronometer auf Heijis Hals. Sorry, dachte Conan, aber wenn ich es dir erkläre, Freund, verliere ich zu viel Zeit. Er drückte ab und schon taumelte Heiji schlafend auf die Arbeitsplatte der Theke. Alle im Raum wandten sich nun zu ihm. Conan sprang hinter die Theke , stellte den Transposer ein und sagte: >Meine Damen und Herren, ich habe den Fall gelöst.< >Fall? Was für einen Fall meinst du, Heiji?<, fragte Inspektor Megure. >Damit meine ich, dass es kein Anschlag war, sondern ein geschickt getarnter Mord. Finden Sie nicht auch, dass Sie die Tat gestehen sollten &#8211; Frau Aiyano?< Nun wandten sich alle Minako Aiyano, die im ersten Moment geschockt wirkte, sich aber schnell wieder fasste und barsch antwortete. >Hör mal, Junge, ich weiß nicht, für wen du dich hältst, aber wenn ich sie wirklich umbringen hätte wollen, hätte ich das doch auch schon machen können, während ich bei ihr zu Besuch war?< >Das hätten sie theoretisch machen können, aber sie wollten sich an etwas Bestimmtem rächen. Wenn sich nun bitte alle Anwesenden das Bild dort an der Wand ansehen würden. Es zeigt Frau Aiyano, ihren Freund und Frau Raytine. Bitte beachten Sie alle, welche Jacke und welchen Ring der Mann trägt. Ich komme darauf zurück. Nun zum Tathergang. Sie hatten ihre Quelle, dass an jenem Tag irgendeine Übergabe stattfinden sollte, nämlich dieses Notizbuch hier. Auf das Wort >Rache< komme ich zurück. Nach einem kleinen Besuch bei Frau Raytine erkundigten Sie sich, dass es ihr gut ginge und sie zur Arbeit erscheinen würde. Nun trafen Sie alle Vorkehrungen, die Sie benötigen würden, und machten sich auf den Weg zur Bar. Dort warteten Sie, bis alle Gäste weg waren, und gaben Frau Raytine einen Koffer, in dem eine Bombe versteckt war. Natürlich erhielten Sie auch einen Koffer. Sie rannten schnell hinaus, weil Frau Raytine sicher den Inhalt überprüfen würde. Sie warfen noch zuvor den Ring Ihres Freundes und das Notizbuch in den Raum und warteten bei geschlossener Tür, bis die Bombe explodierte. Aus Neugierde öffneten Sie Ihren Koffer und staunten nicht schlecht, als Sie dort ebenfalls eine Bombe vorfanden. Sie warfen den Koffer in die Penthouse- Bar, verhedderten sich aber in der geschlossenen Tür. Sie selber sind nur knapp dem Tod entgangen, um zu morden. Welch Ironie.< >Alles Unsinn! Frau Hirota hat doch selbst ausgesagt, dass sie keine Frauen in der Bar gesehen hat!< >Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Sie SAH keine Frauen, weil Sie sich verkleidet hatten, und zwar mit den Sachen Ihres Freundes.< Das hatte gesessen. Alle Anwesenden im Raum waren geschockt. >Aber... aber... Sie haben ja noch nicht einmal Beweise für diesen Irrsinn!< >Oh, doch mehr, als Sie denken, Frau Aiyano. Conan, zeig doch mal vor, was du gefunden hast.< Conan sprang hinter der Bar hervor und hielt den gebogenen Verschluss und das abgerissene Stück Leder in die Höhe. >Dies hier<, sagte er, >ist eindeutig der Verschluss eines Koffers. Durch die Explosion wurde er erst nach außen gebogen, dann abgerissen. Und das hier ist das Stück Leder, was von Ihrer Jacke fehlt.< Conan nahm schnell wieder seinen Platz hinter der Bar ein. >Durch eine Analyse wird man feststellen, dass auf dem Verschuss Ihre und Frau Raytines Fingerabdrücke vorhanden sind. Die Lederjacke gehörte Ihrem Freund, und wahrscheinlich sind da ebenfalls Ihre Fingerabdrücke darauf. Sie können es nicht mehr leugnen &#8211; Sie sind überführt!< Auf dem verkrampften Gesicht von Minako Aiyano machte sich ein mildes Lächeln breit. >Du hast Recht, ich habe Makoto Raytine umgebracht.< >Aber warum hast du das gemacht, Minako?< Aika Hirota hatte sie gepackt und schüttelte sie. >Es war so: Vorigen Sommer, als auch dieses Bild gemacht wurde, war ich mit meinem Freund schon drei Jahre zusammen. Makoto hatte aber auch ein Auge auf ihn geworfen, ohne das ich es wusste. Ich wollte ihm an jenem Tag, als das Bild gemacht wurde, einen Antrag stellen, doch er packte die Gelegenheit am Schopf und machte mit mir Schluss, wegen Makoto. Nach zwei Wochen war aber die Beziehung von den beiden vorbei. Makoto hatte meinen Ex- Freund wegen einem muskelbepackten Macho verlassen. Mein Freund hatte sich da wohl als Versager gefühlt, denn am nächsten Morgen fanden wir ihn in seiner Wohnung vor, erhängt. Makoto aber kümmerte es kein bisschen. Sie sagte: Na wenn schon, er war doch sowieso nur ein Weichei. An dem Tag habe ich beschlossen, sie da umzubringen, wo das Bild unserer Freundschaft hing.< Sie sank auf die Knie und schluchzte in ihre Hände. Eine Ironie, dachte Conan, den Tod ihres Freundes wollte sie mit dem Tod seiner Ex- Freundin rächen, wobei sie fast selbst ums Leben kam. Vielleicht aber wollte sie das sogar...
[...]
>Wo, sagtest du, ist das Versteck der Männer in Schwarz?< Sie hatten sich von Heiji verabschiedet, der Conan zum Dank noch eine Kopfnuss verpasste, und waren auf der Heimfahrt. >Ich