Fanfic: Die Schiffsreise
der Decke installierten Lampen am Anfang des Ganges eine nach der anderen verlöschen.
Son – Gohan wundert sich über dieses Schauspiel und bleibt stehen. Schließlich verlöscht auch die letzte Lampe im Gang, und er ist in vollkommene Finsternis getaucht. Selbst die Richtungslichter am Boden, die im Falle eines Brandes oder ähnliches den Weg nach draußen zeigen sollen, leuchten nicht.
„Na klasse, ein Stromausfall...“ denkt er angesäuert.
Er beginnt, an der Wand entlang zu tasten. „So weit ist es ja nicht, nur die paar Meter... Und wenn ich die Ecke hinter mir hab, komm ich zum Atrium, dort ist genug Licht, dass ich wieder was sehen kann...“
Langsam bewegt er sich an der Wand entlang, bis er einen Widerstand direkt vor sich spürt – eine Wand.
„Wunderbar. Mal sehen, ich muss jetzt links abbiegen, dann bin ich fast schon beim Atrium...“
Son – Gohan tastet sich nach links und an der Wand weiter. Hier ist die Dunkelheit genauso vollkommen wie im vorherigen Gang. „Verdammt, von Atrium sieht man auch kein Licht rüberscheinen. Ist denn auf dem ganzen Deck das Licht ausgefallen? Schöne Scheiße...“ denkt er verärgert.
Er tastet sich vorsichtig weiter. Nach kurzer Zeit stößt er auf eine weitere Wand. Son – Gohan befühlt die Wand rechts von ihm, doch schon nach knapp einem halben Meter stößt er auf eine weitere Wand, die mit der anderen Wand in einem rechten Winkel steht. Also geht’s nur nach links...
Son – Gohan tastet sich weiter – und stößt wieder auf eine Wand. „Was zum Teufel? Bin ich zu blöd, um den Weg ins Atrium um zwei Ecken herum zu ertasten?“ denkt Son – Gohan mit grimmigem Humor. „Nach schön, folgen wir der Wand einfach mal weiter...“
Doch nach, wie es ihm vorkommt, kaum fünf Metern berührt er eine weitere Wand – und auch diese führt ihn nach links...
„Soll das heißen, ich bin die ganze Zeit im Kreis gelaufen?“ schießt es Son – Gohan durch den Kopf. „Aber ich bin doch nur um zwei Ecken gelaufen!“ Er tastet sich stirnrunzelnd weiter... Und endet wieder an einer Wand, deren Gang im 90 – Grad – Winkel nach links führt... Die Wände führen ihn im Kreis herum...
So, als wäre er...
Eingemauert...
Eine leichte Gänsehaut durchfährt ihn, als er daran denkt...
„Oh Mann, es hilft nichts! Ich muss wohl selber für ein wenig Licht sorgen...“ denkt er merklich angefressen und will seine Energie für eine Super – Saiyajin – Verwandlung konzentrieren.
Plötzlich jedoch, noch bevor er seine Energie auch nur ansatzweise konzentrieren konnte, flackert einige Meter vor ihm ein kleines Licht in der Dunkelheit auf. Es kommt vom Boden und wird von etwas bedeckt... Jemand hat anscheinend eine Taschenlampe angemacht und sich blöderweise davor gestellt.
Das Licht erlischt ebenso schnell, wie es angegangen ist, nur um kurze Zeit später wieder aufzuflackern – und ein weiteres Mal aus – und wieder anzugehen...
Son – Gohan geht auf diese kleine Lichtquelle zu. Als er näher kommt, erkennt er, was diese komischen „Lichtspiele“ bedeuten. Ein kleines Mädchen mit schulterlangen Haaren sitzt auf dem Boden mit dem Rücken zu ihm und betätigt eine Taschenlampe.
„Ähm... Entschuldige bitte!“ sagt Son – Gohan sanft. Doch das Mädchen reagiert nicht.
„Hey, Kleine, ist alles in Ordnung?“ fragt Son – Gohan etwas lauter und kommt näher. Immer noch zeigt das Mädchen keine Reaktion, sondern spielt munter weiter mit der Lampe herum. Das leise Klicken des Schalters der Taschenlampe ist zu hören – sonst jedoch überhaupt nichts, nicht mal die Motoren des Schiffes oder das Stimmengewirr aus dem Atrium...
Son – Gohan läuft es auf einmal eiskalt den Rücken runter, doch er kann sich nicht erklären, weshalb... Ist doch nur ein Stromausfall, was soll daran schon schlimm sein?
Son – Gohan steht nun hinter dem Mädchen und blickt auf es hinab. Ein weiteres Mal vollführt es die Licht – und Schattenspiele mit der kleinen Taschenlampe. Son – Gohan geht in die Hocke und klopft ihr zaghaft auf die Schulter. „Ist alles in Ordnung mit dir? Wo sind denn deine Eltern?“ fragt er zärtlich.
Das Mädchen schaltet die Taschenlampe ein weiteres Mal an und wendet sich um. Im selben Moment springt Son – Gohan vor Schreck und Entsetzen nach hinten...
Das Mädchen hat kein Gesicht, sondern eine große schwarze ebene Fläche an dieser Stelle!
Son – Gohan stolpert und fällt auf seinen Allerwertesten, er achtet jedoch nicht auf den Schmerz, sondern blickt mit Schrecken in das nicht vorhandene Gesicht des Mädchens...
Das Schwarz des Mädchens zeigt keine Bewegungen oder Regungen, es sind keine Augen, Lippen, die Nase oder das Kinn oder sonst etwas zu erkennen, nur dieses Schwarz, dass sogar noch ein wenig schwärzer erscheint als die vollkommene Dunkelheit im Gang...
Son – Gohan steht langsam auf, dabei lässt er das Mädchen nicht eine Sekunde aus den Augen. Mit zitternden Händen steht er schließlich vor dem Mädchen, doch er kann, so sehr er auch will, seinen Blick nicht von dem „Gesicht“ abwenden, ebenso wenig vermögen seine Beine, ihn fort zu bewegen.
Fort von diesem Ort...
Fort von diesem Mädchen...
Hinter sich ertönt plötzlich das Geräusch von Schritten, und Son – Gohan wirbelt herum. Er kann nichts erkennen...
Da, erneut hinter ihm! Wieder das Geräusch von Schritten! Er dreht sich noch mal herum, doch da sitzt nur das Mädchen – oder was das auch immer sein soll, Son – Gohan ist sich dessen überhaupt nicht mehr sicher...
Panik beginnt in ihm aufzusteigen, er hört nur die näher kommenden Schritte von beiden Seiten des Ganges, sieht jedoch überhaupt nichts, nur das Mädchen, das inzwischen wieder mit ihrem Spiel mit der Taschenlampe begonnen hat. Sein Atem geht hektisch und flach, seine Krawatte schnürt ihm die Kehle zu, sein Mund ist ganz trocken...
Hektisch blickt Son – Gohan sich um, doch es ist zwecklos – er erkennt absolut nichts.
Doch halt, da! Hinter dem Mädchen, das vor ihm steht, beginnt sich der Schatten einer ausgewachsenen Person, anscheinend die eines Mannes, abzuzeichnen!
Son – Gohan macht den Mund auf, um etwas zu sagen, doch der Drang dazu verebbt schlagartig, als der Mann in den Lichtkegel der Lampe tritt...
Genau wie das Mädchen besitzt der Mann kein Gesicht!
Son – Gohan weicht ängstlich einige Schritte zurück – und prallt auf etwas...
Hastig und mit einem leisen Angstschrei dreht er sich herum – und sieht nichts.
Nichts außer einer runden Kontur eines Kopfes, die sich im Licht der Taschenlampe vage abzeichnet und welches normalerweise das Gesicht eines Menschen beschreibt...
Panisch stolpert Son – Gohan von der Person, die vor ihm steht, weg und dreht sich um. Das „Mädchen“ ist aufgestanden und spielt noch immer mit der eingeschalteten Taschenlampe, indem sie mit ihr nun wild durch den Gang leuchtet, neugierig in die Ecken richtet, und schließlich direkt auf Son – Gohan, welcher dadurch ein wenig geblendet wird und die Augen zukneifen muss. Hinter dem Mädchen sind mehrere Personen zu sehen – alle besitzen kein Gesicht...
Son – Gohans Herz schlägt wilder und schneller, als er all diese Personen erblickt. Panisch sucht er einen Weg, um an ihnen vorbeizukommen, doch sowohl vor als auch hinter ihm stehen so viele Leute, dass Flucht ausgeschlossen ist...
„Ha... Halt !!!“ schreit er schrill und panisch auf. „Was... Was soll das? Kommt nicht näher!“
Seine Worte hallen leicht an den Wänden der Gänge wieder. Keiner der gesichtslosen Personen gibt eine Antwort.
Angstschweiß bildet sich auf Son – Gohans Armen und auf seinem Gesicht, sein T – Shirt beginnt an ihm zu kleben, und der Schweiß läuft ihm in seine Augen. Er will sich mit seinem Ärmel seine Augen sauber wischen – doch irgendwas ist anders... An seinem Gesicht...
Vorsichtig tastet er mit zittrigen Fingern über sein Gesicht...
Er spürt keine Nase, keine Lippen, keine Backen, keine Augenlider, kein Kinn, keine Stirn...
Ein schriller lauter Schrei dringt aus seiner Kehle nach draußen, als ihm bewusst wird, dass er das gleiche „Gesicht“ besitzt wie die „Personen“, die ihn umringt haben. Voller Angst und Panik schließt er die Augen und rennt blind nach vorne, schlägt sich an dem Mädchen und den unheimlichen Personen vorbei...
DONK
Nach nur wenigen Metern knallt Son – Gohan volle Kanne gegen eine Wand, prallt zurück und fällt zu Boden. Schmerz durchzuckt seinen Kopf, er hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Stelle, mit der er gegen die Wand geprallt ist, und ungewollt öffnet er die Augen...
Ein grelles Licht blendet ihn so sehr, dass er die schmerzenden Augen wieder zumachen muss...
Nach wenigen Sekunden öffnet er sie vorsichtig wieder...
Helles Licht, von mehreren in der Decke installierten Lampen, strahlt ihm entgegen. An der creme – farbenen Wand ihm gegenüber hängt ein Ölgemälde eines berühmten, aber ihm unbekannten Künstlers. Aus dem Gang links von ihm ist lautes Stimmengewirr zu hören...
Son – Gohan blickt sich fragend um.
Kein Anzeichen von einem gesichtslosen Mädchen oder mehreren Personen. Auch keine Taschenlampe ist zu sehen...
Hastig betastet er sein Gesicht. Er kann seine Nase und seine Lippen fühlen, auch seine Backen... Sein Gesicht ist wieder vollkommen normal...
Plötzlich gibt es ein Geräusch von einer öffnenden Tür hinter ihm, und er wirbelt herum. Ein