Fanfic: Diablo
Kapitel: Diablo I
Diablo
Der Flieger setzte zur Landung an.Elegant wie ein Adler glitt er auf die Landebahn und kam nach gerollten hundert Metern zum stehen.Hastig erhoben sich die Fluggäste und gingen nach draußen.
Es war ziemlich warm draußen und die Sonne brannte stechend vom Himmel.Zur Begrüßung wehte uns zum Glück ein frischer Wind durchs Gesicht.Tyson und mein Bruder redeten aufgeregt miteinander,während Kai,wie immer,schwieg und versuchte das gequatschte der zwei zu ignorieren.
Rio tippelte neben mir und stieß mich mit seiner feuchten Schnauze an.Abwesend streichelte ich seinen Kopf und ging weiter.
Was steht in den Geschichtsbüchern immer?Amerika,das Land der Wünsche und Träume?Ich hab keine Ahnung,schließlich ist Geschichte nicht grad mein Lieblingsfach.Trotzdem hoffte ich inständig,dass sich mein Traum hier erfüllen wird und ich ihn endlich wieder sehe.
Wir verließen den Flughafen,wurden mit einem Taxi in die Stadt gefahren,wo schon ein Bus auf uns wartete.Dort stießen wir auch auf Ray.Auf Justin,Cliff und Gary würden wir erst später treffen.Schließlich stiegen wir in den Bus ein und fuhren los.
"Wo fahren wir hin?",fragte Tyson und blickte neugierig aus dem Fenster.
"Zum BBA Forschungszentrum.",antwortete Mr.Dickenson.
Der Bus kämpfte sich durch den Verkehr aus der Stadt und fuhr nun auf einer breiten Landstraße dahin.Weite Felder und Wiese erstreckten sich neben der Straße und reichten bis ins Unendliche.Ein Falke flog ganz dicht neben dem Bus und setzte dann zum Sturzflug an um sich seine ausgewählte Beute zu ergattern.Vor uns türmte sich jetzte ein riesiges Gebäude auf.Es glänzte richtig in der Sonne und war von einem riesigen Elektrozaun umgeben.Mr.Dickenson erklärte uns,dass dieses das Forschungszentrum ist.Hinterm Zentrum lag ein kleiner Wald und eine Koppel,auf der ich einige Pferde erkennen konnte,die friedlich grasten.Seitlich stand noch ein weißes Gebäude mit rotem Dach.Ein Stall,vermutete ich.Der Bus passierte die Kontrollschranke und ließ uns aussteigen.
Es war verdammt langweilig in diesem Forschungsgebäude.Ich sprach meinen Gedanken natürlich nicht laut aus,denn den anderen schien es zu gefallen.Rio blieb plötzlich stehen und fing wie verrückt an zu bellen.
"Rio!Sei ruhig.",sagte ich zu den Hund,jedoch nicht ernst genung,denn er hörte nicht auf.
Eine Frau und ein Mädchen traten in den Gang und begrüßten uns.
"MOM!!!",sagten Max und ich gleichzeitig und fielen unserer Mutter um den Hals.Die freundliche Begrüßung dauerte jedoch nicht lange.Eigentlich wolte ich sofort nach ihn fragen,ließ es dann aber doch sein.Wäre wohl ein bisschen taktlos gewesen.
Stattdessen führten uns Mom und Emily weiter rum.Rio gähnte öfters Mal ausgiebig und schmatzte müde.Verständnissvoll kraulte ich Rio hinter den Ohren und redete gut auf ihm ein.
"Was haltet ihr von einem kleinen Match?",fragte Mom und sah uns an.
Da ich keine lust hatte,tat ich so als hätte ich es nicht gehört und streichelte Rio weiter.Max,Ray und Tyson nahmen die Herausforderung an.Tyson und Ray gewannen.Max verlor jedoch kläglich gegen Emily.Betreten blickte er zu Boden und war sichtlich enttäuscht.
"Mach dir nichts drauß,mein Liebling.",sagte Mom sanft zu ihm."Zur entschädigung lade ich euch zum Mittagessen ein,hm?",schlug sie vor.
Tyson nahm begeistert an und die anderen stimmten zu.Beim Essen redeten wir nicht viel.Doch mir brannte eine Frage auf der Zunge,dass es kaum noch auszuhalten war.Mom mochte ihn nicht besonders,dass wusste ich.Aber ich muss ihn unbedingt sehen.Schließlich konnte ich es doch nicht mehr aushalten und stellte meine lang ersehnte Frage: "Wo ist er?"
Mom legte ihr Besteck beiseite und sah mich ernst an.Emily warf einen gespannten Blick zwischen meiner Mom und mir.Anscheinend wusste sie bescheid.
"Er ist hier.",antwortete meine Mutter und nahm ihr Besteck wieder auf.
Mein Herz machte einen Hüpfer. "Darf ich ihn sehen?",fragte ich aufgeregt und rutschte auf meinem Stuhl hin und her.Flehend blickte ich meine Mutter an,dass hatte jedoch nicht viel Sinn,da sie die Augen geschlossen hatte.Ich hielt die Luft an und wartete auf eine Antwort.
Mom seufzte schwer. "Ich kann es dir wohl schlecht verbieten."
"Worum gehts eigentlich?",fragte Tyson und blickte,genauso wie Ray und Kenny,ratlos drein.Kai schien an dem Ganzen überhaupt keine Interesse zu haben und schlürfe seinen Tee weiter.
"Wollt ihr mitkommen?",fragte Emily und klang nicht grad begeistert.
Tausende von Schmetterlingen tanzten in meinem Bauch,als wir das Gebäude durch die Hintertür verließen und nach draußen traten.Vor uns lagen nun die Koppel und das weiße Stallgebäude.Einige der Pferde hoben ihre Köpfe und blickten neugierig zu uns rüber.Doch von ihm fehlte jede Spur.
Vielleicht steht er im Stall,dachte ich.
Mom und Emily führten uns jedoch am Stall vorbei und ich sah verwirrt drein.Ich tauschte einen Blick mit meinem Bruder aus,der zuckte aber nur mit den Schultern.Was hinterm Stall lag,konnte man von der Straße aus nicht sehen und jetzt wusste ich auch warum.Hinter den ganzen prächtigen Gebäuden und Koppel stand ein kleiner Holzschuppen mit einer kleinen Runden Koppel,die aus braunem,morschen Holz bestand.Ich war enttäuscht.Der Eingang des Schuppens war mit einem halben Gatter veriegelt und im Inneren konnte man nur Dunkelheit sehen.
"Warum steht er hier?",fragte ich vorwurfsvoll meine Mutter.
"Nun,dass ist so...",weiter kam sie nicht.
Vom inneren des Schuppens kam ein erzürntes Wieheren und kräftige Hufen traten gegen die Holztür und zerschmetterten das Holz.Diese Prozedur wurde dreimal wiederholt und das Holz zerbrach dann völlig.Mit einem großen Satz kam er aus dem dunklen Schuppen und galoppierte zum anderen Ende der kleinen Koppel.Dort stand er in seiner ganzen Pracht und Schönheit.Seine Ohren waren zurück gelegt und bedrohlich scharrte er mit den Hufen.Sein pechschwarzes Fell war stumpf und glänzte nicht in der Sonne,so wie ich es in Erinnerung hatte.Um seine Stärke und Aggressivität zu beweisen stieg er,keilte mit den Vorderhufen aus und schnaubte bedrohlich.
"BOAH!!!!",hörte ich Tyson erstaunt neben mir sagen.
Ich ging auf die Koppel zu und lehnte mich an den Zaun.Instinktiv setzte ich meinen Zeige-und Mittelfinger an die Lippen,stieß einen Pfiff aus und rief seinen Namen.
Aufmerksam spitzte er seine feinen Ohren und wieherte mir zu.Dann trabte er an und kam zu mir.Freudig blähte er die Nüstern und schnaubte mir durchs Haar.Tränen traten mir in die Augen und ich schlang meine Arme um seinen Hals.Leise flüsterte ich Liebkosungen in sein Ohr und er hörte aufmerksam zu.
Ray,mein Bruder und Tyson traten zu mir und sofort schnellten seine Ohren wieder nach hinten und er schnappte nach ihnen.
"Er hat sich kein bisschen verändert.",meinte mein Bruder leicht ärgerlich.
"Wie ist sein Name?",fragte Ray und bewunderte den Hengst.
"Diablo.",antwortete ich und streichelte ihm sanft über die Nüstern.
Ich ließ von Diablo ab und kletterte über den Zaun.Mein Mom und Max setzten sofort zum Protest an,doch ich hörte nicht auf die beiden.Leibevoll rieb er den Kopf an meiner Schulter und stupste mich freundlich an.Nachdem ich ihm ausgiebig den Hals geklopft hatte,sah ich mir sein rechtes Hnterbein genau an.Prüfend tastete ich es ab und hob es an.Die Verstauchung war gut abgeheilt.Den einzigen Makel,den Diablo aufwies war,dass er völlig dreckig war.Dann viel mir meine Frage von vorhin ein und ich stellte sie entrüstet. "Warum steht er nicht im Stall bei den anderen Pferden?Etwas Gesellschaft könnte ihm nicht schaden."
"Er stand auch zuerst bei den anderen Pferden,doch es hat Probleme gegeben.",antwortete mir Emily ruhig.
"Er hat die halbe Box auseinander genommen,die Tränke zertreten und die Box unter Wasser gesetzt,er beißt die Pfleger und Wissenschaftler und er hat den Kittel des Tierarztes zerfetzt.",antwortete Mom sauer.
"Er hat das alles bestimmt nicht mit Absicht gemacht.",verteidigte ich mein geliebtes Pferd.
"Luna.",begann meine Mom ernst und sah mir fest in die Augen."Er ist gefährlich.Diablo ist unberechenbar und aggressiv."
Ihre Worte brannten sich wie glühendes Metall in mein Herz und mein Magen zog sich zusammen.Wieso sagt sie das?
"Es ist besser,wenn wir jetzt wieder reingehen.Der Nachtisch wartet noch auf uns.",wechselte Emily geschickt das Thema.
"Darf ich noch hier bleiben und ihn ein bisschen putzen?Die Hufen müssen auch gefeilt werden.",fragte ich und versuchte das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken.
Zum Glück hatte Mom nichts dagegen und beauftragte einen Pfleger mir Putzzeug zu